• Blut-Tetralogie   Dark Space

Poldi

Mitglied
Sherlock Holmes & Co – 42. Das Verschwinden der Louise M. -2-

shco-42.jpg


Die Suche nach der jungen Frau Louise Mulligan führt Sherlock Holmes und seinen treuen Begleiter Dr. Watson auf eine Pferderennbahn, wo der Meisterdetektiv seinen Spürsinn auf ganz andere Weise beweisen kann. Noch ahnen die beiden nicht, welche Abgründe sich in diesem Fall noch auftun werden und in welche Gefahr sie sich mit ihren Ermittlungen begeben...

„Das Verschwinden der Louise M.“ geht in der 42. Episode von „Sherlock Holmes & Co“ weiter, nachdem im direkten Vorgängern die Eckpunkte der Handlung abgesteckt wurde. Hier kann die Folge direkt in die Vollen gehen, was der Dynamik sehr guttut und das Tempo schnell hoch steigen lässt. Schlag auf Schlag folgen hier die Hinweise aufeinander, die das Leben der geheimnisvollen jungen Frau weiter durchleuchten, ihr Kontur und Schärfe verleihen. Dabei ist die Spannung eben nicht vorrangig auf den Aufenthaltsort ausgerichtet, sondern auf ihre Persönlichkeit und die Umstände ihres Verschwindens, was eine eigenständige und interessante Spannung erzeugt. Gelungen sind dabei auch die verschiedenen Milieus, durch die sich die beiden Hauptcharaktere bewegen, was zu reizvollen Kontrasten und einigen sehr witzigen Dialogen führt. Und natürlich steht hier nach einer knappen dreiviertel Stunde das große Finale an, das sich anders gestaltet als gedacht und Holmes noch einmal in ein anderes Licht rückt. Auch wenn bei dieser Reihe die Ermittler manchmal etwas austauschbar wirken – hier ist dies nicht der Fall. Die Voraussicht, mit der er agiert, die Schlüsse, die er zieht, die Scharfzüngigkeit, die er beweist, das alles ist typisch für Holmes und wird hier sehr gekonnt eingebaut. Auch tauchen einige bekannte Figuren auf, die in den Fall eingebunden werden und der Stimmung noch einmal einen neuen Dreh verleihen. Es gibt einige Überraschungen, kurzweilige Szenen und einen gelungenen Spannungsaufbau, der diesen zweiten Teil der Langfolge sehr gekonnt abschließt.

Charles Rettinghaus ist natürlich auch in dieser Folge als Sherlock Holmes zu hören und verleiht ihm eine leicht arrogante, überhebliche Art, wählt dabei seinen ganz eigenen Weg, die bekannte Figur zu interpretieren. Christina Ann Zalamea spricht die geheimnisvolle Louise Mulligan mit viel Gefühl und Präsenz, was gerade die Dramatik der letzten Szene noch einmal steigert und intensiv wirken lässt. Norman Matt ist als Geoffrey Cooper zu hören, auch er bereichert die Episode mit glaubhafter und eingängiger Sprechweise. Weitere Sprecher sind Kaspar Eichel, Arianne Borbach und Robin Brosch.

Natürlich startet die Handlung mit dem beschwingten Titeltrack, der jede Episode der Serie gelungen eröffnet, danach hält sich die Musik aber eher zurück und präsentiert sich im Hintergrund. Dafür sind in die Dialoge viele Geräusche eingebaut, um die Handlungen glaubhafter zu machen oder den Hintergrund lebendig zu gestalten, was beides sehr stimmig geraten ist.

Hohe Mauern mit aufgesetzten Türmen in einer verwinkelten Gasse lassen nicht nur das London des viktorianischen Zeitalters auferstehen, sondern sorgen auch für eine interessante Optik auf dem Cover sorgt. Wie immer gibt es im Inneren des kleinen Booklets neben einigen Produkthinweisen noch eine übersichtliche Auflistung der Mitwirkenden.

Fazit: Der schnelle Einstieg in die Szenerie ist gelungen und bildet über einige Szenen und Entwicklungen hinweg erst das Leben der titelgebenden Figur ab, was für einige Überraschungen und auch witzige Dialoge sorgt. Am Ende gibt es einen sehr gut inszenierten Höhepunkt mit einer gelungenen Wendung. Toll auch, dass sich dies sehr nach einer Holmes-Geschichte anfühlt, in der die Eigenheiten des Ermittlers geschickt eingebunden sind.

VÖ: 23. November 2018
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-361-1
 
Hoerspielprojekt.de

Neu

Discord
Oben