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Poldi

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Gruselserie - 3. Moskitos – Anflug der Killer-Insekten

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Zu Anfang der Rundreise im Amazonas-Gebiet scheint noch eine aufdringliche Touristin das größte Problem der kleinen Gruppe zu sein, da sie den anderen gehörig auf die Nerven geht. Die eindringlichen Warnungen der Reiseleiter, auf Insektenschutzmittel zu verzichten, werden allerdings nicht von allen Mitreisenden ernst genommen – mit fatalen Folgen...

Statt sich an aktuellen Produktionen zu orientieren, konzentriert sich die Neuauflage der legendären Gruselserie von Europa ganz auf die eigenen Ursprünge – mit allen Stärken, aber auch den gleichen Schwächen. So wird auch in der Nummer drei der neuen Episoden mit dem Titel „Moskitos – Anflug der Killer-Insekten“ eher gepflegt trashige Stimmung verbreitet statt auf eine sonderlich mystische oder ausgeklügelte Atmosphäre zu setzen. Dabei werden zunächst die Beziehungen zwischen den Charakteren thematisiert und mit vielen lockeren und witzigen Szenen gespickt, was einen gelungenen Einstieg in die Handlung ermöglicht. Die ersten bedrohlichen oder unheimlichen Szenen lassen einige Zeit auf sich warten und entfalten wegen des bereits durch den Folgentitel bekannten Themas auch nicht direkt den vollen Reiz. Doch im späteren Verlauf fängt sich die Handlung wieder und bringt einige unerwartete Momente mit ein, die den Rhythmus der Folge bestimmen und gegen Ende immer schneller werden lassen. Mir gefällt dabei, dass sich am Ende einige klassische Themen wiederfinden, die einen gelungenen Dreh erhalten. Dann wird es auch ziemlich dramatisch, gefährlich und eindringlich, wie man es von der originalen Serie gewohnt ist. Und auch, dass sich die Charaktere nicht immer sinnvoll verhalten und einige ihrer Handlungen widersprüchlich scheinen, kommt in hier wie in den deutlich früheren Folgen vor. „Moskitos - Anflug der Killer-Insekten“ ist flott erzählt, zwar nicht durchgängig hoch spannend, aber immer unterhaltsam und eine runde Sache.

Die Sprecher dieser Episode haben mir richtig gut gefallen, alle sind mit Energie bei der Sache und unterstreichen so die flotte Wirkung der Geschichte. Heidrun von Goessel sorgt als Ute Maibaum für einige Lacher und einen sehr speziellen Ausdruck ihres Charakters, aber auch für viel Witz und stimmige Momente. Elga Schütz setzt ihr als Hattie Miller immer wieder etwas entgegen und bildet so mit ihrer starken Stimme einen gelungenen Kontrast. Peter Weis sorgt gegen Ende noch für ein eindrucksvolles Finale mit viel düsterem Charme, was er mit sehr intensiver Betonung und einer großen Portion Pathos erreicht. Weitere Sprecher sind Eckart Dux, Patrick Bach und Udo Schenk als Erzähler.

In dieser Episode herrscht wieder eine ganz andere Grundstimmung wie in den beiden direkten Vorgängern, sodass auch die akustische Gestaltung einen frischen Anstrich bekommen hat. Dabei wird wieder vor allem Wert auf die Geräusche gelegt, die die Atmosphäre vielleicht nicht immer hundertprozentig treffen, aber vielseitig eingesetzt sind und alles lebendig wirken lassen.

Der Schriftzug der Serie mit den verlaufenden Buchstaben, der schreienden Frau und den stilisierten Fledermäusen darf natürlich auch hier nicht fehlen, die grellgelbe Grundfarbe ist auch prägend für das eigentliche Motiv. Ein riesiger Moskito sticht einem Mann mit schmerzverzerrtem Gesicht direkt ins Ohr, was den Schrecken der Episode gut zusammenfasst.

Fazit: Die „Gruselserie“ präsentiert hier eine vielseitige neue Folge, die vielleicht nicht von Anfang an packend ist, mit den langen Introszenen aber meinen Geschmack getroffen hat und unterhaltsam geraten ist. Später ist dann auch noch Zeit für ein gruseliges Schreckensszenario, in dem einige bekannte Themen gekonnt kombiniert werden. Die Stimmung der Episode gefällt mir ebenfalls sehr gut, sodass eine sehr runde Produktion entstanden ist.

VÖ: 3. Mai 2019
Label: Europa
Bestellnummer: 190758995922
 
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