• Blut-Tetralogie   Dark Space

Poldi

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Death Note – 4. Treuebeweis

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Seit Wochen werden die Medien von nichts anderem als Kira dominiert, der geheimnisvolle Mörder, der aus dem Dunkeln agiert und immer noch nicht gefasst werden konnte. Staunend verfolgt Light Yagami, dass sich Kira öffentlich äußert und weitere Todesfälle ankündigt – dabei steckt er selbst hinter dem Täter. Und auch L, der Light immer noch auf der Spur ist, ist von dem plötzlichen Richtungswechsel von Kira völlig überrascht...

Bisher wurde der Mystery-Hörspielserie in jeder Folge eine neue Nuance hinzugefügt – mindestens. Da macht auch die vierte Episode keine Ausnahme und widmet sich zu Beginn stärker den Medien und deren Reaktion auf die aktuelle Situation mit Kira. Da steckt (wie im Rest der Geschichte auch) jede Menge Sozialkritik hinter und fragt nach moralischen Grenzen, die hier von einer Seite aus deutlich überschritten werden. Dass in dieser äußerst unterhaltsamen Serie auch solche Themen behandelt werden, ist nicht nur lobenswert, sondern auch reizvoll. Und während sich der erste Teil von „Treuebeweis“ mit diesem Thema beschäftigt, schwenkt die Handlung später nach und nach auf einen weiteren neuen Charakter um. Dieser wird ebenso geheimnisvoll, undurchsichtig und markant in Szene gesetzt wie auch Light, sodass es sehr interessant ist, seine Motive, seinen Hintergrund zu erkunden. Das wird sehr gekonnt in die Szenerie eingebunden und auf ebenso vielen Ebenen wie bisher fortgesetzt. Sehr gelungen, zumal das Tempo wieder gesteigert, die Erzählweise abwechslungsreich und dynamisch ist. Auch diese Episode ist wieder sehr packend geraten und überzeugt mit der intensiven Atmosphäre, den Anschluss sollte man hier aber nicht verlieren – die vielen neuen Informationen in jeder Folge würde zu einem komplizierten Wiedereinstieg führen.

Arianne Borbach ist auch in dieser Episode wieder als Lights Mutter Sachiko Yagami zu hören, ihre dunkle Stimme setzt sie hier sehr geschickt für einige humorvolle Szenen ein, die ihr Verhältnis zu ihrem Sohn näher beleuchten. Yesim Meiheit ist als Misa Amane eine echte Bereicherung für die Folge, sie setzt einige sehr gelungene Akzente und spricht lebendig, hätte sich aber ab und an noch etwas mehr trauen können (wofür ihr scheinbar in den kommenden Folgen noch Gelegenheit bleibt). Gabriele Blum hat als Rem ebenfalls markante Momente und fügt der Mythologie hinter der Serie so sehr gekonnte Elemente hinzu. Weitere Sprecher sind Christian Holdt, Mario Hassert und Simon Jäger.

Das Sounddesign der Serie funktioniert auch hier wieder bestens und unterstützt die Handlung in ihrer Wirkung. Dafür gibt es wieder einige Melodien mit Elektro-Gitarrenriffen und einem harten Klang, die aber auch schon teilweise bekannt sind. Die Geräusche sind sorgsam eingefügt und sorgen für mehr Lebendigkeit während der Dialoge.

Eine junge Frau, deren mädchenhafte Zopffrisur in gelungenem Kontrast zu ihren roten Augen und dem schwarzen Gothic-Outfit steht, ist dieses Mal auf dem Cover zu sehen. Detailreich im typischen Zeichenstil umgesetzt gefällt mir das wieder sehr gut, zumal es auffällig genug ist, um potenzielle Käufer anzulocken. Im Inneren gibt es Foto und Infos, dieses Mal zu Yesim Meiheit.

Fazit: „Treuebeweis“ macht wieder alles richtig und betont die Stärken der Serie, setzt die Handlung auf vielen Ebenen fort und überzeugt durch das hohe Tempo und die abwechslungsreiche Dynamik. Doch es werden auch neue Elemente hinzugefügt, die das Hörspiel bereichern und neue Facetten hinzufügen. Sehr hörenswert!

VÖ: 30. November 2018
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5774-1
 
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