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Poldi

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Gruselkabinett – 109. Heimweh

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Erster Eindruck: Dritte Folge um die Hargreaves

Es wartet ein neuer Fall auf die übersinnlichen Detektive, das Ehepaar Alwyne und Colin Hargreaves. Dieses mal werden sie in ein altes Hotel gerufen, in dem wieder ein Geist sein Unwesen treiben soll. Und so geht besonders die feinfühlige Alwyne auf Spurensuche und kommt bald hinter das Geheimnis der traurigen Spukgestalt...

Allen Upward hat nur eine einzige Geschichte um das Ehepaar Hargreaves geschrieben, diese wurde als 83. Folge des Gruselkabinetts umgesetzt. Da die Macher aber Gefallen an der düster-melancholischen Stimmungen und den wunderbaren Hauptfiguren gefunden haben, hat sich ein gewisser Per McGraup alias Marc Gruppe nun schon zum zweiten mal selbst an den Tisch gesetzt und eine nach „Heimgekehrt“ eine weitere Geschichte mit dem Titel „Heimweh“ verfasst. Dabei wird zunächst auf das Familienleben mit Tochter Pamela eingegangen, die selbst bald übersinnliche Talente an sich entdeckt, während Colins enervierende Tante Marilyn zu Beginn für eine heitere Szene sorgt. Doch schon bald geht es mit der Reise an ihren neuen Einsatzort los, und da greift dann wieder die wunderbare, ganz spezielle Stimmung der ersten beiden Episoden. Wieder gibt es einen Geist, der nicht wirklich boshaft erscheint und den ein schlimmes Schicksal zu plagen scheint, wieder ist dies recht eng mit dem Gebäude zu tun, wieder werden auch die Nebencharaktere sehr intensiv eingebracht. All das wird hier jedoch mit einer eigenen Note versehen, alles wirkt hübsch geheimnisvoll und hat einige Überraschungen parat. Im Vergleich zu den beiden Vorgängern fällt „Heimweh“ etwas ab, dennoch ist wieder ein sehr unterhaltsames und feinsinniges Gruselhörspiel voller Atmosphäre entstanden.

Die wunderbare Janina Sachau schlüpft hier in die Rolle der Kate Morgan und schafft mit ihrer variablen Stimme einen sehr starken Ausdruck, dabei kann sie facettenreich viele Gemütsstimmungen glaubhaft präsentieren. Jürgen Thormanns kratziger, leicht mürrischer Klang passt sehr gut zu der Figur des Mr. Gomer, den er wie immer mit Leidenschaft und Professionalität umsetzt. Ursula Sieg sorgt als Tante Marilyn für einige heitere Momente, sie trifft dabei genau den richtigen Ton, um die aufdringliche Dame bestens herüberzubringen. Weitere Sprecher sind Clara Fischer, Peter Lontzek und Daniela Bette.

Um die melancholische Aura der Geschichte und der Figuren noch zu unterstreichen, hat das Produzententeam wieder sehr passende und melodiöse Musikstücke ausgewählt, die sich eng um die Szenen legen und so einen dichten Hintergrund schaffen. Geräusche nehmen dabei einen eher kleinen Teil der akustischen Gestaltung ein, sind aber treffsicher und sinnvoll eingefügt.

Zum Gesamtkonzept der Serie gehört auch wieder ein eingängiges Titelbild, dabei wurde die Optik der vorigen Folgen um das Ehepaar Hargreaves übernommen. Kalte Blau- und Türkisfarben wurden verwendet, um das schwermütige Geschichte einer jungen Frau über dem riesigen Hotel sowie die aufwändig gekleidete Dame einen starken Ausdruck zu verleihen.

Fazit: Die beiden Hauptcharaktere funktionieren hier erneut bestens miteinander, ihr Leben wird durch Tante und Tochter sogar noch lebendiger dargestellt. Der Fall, den die beiden zu lösen haben, ist gut erdacht, gekonnt erzählt und komplexer als anfangs gedacht. Erneut ist so eine hörenswerte und lebendig wirkende Folge entstanden, die bestens in die Serie passt.

VÖ: 10.Juni 2016
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 978-3-7857-5251-7
 
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