• Blut-Tetralogie   Dark Space

Alex

"Sprechen ist Entscheiden" (G. Heidenreich)
Sprechprobe
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Hallo Hörtalker,

nachdem ich mich bei einem Hörspiel mit Textbeispielen um eine Sprechrolle beworben hatte,
kam heute die Antwort, dass meine Rohaufnahmen doch zu matt klingen.
Da ich mit dem Recording ja (immer noch) Neuland betrete, frage ich mich wie müssen
Rohaufnahmen denn klingen? Schon nahe an der Perfektion?
Dadurch das man weder EQ noch Comp oder Limiter benutzen soll, ist das natürlich nicht so einfach. Ich dachte zuerst es liegt an meiner Aufnahmeumgebung. Hab mir gegen Raumhall eine Art halbes Beduinenzelt mit Stellwänden und etlichen Wolldecken gebaut. Geht ganz gut und ich meine auch nicht zu überdämpfen. Auch direkt im Raum klingt es noch etwas bedämpft. Wie klingt das denn so bei euch?

Ich habe hier mal schnell eine Testaufnahme eingeschnabbelt:
 

LG
Alex
 

Jo'ogn

Stadtrandpanther
Wie klingten denn jetzt die Aufnahmen mit Deinem Gefell MT71s?
Die Frage ist auch, wie sehr Du am Mikro "vorbei" sprichst? Weil das solltest Du bei einer Nieren-Charakteristik nicht unbedingt tun, dabei können Höhen (deutlich) verloren gehen. Gegen die Pust-Geräusche ist ja der Plopp-Schutz.

Die Aufnahmen, die Du mir am Sa. 14.1.17 geschickt hast, waren noch mit dem Weißklang?

EDIT: eigne Antwort: Ja.

Ich habe eben in einem anderen Thema von Dir eine Aufnahme mit dem Gefell gehört. Da liegen zum dumpfen mittenbetonten Weißklang WELTEN!

Damit die Antwort zu Deiner Frage, es liegt am Mikro :cool:
 
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Alex

"Sprechen ist Entscheiden" (G. Heidenreich)
Sprechprobe
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Hallo Jürgen,

Die Aufnahmen vom 14.01. waren in der Tat mit dem Gefell. Das leichte vorbeisprechen an der Kapsel soll ja nur scharfe S Laute vermeiden. Ein Popschutz ist obligatorisch.
Habe in letzter Zeit viel Experimentiert und bin mit der Kombi aus MT71s und RME babyface, sowie Logic Pro x als DAW schon sehr zufrieden.
Die Frage ist ja auch immer was gefordert ist. Wenn Rohdateien gewünscht werden, klingen die eben nicht perfekt. Manchmal reicht schon ein leichter EQ und das anheben des Gesamtpegels um dem cutter eine spätere Verarbeitung zu erleichtern.

Ja das V13 war für mich leider nicht Optimal. Zumindest nicht für meine Stimme bzw Aufnahme Umgebung. Es ist an sich ein prima Mikro. Benutze es nur noch für Akustik Gitarren oder "außer Haus" Aufnahmen.

LG
Alex
 

Jo'ogn

Stadtrandpanther
Ich hab auch erst beim 2. Lesen Deinen Hinweis mit der Nachbearbeitung gesehen. Erstaunlich wie nahezu gleich die beiden Mikros klingen o_O Vielleicht ist es doch ein Nebeneffekt, Deines "Beduinenzeltes"?

Meine langjährige Erfahrung ist, je besser Aufnahmeraum und Mikro, desto weniger muss ich als Produzent / Tontechniker nachbearbeiten. Ein Sprecher muss kein EQ, noch Kompressor oder gar De-Noiser anwenden, um "gute" Rohaufnahmen zu liefern, die dann - wohlgemerkt - nicht mehr roh wären. Ich persönlich will das auch überhaupt nicht, da die meisten Sprecher nicht das Wissen haben, solche (nicht nachträglich mehr reversiblen) Effekte korrekt einzusetzen. Aber Du hast Recht, es gibt auch solche Produzenten, die selbst keine Ahnung von Tontechnik haben und das dann lieber auf die Sprecher abschieben.

Scharfe S-Laute lassen sich auch durch moderates Sprechen im Zaum halten. Meine Erfahrung ist, dass wenn Leute am Mikro vorbei sprechen, fallen alle Höhen ab - nicht nur die der S-Laute. Im schlimmsten Falle gibt's ja noch den "De-Esser" ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Alex

"Sprechen ist Entscheiden" (G. Heidenreich)
Sprechprobe
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Ja leider alles nicht so einfach mit der Aufnahme Umgebung. Den Raumhall in den Griff kriegen ohne dabei zu überdämpfen.
Auf Noisegates, entrauscher oder ähnliches verzichte ich gänzlich weil unnötig. Ich bin seit 25 Jahren Musiker und habe allerlei aufgenommen. Aber gute
Sprachaufnahmen sind imo so ziemlich das schwierigste was man im Bereich Home Recording machen kann.
 

Jo'ogn

Stadtrandpanther
Um zu demonstrieren, warum ich meine, Deine Aufnahme(n) wären Dumpf, hier eine Aufnahme von mir. Nicht ganz "roh". Da ich sie etwas in der Lautheit bearbeitet habe. Aber die Klarheit liegt im Neumann und Stimme allein! Da ist kein EQ am Werke.

Darüberhinaus habe ich schon desöfteren das Dilemma erlebt, dass wenn ich negative Effekte hörbar machen wollte, ich das nie so deutlich schaff(t)e, wie andere Leute das mit ihren Aufnahmen... o_O Wenn ich doch schon recht übertrieben am TLM103 vorbeispreche, ist fast nur unter Kopfhörern nachzuvollziehen, dass feine Obertöne auf meiner Stimme verloren gehen. Aber auch über Lautsprecher ist zu hören, das ich etwas 'weiter weg' klinge.
 
 

Marco

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lol......sehr schönes Beispiel.....Also man hört deutlich, dass Du am Mic vorbeisprichst. Es ergibt sich sofort ein anderer Raumklang, so, als würdest Du Dich wegdrehen und zu jemand anderen sprechen (übertrieben gesagt).
 

Alex

"Sprechen ist Entscheiden" (G. Heidenreich)
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Rohaufnahme, nur etwas in Lautstärke angehoben.
 

Tante Edit: Es macht in der Aufnahme wohl doch keinen Unterschied.
Aber wenn man den Ausgang des Babyface nutzt, hat man im Vergleich zum Mac Ausgang monströse Lautstärkereserven.
 
Zuletzt bearbeitet:

Alex

"Sprechen ist Entscheiden" (G. Heidenreich)
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Um zu demonstrieren, warum ich meine, Deine Aufnahme(n) wären Dumpf, hier eine Aufnahme von mir. Nicht ganz "roh". Da ich sie etwas in der Lautheit bearbeitet habe. Aber die Klarheit liegt im Neumann und Stimme allein! Da ist kein EQ am Werke.

Darüberhinaus habe ich schon desöfteren das Dilemma erlebt, dass wenn ich negative Effekte hörbar machen wollte, ich das nie so deutlich schaff(t)e, wie andere Leute das mit ihren Aufnahmen... o_O Wenn ich doch schon recht übertrieben am TLM103 vorbeispreche, ist fast nur unter Kopfhörern nachzuvollziehen, dass feine Obertöne auf meiner Stimme verloren gehen. Aber auch über Lautsprecher ist zu hören, das ich etwas 'weiter weg' klinge.
 

Deine Aufnahme finde ich schon ziemlich gut.
Wo hast du aufgenommen? Tonkabine?
Ist auf der Aufnahme lediglich dein TLM 103 und das Fireface zu hören?
 

Jo'ogn

Stadtrandpanther
Wo hast du aufgenommen? Tonkabine? Ist auf der Aufnahme lediglich dein TLM 103 und das Fireface zu hören?
Ja, nur das Mikro und ich. Den Wandler sollte man schon seit gut über 10 Jahren nicht mehr hören (außer mit Röhren wahrscheinlich). Die Halbleiter dafür sind schon lange ausgereift und man kann als Interfacebauer nur noch mit böser Absicht was falsch machen. Wenn ich etwas näher ran gehe, gibt's mehr Bass in der Stimme durch die Nahbesprechung.

Ich habe mir aus vier Pressspan Bodenplatten (ca. 200x50 cm) schon 1998 mit Schanieren eine 'veränderbare' Kabine gebaut. Wesentlicher Punkt, den ich mir mal bei einem Studio abgeschaut hab, ist, dass ich aus dieser Kabine herausspreche, um Auslöschung und Kistenklang (Resonanzen) zu vermeiden. Also die Dämmung hinter mir. Sie steht zwar in einer Zimmerecke, ist aber zu einem Viertel offen. Mein Zimmer ist aber auch so schon sehr 'trocken' eingerichtet.

Deine Aufnahmequalität hat doch nun auch einen deutlichen Sprung in die Profiklasse gemacht :cool:
 

Alex

"Sprechen ist Entscheiden" (G. Heidenreich)
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Nun ja das MT71s ist ohnehin etwas höhenärmer abgestimmt als das TLM 103.
Dennoch würde ich das TLM 103 gern mal mit dem Babyface testen.

Die Sache mit der Kabine in dieser Form hatte ich auch mal angedacht.
Leider habe ich einen Raum mit Wandschrägen und die beiden Ecken sind nicht verfügbar (einmal Tür, einmal Fenster).

Deine Aufnahmequalität hat doch nun auch einen deutlichen Sprung in die Profiklasse gemacht :cool:
Danke! Das kann ich nur an dich wiedergeben. Bei dir klingt der Sound fast fertig.:)


.
 

nefliete

MeinOhrenkino
Mein Erfahrung mit "Decken-Konstruktion" ist genau diese, es klingt "dumpf" und brummig bassbetont. Man wird also nicht um eine Nachbearbeitung herum kommen. So wie ich es verstanden habe, soll keine Nachbearbeitung bei den Sprechproben stattfinden, weil der Cutter nicht nur Raw haben will/muss, sondern weil oft auch einfach das Know-How fehlt. Als Cutter wäre ich sogar sehr dankbar, wenn man eine Aufnahme bekommt, die einfach schon gut und richtig klingt. Anpassungen kommen so oder so auf den Cutter zu, da nicht jede Aufnahmequelle gleich klingt.

Hast du mal überlegt statt mit Decken auf Basotect-Platten (oder Bergleichbares) zu arbeiten? Bei meinen Experimenten habe ich damit, nach meinem Gehör, bessere Ergebnisse erzielt. Außerdem könnte man die Platten auch an den Schrägen befestigen, wenn man beispielsweise einen Stoffbezug nutzt. Schrägen sind in meinem Mini-Homestudio leider auch im Weg. Mittlerweile habe ich mir eine mobile Sprecherbox gebaut, die ich einfach auf den Schreibtisch stellen kann. Sie besteht aus 2 Teilen und kann per Schanieren zusammengeklappt werden. Mit 10cm dicken Platten passt es nicht unters Bett, aber in den Schrank. Mobil deswegne, da ich das Equiptment nicht dauerhaft stehen lassen kann.
 

Alex

"Sprechen ist Entscheiden" (G. Heidenreich)
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Moin,

tja da kann ich dir nur beipflichten.
Ich habe inzwischen ja meine zweite Konstruktion erschaffen.
Die erste basierte aus einer abenteuerlichen, begehbaren "Kiste" aus OSB Platten mit Noppenschaum ausgekleidet. Ergebnis: Raumhall war weg - aber auch die Höhen und es hat in den Bässen gewummert. Also Kiste wieder abgebaut.

Danach habe ich diese Deckenkonstruktion hingestellt. Funktioniert besser, Raumhall weg. Es wummert auch nicht mehr aber auch hier gehen die Höhen noch etwas verloren.
Diese ist im übrigen in 5 Min. abgebaut und günstig.

Ja natürlich wäre ich sehr an deiner Basotect Konstruktion interessiert, zumal auch du das Problem der Dachschrägen hast. Ich würde mich freuen wenn du ein paar mehr Infos hast. Gern auch per PN. Im übrigen könnte ich meine Konstruktion auch dauerhaft stehenlassen. Magst du mal ein paar Bilder posten?

Ich hatte sogar schon überlegt mir diese Stellwände zuzulegen, habe es dann aber
aus Zweifeln an der Wirksamkeit wieder verworfen....
https://www.thomann.de/de/vicoustic...ref=search_rslt_schallschutz+kabine_304320_24
Bzw. diese:
https://www.thomann.de/de/clearsonic_s5_2_sorber_set.htm?ref=search_rslt_clearsonic_155970_5

Hier mein erster kühner Versuch in purer Unwissenheit eine Kabine zu bauen.:oops:

Kabine-1484905870.JPG
 

Jo'ogn

Stadtrandpanther
Als Cutter wäre ich sogar sehr dankbar, wenn man eine Aufnahme bekommt, die einfach schon gut und richtig klingt.
Absolut!
Aber das sollte durch guten akustischen Aufbau, inklusive gutem Mikro beim Sprecher entstehen, nicht dadurch, dass eine "verhunzte" Aufnahme durch mehr oder minder grob geratenes Frequenzen geradebiegen per "EQ" versucht wird.

Bei Alex' Foto sieht man, dass im sitzen aufgenommen wird. Das ist für Hörbücher sicher akzeptabel (wenn nicht gar üblich?), aber das lebendige Schauspielern bei Hörspielen leidet häufig darunter. In einem professionellem Studio stehen die Sprecher.

Im englischen Sprachraum z.B. haben leider diese BLUE Snowball/Yeti Mikrophone (unberechtigte) Populariät. Da die überbetonten Mitten und dumpfen Höhen wieder zu entzerren macht keinen Spaß. So was ist - wenn der Sprecher im Hörspiel so gut und klar wie möglich klingen sollen - (für mich) sehr zeit- und arbeitsintensiv.
 

Jo'ogn

Stadtrandpanther
Die erste basierte aus einer abenteuerlichen, begehbaren "Kiste" aus OSB Platten mit Noppenschaum ausgekleidet. Ergebnis: Raumhall war weg - aber auch die Höhen und es hat in den Bässen gewummert. Also Kiste wieder abgebaut.
Die meisten bemerken dies leider wohl nicht. Die Höhen sind weg, wegen der nahen Reflektionen - ja, der Schaumstoff reflektiert und absorbiert nicht zu 100%. Diese nahen Reflektionen verursachen (Phasen) Auslöschungen. Schlimmer noch es klingt nach "statischem Flanger".

Der Bass kann auch nur bedingt wieder gesenkt werden, da dieser je nach Aufbau auch noch dezent nachhallt, d.h. man hat auf der Aufnahme immer diesen kleinen (kistigen) Raum mit drauf. Was wiederum für ein Hörbuch vielleicht "warm" klingt und akzeptiert wird. Aber für mich als Hörspielmacher, wo meine Sprecher in verschiedenen (virtuellen) Räumen - groß und klein - stehen sollen, sind diese Auslöschungen ein akustischer Albtraum.

Um das Mikro wird immer etwas Luft gebraucht (etwa 1 Meter). Also diese Kabinen, Boxen, Stellwände nicht zu dicht/klein bauen. Im Zweifelsfalle mal das ganze Zimmer an den Wänden mit Tüchern oder Noppenschaum behängen, dann hat man schon grundsätzlich ein hall-armen Raum, in dem um das Mikro dann nur noch wenig gedämpft werden muss, falls immer noch etwas Hall zu hören sein sollte.

Pre-emptive Anmerkung: Wer wirkliche Ambitionen hat, ist auch bereit so etwas zu tun und es muss - je nach Design - nicht immer das Zimmer "verschändeln". Wer sich um letzteres sorgt, sollte sich dann doch vielleicht fragen, ob Sprecher das richtige Hobby für zu Hause ist...?
 
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Alex

"Sprechen ist Entscheiden" (G. Heidenreich)
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Um das Mikro wird immer etwas Luft gebraucht (etwa 1 Meter). Also diese Kabinen, Boxen, Stellwände nicht zu dicht/klein bauen. Im Zweifelsfalle mal das ganze Zimmer an den Wänden mit Tüchern oder Noppenschaum behängen, dann hat man schon grundsätzlich ein hall-armen Raum, in dem um das Mikro dann nur noch wenig gedämpft werden muss, falls immer noch etwas Hall zu hören sein sollte.

Du hattest ja neulich deine Konstruktion erwähnt.
Magst du vielleicht mal ein Foto davon einstellen? Quasi als Inspiration.
Wie man's nicht macht, habe ich ja schon vorgestellt...:D
 

Jo'ogn

Stadtrandpanther
Es ist relativ eng, so das auf den Fotos nicht so viel zu erkennen ist o_O
Ich hab's von Außen mit dicken Teppichresten behangen, weil gleich davor/-neben mein Computer-/Abmischplatz ist.
Innen steht das Mikro bei Aufnahmen mehr in Richtung der Öffnung.

Untitled_4-1484916471.jpg


EDIT: da mein Zimmer schon hallarm ist, könnte ich auf die schweren Holzplatten vielleicht sogar verzichten. Es ist eben der Aufbau von 1998. Ein Schweres Tuch könnte gar besser sein, weil es etwas durchlässiger ist. Die Holz-Platten reflektieren vielleicht... Aber den Elan, dass probeweise zu ändern bring ich derzeit nicht auf ;)
 
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nefliete

MeinOhrenkino
@Alex: Ich wollte dazu noch einen Blogeintrag machen. Kann hier aber noch ein paar Bilder posten, kein Problem. Müsste ich nur später machen... leider noch auf der Arbeit. *g*

@Jo'ogn: Die Box ist mir auch etwas zu klein geraten. Falls ich noch einmal eine basteln sollte, dann wird sie etwas größer.
 

Alex

"Sprechen ist Entscheiden" (G. Heidenreich)
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@netfliete *hüstel* wolltest du nicht was über dein Kabinchen posten? :)

Was wohl auch gut funktionieren soll sind Stellwände / Kabinen, basierend auf 10cm basotect Platten bzw. Steinwolle, mit HDF lochplatten verkleidet.
 
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