MisterCookie1234
Adventskeks
- #1
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23. Dezember - Morgen ist Heiligabend.mp3
Text
Erst ein köstlich süßer Kakaoduft weckte Marie aus ihrem tiefen Schlaf wieder auf. Ihr Vater kam mit einer großen Tasse Kakao in ihr Zimmer und Marie schaute ihn erschrocken an.
“Ist schon Heiligabend?”
“Wann ist Bescherung?”
“Gibt es gleich Geschenke?”
“War der Weihnachtsmann schon da?”
Ihr Vater lachte. Sie hatte gerade einmal eine halbe Stunde geschlafen. Als Marie auf die Uhr blickte, die sie im letzten Jahr zu Weihnachten geschenkt bekommen hatte, war es erst fünf Uhr. Sie seufzte und wechselte aus einer Liegeposition in den Schneidersitz und lehnte sich an die Wand. Ihr Vater gab ihr den Kakao, der mit einer kleinen Sahnekrone gekrönt war und setzte sich zu ihr auf die Bettkante. Dann schaute er zum Fenster heraus.
“Schau mal” sagte er plötzlich und Marie, die schon fest damit gerechnet hatte, dass dieses Weihnachten genauso trist und nass werden würde, wie die letzten Jahren, glaubte ihren Augen kaum. Sie stellte hastig den Kakao auf ihren Nachttisch, verschüttete dabei noch ein wenig von diesem, und sprang auf. Sie eilte zum Fenster und drückte ihr Gesicht gegen die Fensterscheibe.
“Papa Papa, es schneit!” rief sie begeistert und schaute zu, wie erst nur wenige Schneeflocken ihren Weg am Fenster vorbei fanden, doch es mit der Zeit immer mehr wurden. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln und plötzlich war die lange Wartezeit auf den nächsten Abend doch nicht mehr so schlimm. Freudig rannte sie in den Flur um Jacke und Stiefel anzuziehen, ehe sie die Haustür aufriss und nach draußen rannte. Sie tanzte im Meer aus Schneeflocken und versuchte mit ihrer Zunge einige der Schneeflocken aufzufangen, die von oben herunter fielen. Es fiel sogar so viel Schnee in dieser kurzen Zeit, dass sie es schaffte einen Schneeengel zu erschaffen.
“Brrr”, zitterte sie, als ein wenig Schnee in ihre Jacke rutschte und nun an ihren Rücken klebte. Schnell lief sie wieder hinein, zog beim rennen die Jacke aus und warf sie auf einen Stuhl, den sie vor dem Kamin schob. Sie warf einen letzten Blick auf die Uhr, die mittlerweile schon einundzwanzig Uhr anzeigte, kletterte dann auf ihr Bett und unter die warme decke, ehe ihre Eltern herein kamen, ihr eine gute Nacht wünschten und die Tür langsam schlossen.
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