Gedicht Machtrausch

[MonacoSteve]

Machtrausch

Es hat noch niemals gut getan,
wenn jemand zu viel Macht bekam.
Mit Absicht oder unbewusst
setzt ein Realitätsverlust.

Verheerend ändert sich das Hirn.
Und bietet niemand ihm die Stirn
wenn der Tyrann den Kopf verliert,
ist schlimmes Unheil programmiert.

Oft sind’s dann ganze Macht-Eliten,
die Widerstand brutal verbieten
und wegen Eigeninteressen
Moral dann gleichfalls schnell vergessen.

Kein Bürger hat’s wohl je gewollt,
dass sich Geschichte wiederholt,
die schon mal Katastrophe war,
sei es durch Kaiser, König, Zar.

Und dennoch wählen wir sie wieder?
Sie sollen stark sein, bloß nicht bieder!
Und wenn in Machtrausch man gerät,
ist‘s jedes Mal erneut zu spät.

So steht es weiter in den Sternen,
wann Menschen etwas Neues lernen.
Bis dahin scheint der Weg noch weit,
und stets garniert mit Not und Leid.​

 

[A. Weltenbruch]

Stark, sehr einprägsam formuliert. Auch handwerklich super: Immer 8 Silben, das durchhalten war bestimmt viel Arbeit!

 

[MonacoSteve]

Stark, sehr einprägsam formuliert. Auch handwerklich super: Immer 8 Silben, das durchhalten war bestimmt viel Arbeit!

Danke dir. Es sind 8 bzw. 9 Silben pro Zeile im Jambus; ja, ich versuche alle meine Gedichte u.a. rhytmisch völlig "sauber" zu halten. Vielleicht habe ich als Komponist da einen "musikalischen" Vorteil gegenüber reinen Textern.

 

[A. Weltenbruch]

Ah, dann hab ich die 9-Silber übersehen, hatte nicht alles durchgeschaut! Aber ja, bekommt auf jeden Fall eine melodisch-rhythmische Qualität!