• Blut-Tetralogie   Dark Space

MerlePoisel

Allons-y.
Liebe Hörtalker,

ich muss mir langsam mal Gedanken zu meiner Masterarbeit machen und würde die wahnsinnig gerne irgendwie im Bereich des Hörspiels anlegen.
TKKG kennt so ziemlich jeder von uns und weiß auch, dass Diskrimierung von Geschlechtern und Rassen da nicht unbekannt sind. Eine Analyse dazu fände ich spannend.
Oder kennt ihr vielleicht noch andere Hörspiele, in denen euch Diskriminierung aufgefallen ist - in Bezug auf Geschlecht, Rasse, sexuelle Orientierung etc.?

Ich bin gespannt!

Liebe Grüße,
Merle
 

schaldek

Mitglied
Teammitglied
@MerlePoisel
Hm, difficile...
Im Nachhinein ist sehr Vieles diskriminierend, weil die Typen da
auf dem aufbauten, was immer ...gegeben und absetzbar war.
War das gut für alle?
Nöp.
Von daher haben wir auf jeden einen kommerziellen Pool von
Diskriminierung. Welcome to society und deswegen ist die Frage berechtigt.

Aber:
Die Bullemieleute können auch Anstoß an Skeletor haben.
Die Hasserfüllten, die sich im Recht fühlen mit "Punisher", "Batman" und "Spawn",
die Ingenieure mit "Iron Man", die selbstbewußten Frauen mit "Wonderwoman" und Poison Ivy";
die Großnasigen mit " Penguin"; die manisch depressiven Stalker mit "Riddler"und "Deadpool"...
Es ist ein schwieriges und die Geselllschaft erfüllendes Feld.
Kommen Frauen dabei schlecht weg?
Yap.
Sie sind Handlangerinnnen, ihnen werden (nur) katzenhafte Instinkte
zugeschrieben oder sie werden brutalst ver-boobed.
Es ist sexistisch.

Merle, ich empfehle Dir einen in dem Sinne "schwanzfixierteren" Ansatz:
Robert Bly, Wassilos E. Ftenakis, Steve Biddulph.
Männerforscher und auf ihrem Weg aus Feministen mit einer Menge Fantasie und
Bock auf poetischer Geschlechterforschung/ - gleichstellung.
Weil man dieser Wahrheit auch heute nur mit viel Distanz begegnen kann.
Sad but true...:(
 

Maiskolben

Mitglied
Wow, danke! Das ist mal ein interessantes Thema. In meinen Hörspielen verwende ich Plattitüden und verallgemeinernde Beleidigungen, die sich aus dem fiktiven Millieu ergeben, in denen meine Charaktere angesiedelt sein sollen. In meinen frühen Hörspielen waren das: "das ist schwul", "behindert", "gaylord", "behindi", "Fettsack" etc. etc..

In der Vergangenheit habe ich mich entscheiden müssen, ob ich das sein lasse, oder damit weitermache, da ich vermehrt zum Thema Diskriminierung Feedback bekommen habe, nach dem Motto: "ist witzig, aber schade, dass die sexuelle Orientierung als Spaßfaktor herhalten muss. Für mich nicht akzeptabel."

Ich hab mich aber entschieden, dazu keine besondere Unterlassung zu veranstalten. Zum einen weil ich selbst diskriminierende Anteile in meiner Sprache verselbstständigt habe, also diskriminierende Plattitüden verwende, "fick Dich Du Spasti/Mongo, Spacken, Fotze, etc.", zum anderen, weil ansonsten keine wirkliche authenthische Darstellung meiner Charaktere möglich wäre. Darüber kann man sich natürlich streiten.

Mittlerweile versuche ich bewusster mit meinen Äußerungen in Hörspielen umzugehen, zumindest immer eine Alternative zu bieten. So schwanken Arkem und Fred bspw. immer zwischen einem gegenseitigen Kommentieren und Bewerten der gemachten Äußerungen und kommen stets zu einem verträglichen Standpunkt/Maß. Es kommt für mich also nicht auf die bloße Äußerung an, sondern auch auf einen nachträglichen Umgang mit den getätigten Äußerungen. Wenn ein Charakter alles "schwul" oder "behindert" findet, muss er im Dialog mit anderen Charakteren dennoch nicht unbedingt unterstützt oder glorifiziert werden. Mit dem bösen Charakter eines Thrillers wird sich auch nicht unbedingt indentifiziert und die Darstellung von Gut/Böse wird oft polarisiert. In Märchen ist das ein gewünschter Effekt.

M.M.n. ist es wichtig eine moralische Alternative zu einer Weltanschauung zu bieten. In einseitigen funktionierenden Medien ist dazu selten der Raum vorhanden (Fernsehen, (Hip-Hop)-Songs, etc), aber gerade durch die "in den Dialog tretenden" Charaktere in einem Hörspiel muss die "Verantwortung" der Autoren anders bewertet werden. Soviel zu meiner eigenen Rechtfertigung.

Ich bin in einer Stadt aufgewachsen, die bundesweit im Vergleich den höchsten Arbeitslosenanteil hat und die allgemein ein eher geringeres Ansehen genießt. Teils gerechtfertigt, teils (üblicherweise) ungerechtfertigt, weil verallgemeinert und nicht fundiert. So ist für mich die Sprache und ihre Bedeutung IMMER im Kontext zur Sozialisation zu bewerten. Wenn ich also einen Menschen ersinne, für den das Prädikat "schwuchtel" zum allgemeinen aber dadurch auch bewertungsarmen Wortschatz gehört, dann kann ich damit auch spielen. Meiner Erachtens ist eine pauschale Abwertung solcher "Handlungsfreiheiten" immer falsch. Es muss beobachtet werden, zu welcher Gesamtbewertung ein Zuschauer/hörer unter allen gegebenen, zur Alternative gestellten Wertevorstellungen kommen müsste. Sofern diese Gegenüberstellung in einem Medium überhaupt möglich ist. Denke dabei an American History X, oder Irreversible, oder die Gebrüder Grimm. :)

Lg, Maiskolben
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 5874

@MerlePoisel, auch in anderen Hörspiel-Serien wird diskriminiert.
z.B. in der Serie "Fünf Freunde" dort werden die Kinder oft Diskriminiert.
Es wird ständig gesagt das Kinder Kinder sind und nicht viel können.
Ich persönlich finde das sehr diskriminierend, da viele Kinder oft in der Lage sind mehr als Erwachsenen zu verstehen und zu lernen. In der Serie lassen sich bestimmt auch noch andere Arten und Formen von Diskriminierung finden.

Beispiel Folge 20: dort hört Onkel Quentin an einer Stelle den kindern nicht zu und geht einfach.

Wegen des Urheberrechts in der EU darf ich leider keine Hörprobe der besagten stelle einstellen.

Ich habe allerdings auch noch einen andere Meinung, denn wenn an manchen stellen eines Hörspiels keine Diskriminierung verwendet (ältere Hörspiele) kann es passieren das das Hörspiel langweilig für den Zuhörer wird.

z.B. wenn man in allen Alten Hörspielen das Wort "Neger" streichen würde dann wäre der Rest einfach nur noch Mist.
Lese dazu auch https://de.wikipedia.org/wiki/Neger#Kontroverse_um_Kinderb.C3.BCcher

Ich hoffe ich konnte dir mit meinen Aussagen dazu weiter helfen Grüße aus dem Hexenküchenlabor:)
 

schaldek

Mitglied
Teammitglied
@Maiskolben:
genau das meine ich mit schwierigem Thema...
Es ist retardiert..keiner kommt eigentlich noch dabei gut weg.
Aber wir sind ja auch nicht umsonst HIER...:D
 

Maiskolben

Mitglied
Ich bediene mich dem "Spaßfaktor", der sich aus der Sprache und dem "Dummsein" meiner Charaktere ergibt. Diskriminierung (auch gegenseitige) ist ein wesentlicher Teil meiner Hörspiele. :) Ja, schwierig ist das, aber nicht uninteressant. Ich bin mal gespannt, was aus Deiner Perspektive (Merle) in den Dialog einfließt. *schluckvomenglischenTeenehm* :p
 

Masterofclay

Marco Rosenberg
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Ziemlich viele Jugendhörspiele hatten damals diskriminierende Inhalte, z.B. auch Die drei Fragezeichen.
Bösewichte sind oft "südländische" oder dunkelhäutige Typen, z.B. Zigeuner, oder haben körperliche Behinderungen (Narben, Hinkefuß, Augenklappe).
 
Y

Yüksel

Hm, wenn man nur lange genug sucht, findet man sicher immer irgend etwas Beleidigendes. Ich wäre sehr vorsichtig damit, jetzige Vorstellungen auf Produktionen zu beziehen, die >20 Jahre alt sind.
 
Y

Yüksel

Äh, zur Erklärung: Als ich klein war, wurde z.B. ganz selbstverständlich von "Negern" gesprochen. Das war nicht rassistisch gemeint, sondern das war bei uns schlicht und einfach eine Bezeichnung für dunkelhäutige Menschen. Entsprechend gab es viele Begriffe, die man heute nicht mehr benutzen würde. Damals waren das übliche und eben nicht pauschal rassistisch gemeinte Begriffe.

So ist für mich die Sprache und ihre Bedeutung IMMER im Kontext zur Sozialisation zu bewerten.
Absolut!
Meiner Erachtens ist eine pauschale Abwertung solcher "Handlungsfreiheiten" immer falsch. Es muss beobachtet werden, zu welcher Gesamtbewertung ein Zuschauer/hörer unter allen gegebenen, zur Alternative gestellten Wertevorstellungen kommen müsste.
Nochmals volle Zustimmung
 

nefliete

MeinOhrenkino
Gerade die Entwicklung wäre ja interessant und müsste zwingend mit dem heutigen "Maßstab" verglichen werden. Stereotypen sind im Hörspiel wohl ein beliebtes Mittel, da die Darstellung recht unkompliziert und schnell im Skript eingebaut ist ohne groß erklärt werden zu müssen. Durch die einseitige Betrachtungsweise entstehen natürlich auch schnell typische Klischees usw.. Wäre das dann der Zweck der die Mittel heiligt? :)

Ich erinnere mich an die H.G. Francis Reihe Folge 11 "Pakt mit dem Teufel". In einer Szene geraten die Protagonisten etwas in Panik, ein der weiblichen Protagonisten bekommt einen Schreianfall. Darauf hin bekommt sie von ihrem Begleiter eine saftige Ohrfeige begleitet von den Worten: "Eine hysterische Frau bringt man nur mit einer Ohrfeige zur Vernunft!". Ich muss heute immer noch herzhaft darüber lachen, weil es so unvermittelt in einem Kinder-Hörspiel rausgehauen wurde, so ganz ohne pädagogisches Prädikat. Dennoch wäre es auch nach heutigem Maßstab einfach "krass". Die Heiterkeit entsteht also nicht, weil man beipflichtet, sondern weil es ernsthaft (und auf skurrile Weise) in ein Kinder-Hörspiel gelangt ist. :p
 

Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
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Mich nervt, dass Bayern häufig schlecht wegkommen. Wenn man nen Deppen braucht oder ein hinterwälderlisches Dorf in Deutschland oder keine Ahnung, dann ist das in Bayern, und dort ficken die Leute Schafe und/oder sind alle Nazis und/oder betreiben Inzest und/oder sind einfach uneinsichtige Arschlöcher. Mich nervt das ultra. Zumal oft ansonsten auf bayerischen Lokalkolorit dann gar nicht eingegangen wird. Sprechen natürlich alle schön brav gewähltes Hochdeutsch, und sofern irgendwelche seltsamen Rituale und Feste ihre Dummheit untermalen sollen ist das selten etwas Realexistierendes, sondern irgend was Erfundenes.
Hat man genug von Bayern geht man übrigens dann auf Sachsen über, oder auf die armen Österreicher, die selbstverständlich alle dumm und mega langsam etc. etc. sind.

Lustig ist so was mal in nem Witz. Aber sobald es mit einer Ernsthaftigkeit betrieben wird eben nicht mehr.
(Ich meine damit nicht die Tatsache, dass z.B. der bayerische Radiotatort "schrulliger" und etwas "bäuerlicher" ist als die anderen etc. - auch bayerische Filmkomödien ticken ja anders, wir Bayern an sich ticken anders, das ist ja auch ok. Ich meine die Suche nach dem Negativen, Bösartigen, das dann so als Plattitüde verwendet wird, als Symbol für "ist scheiße".


Was zurückgeht, aber in alten Hörspielen sicherlich noch viel ist, ist Geschlechterdiskriminierung. (damit meine ich auch nicht, dass Frauen kein hohes Amt in einem 50er-Jahre-Hörspiel innehaben, sondern eher der Umgang miteinander. Wie Frauen abgekanzelt werden, sich nicht durchsetzen können, sich selbst auch in die ichbindummundkannnixichgehörandenHerd-Schiene schieben (was ich noch viel diskriminierender finde, wenn der weibliche Charakter so was selbst macht, denn dann hat frau in der damaligen Zeit ja kein "fremdes" Hassbild, sondern muss die "Artgenossin" scheiße finden. So als würden Schwule in unzähligen Hörspielen und Filmen etc. sagen: Männer zu küssen ist pervers...)

Rassediskriminierung ist ja v.a. in älteren Sachen vetreten - auch in Kinderbüchern und daraus resultierenden Hörspielen etc. - da wurde ja z.T. sogar nachträglich rezensierend eingegriffen. Soweit ich weiß ist Pipis Vater in Neuauflagen kein Negerkönig mehr, sondern Südseekönig! Da gibts denk ich mehr Beispiele noch.
Schade wird dabei aber auch, dass Informationen verloren gehen, Absurditäten (Pipis hellhäutiger Papa umgeben von dunkelhäutigen Menschen, die in Pipis Kopf wilde Tänze aufführen usw. - weil wir in unserer Sprache gerade auch kein WIRKLICHES synonym haben, das nicht diskriminierend ist. "Mein Papa ist König eines Stammes afrikanischer dunkelhäutiger Eingeborener" ist halt auch scheiße in einem Kinderbuch.


Dann fände ich ja generell interessant zu unterscheiden:
- Diskriminierung auf bewusster Ebene, als Stilmittel: Der Hartz-IV-Fußballfan brüllt "Ey Weib, bring noch ne Dose vom Keller und dann geh weiter putzen" => Seine Wortwahl wäre bewusst eingesetzt, das "Weib" also bewusst diskriminierend, und es ist dem Hörer klar,dass Frauen in dem Hörspiel nicht generell als Weiber abgetan werden.
- Diskriminierung auf unbewusster Ebene: selbes Beispiel: dass jemand der Hartz-IV bezieht dumm, respektlos etc. ist ist ein Klischee und muss nicht der Wahrheit entsprechen, hier wird eine Bevölkerungsgruppe generell als blöd dargestellt, obwohl auch ein Akademikerarschloch sich so benehmen könnte, oder der Hartz-IV-Fußballfan auch sgen könnte: "du Maya, kannst du mir bitte ein Bier aus dem Keller holen, grad läuft Fußball, das wär voll nett, vielen Dank!".

Was ist benötigt (weil Klischees auch helfen eine Situation schnell zu erfassen) und was ist unnötig, schon so eingebrannt und festgefahren, dass man gar nicht mehr bewusst drüber nachdenkt dass das blödes Verhalten ist.

Die Grenze ist ja da sehr fließend, denk ich. Der tuckige Schwule, die doofe Sekretärin, der langsame Österreicher, die begriffsstutzige Bayerin, der prollige Kölner, der prinzipientreue Beamte... so was kann ja auch hilfreich sein - wo fängt Diskriminierung an?
 
Y

Yüksel

Mich nervt, dass Bayern häufig schlecht wegkommen. Wenn man nen Deppen braucht oder ein hinterwälderlisches Dorf in Deutschland oder keine Ahnung, dann ist das in Bayern, und dort ficken die Leute Schafe und/oder sind alle Nazis und/oder betreiben Inzest und/oder sind einfach uneinsichtige Arschlöcher.
Das nervt sogar mich als Wahlbayer ....
 

Masterofclay

Marco Rosenberg
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Schade ist auch die Diskriminierung von Nerds und Geeks, z.B. Menschen mit guten Computerkenntnissen. Die werden dann meist in dem Klischee als "pickeliger, dicker (oder sonstwie unattraktiver) Aussenseiter, der nur am Computer sitzt und keinen Erfolg mit Frauen hat" abgetan.
Ganz schlimm ist in diesem Zusammenhang auch oft, dass die Nerds/Geeks in Hörspielen häufig nur Fachchinesisch sprechen und dann immer der coole Heldencharakter sagen muss "kannst du das bitte nochmal auf Deutsch wiederholen?". Dadurch wird ihm dann auch noch Unfähigkeit zur Kommunikation vorgeworfen.
 

Lupin Wolf

Klaus S. - The Evil Master of Deasaster
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Ganz schlimm ist in diesem Zusammenhang auch oft, dass die Nerds/Geeks ...

Der Begriff Computer-Freak, selbst bei ernsthaft engagierten Leuten und Berufsquereinsteigern, hast du noch vergessen. Obwohl der Begriff an sich auch für anders denkende/lebend und entstellte oder auch psychisch Gestörte Verwendung findet.

in Hörspielen häufig nur Fachchinesisch sprechen und dann immer der coole Heldencharakter sagen muss "kannst du das bitte nochmal auf Deutsch wiederholen?". Dadurch wird ihm dann auch noch Unfähigkeit zur Kommunikation vorgeworfen.
Hier wäre ich vorsichtig. Ich verstehe was du meinst und stimme dir durchaus ein Stück weit zu, aber nicht völlig.

Denn Fakt ist auch, das du automatisch in für andere Leute unverständliche Begriffe verfällst, je länger du dich mit einem Thema beschäftigst - und jeder fragt dich dann nach einer Übersetzung. Es ist völlig egal, ob Computer, Wissenschaftler, Schlosser, Elektriker/Elekroniker oder sonstwas. Also ein natürliches Phänomen, das ich selbst übrigens auch recht gut kenne ... ich muss auch oftmals "übersetzen", obwohl ich versuche Fachchinesisch bei nicht Fachbezogenen Leuten so gut es geht zu vermeiden. Irgendwas rutscht doch immer mal durch - IMMER! Und ich bezweifle mal ernsthaft, das das bei dir anders ist.

Genausogut steht in dem Zusammenhang auch der Vorwurf, das Geeks gar nicht normal denken können (auch das hört man recht häufig - (Ironie On) oh, das sind ja auch psychisch Gestörte, na dann passt der Freak ja wohl doch (Ironie OFF)).
 

Tania

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@MerlePoisel ... such' Dir ein anderes Thema XD
Nein, mal im Ernst.. spannend ist es, aber für eine Masterarbeit muss da einfach so genau gearbeitet werden, mit seriösen Quellen, bei einem relativ geringen Umfang, dass das u.U. zu stark ausufert.. Ein qualifizierter betreuender Dozent ist dann noch eine zusätzliche Herausforderung. Das alles wäre ja eigentlich etwas für eine Doktorarbeit, mit genug Zeit für qualitativ hochwertige Interviews zu den Themen etc. Außer Du grenzt die Fragestellung noch stärker ein, beschränkst Dich z.B. auf einen bestimmten Aspekt der Diskriminierung (Alter, Geschlecht, Religion, Behinderung, Nationalität/Hautfarbe) und ggf. zusäztlich auf einen bestimmten Zeitraum aus dem die Hörspiele stammen.

So oder so: Viel Erfolg und - was studierst Du eigentlich? :D
 

Masterofclay

Marco Rosenberg
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Der Begriff Computer-Freak, selbst bei ernsthaft engagierten Leuten und Berufsquereinsteigern, hast du noch vergessen. Obwohl der Begriff an sich auch für anders denkende/lebend und entstellte oder auch psychisch Gestörte Verwendung findet.


Hier wäre ich vorsichtig. Ich verstehe was du meinst und stimme dir durchaus ein Stück weit zu, aber nicht völlig.

Denn Fakt ist auch, das du automatisch in für andere Leute unverständliche Begriffe verfällst, je länger du dich mit einem Thema beschäftigst - und jeder fragt dich dann nach einer Übersetzung. Es ist völlig egal, ob Computer, Wissenschaftler, Schlosser, Elektriker/Elekroniker oder sonstwas. Also ein natürliches Phänomen, das ich selbst übrigens auch recht gut kenne ... ich muss auch oftmals "übersetzen", obwohl ich versuche Fachchinesisch bei nicht Fachbezogenen Leuten so gut es geht zu vermeiden. Irgendwas rutscht doch immer mal durch - IMMER! Und ich bezweifle mal ernsthaft, das das bei dir anders ist.

Genausogut steht in dem Zusammenhang auch der Vorwurf, das Geeks gar nicht normal denken können (auch das hört man recht häufig - (Ironie On) oh, das sind ja auch psychisch Gestörte, na dann passt der Freak ja wohl doch (Ironie OFF)).

Klar benutzt jeder mal das ein oder andere Fachwort, das ein Laie nicht versteht. Aber in den meisten Hörspielen und vielen Hollywoodproduktionen wird das immer auf zwei Arten total übertrieben:

1. sprechen die Computerexperten oder Wissenschaftler fast ausschließlich in Fachbegriffen. Selbst einfachste Alltagswörter werden durch kompliziert klingende lateinische oder englische Synonyme ersetzt. Friktion statt Reibung, Thermal- statt Wärme-, fluktuieren statt schwanken. (sorry, hab grad keine besseren Beispiele) 1-2 Fremdworte in einem Satz sind ja normal, aber nicht 15. Es ist ja nicht so, als würde der Experte das erste Mal in seinem Leben mit Laien sprechen, also müsste er in der Lage sein, seine Ausdrucksweise an den Empfänger anzupassen. Außer natürlich er/sie ist das plumpe, platte Klischee eines Geeks, der ausserhalb seiner Kollegen keine Sozialkontakte hat.

2. sind die anderen Personen, obwohl sie Universitätsbildung haben und in der Schule sicher auch Mathe, Chemie und Physik hatten, nicht in der Lage wenigstens einen Teil der Aussage zu verstehen. Es wäre natürlicher nach der Bedeutung einzelner Fachwörter zu fragen, z.B. "Was überhitzt sich?" oder "Was bitte ist ein Flux-Kompensator?", aber stattdessen tun sie so, als wäre der komplette Satz auf Chinesisch gesprochen worden.
Wenigstens gibt es einige Fälle, wo der Nicht-Nerd dann selber anfängt Fachbegriffe in zukünftigen Gesprächen zu übernehmen. Am schlimmsten finde ich es, wenn man den "Nochmal auf Deutsch, bitte!" Spruch immer und immer wieder bringt. Das zeugt davon, dass die Charaktere sich nicht entwickeln und ihre Kommunikation aneinander anpassen.
 

nefliete

MeinOhrenkino
Ein IronMan-Pyjama macht ja noch keinen Nerd aus mir ... :p
Mir wird der Begriff "Nerd" oder "Geek" sogar schon viel zu schnell verteilt. Nur weil man eine Hippe-Retro-Brille und ein Star Wars Shirt trägt ist man noch lange kein Nerd. Das muss man sich schon mit etwas mehr Engagement und Fachwissen verdienen. Aber das hat mit Hörspiel nix zu tun... :)

Ich merke gerade, dass es ein doch recht interessantes und auch unterhaltsames Thema ist.
 

Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
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@MerlePoisel ... such' Dir ein anderes Thema XD
Nein, mal im Ernst.. spannend ist es, aber für eine Masterarbeit muss da einfach so genau gearbeitet werden, mit seriösen Quellen, bei einem relativ geringen Umfang, dass das u.U. zu stark ausufert.. Ein qualifizierter betreuender Dozent ist dann noch eine zusätzliche Herausforderung. Das alles wäre ja eigentlich etwas für eine Doktorarbeit, mit genug Zeit für qualitativ hochwertige Interviews zu den Themen etc. Außer Du grenzt die Fragestellung noch stärker ein, beschränkst Dich z.B. auf einen bestimmten Aspekt der Diskriminierung (Alter, Geschlecht, Religion, Behinderung, Nationalität/Hautfarbe) und ggf. zusäztlich auf einen bestimmten Zeitraum aus dem die Hörspiele stammen.

So oder so: Viel Erfolg und - was studierst Du eigentlich? :D


naja, also auch bei einer Masterarbeit sollte man Interviews durchaus einbeziehen können. Masterarbeit ist ja eigenltich mehr als eine Magisterarbeit, und ich hab an meiner Mag 6 Monate geschrieben, mehrere Unterrichtseinheiten evaluiert, zig Interviews geführt und ausgewertet, diverse Testreihen mit Test- und Kontrollgruppen ausgewertet usw. usf.
Was wissenschaftlich fundiertes sollte man auf 100 Seiten schon hinkriegen... wenn es ausufert kann man das Thema ja enger fassen und für Ausblicke auf Randgebiete auf weiterführende Literatur verweisen.
 

Tania

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Ob eine Masterarbeit mehr ist als eine Magisterarbeit, wage ich zu bezweifeln, aber das hängt auch immer vom Studienfach ab... Ansonsten stimme ich Dir zu, dass Interviews auch in Masterarbeiten gehören, aber für eine Analyse dieser Thematik im Umfang wie sie gerade diskutiert wird... Merle wird es entscheiden. Ich wollte eigentlich nur anmerken, dass ein an sich schönes und spannendes Thema immer noch auf seine realistische Durchführbarkeit geprüft werden muss. Deshalb ja auch (was Du, Dagmar, auch angesprochen hattest) mein Verweis, dass das Thema vielleicht enger gefasst werden sollte.
 
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