Poldi

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Die Schule der magischen Tiere – Endlich Ferien – 3. Henry & Leander

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Auch Henry freut sich riesig auf die Ferien, die er bei seinen Großeltern auf einem waschechten Schloss verbringen wird. Doch die erste Ernüchterung erfolgt, als die unfreundliche Haushälterin Frau Rettich ihn begleiten wird. Nicht das einzige Ärgernis, sodass Leander froh ist, dass sein magisches Tier, der Leopard Leander, ihn begleitet...

Drei Folgen sind zum Start von „Die Schule der magischen Tiere - Endlich Ferien“ erschienen, die sich als Ableger der erfolgreichen Buchreihe von Margit Auer jeweils einem einzelnen Kind widmet. Zwar fällt so die lebendige Stimmung innerhalb der Schulklasse weg, man hat aber die Möglichkeit, in der dritten Folge Leander näher kennenzulernen. Der Verlauf ist nicht so sehr wie in den vorigen beiden Episoden einem kindgerechten Genre zuzuordnen, die sich an Krimi oder Abenteuer orientiert haben. So wirkt die Geschichte manchmal etwas orientierungslos und steuert scheinbar keinen konkreten Punkt an. Was für einige langwierige Szenen sorgt, lässt die Handlung aber auch nicht so leicht vorhersehbar wirken. Gut dargestellt sind die vielen Enttäuschungen am Anfang der Ferien mit dem falschen Essen, Streit mit seinen Cousinen oder unerwünschtem Unterricht. Aber auch die kleinen Gespenster-Elemente sind gelungene Würze in der Geschichte, die sich immer mehr ausweiten und dann auch für Henry etwas unheimlich werden, ohne dies jedoch völlig in den Fokus zu rücken. In der witzigen Geschichte wird aber auch immer wieder gezeigt, dass es sich lohnt, einander gut zu verstehen und Streitigkeiten offen auszutragen, anstatt sich über den eigenen Ärger auszuschweigen. Leopard Leander spielt dabei nur eine sehr kleine Rolle und kommt so kaum zur Geltung, die Geschichte funktioniert aber auch ohne ihn sehr gut. Insgesamt passen bei dieser Folge die einzelnen Elemente gut zusammen, mit 74 Minuten ist die Produktion für ein Kinderhörspiel aber vielleicht eine Spur zu lang geraten.

Lenny Trampert ist wie bereits in der ursprünglichen Serie als Henry zu hören und macht seine Sache gut, indem er die Emotionen des Jungen treffend wiedergibt. Manchmal ist sein Vortrag aber etwas stockend, was die Figur weniger dynamisch wirken lässt. Die wunderbare Heide Schaffrath spricht seine Oma und bringt dabei zwar ihre gutmütige Seite sehr gut zur Geltung, aber auch ihre resolute Seite wird durch den sehr überzeugenden Vortrag unterstrichen. Achim Buch sorgt als Herr Liang mit seinem exzentrischen Auftreten für einige Lacher und bringt trotz kleiner Übertreibungen den chinesischen Akzent des Lehrers gekonnt herüber. Weitere Sprecher sind Martin Lohmann, Michael Bideller und Verena Harkewitz.

Die akustische Umsetzung der Episode ist – wie bereits die Vorgänger – sehr solide und gekonnt, indem viele Geräusche eingebaut sind. Besonders die leicht unheimlichen Szenen werden dadurch unterstrichen und bekommen einen gelungenen Ausdruck. Die Musik fügt sich dabei stimmig ein, bleibt aber insgesamt sehr blass – von der Geschichte lenken die Melodien so aber nicht ab.

Ein kräftiges Rot ist als Grundfarbe der Covergestaltung sorgt für Aufmerksamkeit, wobei zahlreiche Motive aus der Handlung eingebaut sind. Auch die Zeichnung von Henry und Leander im Zentrum des Cover bringt die beiden Hauptcharaktere gut zur Geltung. Im Inneren dürfen neben ein paar Informationen zu Autorin Margit Auer auch die Sprecherübersicht und eine ausführliche Trackliste nicht fehlen.

Fazit: Gerade zu Beginn der Handlung, aber auch immer wieder zwischendurch gibt es hier einige langwierige Szenen, die den Hörfluss hemmen und zu lang geraten sind. Abgesehen davon gefällt mir die Stimmung auf dem alten Schloss sehr gut, ebenso wie die Zusammenstellung der Charaktere gelungen ist und man die Möglichkeit hat, immer mal wieder hinter die Kulissen zu schauen. Der Verlauf der Folge lässt sich nicht so einfach vorausahnen und sorgt für einige Überraschungen.

VÖ: 17. Mai 2019
Label: Karussell
Bestellnummer: 0602577241512
 
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