• Blut-Tetralogie   Dark Space

Poldi

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Gruselkabinett - 7. Die Totenbraut

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Erster Eindruck: Verratene Liebe und schreckliche Rache

Aufregung auf Burg Globoda: Die Ankunft von Frederico di Marino ist ein großes Ereignis für die Bewohner. Er wirbt um die Tochter des Hauses, Comtesse Libussa. Doch warum behauptet er, die junge Dame auf einem Ball kennen gelernt zu haben, obwohl sie die Burg wegen einiger Schicksalsschläge lange nicht verlassen hat. Und warum kennt er Details, die er nur durch eine Begegnung wissen kann. Langsam breitet sich Schrecken aus, als die Hintergründe bekannt werden...

Die dritte Geistergeschichte in Folge präsentiert und das Titansche Gruselkabinett in Folge sieben. Doch für reichlich Abwechslung ist gesorgt, denn die drei Geschichten sind voneinander völlig unterschiedlich. "Die Totenbraut" ist ein Paradebeispiel für eine stetig steigende Spannungskurve, die nach einem kurzen Intro immer weiter nach oben zeigt. Doch nie haben sich Stephan Bosenius und Marc Gruppe dazu verleiten lassen, auf platte Action oder großes Getöse zurückzugreifen, alles bleibt eher subtil und äußerst stilvoll. Doch auch weitere Elemente machen dieses Hörspiel besonders: In die Handlung eingebettet ist eine weitere, kleine Geschichte, die jedoch in engen Zusammenhang mit den beschriebenen Ereignissen steht und diese stark beeinflusst. die Erzählweise ist hier sehr gekonnt und abwechslungsreich. Auch werden nicht alle Fragen endgültig geklärt, sodass für den Hörer viel Raum für die eigene Phantasie gelassen wird. Heraus kommt eine weitere sehr gute Folge des Gruselkabinetts voller gruseliger Szenen.

Selbstverständlich wurde auch auf die Sprecher wieder ein äußerst hoher Wert gelegt. Als Frederico di Marino hören wir Matthias Deutelmoser, der in Hörspielkreisen eher unbekannt ist und hier so unverbraucht klingt, zumal seine Leistung wirklich sehr gut ist. Friedhelm Ptok ist als Marchese di Mantua auch für kleinere Erzähltexte verantwortlich und ist mit seiner warmen Stimme und der intensiven Weise eine grandiose Wahl. Und auch Janina Sachau könnte nach dieser hervorragenden Leistung gerne öfter zu hören sein. Weiterhin wurden Dagmar von Kurmin, Rita Engelmann und Christian Rode eingesetzt.

Auch wenn man es von den übrigen Folgen schon gewohnt ist, bin ich immer wieder überrascht von der extrem dichten und intensiven Atmosphäre, die für das Hörspiel geschaffen wird. Auch hier kommt es nicht so sehr auf die bombastischen Effekte an, sondern auf leise Hintergrundmelodien und geschickt platzierte Geräusche, die alles sehr lebendig wirken lassen.

In drei Ebenen ist das Cover aufgeteilt: Die Burg im Hintergrund, dann die alles dominierende Totenbraut und das verliebte Paar im Vordergrund. Alles an sich ist wieder sehr gelungen, in Einklang gebracht werden sie aber erst beim Genuss des Hörspiels. Wieder gefällt mir die Gestaltung mit den Säulen und Bögen ausgesprochen gut.

Fazit: Wie nicht anders gewohnt ist auch die siebte Folge des Gruselkabinetts anspruchsvoll und schaurig, sodass sie bedenkenlos gehört werden kann - starke Nerven vorausgesetzt.
 
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