Re: [Empfehlung] Das Evermind-Projekt
Hallihallo!
Hab mir das Hörspiel im Zug angehört und war sehr angetan. Der Titel klingt verlockend, und man wird nicht enttäuscht, einfach ein super Hörspiel, das man sich mehrmals anhören kann und sollte.
Eine Frage vorweg: Im Posting steht beim Script „Unbekannt“, im Abspann wird jedoch von einem Stefan Dreml gesprochen…? ???
Mal ein paar allgemeine Bemerkungen:
Das Script war genau mein Ding, mit ein paar Schwächen (Details weiter unten) aber wer ist schon perfekt? Auch wenn die Geschichte mehr erzählt als gezeigt wird, passt dieser Erzählstil zur Geschichte. Besonders gelungen fand ich Schnitt und Sounds/Musik. Auch die verzerrte Stimme von Evermind kommt drastisch und realistisch daher, Falk T. Puschmann hat mMn am besten gesprochen, war am wandelbarsten in den Emotionen und hat mich in einer Weise überzeugt, die super war. Man nimmt ihm die Rolle voll ab. Alle anderen Sprecher waren auch gut, nur leider merkt man an ein paar Stellen, dass, wie soll man sagen, alleine eingesprochen wurde, ohne die anderen Parts vorher zu hören.
Zu den Details:
- Bei den Ausführungen und den Vorstellungen der Figuren am Anfang wird im Hintergrund einige Male gehustet – das find ich super, weil man sonst das Gefühl kriegt, Dr. Take spricht mit sich selbst.
- Eine Frage: Warum findet das alles in einem Bunker statt? Hat niemand mit Komplikationen gerechnet?
- Nun, anscheinend wurde Dr. Take ursprünglich von jemand anderem gesprochen? Ich kenne nur die Version mit Diabsi, die gefällt mir gut, wobei ich mich Svenja anschließen muss; teilweise sind die Sätze etwas zu lang gezogen.
- Aufbau der Geschichte fand ich sehr gelungen, mit den Einträgen kann man sie ohne große Erklärungen schnell vorantreiben. Schade nur, dass die Figuren dann nicht miteinander sprechen und man so die Emotionen nicht unmittelbar erfährt. Wenn man einen Bericht aufnimmt, muss man sich zusammenreißen und möglichst neutral sprechen.
- Einmal sagt Sandra: „… der Computer oder der Einfachheit halber Evermind …“ Tja, das klingt nach „und wer’s immer noch nicht mitgekriegt hat“.
- Everminds Motivation, alle umzubringen, kommt dann ganz schön plötzlich. Auch, wenn er so schnell Informationen verarbeiten kann, könnte sich diese Einstellung etwas langsamer entwickeln. Schon klar, das ist sein einziges Druckmittel… was mich zum nächsten Punkt bringt:
- Ein Supercomputer will alle Teammitglieder töten. Angst? Panik? Nein, so, als ob die Figuren wüssten, dass alles gut ausgeht. Mehr oder weniger, wenn man vom künstlichen Tiefschlaf absieht. Das ist schade, denn hier hätte der Autor mehr daraus machen können.
Insgesamt ein lohnendes, unterhaltsames Hörspiel, das man sich bis zum Schluss anhören sollte!
Beste Grüße
Starbuck