charly

(früher: oxytocinated)
Sprechprobe
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Update:

In den letzten Monaten habe ich einige Kurse zum Thema Stimm- und Sprechtechnik besucht und einen Schauspiel- Schnupperkurs. Ab Mitte September geht es (leider erst ;) ) mit den Kursen weiter.
Wie Ihr vielleicht mitbekommen habt, habe ich vor in Zukunft als Sprecherin zu arbeiten; daher auch das Interesse an Hintergrundwissen zu Theorie und Branche. Jeder, der bereit ist mir da Fragen zu beantworten, ist mir sehr willkommen :)
Da ich das Ganze nicht "aus Jux" mache, sondern ernsthaft angehen will, befinde ich mich in einer Unternehmensberatung bei enterability - Ohne Behinderung in die Selbstständigkeit. Dort werden Menschen mit Behinderung zum Thema Existenzgründung beraten; dabei wird die individuelle Situation (besondere Einschränkungen oder Fähigkeiten durch die Behinderung) miteinbezogen und ggf. auch ein Rat zur Nicht-Gründung gegeben, falls sich abzeichnet, dass es eine schlechte Idee wäre.
Neben den Einzelberatungsgesrächen gibt es auch Seminare zu unternehmerischen Themen. Bisher habe ich da schon welche besucht zu den Themen "Geschäftsidee und Marktforschung", "Rechtliche Grundlagen", "Buchhaltung" und "Steuerliche Grundlagen". Ebenfalls ab September geht es auch hier mit Seminaren weiter.
Bis dahin schreibe ich - mehr oder weniger fleißig - an meinem Businessplan und recherchiere dafür.

Falls Ihr Euch fragen solltet, warum ich so quasi aus dem Nichts diese Tätigkeit anstrebe: Seit 2005 war ich, bis ich letztes Jahr nach Berlin gezogen bin, aufgrund meiner Erkrankungen erwerbsunfähig. Zwar wollte ich schon lange was von zu Hause aus machen, habe aber nicht die passende Beratung erhalten können, wie ich das am Besten angehe. Der Umzug nach Berlin brachte dann auch einen Amtswechsel mit sich und schwupps standen mir Beratungsangebote zur Verfügung. Da sich natürlich durch den Umzug nicht schlagartig meine gesundheitliche Situation verbessert hat, liefen die Beurteilungsverfahren meiner Erwerbsfähigkeit wieder an.
Glücklicherweise hat sich währendessen meine Situation, dank neuer Medikamente, tatsächlich aber so stark verbessert, dass ich nun zuversichtlich auf die Gründung blicke.
Mir ist bewusst, dass ich noch viel werde lernen müssen und es unter Umständen Jahre brauchen wird, bis ich - wenn überhaupt - davon leben kann. Es geht mir aber bloß in zweiter Linie um das tatsächliche Geldverdienen und in erster Linie um die Selbstverwirklichung;... es wäre bloß eben schön, wenn beides mit der Zeit miteinander verbunden werden kann ;)

Eine Sprechprobe habe ich noch immer nicht hier im Forum eingestellt, da mein Equipment momentan noch nicht gut ist und ich in Kürze neue Sachen anschaffen werde. Wer Lust und Zeit hat mich dabei zu beraten, den bitte ich in diesen Thread zu schauen.

Ganz konnte ich mich mit Aufnahmen aber nun auch nicht mehr zurückhalten, daher gibt's hier ein paar Sachen zum Anhören:

Eigenes Shorty "Anrufbeantworteransage Praxis Dr. Zinkenweg"
 

Shorty "Neulich im Kino" von Fastfoodhamster, der andere Sprecher ist Klaus_Nb
 

"Superheldenwerbung" von PeBu34
 

und eine Bewerbungsaufnahme für "Falsch verbunden"
Dropbox - falschverbunden

Über konstruktive Kritik zum Sprechen würde ich mich sehr freuen :)
 

Klaus_Nb

Hmm.
Sprechprobe
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Moin,
habe gerade die 3 Beispiele angehört. Die Superheldenwerbung kommt mir ein bisschen zu hastig gesprochen vor. Sonst kann ich nix finden :) Klingt wie amtliches Bühnendeutsch (oder wie auch immer man es nennt).

Vielleicht haben die Profis hier im Forum Verbesserungsvorschläge? Frau @Dagmar ?
 

charly

(früher: oxytocinated)
Sprechprobe
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Ja, das zu schnelle Sprechen ist etwas, an dem ich noch arbeite. :innocent:
Tatsächlich ist es über die letzten Monate schon besser geworden, so ganz hab ich das Gefühl aber noch nicht. Wird hoffentlich mit der Zeit, Übung und Erfahrung kommen.

Danke Dir für's Reinhören und Feesbackgeben :)
 

Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
Sprechprobe
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Moin,
habe gerade die 3 Beispiele angehört. Die Superheldenwerbung kommt mir ein bisschen zu hastig gesprochen vor. Sonst kann ich nix finden :) Klingt wie amtliches Bühnendeutsch (oder wie auch immer man es nennt).

Vielleicht haben die Profis hier im Forum Verbesserungsvorschläge? Frau @Dagmar ?

Sprechtraining und Kurse ist schon der richtige Weg. Das erste was mir auffällt ist, dass die Spannung noch nicht durchgehalten wird. Bis zum Ende vom Satz gleich laut, mit der gleichen Intensität bleiben. Beim Werbespot fehlt noch der nötige Stimmdruck, das Prägnante, das "Verkaufen". Das kommt zum Einen natürlich durch größere Nähe zum Mikrofon (Werbung wird näher am Mikrofon gesprochen als z.B. Hörbuch), aber auch mit mehr Druck. Und die Ansprachehaltung. Aktuell ist das eher vorgelesen. Der neckische Ton bei "geht schonmal was kaputt" ist super, dieses leichte von oben herab in Verbindung mit einem gedachten "hey! Sie! Ja, genau Sie da drüben!" könnte für den Spot gut passen. Der müsste mehr adressiert sein, eben im Kopf schön mitdenken wie man jemandem das direkt ins Gesicht sagt, mit diesem wissenden, über allem stehenden: "Sie sind doch bestimmt auch einer von denen die alles kurz und klein schlagen und dann wieder blöd gucken wenn die Rechnung kommt". Und dann Stimmungswechsel: Schützen Sie sich... in einem sehr sicheren, selbstbewussten, vollkommen absolut überzeugten Ton, mit dem Subtext: "wenn Sies nicht machen sind sie selber schuld und zahlen nur drauf. Dann ham sie's nicht anders verdient.. aber kommen Sie, Sie können mir doch nicht erzählen dass Sie SO BLÖD sind dieses sagenhafte Angebot auszuschlagen, was besseres gibts nicht!".

Auch die Betonungen sind für eine professionelle Wirkung noch willkürlich. Zu viel, zu melodisch, zu unentschlossen. Hier wurde überlegt was alles wichtig ist, und dann einfach alles betont und schön in melodischen Wellen "gesungen", der Rest dafür verschlupft. Dadurch entsteht der Eindruck des Vorlesens, nicht des "die sagt es MIR, die meint ja MICH".

Also einfach weiter dran arbeiten: einmal am Handwerklichen: Stimmdruck, durchhalten, Spannung halten, geradliniger sprechen und bewusster betonen.
Und an der Interpretation, Dramaturgie wenn man so will.. auch wenn es "nur" ein kurzer Spot ist kann man so viele Stimmungswechsel, Ansprechhaltungen etc. in den Text legen.Feinheiten rauskitzeln.
Ein Text beinhaltet IMMER eine Rolle. Und die Entscheidung für eine Rolle. Ihn abzulesen oder plakativ technisch zu sprechen heißt, sich nicht getraut zu haben diese Entscheidung zu treffen. Das kann u.U. manche Leute kurz mal blenden, aber es wird nie "gut". Auch ein Off-Sprecher ist eine Rolle bzw. hat eine Haltung, eine Meinung. Ist es ihm wichtig zu verkaufen? Oder will er lieber suggerieren: mir doch egal was du machst, wenn dus nicht kaufst wirstes halt bereuen. Oder ist es die Verführerin, die unnahbar selbstbewusst "Createurs d' automobil" säuselt, oder die Stimme, die mir klarmachen will dass Rewe Lebensmittel wirklich liebt und das ernst meint, und dass sich Lidl lohnt. Und wenn sich Lidl lohnt, dann tut es das manchmal mit Freude, manchmal mit Bestimmtheit, als Fakt. Oder überrascht. etc. etc.
 
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charly

(früher: oxytocinated)
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Vieln Dank, @Dagmar
Ich werde weiter fleißig an mir arbeiten; Dein Feedback hilft mir sehr, auf die richtigen Dinge zu achten. :)
 
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