Poldi

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DeathNote – 10. Karma-Polizei

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Die ganze Welt hat sich verändert, die Angst vor dem immer noch nicht enttarnten Kira hat die Menschen zu mehr Liebe und Respekt geführt - doch auch zu mehr Angst. Und so ist es an der Zeit für die Todesgötter, noch stärker in das Geschehen einzugreifen und ihr Gesicht zu offenbaren – und das, während Light Yagimi einen weiteren Schachzug in seinem großen Spiel plant...

Mit der zehnten Episode von DeathNote wird der letzte Abschnitt der Hörspielserie eingeläutet, die nach den erfolgreichen japanischen Mangas vertont wurden. Die Handlung präsentiert sich dabei zunächst eher konventionell - sofern man bei dieser Serie überhaupt von konventionell sprechen kann. Denn die Szenerie mit den Todesgöttern und den tödlichen Notizbüchern ist natürlich immer noch sehr ungewöhnlich und prägt die Serie mit einem markanten Ausdruck. Die Erzählweise ist aber im üblichen Stil umgesetzt, die verschiedenen Charaktere spielen ihre eigenen Karten aus, planen die Zukunft auf ihre eigene Weise und versuchen einander zu übertrumpfen und sich mit ihren Intrigen einen Vorteil zu verschaffen. Doch in einer intensiven Szene wird ein Wendepunkt der Serie eingeläutet, ein wichtiger Charakter verlässt die Bühne und verändert damit einige Grundpfeiler der Handlung. Und auch danach geht es noch abwechslungsreich weiter, die Folge wird wieder auf eine politische Ebene gehoben. Unerwartete Entscheidungen und Andeutungen, die die ganze Welt verändern könnten, sorgen noch einmal für einen anderen Ausdruck. Bei den vielen schnellen Schnitten und den zahlreichen Charakteren mit ihren eigenen Hintergründen braucht der Hörer wieder viel Aufmerksamkeit, um die Szenerie ganz erfassen zu können, Quereinsteiger werden mit „Karmapolizei“ überfordert sein. Hörern der Serie werden aber wieder zahlreiche hörenswerte Entwicklungen geboten, die gerade im zweiten Teil noch einige Überraschungen bietet.

Thomas Schmuckert spricht auch hier wieder Soichiro Yagami und setzt die Rolle sehr treffend und glaubwürdig um, sein leicht nüchterner Ton passt sehr gut in das Ambiente der Folge. Auch Traudel Sperber ist als Mrs. Sugai eine gute Wahl, mit viel Energie und einer prägnanten Sprechweise schafft sie einen präsenten Charakter, der in der harten Atmosphäre gut zur Geltung kommt. Als Sidoh ist Constantin Lücke zu hören, der seine eigene Note in die Handlung einbringt und mit einer überraschend sanften Stimme umsetzt. Weitere Sprecher sind David Wittmann, Mario Hassert und Simon Jäger.

Die Umsetzung der bisherigen Serie wird natürlich auch hier wieder angewendet, sodass man die gewohnte Mischung aus einigen Geräuschen und kurzen Musikstücken zu hören. Die Dialoge stehen dabei aber immer im Vordergrund und stehen oft auch für sich allein, was die Stimmung der Serie unterstreicht.

Der tiefschwarze Untergrund und der dazu kontrastreiche rote Schriftzug wirken auf dem Cover wieder gut zusammen, wobei eine weitere Mangafigur der Serie in der typischen Optik zu sehen ist. Im Inneren gibt es neben reichlich Werbung für andere Produkte von DeathNote und den üblichen Produktionsangaben wieder das Foto eines der Sprecher, dieses Mal ist es Rainer Fritzsche.

Fazit: Die erste Hälfte der Handlung präsentiert sich weiterhin im bereits bekannten Stil der Serie mit den vielen verschiedenen Intentionen der Charaktere. Doch dann gibt es einige neue Wendungen auf privater wie auf politischer Ebene, die eine packende Szenerie schaffen und den Druck der Handlung noch einmal erhöhen. Auch neue Erkenntnisse um die DeathNotes haben mir gefallen und tragen zum Gelingen des Hörspiels bei.

VÖ: 28. Februar 2019
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 9783785757895
 
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