Poldi

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Batman - Gotham Knight – 1. Der Mann in Schwarz

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Erster Eindruck: Bekannter Superheld jetzt auch für die Ohren

Eine unheimliche Mordserie erschüttert die düsteren Gassen von Gotham City, immer wieder werden grausam zugerichtete Leichen an das Ufer des Flusses gespült. Doch Batman, der Held der Stadt, wird von einem ganz anderen Verbrechen in Schach gehalten: Der unheimliche Mann in Schwarz nimmt mitten auf dem Aparo-Tower mehrere Geiseln und beraubt diese – und das war nicht der letzte Schlag von Batmans Widersacher…

Vollmundig hat Highscore Music seine neue Serie angekündigt, die von dem bekannten Superhelden Batman handelt. Gleich mehrere bombastische Kinoproduktionen auf der Grundlage der zahllosen Comics gibt es bereits, und da stehen natürlich hohe Erwartungen im Raum. Man muss sich bewusst sein, in welchem Genre die Geschichte angesiedelt ist, hier darf man keine hohen literarischen Ansprüche erwarten, es handelt sich um actionbetonte Unterhaltungsliteratur. Und hier hat das Produzententeam einen guten Weg gefunden, hat aufwendig inszeniert und mit viel Musik einen eindringlichen Hintergrund geschaffen. Die Geschichte ist spannend erzählt, viele offene Kämpfe, Verfolgungsjagden und Explosionen halten den Adrenalinpegel stetig hoch. Die Ereignisse scheinen sich zu überschlagen, Zeit zum Luftholen bleibt kaum. Und so ist man schnell mit der Handlung verbunden, die 60-minütige Produktion vergeht so sehr schnell und temporeich. Doch eine Elemente wirken (noch) nicht ganz Rund, einige Dialoge und besonders die Monologe einiger Protagonisten sind etwas zu nüchtern. Der Anteil des Erzählers ist mir persönlich zu hoch, einige der dort geschilderten Dinge wären in atmosphärisch umgesetzten Dialogen besser untergebracht gewesen. Insgesamt überwiegen aber die positiven Aspekte, sodass „Der Mann in Schwarz“ Lust auf die weiteren Teile der Serie macht.

Die Liste der Sprecher enthält einige Namen, die in der Hörspielwelt anerkannt und geschätzt sind, Highscore Music hat hier auf einen bewährten Mix gesetzt. Sascha Rotermund hat dabei die Hauptrolle des Batman ergattert. Besonders eindrucksvoll ist, wie er zwischen dem Superhelden und seiner wahren Identität Bruce Wayne unterscheidet und beide mit einem ganz unterschiedlichen Grundton ausstattet. Der wunderbare Jürgen Thormann spricht Waynes Butler Alfred Pennyworth, mit seiner intensiven, vornehmen und deutlich gealterten Stimme bringt er diese Figur sehr gekonnt herüber und avanciert schnell zum Liebling dieser Folge. Als Erzähler wurde Gordon Piedesack ausgewählt, der mir an einigen Stellen zu pathetisch klingt. Ich finde Erzähler die etwas neutraler sprechen immer etwas besser, Piedesack ist hier zu überbetont. Weitere Sprecher sind Reent Reins, Friederike Solak und Lutz Mackensy.

Wirklich opulent ausgestattet ist die Akustik des Hörspiels, hier wird einiges aufgefahren, um die Szenen lebendig und atmosphärisch wirken zu lassen. Besonders die eingesetzte Musik trägt hierzu ihren Teil bei, wirkt sehr düster und unheimlich, für jede Szene wurde hier die passende Stimmung gefunden. Die Geräusche sind vielfältig und häufig eingesetzt, sie sind auch mal recht laut und in den Vordergrund gestellt. So prasselt einiges auf den Hörer ein, glücklicherweise leidet aber das Verständnis der Dialoge nicht darunter.

Natürlich setzt das Cover der Folge auf den Wiedererkennungswert der Marke Batman, und so steht das berühmte Logo im Vordergrund, eine stilisierte Fledermaus auf ovalen gelben Hintergrund. Auch eine Zeichnung des Superhelden an sich ist zu sehen, in geduckter Pose schwingt er seinen Mantel vor sich. Im Hintergrund sind die düsteren Straßen von Gotham City angedeutet. Die Sprecher sind hier auf der Rückseite abgedruckt, das Booklet ist mit den nötigen Lizenz- und Produktionsangaben gespickt, während das Innere nur Platz für Werbung hat.

Fazit: Trotz einiger kleiner Schwächen eine vielversprechende erste Folge der neuen Serie des bekannten Themas. Den Hörer erwartet eine dichte, eindringliche Atmosphäre und eine temporeiche Handlung mit gleich mehreren Strängen und einem wirklich bösen Cliffhanger. Diese Folge macht Lust auf die weiteren Folgen, die in einem erfreulich hohen Rhythmus erscheinen.

VÖ: 13. September 2013
Label: Highscore Music
Bestellnummer: 978-3-943166-28-6
 
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