Poldi

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Geister-Schocker – 81. Das unsichtbare Grauen

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Es geschieht mitten auf einer Elite-Party, als Frank Hilliard seine Hand verliert. Zurück bleibt nur ein blutiger Stumpf, der alle Sehnen und Adern erkennen lässt. Doch nach dem ersten Schock stellt Frank fest, dass seine Hand noch vorhanden und fest angewachsen ist – allerdings ist sie unsichtbar geworden. Als der übernatürliche Ermittler Rick Masters auf den Fall aufmerksam wird, macht er sich sofort an die Recherchen...

Als eigene kleine Mini-Serie innerhalb der „Geister-Schocker“ von Romantruhe Audio kann Geisterjäger Rick Masters schon auf einige gelöste Fälle zurückblicken. In Episode 81 kommt ein weiterer hinzu, der direkt in der oben beschriebenen ersten Szene für einen titelgebenden Schocker sorgt, die Party endet in einer sehr intensiven Szene, die neugierig auf das kommende macht. Nicht zu Unrecht, denn in der Tat sind einige gelungene Ideen eingeflossen, die gut miteinander verknüpft wurden. Die unheimliche Stimmung der ersten Szene kommt dabei auch immer mal wieder zum Vorschein und erhöht den Druck auf Detektiv wie Zuhörer. Anzumerken ist allerdings auch, dass der Verlauf der Handlung einige Szenen enthält, die etwas zäh wirken und nicht wirklich fesseln können. So wird immer wieder Tempo aus der Episode genommen, die Krimi-Elemente dominieren dann und sorgen für zu lang geratene Dialoge. Ich mag die Kombination aus den Genres eigentlich sehr gern, hier hätte ich mir aber mehr Tempo und in einigen Sequenzen auch mehr Übernatürliches, Grauenvolles gewünscht. Die Charaktere, insbesondere natürlich Rick Masters, sind gut konzipiert, treten aber eher zugunsten der Geschichte zurück, nicht alle können so einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Das Finale ist dann wieder treffend und pointiert erzählt und sorgt für einen gekonnten Abschluss der Episode.

Natürlich ist es wieder Patrick Bach, der Rick Masters die Stimme leiht und ihm dabei viel Präsenz auf den Weg gibt. Er agiert durchweg glaubhaft und setzt an den spannenden oder entscheidenden Stellen gelungene Akzente. Reent Reins ist in dieser Episode als Kenneth Hempshaw zu hören, der mit seiner markanten und volltönenden Stimme wieder die Aufmerksamkeit auf sich zieht und seine Szenen so intensiv wirken lässt. Kim Hasper macht als Frank Hillard besonders die erste Szene zu einem Erlebnis, aber auch später legt er viel Energie in seine Rolle, die so gut zur Geltung kommt. Weitere Sprecher sind Sonja Schreiber, Christiane Marx und Sascha Rotermund.

Die Dynamik der Folge wird durch die eingebaute Musik gut nachgezeichnet, die sich mal dramatisch und im Vordergrund präsentiert, während der ruhigeren Szenen aber auch aus dem Fokus rückt. Die Geräusche sind durchgängig sehr präsent und sorgen für eine passende Kulisse für die Dialoge, sind aber an den richtigen Stellen etwas lauter geraten.

Ein dämonischer Mann mit zombieartigem Gesichtsausdruck, dazu eine Frau mit zu Tode erschrockenem Gesicht, die von ersterem in einer dunklen Vollmondszenerie gewürgt sind – ein ansprechendes Cover, das allerdings rein gar nichts mit der Handlung zu tun hat. Im Inneren sind sechs der Sprecher in schwarz-weißen Portraits abgebildet.

Fazit: „Das unsichtbare Grauen“ breitet sich in der gleichnamigen Folge anfangs sehr präsent, später dann aber etwas zu langsam aus, um über die gesamte Laufzeit zu fesseln. Der Mittelteil ist zu lang geraten und ist für meinen Geschmack nicht dynamisch genug. Die gute Grundidee, einige gelungene Anspielungen und ein packendes Finale in bester Gruselhörspiel-Manier haben mir aber gut gefallen.

VÖ: 24. Mai 2019
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 9783864734304
 
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