Poldi

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Die Elfen – 7. Die Bibliothek von Iskendria

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Erster Eindruck: Das Geheimnis des Bücherturms

In Gestalt eines hübschen Mädchens und in Begleitung von Ollwain ist die Koboldin Ganda auf dem Weg zur geheimnisvollen Bibliothek von Iskendria, um dort machtvolle Schriftrollen für die Elfenkönigin Emerelle zu suchen. Auf der gefahrvollen Schiffsreise weiß sie sich noch allein zu helfen, doch nachdem sie an dem magischen Ort angekommen ist, ist sie auf die Hilfe der dort Angestellten angewiesen…

Eine Invasion der Trolle und die drastische Maßnahme Emerelles, einen der goldenen Pfade zu zerstören – so endete die sechste Folge der Folgenreich-Serie „Die Elfen“, was den Start eines neuen Handlungsbogens innerhalb der Reihe bildete. Nummer sieben mit dem Titel „Die Bibliothek Iskendria“ spielt darauf am Anfang allerdings nur an, kurz wird eine Szene bei den Trollen eingespielt, bis ein krasser Szenenwechsel vollzogen wird. Hier wird wieder eine komplett andere Grundstimmung geschaffen, und auch die Konzentration auf diese eine Szenerie in und um die Bibliothek ist eher ungewöhnlich. Schon zu Beginn, der Schifffahrt, wird mit einer sehr intensiven und auch mal witzigen Szene eröffnet. Danach konzentriert sich alles auf die Bibliothek von Iskendria, die mit verbotenen Bereichen und magischen Ein- und Ausgängen eine geheimnisvolle Stimmung verströmt. Und trotz der fehlenden dynamischen Szenenwechsel (oder gerade deswegen) wird hier eine sehr spannende Handlung erzählt. Die mysteriöse Stimmung und die markanten Charaktere sorgen hier nicht nur für ein interessantes Grundgerüst, sondern auch für einen temporeichen und kurzweiligen Verlauf. Immer weitere Geheimnisse des Ortes werden aufgedeckt, neue Konstellationen und Aufdeckungen sorgen für zusätzlichen Zündstoff. Zum Ende hin spitzt sich die Situation immer weiter zu, zahlreiche Geheimnisse werden gelüftet, ein eindringliches Finale schließt die Folge dann gekonnt ab. Die dichte, atmosphärische Handlung ist hier äußerst gut gelungen und stellt eine weitere, hervorragende Folge der Serie dar.

Laura Maire kommt hier als Ganda die Hauptrolle dieser Folge zu. Mit ihrer sanften, aber dennoch kräftigen und ausdrucksstarken Stimme kann sie sowohl die listige wie auch die kämpferische Seite der Koboldin bestens darstellen kann. Santiago Ziesmer spricht mit Qualbam ebenfalls einen Kobold, der in der Bibliothek arbeitet. Sein auffälliger und einprägsamer Klang formt einen spannenden und geheimnisvollen Charakter, der für interessante Momente sorgt. Bernd Stephan hat als Chiron einen kurzen, aber auffälligen Auftritt, den er mit Bravour meistert. Weitere Sprecher sind Rüdiger Kuhlbrodt, Ulli Krohm und Bernd Rumpf.

Hier hat Dennis Ehrhardt wieder alle Register gezogen, um den Hörern ein intensives Hörspielerlebnis zu bieten. Dabei sind es nicht einmal die lauten, auffälligen Töne, die so effektvoll wirken, sondern die leisen Zwischenmelodien und kleine Effekte, die eine derart eingängige Atmosphäre erzeugen, dass man sich fast selbst in der großen Bibliothek von Iskendria wähnt.

Passend zu dem hochwertig produzierten Hörspiel ist auch die Aufmachung ansehnlich und hübsch gestaltet. Das Cover mit dem dezenten, aber durchaus gelungenen Schriftzug und dem phantastischen, detailliert designten Titelbild weckt die Neugier und spricht insbesondere Fantasy-Fans an. Im Inneren gibt es neben einer übersichtlichen Darstellung der Produktionsdaten einen interessanten Text von Autor Bernhard Hennen.

Fazit: Auf die Ereignisse der letzten Folge wird nur kurz eingegangen, danach entwickelt sich eine ganz eigene Handlung mit einer völlig anderen Atmosphäre. Auch hier gibt es eine abwechslungsreiche Geschichte mit vielen spannenden Elementen, die sowohl mysteriös als auch bedrohlich wirken. Fantasy-Fans werden sich zudem an der intensiven Atmosphäre erfreuen, die eine enge Einheit mit der Handlung eingeht. „Die Elfen“ präsentieren sich hier wieder in Hochform.

VÖ: 16.August 2013
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602537253968
 
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