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Poldi

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Die geheime Asservatenkammer - 1. Permuto, Laptop des Todes

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Erster Eindruck: Einbruch in der Computerfirma

Stevie ist ein unbedeutender Kleinkrimineller, registriert bei Polizei und Unterweltbossen, aber keine große Nummer. Doch nun hat er Spielschulden bei Joey Fontana, der sein Geld schnell zurückverlangt. Spinne, Stevies Freund und Partner, bricht mit ihm deshalb in eine Computerfirma ein. Doch dort ist einiges anders als erwartet...

Der Hörspielversandhandel Pop.de übernimmt in letzter Zeit zunehmend auch Aufgaben des Vertriebes für kleinere Labels, sodass immer mehr Neuerscheinungen exklusiv auf der Homepage erhältlich sind. Dazu gehört auch die neue Serie "Die geheime Asservatenkammer", geschrieben und produziert von Jan Tappé. Grundsätzlich ist der Erzähler ein Major, der merkwürdige Vorfälle neu katalogisieren soll und sie dafür erneut durchgeht. So weit, so gut - doch die Umsetzung ist nicht gerade optimal. Die Geschichte ist recht langwierig, gerade die erste halbe Stunde ist ziemlich zäh, ein wenig mehr Tempo, ein wenig mehr von den sich später überschlagenden Ereignissen hätten diesem Abschnitt gut getan. Dazu kommt noch eine unglaubwürdige Story um eine Teufelsanbetersekte in einer Computerfirma, die mich nicht überzeugen konnte. Auch hier wäre etwas Arbeit an Storyverlauf und Dialogen wünschenswert gewesen. Der Titel "Laptop des Todes" verspricht schon Hörspiel-Trash - was auch mit jeder Minute gehalten wird. Ein sicherlich engagiertes Projekt eines begeisterten Hörspielfans, nur leider am Ziel vorbeigeschrammt.

Auch in Sachen Sprecher ist nur wenig Gutes zu berichten. Sicherlich sind sie alle engagiert und erfreuen sich am Medium Hörspiel, leider hat das kaum positiven Einfluss auf das Ergebnis. Ohne jemanden besonders hervorheben zu wollen, wirken die Sprecher oft hölzern, teilweise ausdruckslos und schaffen es nicht, ein wirkliches Bild von ihren Charakteren entstehen zu lassen.

Der Hinweis im Inneren gibt Aufschluss über die verwendeten Geräusche - sie wurden kostenlos aus dem Internet geladen. Sie sind weder positiv noch negativ aufgefallen. Allerdings ist die Abmischung ziemlich unglücklich - die Sprecher sind mal extrem leise, dann auf normaler Lautstärke, sodass man immer am Lautstärkeregler sitzen muss. Leider ist auch manchmal der Erzähler leiser als ein Dialog, der lediglich als Untermalung gedacht ist, was das verfolgen der Story erschwert.

Mir ist durchaus bewusst, dass bei solch kleinen Produktionen keine großen Mittel auf die Aufmachung aufgewendet werden können. Deswegen geht das Titelbild schon okay, nur die altertümliche Tür in einer modernen Computerfirma ist merkwürdig. Warum dann allerdings dreimal fast der selbe Inhaltstext abgedruckt wird, bleibt eine offene Frage.

Fazit: An einigen Komponenten muss noch gefeilt werden, um aus einem Fanprojekt ein gutes Hörspiel zu machen. Hier ist noch viel Luft nach oben.

VÖ: März 2010
Label: Pop.de / JTM Records
Bestellnummer: -
 
AW: Die geheime Asservatenkammer - 1. Permuto, Laptop des Todes

Moment mal JTM Records? Da klingelt es doch! Und tatsächlich Jan Tappe ist ist wieder unter die Macher gegangen - freut mich!
 
Y

Yüksel

Habs gerade mal wieder vor geholt und durch gehört. Schade, das es nur diesen einen Teil gibt. Von den genannten mich aber nicht störenden technischen Schwächen abgesehen finde ich ganz speziell die Idee sehr gut.
 
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