JonasAudio

Mitglied
Hallo meine lieben,

nach der Regie kommt nun endlich auch der Aufnahmeraum auf seine kosten und das mit unbegrenzten Budget. Da jedoch, warum auch immer, diesmal meine Leute bei GIK Acoustic und auch meine privaten Leute sich nicht wirklich an das Thema trauen bzw. mir helfen wollen, wollte ich mal hier Fragen was ihr zu meiner Konstruktion sagt und ob ihr denkt, dass es eventuell zu viel Absorbtion ist:

SLYiabh.png


RBHBUps.png


Der komplette Link für eine 3d-Ansicht: Roomle Planner

Bilder zum aktuellen Raum:
Jegliches Feedback ist gewünscht!

Liebe Grüße
Jonas
 

Telliminator

Sample-Collector
Sprechprobe
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Das sieht hochprofessionell aus. Zuviel Absortion gibt es glaub ich nicht. Kein Raumhall ist kein Raumhall und bleibt kein Raumhall. :)
 

WolfsOhr

Mario Wolf
Sprechprobe
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Unbegrenztes Budget...Hammer!
Also zu wenig Dämmung ist das glaube ich auf keinen Fall, auch wenn ich es nicht ganz sehe wie @Telliminator. Ich finde man kann auch zu viel dämmen, aber tendenziell natürlich eher mehr als zu wenig. Aber bei dir sieht es mir nicht nach zu viel aus. Letztendlich kann das aber nur vernünftig berechnen und einmessen. Alles andere ist reines „guessing“.
Berichte wie es weiter geht!
 

ROH

Ryan
Ich kann dir nur eines sagen. Aufnahmen in nem akkustisch-perfekten Raum - können eine Mikropreisklasse von 500 Euro rausholen (wenn das andere nicht in einem steht).
Frage ist: Braucht man das?
Für Stimme sicher toll. Musik würde ich da nicht machen. Ich finde man muss nen Raum hören.
Und mir hat vorgestern noch ein(e) sehr gut gebuchte(r) Sprecher/Spercherin ihr "Homestudio" gezeigt.
Ich sagte da nur zu ihm/ihr: Wenn das deine Kunden sehen würden, würden die Fragen: Sagen Sie mal in welchem Dritte-Welts-Land wohnen Sie? Sind Sie in Afrika?

Da lag ein Plümmo (Oberdeck, Decke, Bettdecke) drin. Ich sagte: Ja, aber wenn du das Ding doch da raus nimmst, dann hast du doch Platz.
Anwort: Nein. Das brauch ich zur Dämmung. Wie gesagt ich hab nicht viel Platz!

Ich lache herzlich (weil man muss das Bild sehen). Wir nennen das seitdem nur die Dritte-Welts-Kabine.
Weil das sah wirklich aus wie wenn jemand in Mogadischu so ein Untergrund-Radio betreibt.^^
Wie gesagt: Hauptberuf: Sprecher/in und ja der/die lebt davon.^^
In diesem Sinne. Also... Dagegen bist du "The future is now".

Will damit sagen: Ich glaube nicht, dass du da viel falsch machen kannst, wenn es sich rein um Sprachaufnahmen handelt.
Wichtig ist nur die Akkustik. Klar geht die mit Absorbation einher - aber letztendlich ist es auch Mikro. Weil ich geh mal davon aus, wenn du unendlich Budget hast, hast du auch das Mikro dazu.
Und ich finde du hast ne Karenz - weil irgendwann die Unterschied so gering werden - dass du die im Outcome nicht mehr hörst. Cool fürs Marketing. Kannst du dann jedem Kunden sagen: Sehen Sie mein Studio.
Faktisch ist der Unterschied aber nur 5-10% (von Mikro A nach Mikro B ab Preisklasse X). Wenn die dir wichtig sind.
Deswegen verstehe ich auch wenn GIK sagt: Das musst du selbst entscheiden.
Weil was steht denn da drin? Klar du gewinnnst bei schlechteren Mikros - und bei besseren merkst du den Unterschied im Rohmaterial, aber der ist nicht sooo groß, dass man sagen wird: One and only.

Es sei denn da geht es um Musik. Und nur weil du fragst. Da würde ich dir sagen: Du musst den Raum hören.
Ich bin kein Musiker - ich kenne aber nur was da die Jungs sagen, die sozusagen die Top-Studios in England und USA betreiben bzw. da die Top-Albem mischen. Und die sagen alle es geht immer um den Raum und arbeiten auch mit dem Raum. Der Raum ist bei denen immer Bestandteil des Mixes. Immer.

Was mir nur einfällt - für dich als Vorteil - du kannst dann auch da ein Shotgun reinstellen ohne viele Gedanken (für reine Sprache), so von der größe her könnte das knapp werden sonst. Kann ein Vorteil sein.
Aber ich wollte dir eigentlich nur als Gedankenansatz (so als Erfahrungswert) von der Dritten-Welts-Kabine erzählen.^^
 

JonasAudio

Mitglied
Ich kann dir nur eines sagen. Aufnahmen in nem akkustisch-perfekten Raum - können eine Mikropreisklasse von 500 Euro rausholen (wenn das andere nicht in einem steht).
Frage ist: Braucht man das?
Für Stimme sicher toll. Musik würde ich da nicht machen. Ich finde man muss nen Raum hören.
Und mir hat vorgestern noch ein(e) sehr gut gebuchte(r) Sprecher/Spercherin ihr "Homestudio" gezeigt.
Ich sagte da nur zu ihm/ihr: Wenn das deine Kunden sehen würden, würden die Fragen: Sagen Sie mal in welchem Dritte-Welts-Land wohnen Sie? Sind Sie in Afrika?

Da lag ein Plümmo (Oberdeck, Decke, Bettdecke) drin. Ich sagte: Ja, aber wenn du das Ding doch da raus nimmst, dann hast du doch Platz.
Anwort: Nein. Das brauch ich zur Dämmung. Wie gesagt ich hab nicht viel Platz!

Ich lache herzlich (weil man muss das Bild sehen). Wir nennen das seitdem nur die Dritte-Welts-Kabine.

So sieht es ja bei mir Quasi aktuell aus, vermutlich nicht ganz so schlimm aber bei dieser Anschaffung geht es zu 80% um die Optische Aufwertung und um 20% für eine Akustische Vebesserung. Das heißt, dass ich mit meinem jetzigen Raum sehr zufrieden bin und ich deswegen etwas schiss habe, mir den eher Kaputter zu machen als noch die letzten paar Prozent wie von dir angesprochen rausholen könne. (Der war komplett DIY Basotect wie man auf den Bildern sieht)

Es geht um Sprache und SFX/Foley und vielleicht 2% Gesang, dass ist aber wirklich so gering das man da absolut keine Wertung drauf legen sollte...

Mikrofon oder auch Interface und Preamp ist bei mir natürlich kein Thema,dass steht schon längst alles auf Top 1% Niveau

Vielen dank auf jeden fall für deinen Gedankengang!
 

ROH

Ryan
Es geht um Sprache und SFX/Foley und vielleicht 2% Gesang, dass ist aber wirklich so gering das man da absolut keine Wertung drauf legen sollte...

Ok. Bei SFX/Foley kenn ich mich was aus. Da kann ich dir direkt sagen, brauchst du nicht, oder wenn nur so wenig wie möglich.
Weiß natürlich nicht was du machst und wo da deine Design-Philosophie ist und welchen Markt du da bedienst.
Ich zitiere dazu immer Ben Burtt (denke der Name ist ein Begriff), der sagt immer sein Physik-Studium ist die Grundlage für sein Sound-Design.
Und ein fixer Raum ist immer Labor. Klar kannst du argumentieren - Kunden wollen das. Die möchten das so vom Klang. Cool.
Ich merke nur gerade wie der Markt sich da auch verschiebt, dass merkt man an den Mikros und auch an den Libs und auch in den Medien.
Nimm mal hier RedRedemption oder wie das hies? Ist ein Cowboy-RPG. Unglaublich tolles Sounddesign, aufwendig produziert.
Ich will nicht sagen, das es eine komplett neue Richtung einschlagen wird, aber das der Markt sich weiter öffnen wird.
Also ich sehe das auch so. Ich nehm auch Schritte draußen auf für Ext. oder wechsel Räume zwischen Holz und Stein. Ist vielleicht nicht so gut, dass ich das so öffentlich hier hinschreibe^^ aber - ja - das macht einen Unterschied. Das habe ich von dem Herrn Burtt gelernt: Sound ist Physik. Aber wie gesagt - es ist auch eine Designeinstellung, was du machst.
Also wenn es um SFX geht oder Foley - da wäre ich vorsichtig, weil "never change a winning team".^^ Wenn du weißt was ich meine.
 

WolfsOhr

Mario Wolf
Sprechprobe
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Also ich gehe für Schritte im Wald auch einfach in den Wald, oder spalte Holz wenn ich den Sound brauche. Für Schritte im Schnee sieht die Sache schon anders aus, denn hier in Schleswig-Holstein gibt‘s praktisch keinen Schnee mehr. Also muss ich mit was einfallen lassen. Und wie viel weiter oben steht: Es kommt auf das Endergebnis an. Und ich bin der Meinung, dass diverse Wege nach Rom führen, nur längst nicht alle.
Und was den Raum von @JonasAudio angeht: Wenn es hauptsächlich um optische Verschönerungen geht, dann geh dich ganz behutsam da ran, und auch so, dass du ganz simpel wieder zurück rudern kannst. Dann kannst du nach jedem Schritt entscheiden, ob er dich weiter bringt oder nicht.
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Zum Thema zu viel Absorber kann ich mal ein privates Erlebnis beisteuern:
Ich war mal im Messraum von JBL in Kalifornien, dort wo sie auch die großen PA-Lautsprecher testen und messen.
Der Raum ist (messtechnisch: nahezu) schalltot. Wenn man sich darin ein paar Sekunden aufhält, hört man den eigenen Herzschlag wie einen Dampfhammer, nicht schön. Man bekommt mit jeder weiteren Sekunde das immer stärker werdende Bedürfnis den Raum zu verlassen.

Ich persönlich mag akustisch kontrollierte Räume. Der prägnanteste der mir einfällt ist die Regie des Galaxy Studios in Belgien. Dort ist nicht alles tot-gedämmt, sondern kontrolliert.
Nun läßt sich über Geschmack trefflich streiten, aber ich finde auch Sprecherkabinen, die tot gedämmt sind nicht angenehm, wenngleich sie aktusisch den Raumhall "ausschalten". Doch mit Diffusoren kann man auch den Raumhall "zerstören", ohne das man das Gefühl bekommt in einer Kiste mit Watte zu sein.

Was mich in einem Raum nerven und die Arbeit bzw. deren Qualität einschränken würde, sind Raummoden und Flatterechos. Aber ich bekomme leicht klaustrophobische Gefühle, wenn ich so gar kein Raum mehr höre. Der Unterschied zwischen dem was ich sehe und höre ist für mich nicht angenehm und beeinträchtigt meine Konzentration.

Ich kann nur empfehlen den geeigneten Mix von Diffusoren und Absorbern zu finden. Wie genau man das macht weiß ich nicht so gut, als dass ich dazu Tipps geben könnte. Ich würde es ausprobieren.
Manchmal kann es zu Aufnahme-Situationen kommen, wo man vielleicht etwas mehr Absorber braucht und dann wieder zu einer, wo ein Diffusor besser geeignet ist. Von daher wäre meine Idee, es mit so etwas zu versuchen, was bei HOFA "Mobilwände" heißt. Die Wände dann ordentlich bis gut mit Absorbern zu machen und dann den Raum akustisch gestalten.

Und wenn man HIER mal genauer hinsieht, fragt man sich, warum jemand bei dem Geld KEINE (!) Rolle spielte sich nicht nur Absorber, sondern auch Diffusoren in die Regie und die Studios hat montieren lassen.

Auch wenn jeder das anders wahrnimmt und empfindet, so bin ich nicht der Meinung, daß man alles tot dämmen sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:

JonasAudio

Mitglied
Ich kann nur empfehlen den geeigneten Mix von Diffusoren und Absorbern zu finden.

Genau das ist jetzt auch der Plan, in der Regie habe ich jedoch keine Reinen Diffusoren sondern sone Kombo sowie im Aufnahmeraum genau wie angesprochen schon Hofa Diffusoren sind, die auch weiterhin verwendet werden und wieder solch Kombo Absorber noch dazu kommen. Denn Tot bin ich auch kein Fan von, auch wenn alles seine Vor- und Nachteile hat.

Danke euch beiden, hat mich nur in meinen bisherigen Entscheidungen bestätigt.
 

ROH

Ryan
Also ich gehe für Schritte im Wald auch einfach in den Wald, oder spalte Holz wenn ich den Sound brauche. Für Schritte im Schnee sieht die Sache schon anders aus, denn hier in Schleswig-Holstein gibt‘s praktisch keinen Schnee mehr. Also muss ich mit was einfallen lassen. Und wie viel weiter oben steht: Es kommt auf das Endergebnis an.

Es geht nicht um Authenzität eines Geräusches es geht um das Klangverhalten eines Geräusches, deswegen hat das was mit Physik zu tun.
Das bringt aber nur was wenn du auch die Dynamik-Range dazu hast, wie z.B. bei nem Film.

Weil du wirst den Unterschied zwischen Waldboden in der Kiste und Waldboden im Wald nicht hören, es sei denn du machst authentisch Wald – im Wald – wo ich dann aber ein paar Fragen hätte.^^

Das ist das was auch Spirit sagt. Weil wenn du Foley machst gehst du einen Kompromiss im Klangverhalten ein um ein besseres Geräusch, schneller zu bekommen, genau so wie du es brauchst. Und wenn du das zu klinisch machst – verlierst du das Klangverhalten. Gibt es. Hat nur auch seine Nachteile. Kommt halt drauf an, für was du das produzierst, weil das setzt ne andere Arbeitsweise vorraus.
 

JonasAudio

Mitglied
Mein GIK Ansprechpartner ist ausn Urlaub zurück und hat mal eben auf meinen jetzigen Warenkorb nochmal das doppelte draufgepackt für den Regieraum, wird also langsam unangenehm... Aber er meinte auch, dass ich im Aufnahmeraum keine Eckabsorber brauche, solange es sich um mein Anwendungsbereich, also Stimme, handelt. Fand ich dann doch recht interessant, dachte schaden kanns ja nicht und Eckbassabsorber sind super wichtig, aber der Herr war da anderer Meinung. Hat da jemand Erfahrung mit oder sogar mal Messungen durchgeführt?

Also sind wir jetzt bei ca 4,5k und wenn die Bestellung durch ist und da ist, poste ich gerne nochmal ein paar Bilder vom Bau o. zumindest vom fertigen Produkt woop woop
 

WolfsOhr

Mario Wolf
Sprechprobe
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Na ja, wie du schon sagst, in den Ecken sind Bassabsorber, welche stehende, lange Wellen absorbieren/verhindern sollen. Da kommt der Ottonormalsprecher/-Sänger gar nicht runter. Und wenn doch irgendwie, dann wohl nicht mit der Energie, um so richtig stehende Wellen zu erzeugen (aber auch das mag es vielleicht geben). Aber da es bei dir ja zu 80% um die Optik geht: Ich finde ein paar schicke Eckabsorber können auch optisch was hermachen. Und schaden werden sie dir nicht. Ein bisschen Asymmetrie ist doch eine feine Sache. Aber letztendlich steckt da viel Theorie drin und einfach mal hören und auch messen können da nicht schaden.

Bin auf weitere Meinungen gespannt ;)
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Die meisten Bassabsorber sind für den Bereich zwischen 60-70 Hz optimiert. Bedingt durch die durchschnittliche Raumhöhe (ca. 2,5m) ergibt dies die Wellenlänge oder als Reziprokwert eben die Frequenz. Wichtig sind aber auch die 2. und manchmal auch die 3. Harmonischen, also 120-140 hz, bzw. 180-210 Hz. Damit liegt man durchaus im Stimmenbereich. Aber (!) die Harmonischen haben meistens eine sehr viel geringere Amplitude, es sei denn es ist wiederrum eine Resonanzfrequenz. Doch das ist in der Praxis sehr unwahrscheinlich und läßt sich auch sehr leicht messen, mit einem Analyser aus der DAW findet man Resonanzen sehr schnell und ausreichend präzise ;)

Für die Optik mag es sehr gut sein, wenn man Eckenabsorber aufstellt, aber akustisch gesehen, sind sie für Sprache unnötig. Selbst ein tiefer Bariton beginnt im Bereich von 100 Hz und reicht bis ca. 400 Hz. Nun hat man nicht alle Tage einen Ivan Rebrov im Aufnahmeraum der genügend Energie produzieren könnte, um solche Raummoden anzuregen. Zumal Sprache selten lang anhaltende Töne derselben Frequenz produziert.
Und wenn denn doch mal irgendwann, irgendwie eine Raummode auftreten sollte, dann kann man aus der Regie ein oder zwei EckenAbsorber ins Studio schaffen und das Problem lösen. Wenn das häufiger als 5 Mal im Jahr vorkommen sollte, kannst Du immer noch einen EckenAbsorber anschaffen!

Insofern hat der Kollege von der GIK schon recht, daß es mehr Sinn macht das Geld für die Eckenabsorber für andere Dinge auszugeben oder zu sparen.
Dann lieber noch ein System von Molton-Vorhängen, die man hin und her ziehen und die Akustik des Raums verändern kann oder eine mobile Wand mit einem Steinwand-Imitat aus Ziegeln ....

Außerdem würde ich über eine gute Raumbelüftung und -befeuchtung (50-65% rel. Luftfeuchte) nachdenken. Das tut der Stimme gut und die SprechendenPersonen fühlen sich wohl.

Just my 2ct.
 
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