• Blut-Tetralogie   Dark Space

annaluu

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Hallo zusammen, ich habe gerade nochmal nachgesehen und bin tatsächlich seit über einem Jahr auf der Plattform angemeldet, habe gestern meinen ersten Beitrag geschrieben und mir aber schon unzählige Ratschläge aus den Foren geholt. Dafür erstmal Danke.
Ich denke jetzt ist es an der Zeit, sich kurz vorzustellen.

Eigentlich komme ich vom Schreiben. Ich habe es zwar noch nie zu einem fertigen, zufriedenstellenden Buch geschafft, aber Wille und Wunsch sind da.
Als Kind wollte ich eine Zeitlang Radiomoderatorin werden und später kam plötzlich der Wunsch auf, ein Hörbuch oder Hörspiel aufzunehmen oder etwas zu synchronisieren. Aber lange dachte ich, man bräuchte teures Equipment, um sich auch nur auszuprobieren. Ich studiere an einer Kunstakademie und hatte so irgendwann Zugang zu Equipment, wobei ich mir relativ schnell ein eigenes Zoom H4n pro und OKM II über eBay Kleinanzeigen kaufte. (So viel zu meiner Ausrüstung, ich habe noch einen Popschutz und eine Bettdecke, die ich für Aufnahmen über mich ziehe.)
In dem Jahr seit meiner Anmeldung hier, habe ich also mit Sound und Stimme experimentiert. Meine ersten Hörspiele waren eher Sound-Szenen, die ohne Stimme funktionieren sollten, also Überlagerungen von Geräusch-Fragmenten, die jeder Hörer zu einer eigenen Geschichte verbinden kann. Bei Interesse lade ich gerne ein Hörstück als Beispiel hoch.
Wirklich die Stimme eingesetzt habe ich das erste Mal bei einem Microhörspiel (ein Hörspiel, das nur max. 20 Sekunden dauern darf), das die Schule für Dichtung Wien zum Thema "Böse Stimmen" in der Lockdown-Zeit ausgeschrieben hatte.
Ich verlinke es hier mal, aber nur als Warnung - es kommt ein plötzliches lautes Geräusch drin vor.
   

In den letzten Wochen war ich mit Freunden auf Reisen und wir haben irgendwann begonnen uns Bücher vorzulesen. Ich habe das ewig nicht mehr gemacht, zuletzt bei meinem Bruder, als er klein war. Und dabei ist mir diese Plattform wieder eingefallen. Meine erste Sprechprobe habe ich heute aufgenommen, erstmal nur als Technik-Check, ich versuche sie gleich mal ins richtige Forum zu posten.

So viel also zu meiner "kurzen" Vorstellung. Ich bin gespannt, was kommen wird und freue mich schon jetzt auf gemeinsame Projekte. Falls ihr noch Fragen habt - immer gerne!
Einen schönen Abend euch,
Anna
 
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PeBu34

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Hallo @annaluu und - nachträglich - herzlich Willkommen im Forum! Schön, dass du dich jetzt auch vorgestellt hast! :) Das "Mikrohörspiel" klingt interessant! Es erinnert mich an unser [Forenspiel] Sechs Wort Geschichten

Ich wünsch dir viel Spaß bei uns und viele tolle Projekte! :)

Liebe Grüße von
Peter :)
 
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annaluu

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Vielen Dank, @PeBu34! Richtig cooles Forenspiel, muss ich mir auf jeden Fall mal genauer anschauen.
Schönen Abend und liebe Grüße,
Anna
 

ROH

Ryan
Meine ersten Hörspiele waren eher Sound-Szenen, die ohne Stimme funktionieren sollten, also Überlagerungen von Geräusch-Fragmenten, die jeder Hörer zu einer eigenen Geschichte verbinden kann. Bei Interesse lade ich gerne ein Hörstück als Beispiel hoch.

Find ich mega-cool, gerade auch mit deinem Cardiff Beitrag.
Das ist mir zu "Kubrik" was sie macht und wahrscheinlich auch du. Was ich damit meine ist - ihr überlasst dem Hörer, dass der versteht worauf das hinausgehen soll (also die "Bedeutung von Sound für uns Menschen") und ich denke halt eben, man muss die Leute mehr abholen.
Ich mach Nature-Recordings mit einem Fokus auch auf Kommunikation (also auch Tiere; nicht nur Sound sondern auch Interaktion mit Menschen). Und was ich häufig mache ist Leuten einfach meine Kopfhörer mal zu geben. Und das sind Menschen, die interessieren sich für die Natur, die bewegen sich in solchen Umgebungen - und jedes Mal - wenn die die Kopfhörer aufkriegen sehe ich das leuchten in deren Augen und wie die auf einmal sehen, wie Tiere vor ihnen die Umwelt wahrnehmen und dadurch auch das Verhalten verstehen.
Und ich weiß wie unterschätzt, dass selbst bei Biologen ist, weil ich auch ständig in Kontakt mit solchen bin.
Weil in unsere Zivilisation Ton total unterschätzt wird. Ich mein es wird immer mehr - aber das Hauptproblem ist, dass auch wenn man das versteht - die Bedeutung dahinter (letztendlich auch für das eigene Leben bedeutet, als Mensch, unsere Zivilisation etc. also die Reflexion auf sich selbst) - den Schritt machen ganz wenige. Und um so künstlicher das ist - um so mehr Ablenkung passiert, dass heißt die Brücke (also die Reflexion von dem was ich da demonstriert bekommen - das hat auch eine Aussage auf mich und ich muss mein Weltbild verändern) ist noch schwerer zu sehen oder zu schlagen.
Also ich experimentiere damit auch hier. Also wie kannst du psychologisch Dinge kommunizieren via Ton, die jemand unterbewusst hört und auch speichert und damit ein Bild projeziere was er bewusst nicht hört. Und daher weiß ich halt auch - das fällt den aller aller wenigsten auf.
Und zu 99,9% sind es immer die - die selbes oder ähnliches machen. Das heißt die haben Erfahrung und können den Prozess nachvollziehen.

Aber ich hab mir auch noch nie Gedanken darüber gemacht - wie man das mehr massentauglich (also die Bedeutung und Wichtigkeit von Ton) kommunizieren kann.
Es sei denn natürlich, dass ist für dich nur "Rumspielerei" aka "das ist ein unentdecktes Land was an uns in der Gesellschaft vorbei geht" und guck mal wie cool das ist - sich auf auf Sound zu konzentrieren - dass weiß ich natürlich nicht, das gibt es auch und jeder soll das machen was ihn glücklich macht, ich hab halt Ziele, mir geht es um einen Progress.
Wenn jeder weiß, tatsächlich weiß, dass Ton wichtiger ist als Bild für unsere Wahrnehmung - dann tanz ich einen Jig.^^ Aber das ist halt mein Kampf.
 

annaluu

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Lieber @ROH, erstmal vorab - ich bin total geflashed von deiner langen Antwort und dass es bei dir so Emotionen auslöst. Also geflashed im positiven Sinne. Ich denke, es ist wahrscheinlich viel leichter darüber in Person zu reden, aber ich versuche jetzt hier mal auf deinen Beitrag zu antworten.
Ich verstehe absolut was du meinst, wenn du sagst, dass man dem Hörer viel überlässt und ihn nicht wirklich abholt. Grundsätzlich muss ich dazu wahrscheinlich erwähnen, dass ich meine "Hörstücke" bis jetzt nur eine kleine Gruppe von Menschen habe hören lassen. Für mich war das Experimentieren mit verschiedenen Geräusche-Fragmenten erstmal was Intimes, ich habe es hauptsächlich für mich gemacht und dann hat mich aber wiederum interessiert, welches innere Bild/ Geschichte andere Zuhörer haben, wenn sie das Stück hören. Jede Person, die sich das angehört hat, kennt mich und wahrscheinlich wäre es ziemlich spannend, Meinungen von Fremden zu bekommen. Ich füge eine Hörprobe hier in den Beitrag ein, vielleicht hast du (oder natürlich auch alle anderen Mitglieder) ja Lust, sie dir anzuhören. (Technisch sind die übrigens nicht so dolle, am Rande erwähnt.)
Jedenfalls ging es nach dem Anhören natürlich um den Dialog, der danach entstand.
Verstehe aber auch, dass das alles auf Kritik oder Unverständnis stoßen kann, es klingt auch ein bisschen abstrakt und artsy und aufgeblasen - aber für mich selbst war es eine ziemlich schöne Erfahrung.
Aber du hast Recht, wenn du sagst, dass man damit wahrscheinlich nicht die breite Masse erreicht und abholt.

Ich finde es sehr schön, was du mit deinen Nature-Recordings machst und bei den Leute erreichst. Also vielen Dank für deinen Beitrag und deine Gedanken. Ich hoffe, ich konnte dir irgendwie (zumindest sporadisch) antworten, fällt mir nicht so leicht in Foren ^^
Liebe Grüße,
Anna

 
(Weil ich oben geschrieben hat, dass keine Stimmen vorkommen, hier ist doch eine drin ups ^^)

 
 

ROH

Ryan
Hey,
Also vielen Dank für deinen Beitrag und deine Gedanken. Ich hoffe, ich konnte dir irgendwie (zumindest sporadisch) antworten, fällt mir nicht so leicht in Foren ^^

^^ Kein Thema. Ich bin mit sowas aufgewachsen und komm eigentlich aus dem Schreiben. Natürlich hört niemand meine Stimme (mir machen da auch gern Leute die mich kennen nen Vorwurf und sagen immer: Wer dich nicht kennt, der versteht oft nicht, wie du das meinst.^^ Aber ich denke immer: Wer lesen will, und ernsthaft Interesse hat zu verstehen - der schaft das auch.^^
Ich freu mich halt wenn sich jemand auch für Ton interessiert und da - s.o. - das ist für mich nicht viel Text.^^

Für mich war das Experimentieren mit verschiedenen Geräusche-Fragmenten erstmal was Intimes, ich habe es hauptsächlich für mich gemacht und dann hat mich aber wiederum interessiert, welches innere Bild/ Geschichte andere Zuhörer haben, wenn sie das Stück hören. Jede Person, die sich das angehört hat, kennt mich und wahrscheinlich wäre es ziemlich spannend, Meinungen von Fremden zu bekommen.
Jedenfalls ging es nach dem Anhören natürlich um den Dialog, der danach entstand.
Verstehe aber auch, dass das alles auf Kritik oder Unverständnis stoßen kann, es klingt auch ein bisschen abstrakt und artsy und aufgeblasen - aber für mich selbst war es eine ziemlich schöne Erfahrung.
Aber du hast Recht, wenn du sagst, dass man damit wahrscheinlich nicht die breite Masse erreicht und abholt.

Ok.
Ja ich mein im Zweiten nutzt du Musik als Roten Pfeil. Da hast du natürlich ne Richtung vorgegeben. Und wie gesagt (s.o.) ich schreib zu Musik etc. deswegen fällt mir das leicht sich Gedanken zu machen zu allem was Sound ist.
Also beim Zweiten kann ich dir paar Geschichten spinnen: Von einem gemütlichen Dinner zu Zweit zu Gewitter, bis hin zu ner Hannibal Lecter Sequenz, wo das Opfer mit am Tisch sitzt/auf den Tisch kommt.
Aber was hällst du hier von: Das ist thematisch "Das letzte Haus links" - während es in der Zivilisation weiter geht, stirbt ein Mädchen ob durch Suizid oder Mord in einem Fluss, ohne das die Leute im Haus davon wissen.
Craven hat das damals so gemacht, um auf den Vietnam-Krieg hinzuweisen. Weil er sagt, du bekamst in den US-Medien nichts mit, außer in Magazinen unter der Ladentheke. Und thematisch wollen zwei Töchter zu einem Konzert, während die Eltern normal weiterleben (gibt es auch ne lange Dinner-Sequenz) - und die Töchter geraten an Kriminelle und werden auch umgebracht.
Er schneidet also die ganze Zeit zwischen den Eltern und den Töchtern hin und her.
ODER - wir gehen religiös. Dann haben wir eine Verbindung zum letzten Abendmal. Stichwort: Du bist nicht in Kontrolle über dein Leben.
Dann sehen wir wieder eine Zeitlinie und keine Parallele - erst das Essen - dann das Ertrinken.
ODER - Komödie: Aber das wäre mit +18 Inhalt - daher schreibe ich das nicht. ^^

Das Erste ist draußen in der Natur. Leider kann ich die Stimme nicht zuordnen für was das sein soll. Ich hätte erst gesagt: Das ist jemand in einer Hütte der das Radio einstellt und dann kommt ein Schnitt auf jemanden im Auto der an einem Kadaver anhält.
Hast du quasi zwei Menschen die dasselbe hören, nur an unterschiedlichen Orten. Beide sind einsam, aber beide hören dasselbe. Das hat die Künstlerin damit ausgedrückt, dass sie eine Person R und die andere L legt - also getrennt voneinander.^^
ODER wir gehen wieder chronologisch. Dann haben wir jemand alleine, der von A nach B geht (selbe Locations wie s.o.).
ODER das ist voll der Adventure-Film. Es sind zwei Leute auf einer Insel. Erster Akt. Sie hört in der Hütte. Er ist draußen am Wagen. Es ist Abend. Natur-Reservat. Plötzlicher Fund eines unbekannten Tieres, dass eigentlich nicht mehr vorkommen darf. Chrichton /Jurrassic Park beginnt so (das Buch).
ODER abgemagerte Version - klassischer Horrorfilm - BAM: Was hat das Schaf gerissen? (Ahoooo. Werwolf-Film in).^^

Ich mag deine Ruhe vom Stil. Es ist sehr Hollywood-Film von Sound-Design. Richtungsweisend, aber ohne das pompöse, sondern ich find du hast ein gutes Balance, von Ausdruck und Intensität. Sehr fließend.
Ich hab nen anderen Stil, weil klar es geht eher um die Story und um was es mir geht - ist eher das Gefühl aufzubauen: Die Szene ist akkustisch echt. Aber ausfüllend. Also nicht richtungsweisend (wie du es beim Film machst - oder hier bei dir, weil du hast ja keinen Dialog^^). Wenn wir mal "geeken" wollen. Weil ich muss gerade daran denken. Hat mir mal ne Hörspielproduzentin gesagt (das war süß), als ich ihr sagte: Ich setz jeden Schritte per Hand (kontra Keyboard). Sie: Bist du Masochist!?!^^
Aber, nee - weil du hörst den Unterschied. Weil es ist nicht sauber. Auch nicht von der akkustik (plus es gibt noch was mehr aber schnüff jetzt, weil das ist Trickkiste). Das ist so der Unterschied zu dir. Ich mag dreckig.^^
Deswegen ist mir auch Quali wuff. Du hast ein H4N - ich hab auch eins als Backup wegen den Mics - ich hab letztens noch von ner ganzen Gruppe gehört die meinten die Pre-Amps sind nicht geeignet... Und ich denke immer: Ja. Ich sitz auch immer im Kino und denke: Schon wieder ne Red (das ist ein Kamera-Hersteller). Wobei ich zugeben muss, mein Bruder ist so. Aber der macht Grading und so was, also Bild.

Aber Punkt ist: Ich bin mir nicht sicher ob du Schritte drin hast - bei dem Auto. Ich meine ja. Hätte ich dieselbe Szene gemacht - hätte ich die zugeglatscht. Warte mal... vielleicht nee, ich lösche das nämlich immer wenn ich ein Projekt fertig habe - sonst hätte ich dir mal dieselbe Szene (draußen Auto, Natur etc.) zeigen können.^^

Sooo-hooo.... bitte schön. Faires Feedback. :) Ansonsten - ich bin hier so gut wie nie im TS - sonst schreib mir einfach ne PN, wenn dir das lieber ist (klang so).^^

Hab aber eine Frage: Waren das alles deine Sounds? Weil wenn ja: Cool. Nicht schlecht.

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