Spirit328

Everything - STOP!
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Hallo Matze!

Ich solle aufhören mitten in der Nacht Antworten zu schreiben, denn manchmal muß ich selber zwei Mal nachdenken, was ich eigentlich damit gemeint habe.

Also gemeint war Folgendes:
"Schließ das Focusrite Interface einfach mal an ein USB Netzteil an und setz den Kopfhörer auf und dreh, bei eingestecktem Mikrofon, den Gain Regler langsam nach rechts Richtung "Volle-Pulle".
Irgendwann wird das Rauschen immer lauter und das ist normal. Entscheidend ist der Zeitpunkt. Wenn es also schon bei etwa 1 Uhr recht laut rauscht, dann ist wahrscheinlich das Mikro. Also Gain runter, Mikro ausstecken und wieder dieselbe Gain-Einstellung. Rauscht es jetzt weniger oder gar nicht mehr hörbar, dann ist es Zeit für ein anderes Mikrofon. Das t.bone SC 450 ist jetzt kein schlechtes Mikrofon, aber auch kein wirklich gutes.
Es ist sehr schwer jemandem ein Mikrofon zu empfehlen, denn auch die Profis testen aus welches Mikrofon am besten zu welcher Stimme passt.
Da gibt es ein paar "Standard-Mikrofone" und die erweisen sich häufig als passend, aber eine Garantie gibt es nicht.

Die "üblichen Verdächtigen" sind etwa:
AKG P 220 / 420
AKG C 214
AKG C 414 XL II
AudioTechnika 4040 / 4050
Rode NT1-A
Neumann TLM 102 / 103
Neumann U 87 Ai (wer das nötige Kleingeld hat)
...

Es hängt von Deinem Anspruch und natürlich von Deinem möglichen Budget ab.
Auch bei Mikrofonen zeigt sich, daß man für die letzten 5% etwa 95% des Budget ausgibt.

Für Menschen, die Sprechen als Hobby betreiben und einen gewissen Anspruch haben, reicht ein Mikrofon aus der 150-300 € Klasse aus.
Alles darüber hinaus ist wirtschaftlich nur dann sinnvoll, wenn Du damit Geld verdienen willst. Doch viele Profi-Sprecher*innen haben z.B.: ein Rode NT1-A

Mir persönlich gefällt das AKG C 214 sehr gut. Was die Wenigsten wissen, es ist dieselbe Kapsel wie im C 414 XL II, hat aber "NUR" Nierencharakteristik und nicht ganz so allerhöchstwertige Mikrofonelektronik wie das C 414 XL II.
Aber als Sprecher brauchst Du eh "nur" Niere, es sei denn Du machst ein Interview mit einem Gesprächspartner, der Dir gegenübersitzt. Dann wäre eine Kugel und/oder Acht Charakteristik von Vorteil aber wie oft kommt das bei Dir vor?
Und die 2 dB mehr Rauschen .... die runden wir einfach weg,

Das letzte Mal als ich mit einen Audio Technica zu tun hatte, fand ich es sehr überzeugend, aber da spielt halt alles eine mehr oder minder große Rolle; wie schon eingangs gesagt.

Wichtig finde ich auch gute Kabel. AIs ganz grobe Faustregel kann man sagen: 5€+ pro laufenden Meter. Wichtig ist, daß die Schirmung deutlich (!) großer als 95% ist. Das hat nichts mit dem Rauchen zu tun, aber mit der Vermeidung von Einstrennungen, was immer dann wichtig wird, wenn ein Computer in der Nähe ist.

Auf jeden Fall sollte ein neues Mikrofon eine sog. Spinne haben, was aber mittlerweile fast alle Großmembran-Mikrofone haben. Aber lieber ein Und zuviel überprüft, als ein Mal zu wenig!

Es kommt S E H R auf Deine Ansprüche an und wieviel es Dir "wert" ist, bzw. sein kann.

Ich hoffe Dir dennoch etwas weitergeholfen zu haben.

Viele Grüße
Thorsten
 

Paul Parker

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Hallo @Spirit328

nach längerer Pause melde ich mich mal wieder. Ich möchte meinen Traum nicht aufgeben und habe mir jetzt von t.akustik die "vocal head booth" gekauft - in der Hoffnung eine leicht anwendbare und portable Aufnahmemöglichkeit haben und nutzen zu können. Leider habe ich mit meinen Anfängerohren schon die Befürchtung, dass die Problematik mit dem Hall größer ist als unter dem Wäscheständer :(
Trotzdem möchte ich dir eine Probeaufnahme zukommen lassen. Es wäre schön wenn du deinen Senf dazu geben würdest ;)

Beispiel frontal zum Mikro

Beispiel seitlich zum Mikro

Ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht wie ich eine Kabine (in welcher Form auch immer) für mich in meinen Räumlichkeiten nutzen kann. Leider verzweifle ich so langsam.
Meine Lust auf das Einsprechen von Texten ist sehr groß und es ist so frustrierend, dass mir die Akustik / Technik im Wege steht. Ich hoffe ich finde noch eine Lösung...
 

Paul Parker

Sprecher & Cutter
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Habe noch etwas mit Decken an der "head booth" rumexperimentiert. Zudem habe ich das Mikrofon ein wenig seitlich links in die Ecke "gelegt. "Das sind die Ergebnisse:

Beispiel links zum Mikro gesprochen:


Beispiel rechts am Mikro vorbei gesprochen:
 

Spirit328

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Hallo @Matzinga

Ja, Akustik ist komplex UND kompliziert. Deswegen kann man das auch studieren. :D

Also. Das Raumhall Problem ist kleiner geworden, anders gesagt, Du hast jetzt ein anderes Problemchen:
Eine Resonanz im Bassbereich bei etwa 200-300 Hz. Dazu gleich mehr.

Die letzten Aufnahmen sind schon auf einem sehr guten Weg. Mir persönlich gefällt die Aufnahme "Links am Mikrofon vorbeigesprochen" am besten.

Das Rauschen könnte noch etwas geringer sein, aber das ist eher Kosmetik. :D

Das leichte Brummen im Bassbereich ist ein bißchen problematisch. Zum einen verleiht dieser Bereich Deiner Stimme ihre Sonorität und das macht sie interessant. Doch irgendwo ist da eine Resonanz, denn bei gewissen Tonhöhen wirkt es so als würdest Du in eine Gitarre hineinsprechen.
Da das menschliche Gehör bei diesen tiefen Frequenzen nicht mehr die Quelle orten kann, ist es leider schwierig zu helfen.
Was Du aber mal machen könntest, ist Dir diesen ARTIKEL durchzulesen. Das ist auch für nicht Ton-Profis verständlich. In dem Artikel schreibt der Autor über ein Messmikrofon. Ja, sicher, daß wird besser, aber für uns reicht Dein Sprechermikrofon völlig aus. Das wird präzise genug, es geht hier um Stimme und nicht um Hi-Fi. :D

Versuch mal Deine Booth einfach ein paar Zentimeter zu verschieben. Eventuell beseitigt das die Resonanz schon. Da spielen so viele Faktoren eine Rolle, daß es jetzt zu lange dauern würde das alles zu erklären.

Auch wenn es sich noch nicht unbedingt so anfühlt, Du bist auf der Zielgeraden! Das ist schon alles nicht schlecht. Wir haben die Plopper wegbekommen, den Raumhall im Griff, bis auf die Resonanz und das bißchen Rauschen ist das schon alles ganz dufte.
Jetzt nicht nachlassen! Du bist schon so weit gekommen, da schaffst Du die letzten Meter auch noch. Man steigt beim Marathon auch nicht 120 m vor der Ziellinie aus dem Rennen aus. :D
 

Paul Parker

Sprecher & Cutter
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@Spirit328

erstmal vielen lieben Dank, dass du dir so ausführlich Zeit nimmst und auch zeitnah antwortest. Das rechne ich dir hoch an! Dazu sind deine Nachrichten auch immer sehr motivierend. Großes Lob an dich!!!

Ich habe mir den Artikel durchgelesen und die Messung durchgeführt. Allerdings bin ich auch nicht sonderlich schlauer als zuvor...

Dass das Brummen ein Problem ist leuchtet mir ein. Vielleicht müsste ich die Booth nochmal anders stellen, ja. Ich schicke dir erstmal das Bild der Messung. Ich weiß zwar nicht ob du damit etwas anfangen kannst...aber Versuch macht ja bekanntlich klug ;)

Gerne will ich die letzten Meter gehen und hoffe dabei natürlich auf deine/eure Unterstützung die bisher wirklich sehr sehr gut ist/war.

Da ich die Booth neu gekauft habe, muss ich für mich irgendwann nur entscheiden ob ich sie wieder zurückschicke oder ob sie das Geld wert ist und mich weiterbringt :D

Gaaaanz liebe Grüße
Matze

Die Messung habe ich in der Booth aufgenommen: Bildschirmfoto 2022-04-05 um 12.27.50.png
 

Spirit328

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Ich helfe gerne, wenn ich kann. :)
Es macht mir Freude, wenn meine Tips dazu führen, daß hier immer mehr Mitglieder ein [intern] bekommen.

Die Messung ist sehr aufschlußreich.

Es wundert mich zwar, daß Du eine sooooo starke Resonanz im Bereich um die 65 Hz hast, aber viel aufschlußreicher sind die anderen Spitzen. Aber der Reihe nach.

Die starke Resonanz ist diese unglaublich hohe Aussteuerung die man in der Grafik sieht. Die bekommt man ganz einfach in den Griff, in dem Du am Mikrofon den Hochpassfilter anschaltest; wenn das Mikrofon denn einen hat. :) Er wird meistens mit "Low-Cut" oder "HPF" bezeichnet. Low-Cut, weil der die Tiefen wegschneidet und HPF = Hoch Pass Filter. Also alle Frequenzen über der Hauptfilterfrequenz (in aller Regel 80 Hz) werden durchgelassen, alle anderen werden stark bedämpft.
Damit sollte diese Resonanz verschwinden.

Dann zu der nächsten Spitze bei etwa 130 Hz. Das ist die sog. "1. Harmonische". Das kommt hin, daß Du hier eine weitere Resonanz hast und die hört man ziemlich gut auf Deinen Aufnahmen.
Da sie recht tieffrequent ist, wird es mit der Ortung für das menschliche Ohr unmöglich. Leider.

Aber ... :D

Bitte verwende noch einmal denselben Versuchsaufbau und schalte das Mikrofon auf "Niere". Jetzt drehst Du Dein Mikrofon um die senkrechte Achse nach links und rechts und beobachtest die Anzeige. Da das Nieren Mikrofon eine gewisse Richtungswirkung hat, solltest Du nun sehen können woher die tiefe Frequenz kommt. Das sollte Dich zu der Ursache führen. Häufig ist das ein Schreibtisch mit Schubladen, ein Schrank, eine Kommode oder ähnliches.
Testweise würde ich nun diese Möbelstücke ein bißchen verändern, indem Du eine Schublade ein Stück herausziehst, die Schranktür öffnest oder ähnliches. Dabei immer wieder Messungen machen.
Wenn die Frequenz nicht mehr sichtbar ist bzw. heraussticht, dann die letzte Aktion wieder rückgängig machen. Jetzt müsste sich die Resonanz wieder zeigen.
Damit haben wir den Beweis, daß es genau dieses Möbelstück ist, daß die Resonanz verursacht.

Nun kann man die Resonanzfrequenz eines Möbelstücks nicht so einfach verändern oder eine offene Schranktür ist hinderlich oder gar gefährlich.
Also muß eine kreative Lösung her. Doch da kann ich Dir aus der Ferne nicht wirklich helfen. Schränkeschieben sollte ich in Anbetracht meiner Rückenprobleme lieber lassen :D

So wirst Du auf jeden Fall die Resonanz finden und sie beseitigen können.

Audio ist komplex UND kompliziert, aber auch faszinierend. :D
 

Paul Parker

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Hallo nochmal @Spirit328

Ich habe das t.bone SC450 und habe gerade tatsächlich den Low-Cut Filter gefunden :)
Dabei habe ich glatt noch einen anderen Schalter gefunden. Da kann ich wählen zwischen 0 und -10db. Was bedeutet das und was würdest du mir empfehlen?

Danke nochmal für deinen Infos. Meinst du, ich könnte auch zusätzliche Absorber aufstellen um dem Problem Herr zu werden???

Tut mir leid wenn ich noch einmal nachfragen muss aber was heisst, ich soll mein Mikrofon auf "Niere" schalten?!? Wo tue ich das?

WIe ist denn deine Aufnahme-Erfahrung von den Mitgliedern hier mit der isovox box? Bekommt man da ziemlich sicher ein intern auf Anhieb? Oder liegt das Problem in der tieferen männlichen Stimme?

Viele Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:

Spirit328

Everything - STOP!
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Hallo Matze!

Ups, da habe ich jetzt zwei Sprechproben Setups durcheinander geworfen. Das t.bone SC450 ist ein reines Nieren Mikrofon. :D

Der Schalter 0 bzw -10 dB ist ein Schalter, mit dem Du die Empfindlichkeit des MIkrofons um 10 dB reduzieren kannst. Also wenn Du mal schreien mußt, könntest Du damit die Lautstärke einfach reduzieren und wenn Du mit schreien fertig bist, dann schaltest Du wieder auf 0 dB. :D

Wer hier welches Equipment verwendet kann ich mir beim allerbesten Willen nicht merken. Sorry, dafür sind es einfach zu viele "Fälle" :D

Ich finde, daß es schon gut "klingt" und wenn wir diese Bass-Resonanz wegbekommen haben, ist das schon [intern] Niveau.

Das Suchen der Bass-Resonanz würde ich an Deiner Stelle dennoch durchführen. Dann weißt Du was zu tun ist, wenn sie mal wieder auftreten sollte. :D
Du hast eine sonore Stimme und Basswellen werden sehr leicht "gebeugt", sprich sie können leichter nach außen dringen und werden irgendwo reflektiert und gelangen wieder ins Mikro. Das müssen wir unterbinden, sonst klingt es nicht schön.
Wenn Deine Box an einer Stelle im Raum steht, wo sich solche Resonanzen bilden, dann kann man da durch Dämpfung nicht viel ausrichten, es sei denn Du stellst den Raum voll mit Absorbern :D
Es schadet aber nie, wenn Du Deine Box auf ein, zwei dicke Teppiche oder Decken stellst. Der Boden ist der häufigste "Störenfried". Außerdem reduzieren Teppiche die Trittgeräusche, wenn Du mal das Gewicht von einem auf den anderen Fuß verlagerst. :D
Bei Teppichen immer darauf achten, daß sie im 90° Winkel aufeinander liegen, sonst "wandern" sie.

Hast Du Deine Box schon mal ein kleines Stück verschoben und sie woanders aufgestellt? Siehst Du da auch diese Resonanz?

Viele Grüße
Thorsten

P.S.: Hör Dir mal das Video an, das Thomann zu Deinem Mikrofon veröffentlicht hat. the t.bone SC 450

Da wird einem zweierlei. ....
 

Paul Parker

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Hallo lieber Thorsten aka @Spirit328 :)

Ich habe meine Sprecherkabine jetzt in ein anderes ZImmer gestellt und drumherum einen Käfig mit Decken und Vorhängen und Teppichen gebaut.
Den Low-Cut habe ich endlich angeschaltet ;)

Also ganz neues Setting. Da die Box jetzt in einem anderen Raum ist kann ich den Test mit den REW nicht mehr durchführen da mein PC mit Lautsprechern in einem anderen Raum steht. Ich schicke dir mal die neuen Hörbeispiele und bin gespannt was deine Fledermausohren dieses Mal wahrnehmen ;)

neues Zimmer, links am Mikro vorbei

neues Zimmer, rechts am Mikro vorbei

Ich hab mir auch das Video angeschaut und mich gefragt ob das Mikrofon vielleicht auch das Problem ist wenn es unter anderem als Raum und Gitarrenmikrofon genutzt wird 🤷‍♂️
Du sagtest ja, dass meine Stimme so klingt als würde ich in eine Gitarre sprechen ;)

Ich habe noch das Scarlett Studio CM25 aus dem Bundle. Das ist sicherlich keine Verbesserung oder? Gibt es denn spezielle Podcast- oder Sprechermikrofone die die Umgebungsgeräusche minimieren können?
 

Spirit328

Everything - STOP!
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Hallo Matthes!

Das ist jetzt alles schon viel besser. :D Der neue Raum hilft uns weiter. (y)
Dieses Mal ist der Take "neues Zimmer, links am Mikro vorbei" der bessere Take.

Auch hier haben wir eine ganz, ganz leichte Bass-Resonanz, die man aber mit ein bißchen EQ in den Griff bekommen kann. Der HPF bringt es in diesem Fall. :D

Aber wir versuchen Deinen Setup noch ein kleines bißchen weiter zu optimieren. Denn jeder Eingriff mit einem EQ ist immer mit anderen Problemchen behaftet. Je weniger EQ um so besser :D

Kannst einfach mal versuchen ein kleines Sofa- oder Kopfkissen, Gästehandtuch, Teddybär, o.ä. in eine Ecke innerhalb der Box zu quetschen? Und unbedingt (!) darauf achten, daß es das Mikrofon NICHT berührt?
Das machen wir um auszuschließen, daß die Box die Resonanz verursacht! Dann noch mal wie "neues Zimmer, links am Mikro vorbei" aufnehmen und den Unterschied anhören. Wenn die Bass-Resonanz so zu eliminieren ist, sollten wir uns noch mal über eine dauerhafte Lösung unterhalten.
Diese Bass-Resonanzen sind sehr schwer zu lokalisieren und können überall auftreten.
Akustik ist komplex und kompliziert. :D

Das Hervorzuhebende: Das Ploppen ist jetzt weg (y) und der Sound ist schön offen und klar. Die leichte Spitze in den Höhen Deines Mikrofons kommen hier positiv zu Geltung und verleihen Deiner Stimme eine gewisse Brillianz in den Höhen. Das ist bei diesen stark absorbierenden Boxen schon mal ein Problem, weil sie zuerst die Höhen "wegsaugen". Da Dein Mikrofon hier ein bißchen empfindsamer ist, balanciert sich das wieder gut aus.
So mögen wir das am liebsten :D

Nur weiter so. Das wird noch richtig, richtig gut. :D
 

soundjob

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Hallo Matze,
da kann ich mich Spirit nur anschießen und zustimmen, dass du eine schön angenehme "Lies mir mal was vor und Erklärbar-Stimme" hast. Da lauscht man gerne. :)

Die Resonanz bei 60-80 Hz ist auch für meine Kinnlade allerdings schon recht ungewöhnlich hoch.
Was ich aus der Fehlersuche nun nicht wirklich herausgelesen verstanden habe: "Lehnst du das Mikrofon tatsächlich in eine Ecke der Vocal Booth ?"
Es hat also einen direkten Oberflächenkontakt mit der Box ?
Es ist also nicht am Stativ befestigt und steht somit entkoppelt in der Box ?

Dann würde dies eine mögliche Erklärung sein, weswegen du diese Sustain-artigen Bassresonanzen in deinen Aufnahmen haben könntest, die ähnlich wie durch einen mitschwingenden Gitarrenkorpus gesprochen klingen.
Der gesamte Mikrofonkorpus könnte hier durch den direkten Oberflächenkontakt mit der Box mitschwingen.

Ich würde definitiv auch einmal einen A/B-Vergleich mit deinem Scarlett Mikro vornehmen, um die Problematik besser einzukreisen und um ein Bild davon zu haben, ob es primär am Mikrofon und weniger an der Box liegt, bzw. umgekehrt.
 

Paul Parker

Sprecher & Cutter
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Hallo @Spirit328 und @soundjob

wie schön, jetzt habe ich schon zwei die mich unterstützen. Vielen lieben Dank schonmal im Voraus :)🙏

Es freut mich sehr zu hören dass der neue Raum schonmal grundsätzlich besser ist. Ich habe für die folgenden Aufnahmen zwei Schals in die rechte Ecke gequetscht. Diese haben das Mikrofon nicht berührt!

@soundjob , erstmal vielen lieben Dank für das Feedback zu meiner Stimmt. Das geht runter wie Öl :)
Nun zu deinen Fragen: Das Mikrofon ist mittig in der Box in einer Spinne am Stativ befestigt. Es hat keinen Kontakt mit der Box. Davor habe ich einen Poppschutz. Den Vergleich mit dem Scarlett Mikrofon habe ich auch noch eingesprochen


t.bone mit Schals in der rechten Ecke, links am Mikro vorbei gesprochen

Scarlett mit Schals in der rechten Ecke, links am Mikro vorbei gesprochen

Ich bin auf eure fachkundige Meinung gespannt und freue mich von euch zu lesen :)
Vielen Dank für eure Zeit und viele Grüße
Matze
 

Spirit328

Everything - STOP!
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Hallo Matthes!

Jetzt wird das immer besser. (y)
Die Aufnahme "t.bone mit Schals in der rechten Ecke, links am Mikro vorbei gesprochen" würde es soundmäßig schaffen. Die letzten halben dBs der Resonanz können wir ignorieren. Das bekommt man mit einem EQ problemlos glattgebügelt.

Nun kommen wir zum Rauschen. Das ist leider nicht so einfach wegzumachen, aber auch das bekommen wir in den Griff. :D
Vom Rauschen her würde ich sagen, daß irgendwo massiv verstärkt wird, wo das Eingangssignal schwach ist. Dadurch kommt dieses speziell "klingende" Rauschen zustande. ;)

Nun ist das t.bone per se ein bißchen rauschender als die U 87 ai dieser Welt. Das ist okay!
Kannst Du mir bitte mal folgende Informationen bereitstellen:

Den gesamten Signalweg beschreiben. Vom Mikrofon auf die Computerfestplatte. t.bone SC 450 ist Dein Mikrofon, dann kommt ein Kabel und dann .....
Wichtig ist auch die Software, mit der Du aufnimmst. Der Computer ist Nebensache, aber ein, zwei Infos schaden nicht ;)

Dann brauche ich noch alle Einstellungen, wie Du sie jetzt gemacht hast. Irgendwo ist da noch Optimierung möglich und leider auch nötig.

Ach ja! Bitte heb die Aufnahmen alle auf und benenne sie so, daß Du auch in 4 Monaten noch weißt, was da passiert ist und was Du gemacht hast.
Daran kannst Du mal später in aller Ruhe Dein Gehör weiterbilden. Dann wirst Du selber hören können, wenn mal etwas nicht so klingt, wie es klingen soll und kannst vielleicht schon selber den Fehler finden. :)
So haben alle Fledermäuse mal angefangen.

Wir kommen gut voran und wir machen gute Fortschritte. Das wird noch richtig gut. Schritt für Schritt und schon sind wir am Ziel. :)

Viele Grüße
Thorsten
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
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Gehe ich d`accord.
Da hat sich hinsichtlich Post #32 gut was getan und in die richtige Richtung in der Kombi TBone&Vocal Booth entwickelt.
Die jetzt nur noch ganz leicht mitschwingenden Resonanzen lassen sich Post-Edit mit dem EQ gut behandeln.
Ich persönlich bevorzuge zwar doch eher deinen "Wäscheständersound", weil im Gegensatz zum "Helm" in den Mittenfrequenzen insgesamt weniger "boxy" klingend, aber mit Hinblick auf die Abschwächung von Umgebungsgeräusche und Raummoden, macht die Booth den gewichtigeren Kompromiss.

Darf ich dich noch fragen, wie dein Boden in deinem Raum beschaffen ist ? Parkett o.ä. ?
Eine ganz gute Idee ist halt auch neben ein-zwei quer zueinander gelegten Teppichbrücken unter deinen Füßen und dem Stativ, ein dich umgebender "schön" unaufgeräumter Fußboden, bzw. mit Zeug oder ein paar lose Decken (oder notfalls Klamotten) belegter Boden, um dahingehend auch noch was abdämpfen zu können.
Vorsicht halt nur im Umgang mit den Stolperfallen und der besseren Hälfte, die von einem unordentlichen Fußboden vlt. nicht so begeistert sein mag. :)

Für die "berauschende Spurensuche" bezüglich verwendeter XLR-Kabel etc. würde ich dich dann auch gerne wieder voll und ganz Spirit überlassen, der hier nicht nur die Koryphäe ist, sondern auch mit seinem beeindruckend großen Arrangement an Hilfsbereitschaft, dich mit großer Zuversicht und Motivation sicher ins Ziel bringen wird.

Ihr macht da beide einen sehr guten Job und seit auf dem allerbesten Wege (y)
 

Paul Parker

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Hallo Thorsten,

es freut mich sehr, dass es für deine Ohren immer besser wird :geek:

Den Signalweg beschreibe ich dir gerne:
t.bone --> Kabel --> Scarlett 2i2 USB --> USB Kabel --> iMac (late 2013)

Die Software mit der ich aufnehme ist Logic. Bei den Einstellungen die du brauchst musst du mir ein wenig helfen. Da weiss ich nicht so genau was du meinst. Ich habe dir mal zwei Screenshots zu den Aufnahme-Einstellungen in Logic gemacht, weiss aber nicht ob sie aufschlussreich sind...

Bildschirmfoto 2022-04-07 um 09.37.04.pngBildschirmfoto 2022-04-07 um 09.37.24.png

Die Sprachaufnahmen sind alle brav abgespeichert ;)

Vielen Dank nochmal für deine unermüdliche Unterstützung, @Spirit328 !!!!
 

Paul Parker

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Hallo @soundjob

es liegt Laminat im Raum. Ich denke, ich werde ihn aber mit einem größeren Teppich "belagern." Aber Danke auch für diesen Tipp mit Decken oder Klamotten auf den Boden legen :)

Danke für deine Unterstütung und deine Ideen. Ich fühle mich bei Thorsten auch seeehr gut aufgehoben :giggle:
 

Paul Parker

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Liebe Community,

ich brauche noch einmal eure Hilfe auf den letzten Drücker.

Ich habe viel experimentiert mit der Vocal Head Booth von t.akustik. Überzeugt hat sie mich nicht vollständig. Jetzt muss ich mir morgen überlegen ob ich sie zurückschicke oder nicht.
Ich habe mir zusätzlich eine eigene Sprecherkabine mit Vorhängen und Decken gebaut. Nun möchte ich von euch eure fachkundige Meinung hören und wissen ob es sich lohnt die Booth zu behalten oder ob meine selbst inszenierte Sprecherkabine mit ein paar kleinen Tricks besser ist als die Booth. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Es ist eine sehr schwere Entscheidung für mich 😩

in der booth:

in meiner inszenierten Kabine mit dem Rücken zur Ecke:

in meiner inszenierten Kabine , in die Ecke gesprochen 1:

in meiner inszenierten Kabine, in die Ecke gesprochen 2:

Ein Feedback wäre gold wert!!!

Vielen vielen Dank schonmal im Voraus :)
 

Anhänge

  • 22-04 ohne booth, in die Ecke gesprochen, Mikro normal.mp3
    521,3 KB

Paul Parker

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Hallo @Spirit328 ,

es ist mal wieder etwas Wasser den Rhein hinuntergelaufen :)

Ich habe mir ein neues Mikrofon gegönnt und zwei Probetakes in meiner selbst gemachten Kabine aufgenommen. Magst du mir mal sagen wie es für dich klingt?

Take 1:

Take 2:


Ist das Rauschen jetzt endlich besser? Was fehlt noch für das "intern" ?!? 😁

Ganz liebe Grüße
ehemals Matze, jetzt Paul ;)
 

Spirit328

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Hallo @Paul Parker !

Sorry für die längere Pause, aber ich mußte mal Urlaub machen. Der ist auch schon wieder vorbei und der Alltag hat mich wieder.

Mir gefallen Deine Aufnahmen jetzt schon SEHR viel besser!
Das Rauschen ist auf das erforderliche Maß reduziert worden und der Sound insgesamt ist viel besser geworden.

Die leicht Überhöhung im Bassbereich kann man so lassen. Aber vielleicht ist das auch eine kleine Resonanz?!
Versuch doch mal ob Du die reduzieren kannst, in dem Du mit dem Mikrofon an eine andere Stelle gehst. Ein, zwei Zentimeter können hier schon den Ausschlag geben.
A propos Ausschlag:
Du darfst ruhig noch etwas mehr Pegel geben. Die Aufnahmen sind vornehm leise ;)

Ansonsten können wir nun zum finalen Schritt schreiten:
Mit diesem Setup bitte die Formalien erfüllen: 1 x Sprecherstimme und mind. 3 x EmotionenTakes und dann ist's auch schon [intern] ;)

Die Ziellinie fest im Blick geht es auf die letzten Meter. Gib alles ;)

Viele Grüße
Thorsten
 

Paul Parker

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Hey @Spirit328

der Urlaub sei dir auch mehr als gegönnt bei all dem was du hier leistest!!! :)

Ich habe dsa Mikrofon ein wenig bewegt, denke aber nicht dass eine Besserung eingetreten ist.
Ich habe jetzt auch mehr Pegel gegeben. Meine Befürchtung ist aber, dass es vielleicht etwas zu viel war.

Trotzdem bin ich freudig gespannt ob ich es jetzt über die Ziellinie schaffe!

Viele Grüße
Paul
 
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