G

Gelöschtes Mitglied 1980

Hallo mal wieder.

Wie einige von Euch vielleicht wissen, hab ich mich dem Nightcrow-PodCast angeschlossen. Soweit so gut.
Jetzt haben wir das Problem, dass bei der Aufnahme von Christoph immer ein eigenartiges Brummen mit drin ist. Man hört es in dem aktuellen Video ziemlich gut ab ca. 30 Minuten 8 Sekunden (Christoph ist der, der das Thema anmoderiert).

Das soll jetzt kein Klicktrick sein, um Views zu bekommen, sondern das ist ein echtes Problem. Wir kriegen einfach nicht raus, woran es liegt. Weißt da jemand was? Chris kriegt jetzt demnächst ein neues Headset (im Moment arbeitet er mit Standmic), aber sollte das Problem da auch auftreten wirds kompliziert.

 
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jam

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AW: Podcast-Probleme

Ein wenig schwierig zu beurteilen. Das Ganze wurde anscheinend versucht, zu unterdrücken, weil man es nur stark hört, wenn er spricht, dann geht quasi das "Gate" etwas auf. Es klingt, was ich bis dahin hören kann, nach einem Massebrummen, das aber ziemlich bassig ist. Habt ihr denn schon mal geguckt, ob örtliche Veränderung von Mikro bzw. Kabel, falls das Ding nicht drahtlos ist, irgendeine hörbare Änderung mit sich bringt? Ein so starkes Brummen müßte schon ein deutlicher "Störer" sein. Vielleicht fehlt auch irgendwo die Erdung? Auch ein nicht richtig eingesteckter Anschluß könnte eine Ursache sein. Hach, da gibt es so viel! Und das aus der Ferne zu analysieren, ist nicht so leicht.:)
 

whoami

Mitglied
AW: Podcast-Probleme

Hallo, spannend wäre zur besseren Beurteilung tatsächlich mal ein unbearbeiteter Audioschnippsel, am besten noch mit Pausen vom Sprecher, wo man das Brummen auch für sich hören kann. Ist das möglich hier so etwas rein zu stellen?

Grüße
 
G

Gelöschtes Mitglied 1980

AW: Podcast-Probleme

Roh ist es etwas unterschwelliger, ich hoffe, man hört es trotzdem halbwegs.

 

Edit: Ich selbst hab das nicht nachbearbeitet, weiß also nicht, was der Cutter, da nachträglich noch gemacht hat.
 

whoami

Mitglied
AW: Podcast-Probleme

Hört sich tatsächlich nach einem 50Hz-Brummen an. Kommt wohl vom Stromnetz… (Netzspannung 230V/50Hz).
Da müsste man die Aufnahmesituation beim Sprecher mal genauer beleuchten. Theoretisch können es Masseprobleme sein, oder ein Netzteil eines anderen Gerätes streut da mit ins Signal rein…
Manchmal hat es schon geholfen Stromstecker aller beteiligten Geräte an die selbe Steckdose und Phasengleich anzuschließen.

Edit:
Man könnte bei der vorliegenden Aufnahme auch mal versuchen einfach die 50Hz sehr schmalbandig herauszufiltern. Schmalbandiges herausfiltern hört man meist nicht und das Problem wäre für dieses Mal ohne Neuaufnahmen erledigt. Vielleicht reicht das schon.

Grüße
 
G

Gelöschtes Mitglied 1980

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Das werden wir mal Probieren. Danke schön. :)
 

Corlanus

Cutter - zur Zeit in Auszeit
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Habe das Brummsignal mal visualisiert.
Liegt tatsächlich in der Nähe von 50Hz (siehe Bild).
Mit einem schmalbandigen Notch-Filter oder einem schlichten Highpass ist das Problem aus der Welt.

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jam

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Da da aber mehrere Frequenzbänder im Brummen überlagert sind, sollte man mehrere Notchfilter dafür verwenden, zunächst mal im Oktavabstand angefangen bei 50 Hz, ggf. später auch Quinte.

EDIT: z.B. 50Hz, 100Hz, 300Hz und 400Hz, ah, und 25Hz bringt auch noch etwas, dann isses aber noch nich komlett weg, aber deutlich weniger nervig

EDIT2: und wo wir gerade dabei sind: bei der Stimme kann da ein Lowcutfilter bis ca. 100 Hz drauf, um die Puster rauszunehmen, das spart die Bänder 25 und 50
 
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G

Gelöschtes Mitglied 1980

AW: Podcast-Probleme

Leute, Ihr seid super. Wir bleiben dran und ich halte Euch auf dem Laufenden. Vielen lieben Dank. :)
 

Corlanus

Cutter - zur Zeit in Auszeit
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Hab's mal getestet:
Ein einfacher Notch-Filter (links) oder ein HighPass-Filter (rechts) und das Brummen ist vollständig(!) weg.
Die Harmonischen zur Störfrequenz musste ich jetzt nicht entfernen (siehe Kommentar von Jam).
Die Einstellungen könnt Ihr den Screenshots entnehmen.
(Jeweils unten links im Screenshot, bei "Selected Filter")
Notch-Filter.jpgHigh-Pass-Filter.jpg
 

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AW: Podcast-Probleme

Notch-Filter, Quinte und Gate. Ich habe nicht ein Wort davon verstanden:D, aber wird schon richtig sein. Klasse, daß es hier richtige Experten im Board gibt.
 

jam

Absolut
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@Frank: nee, nee, die Wörter haben wir uns nur ausgedacht. Das ist wie bei Star Trek mit dem Technobabble.:)

@Corlanus: Highpass erscheint mir auch der beste Weg, und die Obertöne des Brummens, nämlich das restliche Summen kriegt man dann mit den Notfilterbändern, die ich benannt habe (100Hz, 300Hz und 400Hz), auch noch weg.:)
 

Corlanus

Cutter - zur Zeit in Auszeit
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Notch-Filter, Quinte und Gate. Ich habe nicht ein Wort davon verstanden:D, aber wird schon richtig sein. Klasse, daß es hier richtige Experten im Board gibt.
@Frank:
Ein "Notch"-Filter erzeugt salopp gesagt ein Loch im Frequenzspektrum.
Ein "HighPass"-Filter lässt nur hohe Frequenzen durch.
Ein "Gate" dämpft oder entfernt alles unterhalb einer bestimmten Lautstärke.
Bei guten Gate's kann man auch noch den berücksichtigten Frequenzbereich einstellen.

@Jam
Kannst Du mal einen Screenshot von Deinen Filter/EQ-Einstellungen Posten?
Wenn ich bei 55Hz und zusätzlich 100/300/400Hz noch je einen Notch-Filter setze, hört sich das Ergebnis bei mir ziehmlich nasal an.
Mag vielleicht am verwendeten EQ liegen. Jedes Plugin arbeitet da ja etwas anders.
Edit:
Das Brummen hat tatsächlich bei 100/200/300/400Hz noch Obertöne (siehe Screenshot).
Aber die liegen bei mir alle unterhalb von -80dB.
Deshalb bringen bei mir auch die zusätzlichen Notch-Filter nix.
Obertöne.jpg
 

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whoami

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Hallo Corlanus,

versuche es mal mit den entsprechenden vielfachen von 55Hz (110Hz/330Hz/440Hz).
Lässt sich die Filtergüte/Bandbreite des Filters noch weiter einschränken/erhöhen?

Grüße
 

Corlanus

Cutter - zur Zeit in Auszeit
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Hallo Corlanus,versuche es mal mit den entsprechenden vielfachen von 55Hz (110Hz/330Hz/440Hz).Lässt sich die Filtergüte/Bandbreite des Filters noch weiter einschränken/erhöhen? Grüße
Ja, die Filtergüte/Bandbreite lässt sich noch weiter erhöhen/einschränken.
Aber die Obertöne sind mit kleiner -80dB so leise, das sich der Aufwand eigentlich nicht lohnt.
(siehe Screenshot in meinem vorherigen Post)
Edit:
Wenn man in Screenshot genau hinschaut, sind die "Obertöne" bei 100/200/300/400 Hz eigentlich auch keine richtigen Obertöne.
Wie Du schon richtig bemerktest, müssen das immer Vielfache der zugehörigen Originalfrequenz (55,4 Hz) sein.
Das ist hier nicht der Fall (bei 55/102/194/300/393 Hz liegen sie)
Wenn das Brummen vom 50Hz Wechselstrom kommen sollte, hat es ohnehin keine Obertöne.
Dann ist es eine reine Sinusschwingung.
 
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whoami

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Verlasse dich nicht zu sehr auf die Anzeigen. Mache einfach einen Filtersweep mit schmalbandige, angehobenem Glockenfilter.

Grüße
 

jam

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AW: Podcast-Probleme

Hallo Corlanus,

ja, also, Theorie und Praxis passen wohl ab und zu nicht so zusammen. Hier mal meine Filtereinstellungen:

Filter_Chris-1404913280.GIF

Ich habe das zunächst in Audition gemacht. Die Filter von dem Ding sind anscheinend ziemlich gut. Ich habe das dann mal in ReaEQ nachgebaut und, nebenbei, bessere Ergebnisse bekommen als mit ReaFIR - aber nicht so gut wie in Audition. Was man nicht so gut sehen kann, ist, daß die Notch-Filter eine Bandbreite von 0.2 haben.
Bei ReaFIR war das Problem die Fensterbreite der FFT. Zu groß, und die Sprache wurde angegriffen, zu klein, und die Frequenzen wurden nicht gefiltert.

Ehrlich, ich habe nicht vor, einen Glaubenskrieg anzufangen. Ich habe das einfach nur ausprobiert, nach Gehör halt. Die Obertöne sind, wen wundert's, sinusförmig, aber den 400er-Ton kann man ziemlich gut noch hören, zumindest mit meinen In-Ears. Das Zeug da drüber kann man echt vernachlässigen, da gebe ich dir recht. Ich finde es auf jeden Fall spannend, wie unterschiedlich die Ergebnisse sind.

Hier jedenfalls zum Vergleich die Bearbeitung mit Audition:

 

Spannendes Thema...:)
 

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whoami

Mitglied
AW: Podcast-Probleme

Also, ich will auch gar nicht einen Glaubenskrieg anzetteln oder hier mich als "Oberlehrer" hinstellen. :) Geholfen ist damit auch keinem…
Das Problem ist da und lässt sich relativ gut mit entsprechendem EQing im Nachhinein beheben. Da sind wir uns ja überein.
Trotzdem sollte man vielleicht noch mal schauen, ob dieses Problem ein einmaliges Ereignis gewesen ist oder ob es bei der Aufnahme regelmäßig auftritt und sich grundlegend beseitigen lässt.

Grüße
 

Corlanus

Cutter - zur Zeit in Auszeit
AW: Podcast-Probleme

Verlasse dich nicht zu sehr auf die Anzeigen. Mache einfach einen Filtersweep mit schmalbandige, angehobenem Glockenfilter. Grüße
Die Beste Methode, wenn man nicht weiss, wo die Störfrequenz liegt. Da stimme ich Dir zu. Aber in diesem Fall war es ja recht eindeutig.

(...)Ehrlich, ich habe nicht vor, einen Glaubenskrieg anzufangen. Ich habe das einfach nur ausprobiert, nach Gehör halt.(...)Ich finde es auf jeden Fall spannend, wie unterschiedlich die Ergebnisse sind.(...)
Keine Sorge, ich auch nicht.:angel: Frequenzanalyse ist für mich einfach ein sehr spannendes Thema, weil ich dass mal einige Jahre lang beruflich gemacht habe (Schadensdiagnose an Industriemaschinen durch Schwingungsanalytik). Da mussten wir zwangsläufig sehr theoretisch an das Thema rangehen, da das menschliche Gehör dafür einfach viel zu ungenau ist. Bei der Audioanalyse lässt sich das Wissen prima anwenden. Aber Filter und EQ's "färben" das Signal bei der Bearbeitung ein bischen ein. Daher sind die Ergebnisse bei jedem Plugin etwas anders. Ich finde es ungemein interessant, dem auf den Grund zu gehen.

@whoami
Stimmt:thumbsup: Schliesslich gibt es immer mehr als nur eine Methode.
 

whoami

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AW: Podcast-Probleme

[…]Ich finde es ungemein interessant, dem auf den Grund zu gehen.[…]

Was ich mich halt frage, wie genau ist denn deine Anzeige? Die FFT-Analysen in EQ-Plugins, welche ich kenne, sind nie sonderlich genau in den Bassbereichen… erzeugen da im Grunde nur wenige Werte. Der im Logiceigenem EQ verbindet einfach die errechneten Punkte mit Geraden. In deinem verwendetem Plugin sieht es gerundet aus…
Der Witz war ja, dass ich mit einem Glockenfilter mit Filtergüte 100 die Frequenz recht genau auf 50Hz eingrenzen konnte, bei 52Hz wurde das Brummen schon wieder leiser. Ebenso knapp darunter.
Ich schätze mal, in der Analytik von Industriemaschinen habt ihr auch eher DFT angewendet, oder?

Grüße
 
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