• Blut-Tetralogie   Dark Space

nefliete

MeinOhrenkino
Hallo Community,
ich bin relativ neu hier im Forum und leider steht meine "Vorstellung" auch noch aus, aber das werde ich zeitnah nachholen. Aber zu meiner Frage:

Wie organisiert ihr technisch ein Hörspiel-Projekt?

Mein Workflow war bei meinem Erstlingswerk im Nachhinein etwas unpraktisch für das Mastering. Die ersten Stimmen waren aufgenommen (nicht alle), da habe ich auch schon die einzelnen Szenen gebaut. Dabei habe ich die Sprecher-Takes direkt im Arbeits-Projekt auf der korrekten Audio-Spur aufgenommen. Alle Rohdaten standen mir so zur Verfügung und ich habe anschließend einfach aussortiert.
Dann habe ich die Dialoge geschnitten, die erste Geräusche und Atmo arrangiert usw. Das Skript selbst, hatte ich in Kapitel aufgeteilt und für eben diese je ein separates Cubase-Projekt angelegt. Für die Übersicht war das recht gut. Das Problem kam dann später beim Finalisieren. Ich hatte separate Dateien die ich wiederum auch einzeln abgemischt habe. Es gab zwar eine Referenz, jedoch hat es nicht so gut geklappt wie erhofft.

Für die nächste Produktion plane ich jetzt, zumindest das Mastering in einem Projekt zu finishen. Ich bin nur recht unentschlossen, wie ich das gesamte Projekt angehen soll. Wieder Kapitel und später dann zusammenführen oder direkt alles in einem Projekt? Der Umfang wäre auch etwas größer. Das Skript ist in 3 Akten aufgeteilt und wird locker die 2h-Marke übersteigen. Meine Sorge ist, das Schnitt zu kompliziert wird bei dieser Länge. Rechner-Kapazitäten machen mir hingegen weniger Sorge. Für Tipps und Anregungen wäre ich dankbar.

Gruß
Nefliete

Zu meinem Equiptment:
Software:
Cubase Elements 7/8
Audition CC
Native Instruments Komplete

Hardware:
Tascam US-144 MKII
SE Eletectronics X1 Micro mit Schirm
 
G

Gelöschtes Mitglied 1980

Ich persönlich (auch Cubase 8 LE-Nutzer) mach für jede Szene ein einzelnes Projekt. Je nach Umfang einer Szene kann es auch vorkommen, dass ich sie wiederum in einzelne Projekte aufteile und diese dann hinterher zusammenführe.
Das Mastering mach ich dann über die Downmixes in einem neuen Projekt und gleiche innerhalb dieses "Zusammenschnitt"-Projektes die Lautstärke an.
Für mich funktioniert das ganz gut soweit, ist aber natürlich keine Standardlösung. Jeder Jeck ist anders :)
 

nefliete

MeinOhrenkino
Mit wievielen Projekt-Daten hantierst du dann, so ungefähr? Da könnte ja schon etwas zusammen kommen. Ich komme am Ende meiner Überlegung immer wieder auf eine Zusammenführung der Daten in einem Projekt.
 

Ellerbrok

Sprecher, Cutter & Fledermaus
Teammitglied
Sprechprobe
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Ich habe bei mir auch pro Szene ein eigenes Projekt. Das macht dann bei den "7Todsünden Teil 2" halt 22 separate und unabhängige Projekte. Bei einem einzigen riesenprojekt wäre mir die Gefahr zu groß, aus versehen etwas an den fertigen Dingen wieder kaputt zu machen. Abgesehen von der Unzahl an Spuren die man braucht. Ich bin ja teilweise pro Szene bei 30-50 Spuren...
 

nefliete

MeinOhrenkino
Wenn ich es mir recht überlege, hätte es vlt auch zeitliche Vorteile in kleineren Schritten zu arbeiten. Das anstehende Projekt will ich auf jeden Fall besser organisieren was Vertonung angeht. Da gibt es für mich noch viele Hürden und Stolpersteine.

@Ellerbrok: 7 Todsünden war schon sehr beeindruckend! Hat mir sehr gefallen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 1980

Wie viele Projekte ich dann habe hängt komplett vom Hörspiel ab. "VanBlackwood" (coming soon ;) ) hat z.B. 16 Szenen und damit 16 Projekte.

Einzelne Projekte haben auch den Vorteil, dass man nichtchronologisch arbeiten kann, will sagen, erst Szene 12 und dann erst Szene 5 machen, wenn man für Szene 5 noch nicht alles beisammen hat.
 

nefliete

MeinOhrenkino
Da ist was dran. Ich werde mit dem Autor vlt eine Szenen-Liste erstellen.

Danke für Euer Feedback.
 

Corlanus

Cutter - zur Zeit in Auszeit
Hallo Nefliete, herzlich willkommen bei uns!

Meine erste, grössere Hörspiel-Produktion war ca.25min lang und hatte 11 Szenen. Aus Bequemlichkeit habe ich dass in einem einzigen (Cubase-)Projekt geschnitten. Von der Spurenanzahl her war das durchaus zu managen. Pro Szene habe ich alle zugehörigen Spuren (Audio und Automation) in jeweils einem Unterordner untergebracht. Jede Szene spielte in einer komplett anders klingenden Umgebung. Die einzelnen Umgebungen (insgesamt 13) habe ich über Effekt-Kanäle realisiert. Über die Send-Effekte kann man die verschiedenen Raum-Simulationen so sehr bequem auswählen und einsetzen. Soundtechnisch war dieses Hörspiel noch nicht sehr anspruchsvoll. Die Automationen beschränkten sich meist auf Lautstärke und Panning. Dennoch bin ich damit doch auf insgesamt 84 Spuren gekommen (+15 Ordnerspuren). Cubase selber entlockt diese Datenmenge nur ein müdes gähnen. Aber bequem und schnell arbeiten lässt sich damit nicht mehr.

Inzwischen ist mein Automations- und Plugin-Gebrauch erheblich angestiegen. Ich bin jetzt ebenfalls bei einer Spurenanzahl ähnlich der von Ellerbrok. Pro Szene wohlgemerkt. Einer Verteilung auf viele einzelne Spuren macht Sinn. Vor allen Dingen, wenn man viel mit Plugins arbeitet. Auf die Art kann man jedes Detail leicht auf einer eigenen Spur bearbeiten, ohne mit den anderen durcheinander zu kommen.

Mein aktuelles Projekt (Die Märchenrevolution) hat bisher 15 Szenen und wird ca. 90 min lang werden. Pro Szene verwende ich, wie BarkersPinhead und Ellerbrok, ein Projekt. Das hat Vor- und Nachteile. Die Vorteile überwiegen allerdings deutlich. Die Anzahl der Audiodateien und auch die Datenmenge pro Projekt bleibt überschaubar. Cubase kopiert schliesslich immer alles in den Projektordner. Regelmässige Backups (absolute Pflicht !!!) sind schnell gemacht. Gefällt Dir eine Szene im Nachhinein nicht, kannst Du zu einem älteren Backup zurückkehren. Jederzeit, bei jeder Szene. Nichtchronologisches Arbeiten ist damit absolut kein Problem. Was BarkersPinhead da beschreibt kommt garnicht so selten vor, sondern ist in grösseren Produktionen eher die Regel.

Das Abmischen und auch das Mastern mache ich pro Szene. Ich arbeite zwar viel nach Gehör und Gefühl, nutze dabei aber auch stets Analyzer, um die Pegel auf das gewünschte Niveau zu bringen. Auf die Art und Weise gibt es später, beim zusammensetzen der einzelnen Szenen keine hörbaren "Qualitäts-Sprünge". Ist bestimmt nicht jedermanns Sache so zu arbeiten. Aber wenn man in jeder Szene die selben Richtwerte benutzt, funktioniert das problemlos.

Meine Sprach-Aufnahmen mache ich grundsätzlich extern, in Audacity. Das geht dort einfach wesentlich unproblematischer und schneller. Wenn man die Aufnahme dann auch noch entrauschen muss, ist Cubase sowieso keine gute Option.

Das hinzufügen der Musik kann auf die Art etwas umständlicher sein. Wenn Du die Musik genau an den Spannungsbogen der Szene anpassen willst, musst Du sie natürlich mit in das einzelne Projekt nehmen. Bei Szenen-übergreifenden Dingen geht das natürlich nicht. Die kann man erst beim zusammensetzen der einzelnen Szenen mit einfügen. Zu diesem Zweck musst Du jede einzelne Szene exportieren und dann alle gemeinsam in einem weiteren Projekt zusammensetzen. Hört sich gegenüber einem einzelnen Gesamtprojekt natürlich aufwendiger an. Ist es letztendlich aber nicht. Wenn Du in einer einzelnen Szene nachträglich etwas anpassen willst, ist es nur ein einzelner Sample, den Du im "Zusammenfüge-Projekt" neu einfügen musst. Das zurechtschieben und nachträgliche anpassen der Spuren (falls es denn notwendig wird) geht schnell. Jetzt stell Dir aber mal ein 2-Stunden-Werk mit mehreren Hundert Spuren vor, bei dem Du mittendrin einen längeren Sample einfügen willst. Das geht schon nicht mehr "mal eben".

Wenn Du Deine Projekte sorgfältig strukturierst, bist Du mit einzelnen Projekten pro Szene in jedem Fall besser dran. Der vermeintliche höhere Aufwand ist am Ende ein Trugschluss. Lohnen tut sich das natürlich nur bei längeren Projekten. Bei einem 10 min-Shortie bist Du mit einem einzigen Projekt warscheinlich besser dran. Wo man jetzt am besten die Grenze zieht, kann ich Dir allerdings nicht sagen. Das hängt ganz davon ab, welchen Umfang "Dein" Hörspiel haben wird (Länge/Szenen). Wenn ich die Grenze dennoch beziffern sollte, würde ich sie ca. bei 15-20 min Gesamtlänge setzen.

Wo ich gerade von Ziffern spreche. Für einen gut organisierten Cut ist es eine unbezahlbare Hilfe, alle Takes und sonstigen Geräusche im Script durch zu nummerieren. Fehlende oder Retakes sind so viel schneller und sicherer zugeordnet und wieder zu finden. Idealerweise übernimmst Du diese Nummerierung auch in die einzelnen Takes in Cubase. Wenn die Nummerierung im Script fehlt, fordere Sie vom Autor nach, oder füge sie einfach selber ein (habe ich so gemacht). Ein Tipp für die Nummerierung: 5-stellig. Die ersten zwei Ziffern für das Kapitel, die letzten drei für das Take/den Klang. Beispiel: Szene5, Take 27 = 05.027. Und wenn Du bei einer fertigen Nummerierung noch was dazwischen quetschen musst, häng einfach noch einen Buchstaben mit dran (05.027a). Wenn Du diese Nummerierung zwischen dem Script und Deinen Takes in den Projekten stets synchron hälst, findest Du jederzeit alles wieder.

Das bezeichnen der einzelnen Takes lässt sich übrigens ganz wunderbar bequem über die Text-Spur in Audacity erledigen. Beim exportieren werden die Takes automatisch an den Markern der Textspur zerschnitten und die resultierenden Dateien entsprechend der Marker benannt. Cubase übernimmt dann automatisch die Dateinamen als Take-Bezeichnung. So kann man nochmals eine Menge Arbeit sparen.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zuviel auf einmal. Pick Dir einfach das beste für Dich raus!
 
Zuletzt bearbeitet:

Corlanus

Cutter - zur Zeit in Auszeit
Das sind natürlich nicht alles Audiospuren. Gut 1/2 bis 2/3 davon sind Automationsspuren. Ich mach mal einen Screenshot davon. Dann ist das leichter nach zu vollziehen.
 

Marco

Mitglied
Teammitglied
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Ellerbrok und ich arbeiten an einem gemeinsamen Hörspiel, wo bei ich den Dialogschnitt mache.
Das bedeutet, dass ich die Auswahl der passenden Takes treffe und wennn nötig noch entrausche. Das Heraussuchen und Entrauschen mache ich wie Corlanus mit Audacity, das ist nämlich sehr komfortabel.
Dann lege ich in Reaper (das ist unsere Workstation, bzw. Audioprogramm) für die jeweilige Szene ein Projekt an.
Jede Sprecherin, jeder Sprecher bekommt eine eigene Audiospur (Mono). Die Takes werden dann so angeordnet, so dass es ein möglichst natürliches Gespräch ergibt.
Der Vorteil zuerst nur den Dialogschnitt zu machen ist, dass man sich voll auf die Sprecher konzentrieren und auf die Verortung, Also spricht der eine mehr links oder mehr rechts, etc.
Ellerbrock macht dann den Rest der Szene.
Das funktioniert soweit ich das für uns beurteilen kann sehr gut.
 

nefliete

MeinOhrenkino
Wow, da war allerdings so einiges bei was ich mir herauspicken kann! Super. Screenshot, immer her damit.
Das Finishing vom Skript werde ich wohl für den Autor erledigen, dann kann ich auch gleich eine Nummerierung einfügen. Das klingt alles ersteinmal nach arbeit... dann aber auch logisch und sinnvoll. Aber vieles kommt mir aus dem Videoschnitt recht bekannt vor. Daher kann ich mir gut vorstellen, das nächste Projekt mit diesem optimierten Workflow umszusetzen.

Ich werde auch mehr mit Automationspuren arbeiten. Das habe ich bisher immer eher halbherzig gemacht und vermutlich auch aus Bequemlichkeit.
 

jam

Absolut
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Ich hänge mich mal an Corlanus' Beitrag, auch weil der so umfassend war.:) Aber im Prinzip gehe auch ich mit allem konform, was hier schon geschrieben wurde. Wichtige Punkte für mich wären noch:
  • Wechsle nicht innerhalb der Produktion deine Arbeitsweise, bzw. dokumentiere ausreichend, um nicht später, bei Änderungen, wie "der Ochs' vorm Berge" zu stehen.
  • Wenn du mit anderen beim Cut zusammenarbeitest (was ich bei größeren Projekten sehr empfehlen kann, um die Produktionszeit zu verkürzen), sollten sich alle Beteiligten vorher auf eine Arbeitsweise einigen. Das kann sehr wichtig sein, wenn die Cutter unterschiedliche Schnittsoftware verwenden (Stichwort: verwendete Plugins, Formate, etc.).
  • Projekte in Szenen, oder kleinere Abschnitte, aufzuteilen, ist auch für ein Team mit mehreren Cuttern sehr sinnvoll.
Hier: http://www.hoer-talk.de/threads/leitfaden-für-produktionsteams-produzenten.19717/#post-263260 wird auch ein Leitfaden vorgestellt, der sich zwar weniger mit technischen Details befaßt. Er enthält aber Dinge, die bei einer Audioproduktion ebenfalls bedacht werden müssen.

In jedem Fall halte ich es für wichtig, sich immer die Motivation zu erhalten und frühzeitig auf mögliche Blockaden an den Schnittstellen (warten auf Input, Takes, was auch immer) zu achten.

(OK, das war jetzt weniger technisch, aber bei aller Technik bleiben wir ja schließlich Menschen, die da hinter den Maschinen sitzen. Und das ist besonders wahr für Cutter.:))
 

Grissom

Mitglied
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nur ein klein bisschen offtopic zum thema spuren: mein derzeitiges basis template zum komponieren mit orchester enthält 69 spuren und da ist noch keine automationsspur dabei. ich hab das ding mittlerweile ziemlich ausgedünnt. als ich 2011 ein template gemacht habe, kam ich auf etwa 300 spuren. :)
 

nefliete

MeinOhrenkino
Da würde ich mit Cubase Elements schnell an die Grenze kommen... 300 Spuren ist schon echt krass.

Die Leitfaden habe bisher nur überflogen. Werde da aber noch genauer drauf schauen.

Mensch, da ist ja schon echt etwas zusammengekommen. Eine sehr sympathische Community. ;)
 

Ellerbrok

Sprecher, Cutter & Fledermaus
Teammitglied
Sprechprobe
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Mensch, da ist ja schon echt etwas zusammengekommen. Eine sehr sympathische Community. ;)
Das ist eine der großen Stärken dieser Community. Hier sind alle freundlich und Fragen werden ernsthaft beantwortet und nicht nur mit: "Ey, Google das doch!" ;)
 

Corlanus

Cutter - zur Zeit in Auszeit
Stimmt, daher hier die angedrohten Screenshots.
Die Screenshots sind grösser als hier dargestellt. Also bitte speichern, wenn ihr sie in gross sehen wollt. Rechtsklick und "Grafik anzeigen" geht auch in den meisten Browsern.

Auf dem ersten Screenshot sieht man mein erstes grosses Hörspielprojekt (ca.25 min). Den "monumentalen Ansatz". Das komplette Hörspiel in einem einzigen Projekt.

In die allererste Zeile (Marker) habe ich zur orientierung die Buchseiten eingetragen. Als Vorlage diente mir damals ein Kinderbuch, welches ich auch als Script genutzt habe. In der zweiten Zeile (Arranger) habe ich mit farbigen Blöcken die einzelnen Abschnitte gekennzeichnet. Die Musik, den Erzähler und die einzelnen Szenen habe ich in getrennten Ordner-Spuren zusammengefasst. Aufgeklappt habe ich jetzt mal nur die erste Szene (01.Bibliothek), damit der Screenshot übersichtlich bleibt. Dieser Ordner beinhaltet die komplette erste Szene (Musik, Effekte, 6 Charaktere). Unterhalb der Szenen-Ordner finden sich die Effekt-Kanäle. Dort habe ich alle benötigten Räume und Umgebungen erstellt (siehe Kanaleinstellung "FX07.Kantine"). Innerhalb der Audio-Spuren habe ich die dann über Send-Effekte abgerufen.
Zum Verständnis für die nicht-Cubase-Nutzer: Im Bereich "Inserts" (Kanaleinstellungen links) wirken die Plugins nur lokal, auf der jeweiligen Spur. Inserts werden stets seriell geschaltet. Das Audiosignal läuft durch sie hindurch. Inserts, die in Effektkanälen verwendet werden, lassen sich über "Send"-Effekte global benutzen. Also wiederverwenden. "Sends" werden stets parallel zum Audiosignal geschaltet. Der Effekt wird also hinzugemischt. Unabdingbar z.B. für die Tiefenstaffelung.

altes_Hoerspiel_15_Szenen-1458648350.png


Mit der passenden projektinternen Organisation, lässt sich ein Monumentalprojekt durchaus handhaben. Wobei 25 Minuten noch nicht wirklich Monumental sind. Bei einem 2-Stunden-Hörspiel in einem einzigen Projekt ist aber eines auf jeden Fall sicher: Egal wieviel Du organisierst und kennzeichnest - du wirst sehr viel hin und her scrollen müssen. Die anderen möglichen Probleme habe ich ja bereits im ersten Post erwähnt.

Zwischen dem obigen Projekt und dem jetzt folgenden Screenshot liegen ca.2,5 Jahre. Durch Cut-Begeisterung und Experimentierfreudigkeit, habe ich dazugelernt. Meine Projekte sind komplexer geworden. Auf dem folgenden Screenshot ist übrigens der Teaser für die Märchenrevolution zu sehen (das MP3 unter dem Screenshot). Das Bild beinhaltet nur eine einzige Szene: 24 Audiospuren, 21 Automationsspuren, 6 Effektkanäle, 7 Ordnerspuren
Die einzelnen Spuren sind je nach Anwendung farbcodiert. Rot für das Rumpelstilzchen und den Erzähler, Grün für die Schritte, Blau für die Hintergrundatmo, blaugrün für die Tiere, hellorange für das Feuer und lila für den Suppenkessel. Die Sprachbearbeitung habe ich vorweg in Audacity gemacht.

Das, was sich im laufe der Zeit hauptsächlich geändert hat, sind die verwendeten Soundeffekte. Als Anfänger habe ich möglichst passende Soundeffekte gesucht und meist unbearbeitet verwendet. Heute mische ich mir das was ich brauche (aber nicht habe) aus mehreren Soundeffekten zusammen. Die Hintergrundatmo besteht z.B. aus drei sich ergänzenden Effekten (Wind, Grillen, Käuzchen). Das leise wabernde, knisternde Lagerfeuer habe ich aus einem tosenden Waldbrand, einem Kanonenofen und einem Kaminfeuer zusammengemixt. Unpassende Teile habe ich mit einem EQ rausgeschnitten. Der umgetretene Kessel ist eine Reihe von 5 versetzt ablaufenden Geräuschen (auf das übelste gequält und bearbeitet).

aktuelles_Hoerspiel_eine_Szene-1458651823.png


  Märchenrevolution-Teaser

Alles in allem sind es wirklich keine hochkomplexen Dinge, die diesen Spurenanstieg verursacht haben. Sondern einfach die Freude an mehr Details. Früher oder später wird es Dir bestimmt auch so ergehen. Das natürlich auch auf Kosten der Rechenzeit. Mit einem Monumental-Projekt hat man so irgendwann auch den stärksten Rechner ausgereizt. Sicher, man kann fertige Spuren einfrieren und so Rechenzeit sparen. Aber wirklich bequem ist das nicht. Dann doch lieber einzelne, gut strukturierte Projekte. Genug geredet und geschwärmt. Dein Workflow muss natürlich zu Dir und Deiner Hardware passen. Also fühl Dich zu nichts gezwungen. Pick Dir das beste raus.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöschtes Mitglied 1980

So sieht eins meiner fertigen Cubase-Projekte aus. Dazu muss man noch sagen: Ich Arbeite komplett ohne Automtisierte Spuren und sowas. Damals noch mit Cubase 5 LE.
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Paul

Wertentwender
Sprechprobe
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Bei McLair habe ich auch immer einzelne Projekte für jede Szene angelegt. Jeder Charakter bekam mindestens 3 weitere Spuren zugeordnet (Schritte, Kleiderrascheln, FX). Dann kommen die Atmospuren hinzu, die je nach Szenerie recht umfangreich werden können, vor allem wenn man eine eigene Atmo baut, anstatt eine fertige zu verwenden. Hinzu kommen noch die Automationen, die ich gar nicht mitzähle. 30-50 Spuren sind da (je nach Szene) eher Standard.
 
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