• Blut-Tetralogie   Dark Space

Jeln Pueskas

Michael Gerdes
Teammitglied
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sand-400x400.jpg



Drei Trillionen Tonnen Sand. Zwei Männer. Ein endloser Tag. Die Staubkugel dreht sich unter zwei Sonnen hinweg, die ihn in einen endlosen Tag tauchen. Sand raschelt und säuselt ohne Unterlass über die Oberfläche und scheuert über die kleine Forschungsstation und die Nerven der Besatzung. Sechs Monate müssen sie auf dem Planeten ausharren, um ihren Auftrag zu erfüllen. Seit fünf Monaten sind sie hier und alles ist in Routine erstarrt, bis ...​
ein Hörspiel von Frederic Brake Sprecher und ihre Rollen

Felix WürglerBurke
Robert FrankHansen
Tom WesterholtAutomatenstimme
Christiane MarxMax
Niels BartelsFunker
Marc SchülertRay
Sonja SchreiberRamirez
Dietmar WunderJinglesprecher
Tom WesterholtSprecher der Einleitung
Tim GösslerCreditsprecher
Dialogregie:Christiane Marx
Musik:Jan Krzyzostaniak
Christoph Nolte Aus Jamendo.com und mit freundlicher Genehmigung: "Hard Times Come Again No More" aus dem Album "The Rocky Road"
Geräusche:freesound.org
Weitere Geräusche:Sven Matthias
Michael Gerdes
Skript und Co-Regie:Frederic Brake
Lektorat:Falko Diekmann
Cover:Wolfram Damerius
Oliver Freudrich
Cut und Regie:Michael Gerdes

Besonderer Dank an Dennis Künstner, Sven Matthias und Marc Schülert für technische Unterstützung. Sowie an Christiane Marx für die Bereitstellung einer zentralen Einsprechmöglichkeit Download
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Mr B.

Tassenmörder
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AW: Sand

Moin zusammen,

ich habe die Premiere und den Chat zwar leider verpasst aber ich habe es mir gerade angehört. Ich bin von diesem Hörspiel begeistert. Alles passt perfekt zusammen, die beiden Charaktere, die langsam aber sicher auf einen Nervenzusammenbruch zusteuern, der durch den Schlafentzug verursacht wird und dann noch die sich langsam aber sicher anbahnende Katastrophe. Auch das offene Ende, finde ich sehr angebracht, da ein geschlossenes Ende (z.B. wird die Station einfach geschlossen oder was weiß ich) die dichte Atmossphäre dieses Hörspiels versaut hätte. Ich hoffe ja auf weitere solcher Kreationen. *thumbs up*
 

Noir

Mitglied
AW: Sand

Ich war zwar bei der Premiere, aber da mein Flashplugin ständig abgeschmiert ist, hab ich so gut wie nichts mitbekommen! Schön, dass es den Download jetzt schon gibt! Ich höre sofort rein :)
 

Dorsch Nilson

aka Beipackzettel
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AW: Sand

Micha, bin begeistert, große Kunst, nichts zu bemäkeln meinerseits, obwohl... den Funkeffekt den Du mir verpasst hast, der ist schon etwas arg verzerrt, aber ich verstehe das ;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 1722

AW: Sand

So, gerne auch hier noch mal meine Kritik, wie schon gestern im Chat.

Mir hat das Hörspiel nahezu ohne jede Einschränkung fantastisch gefallen! Irre gutes Spiel zwischen Felix und Robert - wenn das die "gemeinsamen" Aufnahmen waren, hat sich die Aktion voll gelohnt! Tolles Skript, ich mochte das offene Ende sehr und in diesem Fall auch das Weglassen des Erzählers, der Off-Stimme, wie auch immer: passte sehr zum Ambiente und Setting der Story, tolles Kopfkino. Meinetwegen hätte das Hörspiel ruhig länger sein dürfen, die Dialoge mehr Details haben dürfen, einfach damit man die beiden Charactere noch besser kennen lernt, mehr Hintergründe erfährt - so waren und blieben sie doch sehr anonym.

Besonderes Lob verdienen Effekte und Schnitt, das war Richtig großes Ohrenkino!
Hat großen Spaß gemacht, zuzuhören.
Viele Grüße an alle,
Tom
 

Marc Schülert

Sprecher & Cutter
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AW: Sand

als sprecher bin ich ja ein wenig befangen...zumal ich auch schon auszugsweise mal reinhören durfte.
insgesamt finde ich SAND sehr gelungen, wobei ich neben den sprechern besonders einmal die musik und das cover hervorheben möchte. wobei ich bei der musik noch ein bisschen zwiegespalten bin...ich fand sie eigentlich total geil, aber manchmal wiederum nicht richtig passend. diese tresiefen gitarrensounds waren mir hin und wieder nicht spannend genug...sondern einfach leicht episch und cool... der fiese und schleichende horror wurde damit in mir nicht ganz geweckt.
ausserdem fiel mir gestern beim erstmaligen gesamthören auf, dass ich die dialoge bis zu der stelle in der schleuse einen tick zu langatmig fand.

der schnitt war tadellos und sehr atmosphärisch! tolle arbeit, jeln!

ich glaube, letztlich gehöre ich auch zu denen, die es ein bisschen schade finden, dass dieses hörspiel nicht länger geht. in dieser story steckt(e) viel potenzial, dass man nicht in so kurzer zeit hätte "abfrühstücken" müssen.
 

OldNick

Mitglied
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AW: Sand

Ich bin ebenfalls sehr, sehr zwiegespalten und möchte mich Marc Schülerts letzten Absatz komplett anschließen.
Erst einmal: Die Dynamik zwischen den beiden Arbeitern am Anfang war genial, die Dialoge ziemlich cool - das hatte Popcornkinoniveau. Der Schnitt war ebenfalls super, und mit dem Countrysong und dem Sandsturm im Hintergrund hatte man den Eindruck, daß das Ganze ziemlich episch wird, (wo wir schon mitten im Dilemma sind). Die Leistungen aller Sprecher waren toll, besonders Xilefs Interpretation war klasse.

Als dann, nachdem die ersten beiden "Protagonisten" dahin waren, vier neue Figuren auftauchten, hatte man als Hörer den Eindruck: "Wow, jetzt geht der Tanz los!" Aber dann war alles vorbei und die Auflösung spekulativ.
Das gesamte Setting - einsame Sandwüste (fast ein wenig wie die Kulisse zu "The eyes have hills"), die rohstoffeplündernde Menschheit, die sich gegen die Macht der Natur zu behaupten versucht - ist nahezu prädestiniert für eine längere Geschichte oder (in diesem Zusammenhang) zumindest für eine coole Horrorstory mit Splattereinlagen.
Stattdessen wird die Bedeutung des Settings (m.E.) zugunsten der sehr spekulativen Frage, ob sich die beiden Einsamen gegenseitig umgebracht haben oder ob die Tat wirklich durch ein unbekanntes Wesen aus den Untiefen des Sandes begangen wurde, reduziert. Aber diese Frage ist deshalb so spekulativ, weil die Darstellung des Todes beider Charaktere eigentlich sehr unmißverständlich auf dieses unbekannte Wesen hindeutet, weniger auf eine Tat, die aus einem Wahn heraus geschah. (Bis auf die Neckereien und offenbar nicht mehr sehr große Sympathie, gab's kaum Anzeichen einer solchen Tat - der zuerst "Gemordete" müßte knapp überlebt und dann, sterbend, zu seinem Kollegen zurückgekehrt sein, um ihn seinerseits zu töten - sehr spekulativ, genauso wie ein erweiterter Suizid).
Folglich bleibt "realistischerweise" nur das unbekannte Wesen übrig. Und dieses Wesen, zusammen mit dem gelungenen Handlungsort, hätte es verdient gehabt, noch ein wenig sein Unwesen zu treiben.
Wie gut hätte man zwei übriggebliebene Charaktere verzweifelnd durch den Sandsturm treiben können, die Gefahr nicht sichtbar, entweder, weil sie sich selbst aus dem Nichts des Sandes heraus zusammensetzen kann oder aber, weil der Sturm einfach zu stark ist? Vielleicht hätte man aus einem der vier Charaktere ein Paar machen können und der Übriggebliebene sucht verzweifelt nach dem Partner, der scheinbar im Sandsturm verschwunden ist?
So bleibt es nur eine nicht wirklich zu Ende erzählte Geschichte, die im Gegensatz zu einigen Filmbeispielen kaum Fragen, aber auch nur wenige Antworten hinterläßt. In "Die Vögel" (das Beispiel wurde gestern aufgeworfen) war sowohl der Fortgang der Geschichte, wie auch die Motivation der Vögel offen - aber hier konnte man sich (allein schon auf Basis des genialen "Vorworts" Hitchcocks) einen Reim 'draufmachen, konnte es sogar philosophisch diskutieren.

"Martyrs", ein grausamer Horrorfilm, hat das krasseste offene Ende, das ich je gesehen habe. (Für jene, die ihn sich ansehen wollen - Spoileralarm). Eine junge Frau wird von religiösen Fanatikern, die wissen wollen, ob es ein Leben im Jenseits gibt, an den Rand des Todes gefoltert. Nach diesem grausamen Martyrium bekommt die Anführerin der Gruppe eine Information von der jungen Frau, und tötet sich selbst nach dem Erhalt derselben. Der Zuschauer wird zum Komplizen, weil er, genau wie diese religiösen Fanatiker, eine Antwort haben will - diese erhält er bis zum Ende nicht, folglich bleibt die ganze Aktion genau das, was sie de facto ist: Sinnlos. Eine m.E. geniale Parabel auf die blutgetränkte Geschichte des Christentums und des Islams.

Ich mag durchaus offene Enden. Hier habe ich aber 1.) den Eindruck, daß nicht wirklich genügend essentielle Fragen übrigbleiben, um das offene Ende zu rechtfertigen, 2.) wurde hier m.E. leider ein verdammt gutes Setting enorm vernachlässigt.
Ich hätte diese Story wirklich gerne zuende gehört. Die Dialoge gefielen mir ziemlich gut, die Charakterzeichnung der ersten beiden Figuren war nicht schlecht, der Schnitt war toll - aber das Potenzial wurde für meine Begriffe nicht annähernd ausgeschöpft. Schade!

EDIT: Danke fürs Hinzufügen des Spoilerbuttons, Dennis:)
 
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Karpatenhund

Karpatenhund
AW: Sand

Ich finde es ein wenig unfair, ein Hörspiel nicht nach dem zu bewerten, was es ist, sondern nach dem, was es eventuell sein könnte. Für mich ist dieses Hörspiel eine tolle Kurzgeschichte, vergleichbar mit einer "Twilight Zone" oder "Outer Limits"-Folge. Es hat eine Kurzgeschichten-Dramaturgie, einen Kurzgeschichten-Handlungsbogen, einen Kurzgeschichten-Schluss. Einige von euch würden sich statt einer "Twilight Zone"-Folge anscheinend lieber einen abendfüllenden Spielfilm (um im Bild zu bleiben) wünschen. So war es aber vom Autor offensichtlich nicht geplant. Darf man das dem Hörspiel vorwerfen?

Ich kann nur sagen, ich fand das Hörspiel klasse. Tolle Sprecher, Super-Atmo und Musik, ein überzeugendes Skript. Ich habe nichts zu bemängeln.
 

Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
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AW: Sand

Nach einer angeregten Diskussion im Anschluss noch im Chat hier auch meine Kritik:

Soundkulisse, Geräusche, Stimmung und v.a. die Sprecher fand ich richtig super! Respekt, habt ihr toll gemacht, da kam Stimmung auf.
Allerdings gab es ja nach der Premiere noch wilde Diskussionen über das Ende. Nach längerem Drüber-Reden hat sich dann auch rauskristallisiert, WAS es genau war, das mehrere von uns irgendwie unzufrieden gestimmt hat.

Vorweg: gegen ein offenes Ende hab ich gar nix, und ich denk ich weiß auch, was das Ende eigentlich wollte, also was die "Pointe" hätte sein sollen. Allerdings war die für mich dramaturgisch leider versaut. Ich denke der Grund dafür lag in der EInführung des zweiten Teams. Die sind vorgestellt worden als wären sie Hauptfiguren, die Handlung kam im SChwung, man hat sich an die neuen Leute gerade angefangen zu gewöhnen und dann ZACK wars rum. Ohne Hinführung zum Schluss, einfach so voll die Eisenstange ins Gesicht. Das ist für mich eine SKriptschwäche im SChreibstil, nicht in der Handlung an sich.

Ich hätte es geschickter gefunden, den Zuhörer etwas langsamer an die Stelle zu führen in der rauskommt, dass der eine ERSCHOSSEN wurde. Das kam für mich viel zu schnell, auch die Schlussfolgerung was das dann genau bedeutet haben die neuen Charaktere für mich viel zu schnell gezogen. Ich denke wenn weniger Vorgeplänkel gewesen wäre und dafür ein paar Zeilen mehr darüber, was denn nun genau passiert ist, wäre das führender gewesen.
Und weniger Figuren. Es hätte gereicht, wenn zwei Leute gekommen wären, die sich kurz unterhalten, die Leichen finden, grübeln, auf die Schusswunde hindeuten, dann den zweiten finden. Und dann noch noch ein Aufzeichnungsbericht im Sinne von: Habe die zweite Leiche gefunden, es scheint als ob blablabla, wunderwunderwarum??? Ah, das könnte bedeuten dass... aber das kann doch nicht... he, was ist das? War da ein Schatten, hallooochhhhhhhrrrrrrrrrrrrrrrrrxxxxx.... *pfeifen*"

Das hätte ich viel spannender gefunden. Also dass man sich als Hörer zuerst SICHER ist: aha, in Wirklichkeit haben die sich gegenseitig getötet und sind durchgedreht. Oder was auch immer, aber erstmal eine logische Erklärung, bei der man glaubt: aha, so war das. Und DANN die Wendung hinterher bei der man dann denkt: Shit, oder wars doch nicht so? GEIL!

Kann das schwer formulieren, die mit mir gestern noch im Chat geblieben sind wissen was ich meine, Kolibri und so.
 
Zuletzt bearbeitet:

Xilef

zerfahrener Verdutzter
AW: Sand

Hi allesamt
ich konnte ja nicht dabei sein gestern und habs mir eben konzentriert angehört (einmal).
Herzlichen Glückwunsch an das gesamte Team ! Ein ambitioniertes Projekt und gleich schon interessantes Echo. "Unfair" kann ich hier keine Kritik finden - die Blick- oder auch Hörwinkel sind eben unterschiedliche, und entsprechend verschieden auch die Einlassungen.
Ich kann u.a. mit Marcs Bemerkungen viel anfangen, weil er generell einen wichtigen Punkt anspricht: wie und mit welchen Mitteln gelingt jenseits des Gesprochenen und sonstiger menschlicher Laute eigentlich ein durchgehende athmosphärischer Spannungsbogen. Das Kammerspiel ist ja insofern eine rechte Herausforderung, als das die Inhalte der Texte vergleichsweise unwichtig sind und im wesentlichen Beziehung, Situation und psychische Verfassung der Protagonisten widerspiegeln müssen. Spielerisch wäre da noch mehr drin gewesen, könnt ich mir vorstellen - von einem rotzigeren Umgang mit der Sprache bis hin zum unartikulierten Ausdruck reiner Empfindung. Der Weg, den wir eingeschlagen haben, finde ich auf jeden Fall schonmal gut eingeschlagen und - vermutlich an anderer Stelle - spannend und ausbaufähig. Es ist ja aufsehenerregend, sich vorzustellen, dass ( da wir ja alle die Sprache, die gesprochen wird, verstehen ) die Menschenlaute nur ganz selten wirklich über den Text die wichtige Information transportieren, die für den Hörgenuss erforderlich ist; Menschen quasi als Wesen vorzuführen, die in einer relativ vage definierten Ausgangssituation rasch überfordert werden und daran irgendwie zuGrunde gehen - das hat einen besonderen Reiz. Ob da die zusätzlichen Sounds, die tonale Rhythmik oder am Ende die Musik sich in diesem Sinne immer gut zugespielt haben......das kann wer will ja sicher gründlicher analysieren.
Ich für meinen Teil habe schlicht gemerkt, dass ich an manchen Stellen sehr gefesselt war, der Fortgang des Geschehens gänsehäutig fand und dann plötzlich wieder "losgelassen" wurde, so als hätte der Spannungsfaden mal eben durchgehangen....
Was ich super finde, ist die Herausforderungen, aus dem Ganzen hier vor allem auch technischerseits wirklich ein zunehmend dichtes Gewebe zu fabrizieren und - Respekt - es ist über ganze Strecken gut gelungen !

@Dagmar: sehr interessant, was Du schreibst. Für mich auch nachvollziehbar. An dieser Stelle will ich meinerseits deutlich machen, dass ich es sehr anregend finde, sich mit dem Skript als solchem zu befassen - und es ist meiner Meinung nach wichtig, als Adresse dafür das Lektoriat hervorzuheben. Noch vor Veröffentlichung wärst Du sicher eine klasse Gesprächspartnerin für den Autor gewesen, sofern er Lust gehabt hätte, sich mit Dritten darüber auseinanderzusetzen. Ist das Kunstwerk allerdings erstmal auf der Hörspielwerkbank gelandet, dann finde ich, müssen die "Macher" damit klarkommen und eine hörmögliche Umsetzung, also eine Lösung finden. Texte können "weggesprochen", eilig hintereinander oder genuschelt werden, eventuell per Rücksprache oder autorisierter Regie verändert oder gekürzt werden. Womit Du völlig recht hast, dass ist der momentane Eindruck, den das Hörspiel erweckt: warum sind die, die da zum Schluss kommen nochmal so prominent - sind die wohl noch wichtig über das Ende von "SAND" hinaus. Ist Sand eine Art Pilot für weitere Handlung. Ich verstehe, dass diese Erwartungshaltung entstehen kann.
Eine Stellungnahme des Autors und des Weges, den die dramturgische Überprüfung genommen hat, wäre hier sicher aufschlussreich.
Frederic, bitte übernehmen Sie...
 
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Sascha Kiss

ehemals aarom
Sprechprobe
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Ich kann mich im grossen und ganzen der Kritik meiner Vorschreiber anschliessen.

Die ganze Umsetzung hat mir super gefallen von der Sprache ueber die Musik bis zu den Geraeuschen und dem Cut. Nachdem die Geschichte so abrupt und offen endete war ich gestern wie bereits einige andere hier enttaeuscht.

Und da habe ich mich gefragt warum, weil ich offene Enden selber auh favorisiere. Ich denke es kamen viele Faktoren auf einmal zusammen

1. Mir war nicht bewusst dass es sich um eine Kurzgeschichte handeln soll, habe daher ein Gruselhoerspiel in voller Laenge erwartet
2. Die Handlung wurde in der Geschwindigkeit eines Hoerspiels in voller Laenge aufgebaut.
3. Offene Enden hinterlassen den Hoerer immer irgendwie unzufrieden auch wenn darin ein besonderer Reiz besteht.

Daraus ergibt sich, dass ich mir Zeit gelassen habe mich auf die Charaktere einzustellen, naja und da war es auch schon wieder vorbei.

Die Geschichte war im Prinzip super nur eignete sich die Umsetzung meiner Meinung nach nicht fuer ein Kurzhoerspiel. Ueberhaupt lebt Grusel von einer laengeren Erzaehldauer.

Haette ich anfangs gewusst dass es ein Kurzhoerspiel ist waere meine Enttaeuschung vielleicht weniger gross ausgefallen. Ich finde ihr solltet das fuer weitere Werbung gross schreiben, in etwa so vielleicht

Sand: Ein gruseliges Kurzhoerspiel

Wenn man mit dieser Information beginnt zu hoeren, erwartet man gleich zu Beginn ein Experiment anstatt eines "Klassikers" und dann finde ich es durchaus gelungen.
 

Karpatenhund

Karpatenhund
AW: Sand

Nach Dagmars Erklärung kann ich die Kritik besser verstehen. Aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass es beim Arbeiten mit dem reinen Text (für Autor und Lektor) äußerst schwierig ist, zu ermessen, wie "episch" dann später an einer bestimmten Stelle die Inszenierung sein wird. Irgendwo muss wohl der Gedanke kommen: "Okay, hier müssen wir nun die richtigen Signale setzen, um den Hörer aufs Ende vorzubereiten, statt ihm zu signalisieren, dass es jetzt erst richtig losgeht." Und für diese Signale sind, vermutlich, sowohl Autor als auch Regisseur/Cutter verantwortlich.

Für mich persönlich war das übrigens überhaupt kein offenes Ende, lediglich ein ambivalentes. Ich fand das Hörspiel äußerst geschlossen, fast wie eine Fabel. Das Ende nimmt direkten Bezug auf das Anfangs-Motto: "Homo homini lupus". Und die Frage "Mitmensch oder unbekanntes Wesen?" ist letztlich für mich nur eine vorgeschobene. Ihre Beantwortung ist obsolet, weil sie keinen weiteren Erkenntnisgewinn bringen würde. Die Pointe der Geschichte ist, dass Mitmensch oder unbekanntes Wesen gleich gefährlich sind. Sie sind beide miteinander austauschbar. Wer dann tatsächlich den Mord verübt hat, ist egal.
 
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Frederic Brake

Berufspessimist
AW: Sand

An dieser Stelle erst einmal vielen Dank an alle, die sich das Hörspiel angehört haben und an jene, die ihre Kritik dazu kundtun. Ich liebe die kritische, durchdachte Auseinandersetzung mit dem Hörspiel (und hier auch einmal mit dem Skript).

Ich knüpfe an Karpatenhunds Post an:
Den Kreisschluß hat er schön herausgearbeitet, ebenso den Tenor der Geschichte. Einen Tenor, zumindest. Und ja, das Ende kam sehr plötzlch. Gewollt plötzlich. Alleine die Zahl der Feedbackposts und der einzelnen Meinungen zeigt, dass es richtig so war. Hätte das Hörspiel einen 2. Teil gehabt (den es immer noch geben könnte, oder eine Second Edition, die sind ja gerade en vogue :) ), wäre es "nur" ein weiteres Horrorhörspiel gewesen, sicherlich gut geschrieben (Achtung: Eigenlob :devil:), wenn auch eingegossen in die Klischees, die dieses Genre so mit sich bringt, perfekt produziert (eine tiefe Verbeugung, Michael) und als solches rezipiert worden. End of story.

Aber was ist jetzt passiert? Die Hörer diskutieren und reflektieren über das Hörspiel, die Charaktere, das offene Ende, den Sinn des Hörspieles. Das es nicht allen gefallen kann und wird, war abzusehen. Das es solch große Anteilnahme findet, war zu wünschen (ja, auch ich bin gelegentlich eitel ;) ), insbesondere dem Team, die sich den A..., die eine excellente Leistung abgegeben haben.

Ich gebe denjenigen Recht, die bemängeln, dass die Geschichte aufhört, als die Geschichte anfing. Allerdings fing die Geschichte des Landetrupps an, und die war nie Bestandteil der Planung der Story. Wer sich durch das abrupte Ende betrogen fühlt um den Rest des Genußes, dem antworte ich philosophisch:
Welcher Genuß ist größer? Das Trinken des Weines oder das Nachdenken über seinen Geschmack, die Farbe, seinen Geruch?

Ich denke -hoffe- ich habe zum Nachdenken anregen können, um den Genuß zu erhöhen.
 

Watchman

Christian Loges
AW: Sand

Sand ist ein tolles Kurzhörspiel, bei dem nur der Fehler gemacht wurde, seinen Charakter im Vorfeld nicht klarzustellen. Hätte man von Anbeginn kommuniziert, dass es sich um ein Kurzhörspiel handelt, hätte es gestern bei der Premiere nicht die ganzen Äußerungen à la: „Wie? Schon vorbei?“ gegeben und Teile der Hörerschaft wären sicher zufriedener als sie es jetzt sind, denn sie wären mit ganz anderen Erwartungen an die Sache herangegangen. So blieb bei einigen Hörern der Eindruck zurück, um die eigentliche Pointe gebracht worden zu sein, bzw. die Handlung sei überstürzt abgebrochen worden.

Dagmars Vorschläge haben durchaus Hand und Fuß, nur handelt es sich dabei um die Standard-Vorgehensweise für solche Fälle, die jeder Autor, der wenig oder gar nichts riskieren will, sicher angewendet hätte. Ein Finale quasi nach Schema F. Ich bin froh, dass Frederic hier etwas riskiert hat und somit seinem Stil treu geblieben ist, den ich schon von mehren publizierten Geschichten her kenne und schätze. Das Publikum soll sich seinen eigenen Reim auf die Handlung machen und nicht mit einer definitiven Erklärung zufrieden gestellt werden. Sehr schön, dass der Lektor diesen Weg mitgegangen ist und das Finale nicht dramaturgisch auf Linie gebürstet wurde.

Ein Autor sollte auf sein eigenes Urteilsvermögen vertrauen und höchstens sich noch mit dem Lektor besprechen. Weiterer Input vor der Produktion verwässert nur die eigentliche Intention des Autors.

Die Umsetzung fand ich von de Leistung der Sprecher her und vom Schnitt sehr gelungen. Die Musik ist sicherlich Geschmackssache. Vielen hat sie gefallen, ich persönlich hätte manche Stücke nicht verwendet, weil sie meiner Meinung nach von Charakter her nicht recht zur Handlung passen. Wie gesagt: Geschmackssache. Die Sounds haben eine tolle Atmosphäre geschaffen und das Cover ist stimmungsvoll, wobei ich die Illustration der Premierenankündigung sogar noch einen Tick besser finde als das endgültige Cover.

An anderer Stelle ist die Story von Sand von ihrer Art her mit Plots aus Twilight Zone oder Outer Limits verglichen worden, was durchaus auch zutrifft. Leider kennt das Hoerspielprojekt keine Reihen, sondern nur Serien und Einzelhörspiele. Woanders in der freien Szene kennt man solche Reihen, in denen Kurzhörspiele gesammelt werden. Dort wäre Sand auch gut aufgehoben gewesen.
 
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Brandywine

Falko Diekmann
AW: Sand

Mir persönlich hat das Hörspiel gut gefallen. Die eingesetzte Musik hat mich zum Teil stark irritiert, vor allem das Stück gleich zu Beginn. Auf eine sehr abgedrehte Art und Weise macht sie aber Sinn.

Bei der Begegnung in der Luftschleuse hätte ich mir etwas klarere Hinweise darauf gewünscht wer da wem begegnet; bzw. ich find den Effekt etwas unglücklich gewählt. Das is aber Fisselkram.

Insgesamt ein sehr schickes (und angenehm irritierendes) Ding :)

Weil es mir jetzt seit ein paar Veröffentlichungen aufgefallen ist vielleicht noch ein Wort zum "Lektoriat".
Kann nicht seine Aufgabe sein ein stilsicher geschriebenes Skript in ein Förmchen zu pressen damit auch wirklich jeder die Umrisse erkennt.
 

Nero

Anne
AW: Sand

Weil es mir jetzt seit ein paar Veröffentlichungen aufgefallen ist vielleicht noch ein Wort zum "Lektoriat".
Kann nicht seine Aufgabe sein ein stilsicher geschriebenes Skript in ein Förmchen zu pressen damit auch wirklich jeder die Umrisse erkennt.

War das jetzt eine Frage oder eine Feststellung?

Also mir hat das Hörspiel gefallen, aber nicht vom Hocker gehauen. Irgendwie war meine Erwartung ganz anders und daher hat es erstmal gebraucht, mich auf die neue Sitatuion einzustellen.
Da ich mich im Vorfeld garnicht weiter mit dem Hörspiel befasst hatte, wusste ich z.b. nicht, dass sich um ein SciFi Hörspiel handelt, sondern bin von einem möglichen Flugzeugabsturz in der Wüste ausgegangen, wo die sich jetzt retten müssen (gab es sowas schonmal oder wie bin ich darauf gekommen)?. Zumal dann auch noch diese Musik am Anfang kam. Deswegen war erstmal der Schock groß: anderer Planet, Zukunft .. huch. Aber keineswegs euer Fehler, sondern quasi meine (ist ja keine Schuld, ich meine nur).

Gut gefallen haben mir die Sprecher und die Atmo. Alles wirkte rund was Cut und Geräusche anging. Musik wurde hier manchmal bemängelt, aber darauf habe ich nicht geachtet. Man hatte wirklich das Gefühl dabei zu sein und den Figuren quasi über die Schulter zu schauen.
Was mir noch ein bisschen gefehlt hat: den Wahnsinn auf diesem Planeten weiter rausstellen. Ja, klar die sind da seit 5 Monaten mit zwei Sonnen und jede Menge Sand, aber was machen die den ganzen Tag? Schauen die nur auf die Bildschirme? Spielen die auch Karten oder gucken Filme? Wie sieht der tagesablauf aus? Wie viel Platz haben die da eigentlich? Was essen sie? Wie sieht die Räumlichkeit aus (weiß? steril?).
Ich glaube, je mehr man gezeigt hätte, wie wirklich öde das da oben ist, desto mehr hätte man die noch verstanden. Und ein bisschen mehr Wahnsinn hätt ich mir noch gewünscht. ich mein, die haben sich ja schon angepflaumt, aber das hätte noch nen Ticken krasser sein können (es war noch so halb freundschaftlich, das hätte noch ernster werden können).

Aber das ist echt meckern auf hohem Niveau und umschreibt wahrscheinlich nur Nuancen. Und mit denen ist das ja immer so eine Sache. Die einen finden es beim nächsten mal zu viel, die anderen immernoch zu wenig. Da muss der Autor einfach seiner Linie treu bleiben.

Ich fand auch das Ende gut. Klar, es kam etwas überraschend, aber ließ mir nicht so viel Interpretationsfreiraum. Muss ja das Monster gewesen sein (meine Meinung ^^). Ich hatte ja noch viel mitdiskutiert und verstehe auch die, die das Ende kritisieren, aber wie gesagt: mich hats nicht sonderlich gestört.

So, genug geschwafelt.
Für mich war es ein netter Horrorabend, der mich mehr wegen der tollen Geräusche und Atmo als wegen der Story überzeugt hat.

Grüße
Anne
 

michelsausb

Laphroaig forever!!!
AW: Sand

Ich habs mir noch nicht angehört, aber allein Tatsache, dass es sich um ein Kurzhörspiel mit offenem Ende handelt, reizt mich schon.
Ich mag offene Enden, weil sie (meistens) dazu dienen, beim Zuhörer einen verstörenden, unbefriedigenden Eindruck zu hinterlassen.....viele mögen das nicht, ich mag es, und Dave hat es ja auch schon geschrieben, dass solche Enden zu Diskussionen anregen, man beschäftigt sich damit.....somit bleibt das Stück in Erinnerung, und das ist gut so.
Ich werde sicherlich auch noch ein Feedback schreiben, wenn ich es mir angehört habe.
 

Thuda Dragon

Admin in Pension
Teammitglied
AW: Sand

Ich muss sagen das mir Sand technisch sehr gut gefallen hat. Jeln ist hier mit hörbar viel Liebe zum Detail ans Werk gegangen und hat die Geschichte atmosphärisch sehr schön inszeniert. Auch die Musik fand ich zum größten Teil sehr passend für das Hörspiel und die Bilder im Kopf funktionierten für mich gut. Das Zusammenspiel zwischen Felix und Robert fand ich wunderbar, überhaupt war dieses Hörspiel ausgeprochen gut und treffsicher besetzt. Nicht so gut gefallen hat mir hier die Story und deren Ablauf, bezüglich der Gründe muss ich mich da den bisherigen Kommentaren anschließen.

Das liegt nicht am "offenen Ende", denn ich finde es durchaus legitim das ein Hörspiel Platz für Spektulationen oder mehrere Interpretationen zulässt. Ich habe das ja auch schon gemacht und weiß das sowas nicht jedem zusagt - und das ganz einfach auch nicht muss. Bei dem Entschluss nicht alle Fragen zu beantworten zu wollen, kommen schnell Einwürfe wie " man hätte halt keine bessere Idee gehabt" usw. Das wirkt aber hier gar nicht so auf mich, im Gegenteil. Ich finde hes funktioniert und dient als Mittel um die beklemmede Stimmung über das Hörspiel hinaus zu bewahren.

"Sand" hätte meiner bescheidenen Meinung nach vielleicht einfach etwas mehr Background gebrauchen können um eine stärkere Bindung zu den Figuren und deren Geschichte zu ermöglichen. Denn das was mit ihnen geschieht macht ja neben der geheimnisvollen Bedrohung den größten Teil der Atmosphäre und Story aus. Sie bleiben aber recht flach und auch nicht sonderlich symphatisch. Und auch nicht unsymphatisch genug um sie dadurch wieder spannend zu machen. :lach: Hinzu kommen die weiteren Figuren, deren eigentlicher Sinn darin besteht die Überreste zu finden. Dadurch wirkt die Story für mich wie ein Bruchstück für etwas viel größeres, da mir beide Elemente der Story irgendwie nicht recht zusammenpassen wollen. Aber das ist natürlich nur meine persönliche Meinung.

In der technischen Umsetzung ist "Sand" für mich persönlich eine kleine Perle unter unseren Kurzhörspielen geworden.
Es macht Spaß, ist spannend, toll besetzt und hat eine knackige Spielzeit. Und der Rest ist Kritik auf hohem Niveua.
Das Cover von Wolfram ist stimmig und das Motiv finde ich richtig klasse.
 

Civok

Drück mein Bäuchlein!
AW: Sand

Bin was die Kommentare angeht, zu 100% bei Dagmar und dem Sven. Nagel auf den Kopf getroffen. Genau so ging es mir nämlich auch.

Toll gemachtes Hörspiel, aber die Story funktioniert bei mir leider nicht.
 

Brandywine

Falko Diekmann
AW: Sand

Dadurch wirkt die Story für mich wie ein Bruchstück für etwas viel größeres, da mir beide Elemente der Story irgendwie nicht recht zusammenpassen wollen.

Ich finde Karpatenhund hat das weiter oben ganz gut auf den Punkt gebracht.
Es geht nicht darum was es hätte sein können, sondern was es (Autorenseitig beabsichtigt) werden sollte.
 
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