• Blut-Tetralogie   Dark Space

Marco Ansing

Autor und Sprecher
Hallo zusammen,
was genau ist ein Kompressor, wie wendet man ihn an und was bedeutet er für die Lautstärke und die "Spitzen" einer Aufnahme?

Und wenn wir schon dabei sind: Was ist "Declipping"?

Und außerdem bin ich verwirrt über den Befehl "Gleichspannung entfernen".

Hilföö
 
S

Schneeschaufel

(EDIT)

Da ich gerade auch für meine Homepage auf diese Themen eingehe
hier einmal im groben die Laienhafte beschreibung von Kompressoren
und ihrem Einsatzgebiet. Auf die Einstellmöglichkeiten die diese Geräte
mit sich bringen möchte ich an dieser Stelle aber nicht wirklich eingehen.
Hab auf meiner (noch nicht online) Homepage etwa die Hälfte der Ein-
stellungen beschrieben, bis jetzt 13 Seiten Text .....

Im Grunde denke ich NICHT, das Kompressoren, gerade Multiband, von
Amateuren oder HobbyHspBastlern eingesetzt werden sollten. Ich vermute
das das Geld was diese Kosten von euch sinnvoller eingesetzt werden kann.

Mann muss bedenken : Huddel bringt nix, wenn schon dann das richtige
kaufen und das wäre in diesem Falle : Multibandkompressor und Limiter,
was allerdings zusammen, selbst wenn man nur das günstige kauft, bei
etwa 1000 Euro liegen wird.

Hier die grobe technische Beschreibung von Kompressoren und Limiter :

Kompressoren sind Klanggeräte mit denen das Audiosignal verdichtet wird. Das bedeutet das die Unterschiede zwischen lauten und leisen Klängen geringer werden. Der Spitzenpegel bleibt, die Lautheit wird erhört (Lautheit = gehörte Lautstärke)
Im Grunde gibt es nun 3 Arten von Kompressoren :
Upwardkompressoren, Downwardkompressoren und Multibandkompressoren.
Welcher macht nun was und was ist ein Limiter ?
Fangen wir am besten bei der meist gebrauchten Kompressorenvariante an, dem Downwardkompressor. Dieser regelt das einkommende Signal runter. Das Signal verliert in einem voreingestelltem Level an Pegelstärke, so das das ganze nicht übersteuern kann.
Der Upwardkompressor arbeitet genau andersrum, er hebt das ankommende Audiosignal an. Das hat den einfachen Vorteil das die Transienten unbeeinflusst bleiben und später mit einem Limiter gesondert bearbeitet werden können.
Der Mulibandkompressor ist eigentlich das Masteringtool schlechthin. Die eben oben genannten Kompressoren haben nämlich einen Nachteil : Da Singlebandkompressoren entweder RMS oder Peak dedektieren, wird der Bass immer das Regelverhalten dominieren.
Mulibandkompressoren teilen das ankommende Audiosignal nun mit Hilfe von Filtern auf 2 bis 4 Kanäle auf, die dann einzeln komprimiert werden können. Diese werden am Ende wieder zu einem Summenausgang zusammen gelegt um so an die weitere Hardware gesandt zu werden. Multibandkompressoren lassen im Grunde also eine wesentlich größere Lautheit zu.
Aber ACHTUNG : Mulibandkompressor sollten nur von echten Profis bedient werden. Die Einstellmöglichkeiten sind hier gigantisch. Selbst gute Amateure bräuchten wohl noch Wochen um mit diesem ein wirklich sauberes Ergebnis zu erzielen.
Der Limiter kommt zum Einsatz wenn die Kompressoren ihre Arbeit getan haben. Mann könnte den Limiter auch als "unendlich" Kompressor bezeichnen.
Der Limiter gegrenzt praktisch die gesamte Dynamik auf einen voreingestellten Maximalwert, der dann nicht überschritten werden kann.

Wie ihr seht ist das ganze technische mit den Dingern nicht ganz so einfach da wir hier auch eindeutig in den Masteringbereich eindringen. Irgendwann zur Weihnacht dieses Jahr ist meine Hp fertig, dann kann ich an dieser Stelle schreiben : Lesen, lesen, lesen, wird alles vom Kern auf beschrieben und erklärt. Bis dahin ... dauert aber noch ein bisschen, sehe von Seite zu Seite wie tief die Materie eigentlich ist, denke am Ende werdens über 100 Seiten nur Technik, Studio und Mastering sein.

... abwarten und Tee trinken, bis dahin ist Schaufel knapp mit Zeit,

dui und auf in den Daaaag ... :)
 

Marco Ansing

Autor und Sprecher
Danke für Eure schnellen Antworten!!!

Mir wurde nur vor kurzen an den Kopf geworfen, ich sollte mit einem Kompressor die Lautstärken besser ausregeln... daher meine Frage. Nun versuche ich aus diversen Quellen herauszubekommen, wie ich das genau mache.
Ich habe ja hier gelernt, das "Normalisieren" zwar alles lauter/leiser machen kann, aber damit nicht die ähm Peaks (?) angleiche.
Ich versuche nur Lautstärken anzupassen, ohne zu übersteuern.

Der Grund der Sache: Dezentrales Arbeiten an einem Hörspiel ist relativ neu für mich, da muss man von veschiedener Qualität der Aufnahmen ausgehen, was dazu führt, dass ich mich gerade in Effekte hineinlese um alles besser anpassen zu können, was wiederum dazu führt, dass ich immer mehr Fragezeichen im Gesicht habe, ... ;)
 
S

Schneeschaufel

Ich hab genau dies Art von Technikfragen 2 Jahre lang jeden Tag
aufs neue in der Schule vorgekaut bekommen ...........

Aber Fragezeichen hab ich genau so viel, gerade bei dem Aufbau meiner
HP .... wo anfangen ? Etwas zu lernen und wissen ist immer noch etwas
anderes als auch in der Lage zu sein 3. dieses Wissen weiter zu vermitteln.

Naja, wie auch immer, ich bastel fleißig, in einen Beitrag passt das mit
den Kompressoren und Limitern auf jeden Fall nicht rein.

Öhm aber andere Frage : Du hast doch nen Usb Mikro ......
Wie haste dir das überhaupt gedacht mit dem Kompressor wenn ich
Fragen darf ????? Also in den PC rein, aus der Soundkarte raus, in
den Kompressor, dann wieder in den Pc zurück oder auf Dat ? Hmmm ???

Es gibt Softwarekompressoren, schon mal was von gehört ? Wäre ein Weg
aber damit kenn ich mich leider nicht aus (Weiß wer anders vielleicht was?)
Hab das ganze als Studiotechniker gelernt, Softwarekopressoren ... hatte ich
zwar auch welche, aber von denen willst du sicher nix wissen, was ich jetzt
HIER meine sind andere Softwarekompressoren, die gibt es aber, glaube auch
kostenlos.

Mein minimalvorschlag wenn ich vergesse das ihr das nur aus Hobbygründen macht:

Akg 3000 B - Mischpult - Cubebase - Fertig

Zu beachten ist beim Mischpult :
Einfachste Variante vermute ich ist ein USB Pult.
8 Känäle reichen, die Stereosumme brauch ihr nicht,
einen 24 Bit Digitalwandler sollte es schon haben,
Phantomspannung ebenso wichtig. Kostenpunkt : Macki 399 Euronen
Mikro 300 Euronen, Cubebase LE 120 Euro (glaube ich) total keine 1000
Euro und ihr könnt Profiaufnahmen machen ohne Ende.

Ansonsten : Usb Mikro oder Zoom und nach Softwarekompressoren,
oder Softwarelimiter umhören (vielleicht mal nach diesen beiden
begriffen Googeln. Wenn du/ ihr zu laut seit, braucht ihr einen Downward
kompressor. (Seit ihr zu leise, theoretisch einen Upward, aber VORSICH
nur theoretisch ...).

Hm Schaufel muss los, .... grüße :)
 

Searge

Space-Opera ist ein musss!
Sprechprobe
Link
Hallo Schneeschaufel,

ich will ja nicht unken, aber bei dem Preis verschreckst Du jeden, der mal mitsprechen möchte. So viel finanzieller Aufwand ist gar nicht nötig.

Mein Mikro hat (vor 7 Jahren) 60 DM gekostet, mein Mischpult 99 DM und die Software gar nichts, da Freeware. Mit den heutigen USB-Mikros brauchst Du nicht mal mehr ein Mischpult (es gibt da einen entsprechenden Thread zu) für ca. 40 - 50 €. Das reicht für hier allemal, weil damit bereits ziemlich gute Aufnahmen möglich sind. Selbst das H2 ist kein muß, weil es sich ja auch nicht jeder leisten kann.

Und für die Produktion der Hörspiele müssen die meisten Software-Compressoren einsetzen, weil sie ja die Aufnahmen geliefert bekommen. Mit Hardware ist da nicht viel zu machen. Und da hilft wirklich nur Nachfragen und dann selber ausprobieren. :)
 

Marco Ansing

Autor und Sprecher
@Schaufel:
Es geht gar nicht um meine Aufnahmen. Es geht um Aufnahmen, die ich als Cutter zugesandt bekomme. Wenn man dann auf seinen unzähligen Spuren das Hörspiel zusammengebaut, mit dem Denoiser Rauschen entfernt hat und bereit ist, das ganze als mp3 zu exportieren und hochzuladen, bemerkt man plötzlich: Ach Mist, die Lautstärken sind noch nicht ganz sauber. "Was tun?", sprach Zeus.
Ich hoffte nun mit dem Kompressor eine Angleichung zu erzwingen, die mit dem Normalisieren nicht funktioniert.

@Searge:
Ich habe einen Kompressor automatisch in meinem Programm (MAGIX audio studio 2006 deLuxe) integriert, aber kennst Du einen empfehlenswerten?
 

Searge

Space-Opera ist ein musss!
Sprechprobe
Link
Also die Lautsträke müßtest Du evtl. für jede Aufnahme einzeln anpassen. Ich mache das immer indem ich ich mir das Hörspiel im Schnittbett anhöre, den Pegel beobachte und versuche rauszuhören wo ich was angleichen müßte.

Eine Gesamtangleichung geht zwar auch, ist aber (glaube ich) schwieriger. Aber da bin ich nicht Profi genug um das exakt sagen zu können.

Empfehlen ist schwierig. Ich selber benutze einen DirektX-Compressor. Da Dein Audio Studio aber schon einen integrierten hat (ist ja immerhin eine leicht abgespeckte Version vom Profiprogramm Samplitude), solltest Du damit auch schon gute Ergebnisse erzielen können. Ob Du da unbedingt ein externes Programm benötigst mußt Du selber wissen. Ich meine bei den freien Voxformer VST-Plugins wäre was dabei gewesen.
 

Marco Ansing

Autor und Sprecher
Ich will nur alles richtig machen! ;)
Immerhin stehe ich ja gerade vor meinem eigenen Hörspiel hier beim Hörspielprojekt. Da interessieren mich all solche Dinge. Gerade, wenn dezentral aufgenommen wird, sind solche Dinge wie "Lautstärke angleichen" und "Rauschen entfernen" für mich interessant.
 

Searge

Space-Opera ist ein musss!
Sprechprobe
Link
Schon klar. Aber da hilft wirklich nur ausprobieren. Was ich noch vergessen hatte. Man kann die Einzelaufnahmen auch einfach nur lauter stellen. :)
 

Marco Ansing

Autor und Sprecher
[quote author=Searge link=topic=1429.msg10750#msg10750 date=1217332095]
Was ich noch vergessen hatte. Man kann die Einzelaufnahmen auch einfach nur lauter stellen. :)
[/quote]
So habe ich es bisher immer gemacht. Da ich jeder Figur eine eigene Spur im Hörspiel zugeordnet habe, konnte ich alle sauber bearbeiten.
 

Searge

Space-Opera ist ein musss!
Sprechprobe
Link
Dann mach die Aufnahme lauter und wenn der Peak "oben" anschlägt, kannst Du sie immer noch mit dem Normalisieren oder einem Compressor nachbearbeiten.
 

Marco Ansing

Autor und Sprecher
[quote author=Searge link=topic=1429.msg10756#msg10756 date=1217337399]
Dann mach die Aufnahme lauter und wenn der Peak "oben" anschlägt, kannst Du sie immer noch mit dem Normalisieren oder einem Compressor nachbearbeiten.
[/quote]


Kann mir jemand kurz und bündig den Unterschied zwischen normalisieren und Kompressor erklären, wenn man etwas lauter stellen will?
Bei nem anderen Hörspiel von mir, passiert nämlich genau das: Der Peak schlägt "oben" an, aber die Stimme ist zu leise.
 

bob7

__________________
Normalisieren hebt alles proportional zum Max.Peak auf 0db an, also wenn alles ganz leise ist und ein Schrei voll ausschlägt auf 100% (0db) dann passiert beim normalisieren gar nix.

Der Kompressor macht (grob) alles annähernd gleichlaut, leise und laute Passagen.
 
Hallo Grisbert!

Also wenn ich richtig Verstanden habe hast du in einem Endmix Lautstärkenschwankungen die du beheben willst...
Weiter habe ich es so verstanden das du Aufnahmen hast die über hohe Signalspitzen verfügen und dir das eigentliche Nutzsignal zu leise ist...
Erhöhst du nun die Lautstärke zerrt es im Endmix.

Wenn ich dir als Leihe einen Tip geben darf:

Gleich alle Sprachaufnahmen von den du glaubst sie verfügen über zuwenig Nutzsignal erst ein mal mit einem VST-Compressor ab (oder du nimmst den von deinem Audioeditor)
Erst dann solltest du die Aufnahme im Mix platzieren. Das hat den Vorteil das du schon im Audioeditor siehst wie es sich mit den Signalspitzen verhält.
Wenn du einen schlecht eingestellten Kompressor im Endmix hast kommen die tollsten Sachen zum Vorschein und zwar die die du lieber nicht so laut hättest...
Ich will hier ja keine Audio-Mastering-Diskussion anfangen, aber Kompressoren im Endmix (grade die Multibandteile) töten jede Dynamik und wenn du Pech hast klingt dein Hsp. so wie der regionale Kirmesradiosender :mad: und das wären noch 'gut' eingestellt....(nach dem heutigen Zeitgeist)
Wie Schaufel schon gesagt hat man muss da unbedingt wissen und hören (können) was man tut. (Predigt ende back to topic)

Hast du nun die Sprachaufnahmen fertig bearbeitet, sind sie im Mix viel besser zu mischen. Dann kannst du immer noch mit einem Kompressor im Endmix ganz ganz vorsichtig die Lautheit erhöen.

Wenn du auf Nummer Sicher gehen willst platziere im Endmix ein Limiter der kappt ungebetene Spitzen ab. (aber Vorsicht)

Hier nun so'n Paar Standard-VST (nur free verwende ich auch manchmal):

Kompressoren:

http://www.kjaerhusaudio.com/classic-series.php < Classic Compressor
http://www.digitalfishphones.com/main.php?item=2&subItem=5 BLOCKFISH
http://mdsp.smartelectronix.com/classic/2005/01/mdspcompressor.php MdspCompressor

Limiter:

http://www.yohng.com/w1limit.html W1
http://www.x-buz.com/BuzMaxi3.html BuzMaxi 3
http://www.kjaerhusaudio.com/classic-series.php Classic Master Limiter

Multibandkompressoren:

http://rekkerd.org/sweetboy-vst/ unten T-SLEDGE
http://www.geocities.jp/webmaster_of_sss/vst/ C3 Multi Band Compressor
http://www.x-buz.com/BuzCompFree_download.html BuzComp Free GranComp3

Spiel da mal mit den Presets/Fabrikeinstellungen...

So ich hoffe da ist was dabei das du verwerten kannst.
Mach dir keinen Kopp - wenn es für dich gut klingt dann passt das schon.


LG, Badda
Ps:Ich hasse das Thema und ich werde es nie und nimmer restlos verstehen!!!
 

bob7

__________________
;) Tolles Thema. deshalb noch meine Vorgehensweise dazu (in Anlehnung an Badda): Ich versuche "Ausreißer", wie Schreie usw. vorher einfach manuell leiser zu machen und dann den gesamten Take oder auch das gesamte Hörspiel auf ein normales Lautstärkelevel zu verstärken oder zu normalisieren (80% oder so, niemals Vollgas 100%). Den Kompressor benutze ich möglichst gar nicht.
Vorteil: Dynamik bleibt und ich weiß was ich tue. Multibandkompressoren haben schon eine ordentliche Eigendynamik, die ich nicht einzuschätzen weiß und einige Tontechniker die ich kenne auch nicht...
 

Marco Ansing

Autor und Sprecher
*raucht der Kopf*

Aber ich werde mir diesen Thread mal "rot anmarkern".
Danke Badda :)

Zum Glück kann ich mein Hörspiel ja hier "gegenhören" lassen.

Und das Problem mit: Es klingt dann blechern, hatte ich dann nämlich auch mit dem Kompressor, und dachte mir: Scheiße, das Ding bringt mir gar nichts... da mache ich die Stelle lieber leiser...
 

Searge

Space-Opera ist ein musss!
Sprechprobe
Link
Boah, watt für ein unendliches Thema. :)

Natürlich meinte ich auch, die Einzelaufnahmen bearbeiten und nicht alle Aufnahmen zusammen bearbeiten. Vergißt man manchmal dazu zu schreiben. :)

Ich setze sie halt ins Schnittbett und wenn ich dann sehe das da was "rausläuft", bearbeite ich die Einzelaufnahme nach.

@Badda: Dracondor hatte auch mal so eine Sammlung von freien VSTs gepostet. Vielleicht sollte man dort Deine Links ergänzen, dann hat man sie zentral liegen und verweist einfach auf diesen Thread.
 
Oben