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Poldi

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Die drei ??? Kids – 64. In der Schatzhöhle

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Bei einem Preisausschreiben hat Peter einen tollen Preis gewonnen: Mit seinen Freunden kann er in den mittlerweile überfluteten Schächten eines alten Bergwerkes tauchen. Noch drei andere Gäste nehmen an den Schnupperkurs teil, doch beim Tauchgang entfernt sich einer von ihnen. Justus meint zudem, einige merkwürdige Lichtblitze zu sehen. Sind die drei wieder einem Verbrechen auf der Spur...?

Es gibt sie also doch noch, die unverbrauchten Themen, die man nicht schon unzählige Male in Hörspielserien gehört hat. Die 64. Folge der „drei ??? Kids“ beschäftigt sich mit dem momentanen Trend, an ungewöhnlichen Orten zu tauchen, hier ein nicht mehr genutztes Bergwerk, das geflutet wurde und sehr atmosphärisch beschrieben wurde. Es gibt einiges zu entdecken, und nach einer angenehm kurz gehaltenen Introszene, ganz ohne Kirschkuchen und Schrottplatzstimmung, geht es schnell zur Sache. Die Tauchgänge sind sehr dicht beschrieben, man kann selbst mit den drei Detektiven abtauchen, das Rätsel um den kurzzeitig verschwundenen Taucher ist gut eingebaut. Danach knickt die Handlung zwar etwas ein, insbesondere da ein großer Teil der Lösung durch Inspector Reynolds beigesteuert wird. Dennoch: Es gibt später noch so einiges aufzuklären, was wieder dynamisch geraten ist und eine sehr dichte Stimmung präsentiert. Besonders gefällt mir der Gedanke, dass jeder eine zweite Chance verdient hat und ein Blick hinter die Kulissen eines Täters geworfen wird. Das wirkt schon ziemlich erwachsen für die Serie, ist aber dennoch kindgerecht und mit Schwung umgesetzt. Und auch wenn einige Hinweise recht offensichtlich gestreut wurden: Die Episode ist vielschichtig genug, um das zu verkraften und eine der stärksten der Serie.

Auch die Sprecherleistung überzeugt hier, wobei Jannik Schümann, Yoshij Grimm und David Wittmann in den Hauptrollen wieder einen guten Eindruck hinterlassen. Christian Stark spricht die Rolle des Tim Miller sehr konsequent, mal freundlich und hilfsbereit, aber auch mal genervt oder wütend, was immer einen glaubhaften Eindruck macht. Eva Michaelis hat mir gut als Erika gefallen, die ebenfalls eine sehr variable Stimme hat und in jeder Szene treffend agiert. Besonderes Augenmerk verdient noch Rainer Gerlach, der eine recht zwiespältige Rolle sehr präzise intoniert und immer wieder gekonnt Brüche einbaut.

Akustisch ist die Folge wieder eher dezent umgesetzt, besonders die Musik ist immer nur kurz während einiger Szenenwechsel zu hören, kaum während der Dialoge. So kann man sich ganz auf die Handlung konzentrieren, die mit stimmigen Geräuschen unterlegt sind. Durch die Atemgeräuschen und den leicht verzerrten Stimmen sind besonders die Szenen unter Wasser sehr atmosphärisch geraten und bilden kleine Highlights während der Handlung.

Dank des neuen Coverkonzeptes der Serie ist die obere Hälfte in tiefem Schwarz, erlaubt aber, dass Peter darauf nach unten taucht. Natürlich erkundet er gemeinsam mit Bob und Justus den Schacht unter Wasser, wobei der Zeichenstil noch etwas kindlicher wirkt als in den vorigen Episoden. Ein kleiner Detektivtrick im Inneren darf natürlich nicht fehlen, der auch in die Handlung eingebaut ist.

Fazit: Diese Folge von den „drei ??? Kids“ hat mich voll überzeugt. Das Thema ist unverbraucht und bietet einige sehr atmosphärische Szenen, das Verbrechen ist stimmig aufgebaut und bietet auch nach Enttarnung der Täter einige Wendungen, die unvorhergesehen kommen. Da verzeiht man die manchmal zu offensichtlich gelegten Hinweise und die langen Erklärungen von Reynolds sehr gern!

VÖ: 18. Mai 2018
Label: Europa
Bestellnummer: 889854672423
 
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