Poldi

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Death Note – 3. Geliebter Feind

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Weiterhin steht Light als einer der Hauptverdächtigen fest, der geheimnisvolle unbekannte Kira zu sein, der Menschen scheinbar spurlos umbringt. Und da sein Vater die Ermittlungen in dem Fall leitet, stimmt er einer Überwachung seines Sohnes zu. Und dieser muss sich neue Wege einfallen lassen, um dennoch über die Verbrechen im Land informiert zu werden...

Zum Start von „Death Note“, der Hörspielserie um ein Notizbuch, das töten kann, sind gleich mehrere Folgen erschienen, wobei man aber auch schon in der dritten Episode auf ziemlich viele Details zurückblicken kann, die man beim Hören von „Geliebter Feind“ parat haben sollte. Der Fokus liegt darauf, wie sich der Verdacht gegen Light verändert, wie er weiter ins Visier der Ermittler der merkwürdigen Morde gerät, wie er es schafft, sich daraus zu befreien. Das sich daraus entwickelnde Katz- und Maus-Spiel wird dabei in neue Dimensionen getrieben. Sehr gut gefällt mir, wie die Taten von Light oft erst im Nachhinein Sinn ergeben, wie er sich immer neue Winkelzüge überlegt, um seinen Gegnern einen Schritt voraus zu sein und dennoch seine selbst gewählte Mission mit dem Death Note ausführen zu können. Und dann betritt noch ein weiterer wichtiger Charakter die Bühne, der Light zumindest ebenbürtig scheint: Der clevere L gehört zu der Gruppe der Ermittler, fordert Light direkt heraus und spielt ihm gegenüber mit vollkommen offenen Karten. Die Gespräche zwischen den beiden sind sehr intelligent, der Hörer lauert ebenso wie die beiden auf den Fehler des anderen, auf den einen Moment, in dem sich Light versehentlich offenbart oder L einen schwerwiegenden Fehler begeht. Gegen Ende spitzt sich das Ganze natürlich wieder zu, das Ende ist aber erneut offen gehalten und bietet einige Ansätze für die Fortführung der Serie. Ganz so temporeich und abwechslungsreich wie die beiden Vorgänger ist „Geliebter Feind“ allerdings nicht.

Fabian Hollwitz ist als L Lawliet eine sehr gute Wahl, da er den scharfsinnigen und vorstrebenden Charakter sehr treffend intoniert, was einen vielschichtigen und lebendigen Eindruck hinterlässt. Marlin Wick ist natürlich wieder als Ryuk zu hören und bringt den sarkastischen Humor des Totengottes ebenso gut zur Geltung wie seine eigensinnige Art, was einen sehr prägnanten Eindruck hinterlässt. Thomas Schmuckert ist wieder als Lights Vater Soichiro Yagami dabei, wobei er den Zwiespalt zwischen liebendem Familienvater und knallhartem Ermittler sehr eingängig herausarbeitet. Weitere Sprecher sind Arianne Borbach, Gabriele Blum und Jürgen Wolters.

Die Dialoge dieser Folge sind etwas länger als in den vorigen Episoden, was auch den Einsatz von Musik etwas zurückfährt. Dennoch wirken auch hier die Szenenübergänge lebendig und passen sich gut der vorherrschenden Stimmung an. Auch der Einsatz von Geräuschen ist wohl dosiert und unterstützt die Szenen, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.

L steht als wichtiger Charakter dieser Folge auch auf dem Cover im Mittelpunkt, er kauert sich mit nackten Füßen und fahler Haut auf dem Boden zusammen, der Gesichtsausdruck ist konzentriert und überlegt. Ansonsten ist natürlich auch hier wieder der schwarze Hintergrund mit dem auffälligen roten Schriftzug im Einsatz.

Fazit: Das Spiel zwischen Light als geheimnisvollem Mörder und seinen Jägern nimmt hier neue Dimensionen an und ist wieder sehr lebendig und unterhaltsam, wenn auch tempoärmer als zuvor umgesetzt. Das Herzstück dieser Episode, die Dialoge zwischen Light und L, sind sehr scharf und clever erzählt, was der Serie noch einmal neue Elemente zufügt.

VÖ: 26. Oktober 2018
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5773-4
 
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