Erdie

Der düstere Herrscher
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Ich stell mit gerade eine Rachmaninoff Klavierkonzert vor mit einem Pianisten, der sein Handwerk nicht beherrscht *grusel* - nur mal so zu Thema: "Solides Handwerk gibt es nicht in der Kunst .."
 

Grissom

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Meiner Meinung nach geht die Entwicklung von Handwerk und Kunst parallel einher. Und je mehr ich mich in meinem Falle z.B. mit dem professionellen Schlagzeug spielen auseinander setze, desto mehr habe ich den Eindruck, dass ich weiß, dass ich nichts weiß. Durch das intensive Auseinandersetzen mit einer Materie, wird natürlich der Blickwinkel stark erweitert und dadurch erkennt man, wie vielschichtig und komplex, all das ist. Das hat allerdings den Vorteil, dass man, weil man ein Leben lang an seinem Handwerk und an seiner Kunst arbeiten muss, immer wieder mit spannenden Aufgaben konfrontiert wird und man die Dinge, um die man gerungen hat, deutlich mehr schätzt, als wenn sie einem nur so zugeflogen wären.
 

Heavy

Sprecher und Cutter
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Was meint ihr denn So? Ist es sinnvoll eine Qualifikation - mir fällt kein besseres Wort ein - für Cutter zu haben?
 

SeGreeeen

Kaaaaarakaluuuuuuuhhhh!!!!
Teammitglied
Was meint ihr denn So? Ist es sinnvoll eine Qualifikation - mir fällt kein besseres Wort ein - für Cutter zu haben?
Im Beruf ja, hier meiner Meinung nach nicht. Wenn es nicht funktioniert, bekommt der Cutter im Hörtalk doch von den Testhörern eine entsprechende Rückmeldung, und bessert so lange nach, bis es passt. Das ist dann auch gleich der Lernprozess. Man braucht als Autor bei uns ja auch keine Qualifikation.
 

Erdie

Der düstere Herrscher
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Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass: Ohne Handwerk keine Kunst.

Denn Kunst ist per Definition etwas besonderes, was nicht alle können. Sogenannte nur auf einer Idee basierende Kunstwerke sind im Prinzip nur Zufallsprodukte.
Kunst muß man sich erarbeiten. Mal mehr, mal weniger. Die Befriedigung eines Künstlers über Anerkennungs - Feedback (man nennt es auch Applaus) aus dem Publikum ist auch eine Bestätigung für die Früchte der vorherigen Arbeit des Künstlers, die dort reingesteckt wurde. Allerdings spielen noch weitere Dinge eine Rolle, sonst wäre das Spalten ein Holzhaufens auch eine Kunst. Ist es aber nur bedingt.
 
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Alex

"Sprechen ist Entscheiden" (G. Heidenreich)
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Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass: Ohne Handwerk keine Kunst.
Da brauchst du garnicht weit zu gehen, weil es selbsterklärend ist.
Man kann sich in seiner Kunst erst ausdrücken, wenn man weiß was man da macht.
Das gilt für das treffende Beispiel mit dem Pianisten gleichermaßen wie mit der Schauspielerei oder eben in der Tontechnik.
Hat man sein Handwerk erlernt, kann man experimentieren und herumprobieren.
Dinge auf verschiedenste Weise ausführen. Ohne erlerntes Handwerk eben nicht, oder
nur rudimentär. Um es mal aufs Thema zu lenken, man hört bei den Hörspielen sehr genau
wer da Ahnung von hat. Und das sind beileibe nicht so viele.
Am Ende des Tages muss man aber die Kirche aber auch im Dorf lassen
da hier die meisten hauptsächlich hobbymäßig unterwegs sind.
 
Zuletzt bearbeitet:

Goylent Sreen

Exil-Rückkehrer
Bin es von den Foren, in welchen ich mich bisher bewegt habe, gar nicht gewohnt, dass ein Thema so lange "geistreich" diskutiert werden kann, ohne dass sich einige Gemüter aneinander erzürnen. Darum schätze ich mich gerade überglücklich, hier gelandet zu sein.

Zum Topic - oder dem, was daraus geworden ist:

Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass: Ohne Handwerk keine Kunst.

Mein Eindruck ist inzwischen doch der, dass man einem "Neu-Cutter" sagen könnte, befasse dich mal mit "xxx" und "yyy", da dies Grundtechniken des "Handwerks" sind.

Glaube irgendwo weiter oben hatte ich die Idee schon einmal erwähnt, dass man, so sich denn eine handvoll universeller Grundtechniken determinieren lassen, diese ggf. aufgelistet mit einem Link zu einem passenden Tutorial-Video hier für den Cutterbereich anbieten könnte. Schätze, dass sich in den Tiefen des Forum bereits etwas befindet und nur noch gehoben und aufpoliert werden müsste. Zumindest hat alleine dieser Thread mit den vielen guten Beiträgen eine menge Stoff geboten.

Ich bräuchte ein bisschen, um alles hier noch einmal auf diese Grundtechniken hin auszuwerten - werde aber für heute den weiteren Abend stattdessen zum Üben nutzen. ;)
 

Erdie

Der düstere Herrscher
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Ich war jetzt mit meinen Aussagen gar nicht auf das Thema hier beschränkt. Natürlich ist das für die meisten Hobby. Aber auch ein Hobbyist kann ein Künstler sein oder ist es. Es ging mir um den Grundsatz. Das muß nicht heißen, man brauchen einen bestimmen Level um sich Künster nennen zu dürfen.
Ich betrachte mich auch als Hobbyist (falls es das Wort so überhaupt gibt).
Was mir wichtig ist: Kunst ist nicht irgendwie eine "göttliche" Gabe oder Eingebung, die plötzlich herabfällt und dann macht da jemand was zum ersten Mal und entpuppt sich als Genie. Auch ein Einstein mußte studieren, pauken, Mathematik üben, um das zu werden, was er später war. Das Talent bestimmt nur, wie weit man kommen kann. Jeder selbst bestimmt, was er / sie wird. Bestimmend für den Erfolg sind i. d. R. Ergeiz, Fleiß und Durchhaltevermögen. Diese Dinge wiegen schwerer als Talent, sind aber trotzdem keine Garantie für Erfolg.
 

Goylent Sreen

Exil-Rückkehrer
Irgendwo hab ich mal von einem bekannteren aber auch umstrittenen Hirnforscher den Satz gehört, dass es Talent vermutlich gar nicht gibt, sondern die Personen, denen man Talent nachsagt, einfach wahrscheinlich nur sehr früh in ihrem Leben eine Sache angefangen haben zu üben, so dass sie richtig gut darin geworden sind.

Ist allerdings nur sinngemäß wiedergegeben...:rolleyes:
 

Synchron

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Ich glaube schon, dass es Talent gibt. Dass es talentierten Menschen leichter fällt bestimmte Dinge zu lernen.
Aber Talent hilft nur bei einer streiken Lernkurve die Motivation zu behalten und nicht aufzugeben.
Das Talent bestimmt nur, wie weit man kommen kann.
Das würde ich nicht sagen. Fleiß bestimmt wie weit man kommt. Talent hilft, nicht vor seinem Optimum aufzuhören :)

Andersherum ist eine gut gemeintes "Wow, du hast Talent" eine Herabwürdigung der ganzen Arbeit die darin steckt. Denn es suggeriert es wäre der Person zugeflogen.
 

schaldek

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Teammitglied
Entscheidend ist glaub ich der Ehrgeiz.
Der bringt Dich dahin, wo Du sein willst und vllt sogar hingehörst.
Ob das nun eher Richtung Kunst ist oder Richtung Handwerk.
Dann zählt m.M.n. einfach, welche Entscheidungen man trifft, wenn man seinen Weg geht.
Einige sind demütig und adaptieren erstmal alles, andere sagen gleich: "Ich bin King of Kotelett
und alle anderen Idioten" und versuchen jedem die eigene Meinung als objektiv wahr
zu verticken. Egal wie viel oder wenig sie wissen.
Fertigkriegen und kritikfähig sein; das sind für mich die wichtigsten Kriterien.
Ob man nun eher dem Wegweiser "zum Handwerk" oder dem "zur Kunst" folgt,
ist aber für mich wayne.
Ich persönlich bewundere beides: die Genauigkeit, die Leute beim Cutten entwickelt haben,
(wie z.B. "7 Todsünden" oder "Ohnmacht")
aber auch die Verrücktheit, die den einen oder anderen dabei auszeichnen Stimmungen
zu kreieren, die so niemals in einem HSP-Skript standen (wie z.B. "705" oder "Spuren der Alten").
 

Erdie

Der düstere Herrscher
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Das würde ich nicht sagen. Fleiß bestimmt wie weit man kommt.

Ich habe ja nicht geschrieben " .. wie weit man kommt". Das ist ein grundlegender Unterschied! Also fasse ich zusammen:
  • Fleiß bestimmt, wie weit man kommt
  • Talent bestimmt, wie weit man kommen kann

(Leider funtionieren verschachtelte Zitate nicht, sonst müßte ich nicht alles nochmal schreiben)
 
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