Hutmeister

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Hi,

ich trage seit geraumer Zeit eine gewisse Skepsis gemischt mit Faszination bezüglich der totalen Vernetzung von Haushalten mit großen Internetkonzernen mit mir rum. (Stichwort: Google-Übernahme von Nest Labs http://www.zdnet.de/88180989/smart-home-google-kauft-nest-labs-fuer-32-milliarden-dollar/ )
Aus den dazu gehörigen Gedankenspielen entwickelte sich im Laufe der Zeit eine Idee:

Wie wäre es wohl, wenn ein Smarthome-Hersteller neu in eine Stadt investiert, dort seinen Standort ausbaut und auch auf offene Ohren in der Industriell schwach besiedelten Region stößt?
Dann böte das doch die Gelegenheit für kriminelle Hintermänner, die Kontrolle über sämtliche Überwachungsapparate der Stadt zu übernehmen und zu steuern. Es wäre möglich, "blinde Flecken" sogar zu planen und so alles Zwielichtige ins Dunkel zu stellen. Niemand käme dahinter, weil es schlicht überhaupt nicht wahrgenommen werden kann!

Also meine konkrete Geschichte:

Ein großer Investor baut seinen Standort in einer kleineren Stadt im Südwesten der USA auf. Er wird dort sehr willkommen geheißen, weil die Stadt wirtschaftlich geschwächt ist. Der Bürgermeisterkandidat holt wirtschaftliche und steuerliche Vorteile aus dem Ärmel um die Firma zu gewinnen und die Kooperation mit der Stadt anzubahnen.
Gegner der neuen Firma (hauptsächlich Anti-Überwachungsaktivisten und Ökos) werden eingeschüchtert durch Gangs, die durch die Straßen ziehen.
Gleichzeitig gerät ein trotteliger Detektiv ins Visier der Schläger, weil er in betrunkenem Zustand die feierliche Einweihung vor dem Firmengelände "sabotiert" hat.
In der Stadt tauchen immer wieder Leute mit partieller Amnesie und totaler physischer ERschöpfung auf...
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Ein ehemaliger Weggefährte des Detektivs sucht ihn auf, weil er möchte, dass dieser ihm bei der Suche nach seiner Schwester behilflich ist. Diese arbeitet als freie Journalistin und war nach eigenen Aussagen "merkwürdigen Vorgängen" bei der Firma auf der Spur, ist nun aber verschwunden. Der Detektiv ist erst unschlüssig, nachdem ihn aber nachts die Schläger "besucht" haben, erklärt er sich einverstanden, sich auf dem Gelände mal umzusehen.
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Inzwischen hat der Bürgermeisterkandidat die Wahl gewonnen und setzt seinen Ausbau des Überwachungsapparats fort. Da seine erklärten Ziele die Stärkung der eigenen Wirtschaft und die Bekämpfung von Kriminalität in der Stadt sind sieht er in der Firma einen starken Partner für die Sicherheit der Stadt. Der Konzern übernimmt eine Security-Firma und kann somit die "Zusammenarbeit" mit der Polizei aktiv bestätigen. In einem weiteren Schritt bekommen sie koordinatorische Aufgaben im Zuge der Verbesserung von Überwachungsmaßnahmen, während die Polizei betont, die exekutive und die administrative Funktion bleibe in staatlicher Hand.
Eine Gruppe Menschen wacht in einem Raum auf und bekommt per Lautsprecher Instruktionen.
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Der Detektiv und sein Freund überlegen, wie man vorgehen sollte. Sie sitzen im Büro des Detektivs, als eine Frau eintritt und sich als seine neue Sekretärin vorstellt. Da der Detektiv nichts davon weiß, ist er erst einmal einigermaßen verwirrt, lässt sie aber gewähren, da sie forsch auftritt und zudem außergewöhnliche Attraktivität aufweist ;)
Beide planen, nachts in die Firma einzusteigen.
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Fortsetzung folgt :)
 
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stephan1979

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AW: Hörspiel-Idee: Die Verschwörung

Ich fände es sehr interessant, wenn die Geschichte einige Jahre (10 oder mehr) in der Zukunft spielen und uns einige zukünftige Überwachungs-Technologien präsentieren würde. Das Thema Überwachung ist ja sehr aktuell und einem Autor bieten sich hier sehr viele Möglichkeiten.
 

Avalarion

Mitglied
AW: Hörspiel-Idee: Die Verschwörung

Warum muss es in Amerika spielen? Hat das einen Grund? Weil das finde ich irgendwie unsexy ehrlich gesagt.
 

Hutmeister

Mitglied
AW: Hörspiel-Idee: Die Verschwörung

Tja, das hat mehrere Gründe. Klar ist es "näher dran", wenn es hier stattfindet, aber:

1. Die (fiktive) Stadt liegt in der nähe zur mexikanischen Grenze, daher ein strategischer Ort.
2. Es wird u. a. auch um Waffenschmuggel gehen, da ist der Westen Europas auch eher unsexy :)
3. Organisierte Kriminalität hat hier andere Strukturen als dort, weil in Amiland viele Organisationsformen auf der Mafia fundieren, hier dagegen sieht das etwas anders aus.
4. Der Beruf des Privatdetektivs ist in Dt doch eher rar gesäht und nicht durch typische Bilder besetzt, daher bietet der Standort USA einige Klischees, derer man sich bedienen kann.
5. Die Industrie in Arizona bietet genau die Strukturen, die für einen IT-Hersteller interessant sind. Gleichzeitig sind einige Städte dort tatsächlich von dem Problem der weniger werdenden Bodenschätze bedroht, sodass die Begründung für die wirtschaftlichen Entscheidungen zugunsten einer solchen Firma wesentlich schlüssiger wären als z.B. in Bottrop, Aachen, Kiel oder so. ;)

Ich habe auch mit mir gerungen, weil ich eigentlich kein Fan von fiktiven Örtlichkeiten bzw. auswärts gelagerten Storys bin, aber ausschlaggebend waren einfach der Protagonist (PI), der Technik-Standort Arizona und die etwas anderen Strukturen der Unterwelt in den USA sowie die etwas typischen Klischees über "die eigenen GEsetze" in manchen Städten/Regionen der USA :)

Lösungsvorschläge werden aber gerne gehört, wenn ihr da lokale Gegenvorschläge habt, bitte :D
 

Avalarion

Mitglied
AW: Hörspiel-Idee: Die Verschwörung

Hm... Ich lese, du hast dir da drüber Gedanken gemacht, aber wirklich zusagen muss es mir deswegen trotzdem nicht, oder?

1. Die (fiktive) Stadt liegt in der nähe zur mexikanischen Grenze, daher ein strategischer Ort.

In deiner Beschreibung lese ich nichts von Mexiko, vielleicht habe ich es überlesen, aber warum ist Mexiko an Punkt 1 für dich, also so wichtig?^^ Klischees?

Es wird u. a. auch um Waffenschmuggel gehen, da ist der Westen Europas auch eher unsexy :)

Aber du weißt doch gar nicht, dass es in 10 Jahren ( @stephan1979 die Idee finde ich richtig gut! ) nicht genau so ist. Du hast es ja in der Hand. Man kann da durchaus was machen. Und nur weil wir hier so eine gut funktionierende Presse haben, heißt das ja nicht, dass es bei uns nicht genau so ist ;). Ich bin kein Schmuggelexperte.

Organisierte Kriminalität hat hier andere Strukturen als dort, weil in Amiland viele Organisationsformen auf der Mafia fundieren, hier dagegen sieht das etwas anders aus.

Ist dem so? Auch hier wieder die 10 Jahre drauf rechnen und die Welt einfach was dreckiger machen und schon passt es!

Der Beruf des Privatdetektivs ist in Dt doch eher rar gesäht und nicht durch typische Bilder besetzt, daher bietet der Standort USA einige Klischees, derer man sich bedienen kann.

Klischee!!! Die gibt es in Deutschland auch. Warum kann denn der amerikanische Privatdetektiv nicht auch in Deutschland aktiv sein? Spätestens seit den Trovatos sehe ich das keine Probleme mehr :p

5. Die Industrie in Arizona bietet genau die Strukturen, die für einen IT-Hersteller interessant sind. Gleichzeitig sind einige Städte dort tatsächlich von dem Problem der weniger werdenden Bodenschätze bedroht, sodass die Begründung für die wirtschaftlichen Entscheidungen zugunsten einer solchen Firma wesentlich schlüssiger wären als z.B. in Bottrop, Aachen, Kiel oder so. ;)

Wenn du mir das nicht erzählt hättest, hätte ich das nicht gewusst, wenn du das also in der Geschichte eh erklären musst, dann sehe ich das irgendwie nicht als Argumentationspunkt an. Ich halte mich für relativ belesen, aber solche Details sind ja dann nur Profis oder wirklich interessierten bekannt...

Letzten Endes ist es deine Entscheidung, aber ich finde, dass du eine fiktive Geschichte erzählst, du entscheidest wie sehr die Geschichte auf der Realität aufbaut, aber für mich sind da keine Gründe auf Deutschland zu verzichten =).
 

stephan1979

Mitglied
AW: Hörspiel-Idee: Die Verschwörung

Warum denn keine "internationale" Handlung anstreben? Ich denke da irgendwie an James-Bond-Filme, die auch an den unterschiedlichsten Orten spielen. Gerade beim Thema Waffenschmuggel lässt sich da sicher was konstruieren.

Zum Thema "gut funktionierende Presse": Ich glaube, dass die Presse hierzulande (und auch sonstwo) manipuliert ist. Für mich wäre auch das Teil der Geschichte. Überwachung ist ein Aspekt, aber dabei wird es nicht bleiben. In einem nächsten Schritt versuchen "sie", die Mächtigen, uns ihr Gedankengut aufzuzwingen. Sie wollen ja nicht nur wissen, was wir denken und tun, weil sie Angst vor einer Revolte und Machtverlust haben, sondern "ihnen" wäre es ganz recht, wenn wir möglicht das tun, was ihnen in den Kram passt. Keine Ahnung, ob dieser Gesichtspunkt zu weit von der eigentlichen Idee abweicht. Aber ich halte es für sehr wichtig, auch mögliche und ersonnene Gründe für den Grund der Überwachung zu präsentieren.
 

Hutmeister

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AW: Hörspiel-Idee: Die Verschwörung

Okay,
die Diskussion gefällt mir :)

Das Geschehen in eine nicht allzu ferne Zukunft zu verlegen behagte mir anfangs nicht so, bietet sich aber (unter Berücksichtigung der gebrachten Argumente) schon an.

Ich glaube, dass die Presse hierzulande (und auch sonstwo) manipuliert ist. Für mich wäre auch das Teil der Geschichte. Überwachung ist ein Aspekt, aber dabei wird es nicht bleiben. In einem nächsten Schritt versuchen "sie", die Mächtigen, uns ihr Gedankengut aufzuzwingen. Sie wollen ja nicht nur wissen, was wir denken und tun, weil sie Angst vor einer Revolte und Machtverlust haben, sondern "ihnen" wäre es ganz recht, wenn wir möglicht das tun, was ihnen in den Kram passt.
Die manipulierte Presse wäre auch nicht schlecht, zumal das weitere Optionen bzgl. der verschwundenen Journalistin böte.

Die Handlung war eigentlich nicht primär auf totale Überwachung, sondern eher auf die verhängnisvolle Vernetzung der bereits bestehenden Technologien bezogen. Wie der Smarthome-Gedanke kombiniert mit Google nahelegt, lässt der Umkehrschluss ja eine "passive" Nutzung zu, also nicht die Überwachung zwecks Kontrolle der Aktivitäten, sondern eben eine "manipulierte Wahrnehmung", die es ermöglicht, Dinge am Auge des Gesetzes vorbeizuschleusen. Dadurch böte sich einem kriminellen Genie die Möglichkeit, Idiotensichere Coups zu vermitteln, so eine Art "Zoll" in der Stadt aufzurichten, der eine sichere Durchfuhr von Waren ermöglicht oder eben das Ausführen gezielter Verbrechen.

Aber ich halte es für sehr wichtig, auch mögliche und ersonnene Gründe für den Grund der Überwachung zu präsentieren.
Das ergibt sich aus der Kombination location und Firma: Der Standort ist wirtschaftlich geschwächt, hohe Arbeitslosigkeit = hohe Kriminalität, v.a. unorganisierte Banden oder jugendliche Kriminelle, die eben nur durch Überwachung zu kriegen sind. Später dann forciert die Firma einerseits die kriminellen Aktivitäten gezielt im Untergrund, während sie öffentlich auf mehr Überwachung drängen und sich der Polizei anbieten. Im Prinzip wie Spyware/Malware oder eben das alte Schutzgeld-Prinzip.

Ich hab mittlerweile ca. vier Seiten mit Ideen, Personen, Plot etc., aber das ganze wird grad echt politisch.

Warum denn keine "internationale" Handlung anstreben? Ich denke da irgendwie an James-Bond-Filme, die auch an den unterschiedlichsten Orten spielen. Gerade beim Thema Waffenschmuggel lässt sich da sicher was konstruieren.

Da haben wir wieder die Ukraine, abgeschossene Flugzeuge, Waffenlieferungen über Drittländer etc.
Mein Kopf raucht bei soviel Inspiration :D
 

Iain

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Sprechprobe
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AW: Hörspiel-Idee: Die Verschwörung

Ich hab mittlerweile ca. vier Seiten mit Ideen, Personen, Plot etc., aber das ganze wird grad echt politisch.

"Politisch" wird sich bei diesem Thema nur äusserst schwer vermeiden lassen :rolleyes:.

Ein sehr spannendes Thema, aus dem man auf jeden Fall sehr viel machen kann! Und ich schliesse mich Avalarions Meinung an, das die Geschichte durchaus auch hier spielen kann - und das sie durch das Lokalkolorit duchaus mehr Charme haben dürfte.

Aber wo auch immer es nun "passieren" wird - ich finde die Idee klasse!
 
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