• Blut-Tetralogie   Dark Space

Grissom

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Ich habe gestern den ersten Abschnitt einem 9 jährigen Schlagzeugschüler vorgetragen. Er hat natürlich den Sinn der Erzählung nicht vollständig erfassen können, vermutete aber, dass die Geschichte auf einem Bauernhof spielen würde. Weitere Schüler Experimente folgen.:D
 

SeGreeeen

Kaaaaarakaluuuuuuuhhhh!!!!
Teammitglied
Auf einem Bauernhof klingt total plausibel, habe selber manchmal das Gefühl - aber das tolle ist ja, dass es wirklich nur ein Gefühl ist. Beim schreiben hab ich wirklich nur irgendwelche Quatschlaute aneinandergereiht ohne einen Sinn zu denken :D. Oder zumindest versucht. Vermutlich habe ich unterbewusst eine Handlung eingebaut - aber welche das ist weiß ich echt nicht. Bin gespannt auf weitere Interpretationen :D!!
 

Macintosh77

Ich hab da mal ne Geschichte...
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Also mir kam auch so der gedanke: bauer und bäurin beim bzw. übers melken auslassend.......und die scheiss hühner am schluss gackern immer noch besch...ssen auf dem missthaufen:tearsofjoy::tearsofjoy::tearsofjoy:
Oder so....be continued
Mac
 
Zuletzt bearbeitet:

SeGreeeen

Kaaaaarakaluuuuuuuhhhh!!!!
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Der Text "geht ja voll viral" wie man heutzutage sagt :D...
 
G

Gelöschtes Mitglied 6038

Ich finde den Text total cool und hatte wirklich viel Spaß als ich den zum ersten Mal gelesen habe.
Das ist echt eine super Leseübung, ich habe einige Umlaute unterschlagen bzw. hinzugedichtet wie ich beim Schnitt feststellen musste. Oh ein Satz habe ich ausversehen weggeschnitten xD Nunja, ist nicht fehlerfrei, aber bei den Wörtern merkt das keiner :D
 
 

SeGreeeen

Kaaaaarakaluuuuuuuhhhh!!!!
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@Eric
Ganz ehrlich, wenn man dem Text Buchstaben wegnimmt oder hinzufügt macht man ihn schlimmstenfalls besser :D... Super gelesen!
 

Nightblack

Meinhard Schulte
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Ein sooooo epischer, radikaler Text braucht eine Rückmeldung. Und ich habe mir die Ehre zuteilwerden lassen. ;) :

Wie beginnt ein guter Roman? Und wie ein schlechter? Bei der Frage geht es weniger um den ersten Satz, der regelmäßig bei Die Welt oder Brigitte abgefeiert wird. Es geht um den heiklen Lektürebeginn, wenn der Leser das noch unbekannte Textterritorium betritt und die Grundkoordinaten der Romangeographie für sich entdeckt.

Ein Aufbruch ohne Ziel, der erstmal wenig mehr ist als ein Zurücklassen des Bisherigen. Ein fulminant ruhiger Aufbruch zu Beginn des Romans. Und noch aus einem anderen Grund ist dieser Romananfang so wichtig.
Keine Ent-, sondern Begrenzung des Settings und des Personals.
Diese karge Unaufgeregtheit und dieses weltanschauliche Understatement setzt SeGreeeen stilistisch bis in das Vokabular hinein um.
Das letzte Zitat zeigt beispielhaft: Es gibt wenig Konjunktionen in diesem Roman, wenige Und-So’s, Deshalbs, Weils oder Dahers. Irgendeine Welt dreht sich, irgendwelche Menschen reden miteinander, und ab und zu sagt wer auch ein paar Wörter.
Wenn die Protagonisten sich durch wenig mehr auszeichnen als durch ihr Vorhanden-Sein, dann werden Nebensächlichkeiten zu einer geradezu aufsehenerregenden (und aufschreibwürdigen) Angelegenheit
So geht das in einem fort. Parallel zum Fort- und Leerlauf des inhaltlich und stilistisch Belanglosen steigt die Erwartung, dass dieser bräsige Deskriptionsstil doch in irgendetwas münden muss, dass SeGreeeen alles in einer kühnen Volte zusammenstürzen lässt und einen narrativen Coup offenbart. Aber nein.
Womöglich ist gerade das radikal konsequent. Schließlich muss bei solchen lümmeligen und lethargischen Protagonisten der erzählerische Coup ausbleiben. In dieser Fiktion hat nun einmal niemand jemand zu schlagen, weder das Trückel noch sein Autor und schon gar nicht der Leser.

Wagen wir eine These:
Wieder kassieren die postmodernen Schreiberlinge eine Absage. Keine ironischen oder semi-faktischen Verdrehungen à la Christian Kracht, die die Souveränität des Autors beweisen, kein pseudo-biographisches Abdriften ins Fiktive, wie es Felicitas Hoppe in Hoppe kürzlich vorgemacht hat, keine hyperbiographische Detailderbheit, wie sie uns Karl Ove Knausgărd vorgelegt hat. Das Trückel ist SeGreeeen ist Trückel.
Es wird ohne jegliche Kühnheit erzählt.
2013 versuchte Jan Brandt in seinem Romanerstling Gegen die Welt die deutsche Provinzjugend noch durch allerlei Schreib-Gimmicks aufzupeppen: durch den sog. „epischen Atem“ des Romans (927 Seiten), durch eine Simultanstory, die parallel zum Hauptplot über 150 Seiten im unteren Seitendrittel verläuft sowie durch typographisch abgesetzte Einschübe.
SeGreeeen will nichts dergleichen, und bis zuletzt stellt sich mir die Frage, ob der Roman deswegen wenig mehr ist als ein stilistisch bewundernswert präziser Betrug, der nichts will, der einem nichts gibt, für den man irrigerweise aber Zeit und Geld opfert. Oder er ist in seiner Poetik symptomatisch für die Jetzt-Zeit und bildet auf hervorragende Weise das Gegenwärtige ab, für das wir, die wir mittendrin stehen, bereits blind geworden sind.

Nehmen wir letzteres an: Dann hat SeGreeeen mit „Ein zöckiges Trückel“ die feuilletonistischen Vorwürfe, die den deutschen Jungautoren gelten, zu einem literarischen Entwurf umgestülpt. Maxim Biller warf der jungen Literatur in einem Text mit dem Titel „Letzte Ausfahrt Uckermarck“ vor, „so unglaublich langweilig“ zu sein, Enno Stahl sprach davon, dass es sich um eine Literatur handele, die „sehr langweilig ist, da sie zu großen Teilen von Autorinnen und Autoren verfasst wird, die nichts erlebt und nichts zu erzählen haben.“ Und Florian Kessler antwortete auf die selbstgestellte Frage, „warum [..] die deutsche Gegenwartsliteratur so brav und konformistisch“ geworden sei, mit der Polemik, dass sie lediglich von anpassungswilligen Arzt- und Richtersöhnen verfasst werde.
Seien wir also gespannt, welche literarischen Leckerbissen wir noch von SeGreeeen erwarten können.
 

PeBu34

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Ich fand es einfach unheimlich witzig, als ich die Rezession -oder wat immer dat is - las, wie herrlich die hier passte. Gerne hier aber den Link zum Original:
Schade! Ich dachte, das waere auf deinem Mist gewachsen. Aber du hast Recht! Es passt sehr gut! :) Danke fuer die ausfuehrliche Deutung des Werkes von @SeGreeeen , zeigt die Rezension doch auch, wie universell solche Texte auf Romane und andere Kunstwerke anwendbar sind. ;)
 

Grissom

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Auf dem Weg zum heutigen Unterrichten habe ich ein kleines Gedicht über das Trückel verfasst. Es sollte uns alle ein wenig nachdenklich stimmen. Während ich es schrieb kamen mir ab und an die Tränen, aber lest selbst.

Es lebte einst ganz allein,
Ein zöckiges Trückel in einer Höhle am Rhein.
Doch plötzlich war es vorbei mit der Ruh,
Es strömten die Massen, immer mehr Menschen kamen im Nu.
Waren gespannt auf das Wundertier,
Eine Show wurde geplant, ein Mann spielte Klavier.
Und nur wegen SeGreeeen einem Autoren,
Hatte das Trückel sein beschauliches Leben verloren.
Es rächte sich furchtbar und lockte geschwind,
In die Höhle Mann, Frau und Kind.
Schloss sie zu
Und im Nu,
hatte es wieder die Welt für sich allein,
Und den Menschen sollte dies eine Lehre sein.
 

PeBu34

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@Synchron: Herrrrrlich! :D So schoen mit Gefuehl und Bedeutung gelesen, dass ich glaubte zu verstehen, was uns dieser Text sagen will! Ganz gross! :)
 
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