Poldi

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Death Note – 9. Erbschulden

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Fünf Jahre sind vergangen, seit Japan von einer Welle des Todes heimgesucht wurde. Seitdem ist Ruhe um Kira eingekehrt, Hauptermittler Soichiro Yagimi geht in den Ruhestand, sein Sohn Light übernimmt die Verantwortung über die Enttarnung. Doch während dieser Zeit war das Death Note keinesfalls unbenutzt, sodass nun auch internationale Mächte auf das Phänomen aufmerksam werden...

In der achten Episode von „Death Note“, der ungewöhnlichen Mystery-Hörspielserie von Lübbe Audio, hat ein recht langer Handlungsstrang um die tödlichen Notizbücher ein kleines Finale gefunden. In Nummer 9 der auf japanischen Mangas basierenden Reihe ist dann entsprechend auch ein deutlicher Umbruch in der Serienhandlung eingebaut, der die Charaktere einige Jahre in die Zukunft versetzt und so von völlig neuen Gegebenheiten berichtet. Es ist sehr unterhaltsam in dieser sehr verdichteten Form zu hören, wie sich alles weiterentwickelt und welche Wendungen das Leben der Protagonisten genommen hat. Doch auch die Handlung der Episode kann sich hören lassen, die Jagd auf Kira wird noch einmal auf eine andere Ebene geführt. Auch wenn es natürlich sehr utopisch ist, dass ein unfähiger und begriffsstutziger Mann Präsident der USA werden kann, wird durch diese Figur eine große Portion Humor mit eingebracht. Ansonsten ist die Handlung aber durchaus ernster als zuvor, Tod und Vernichtung sind auf überraschende Art eingebaut. Und wieder ist der Zeitdruck auf die Figuren gekonnt eingebunden und sorgt für viel Spannung. Das Finale der Geschichte endet dann keineswegs in einer dramatischen Actionszene, sondern in einem ruhigen Gespräch, das viele Fragen der Serie beantwortet und dabei einige überraschende Erkenntnisse bietet. Das ist sehr gelungen gelöst und zeigt einmal mehr, welches Potenzial in der Serie steckt, welche geschickten Winkelzüge für neue Machtverhältnisse sorgen und wie individuell die Charaktere gestaltet sind. Eine weitere packende Episode, die aber auch wieder die Aufmerksamkeit des Zuhörers fordert.

Mello wird von Maximilian Artajo gesprochen, der mit glaubhaftem Ausdruck von Gefühlen überzeugt und gerade seine Wut gut zur Geltung bringt, diese Energie aber in einigen Szenen nicht ganz halten kann. Constantin Lücke spricht die Rolle des Sidoh mit treffendem Ausdruck und passt sich sehr gut an die mysteriöse und harte Atmosphäre der Episode an. David Turba ist natürlich immer noch als Light Yagimi zu hören, der die erwachsene Version des Mannes auch akustisch gekonnt umsetzt und eine lebendige Figur schafft. Weitere Sprecher der Folge sind Fabian Hollwitz, David Wittmann und Hans-Eckart Eckhardt.

Der Bruch in der Geschichte ist auch in der akustischen Umsetzung bemerkbar. Einige Szenen sind kaum mit Musik oder Geräuschen unterlegt, was ernsthafter wirkt als zuvor. Auch die restliche Gestaltung ist nicht mehr so comichaft, sondern ruhiger und dennoch sehr geschliffen und vielschichtig. Das ist sehr stimmig umgesetzt und bringt die Dynamik der Handlung gekonnt zur Geltung.

Am Coverdesign der Serie hat sich auch bei dieser Episode nichts geändert. Auf tiefschwarzem Untergrund ist der mit japanischen Elementen versehene Schriftzug in roten Lettern aufgedruckt, das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf der Manga-Figur, die mit Schokolade, Pistole und überheblichem Gesichtsausdruck ziemlich prägnant geraten ist.

Fazit: Die neunte Episode der Serie setzt noch einmal an einem anderen Punkt an und setzt bekannte und neue Protagonisten in einen anderen Kontext, was spannend zu erkunden ist. Aber auch die Handlung ist wieder dynamisch, aber auch etwas ernsthafter geraten. So gibt es viel zu entdecken, sodass die Zeit alles andere als langweilig ist. Toll, wie auch neue mystische Elemente eingebunden sind.

VÖ: 28. Februar 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785757796
 
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