pierre_horn

Autor und Produzent
Hallo zusammen,
ich habe gerade die Geschichte für mein zweites Hörspiel geschrieben. Nun möchte ich die Geschichte in ein brauchbares Skript umwandeln. Habe das aber noch nie gemacht. Als Grundlage habe ich mir Silas Vorlage genommen. Aber der Umgang mit den Regieanweisungen fällt mir noch ein wenig schwer. Was muss da alles rein - was kann weggelassen werden?

Für das letzte Hörspiel habe ich nur die eigentliche Rohfassung genommen. Mein Freund und ich haben dann alles eingelesen und mit Geräuschen und Musik untermalt. Dieses Mal aber wollen wir mal versuchen, ein richtiges Hörspiel-Skript zu verfassen - um alles ein wenig besser zu machen.

Wer mag sich einmal unser erstes Kapitel erste Szene anschauen und uns Anregungen geben?
Ich lade es als Datei hoch.
 

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Der Anhang läßt sich bei mir leider nicht öffnen. Ich schicke euch mal mein letztes Skript zu, dann sehr ihr, wie zumindest ich es handhabe.
 

Nee

Mitglied
Sprechprobe
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Uuh, DSA, hab ich neulich erst wieder gespielt. :D
Als Lektorin muss ich da gleich mal einhaken: Ist es als interne Produktion geplant? Falls ja, ist das so leider nicht im Hörspielprojekt umsetzbar, da die DSA-Welt urheberrechtlich geschützt ist.

Die Regieanweisungen sind in der Tat noch etwas spärlich gestreut. Wie fühlt sich denn Timedius in der Szene? Ist er neugierig? Empört darüber gestört zu werden? Müde, verwirrt? Wie fühlt sich der Phex-Geweihte?

Auf den ersten Blick hab ich zwei Tipps für euch:

Tipp 1:
Dopplungen vermeiden. Die Geräusche und der Erzähler wiederholen denselben Sachverhalt, z.B. beim Türklopfer: Man hört ihn und der Erzähler erläutert, dass es klopft.

Tipp 2:
Der Erzähler greift sehr viel bildliches auf. Klar, beim Hörspiel fällt die ganze visuelle Komponente weg. Aber braucht man die Beschreibung wirklich? Ist es relevant, dass der Mond gerade seine silbernen Strahlen über die Stadt ausbreitet oder kann man auch anders zeigen, dass es Nacht ist?

Detail:
"Ein Besucher? Zu dieser Stunde? Was hatte das zu bedeuten?" Wieso ist das ein Erzählertext und kein Text von Timedius?

Insgesamt macht die erste Szene schon mal einen guten Eindruck und Lust auf mehr. ^^
 

pierre_horn

Autor und Produzent
Tipp 1:
Dopplungen vermeiden. Die Geräusche und der Erzähler wiederholen denselben Sachverhalt, z.B. beim Türklopfer: Man hört ihn und der Erzähler erläutert, dass es klopft.
Danke, war ich bisher im Zweifel, ob man das so lassen kann, reift in mir jetzt die Entscheidung, hier noch einmal nachzuarbeiten. So etwas passiert, weil ich die Geschichte zunächst ohne Sound-Hinweise und ohne Regieanweisungen geschrieben habe. Das hilft mir auf jeden Fall sehr weiter.
 
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pierre_horn

Autor und Produzent
Als Lektorin muss ich da gleich mal einhaken: Ist es als interne Produktion geplant? Falls ja, ist das so leider nicht im Hörspielprojekt umsetzbar, da die DSA-Welt urheberrechtlich geschützt ist.
Ja, ich weiß. Leider ist das so. Es bleibt also ein rein privates Projekt. Ansonsten hätte ich erst mal beim Verlag nachgefragt. Aber DSA ist und bleibt nun mal meine Leidenschaft ;):).
 

pierre_horn

Autor und Produzent
Tipp 2:
Der Erzähler greift sehr viel bildliches auf. Klar, beim Hörspiel fällt die ganze visuelle Komponente weg. Aber braucht man die Beschreibung wirklich? Ist es relevant, dass der Mond gerade seine silbernen Strahlen über die Stadt ausbreitet oder kann man auch anders zeigen, dass es Nacht ist?
Vielleicht bin ich da ja auch auf dem falschen Weg. Ich versuche mit der bildhaften Schilderung noch ein wenig die Szenerie vor dem geistigen Auge zu Leben zu erwecken...
 

Jeln Pueskas

Michael Gerdes
Teammitglied
Sprechprobe
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Hi Pierre,

ich habe bislang den Text nur überflogen. Daher erstmal nur zum Format: Du hast da teilweise Takenummern für den selben Take mehrfach vergeben, da die Regieanweisung auch eine Nummer bekam. Auch gibt es hier keine Einrückung (also zwischen Rolle und Regieanweisungen). Die Zeilenabstände fehlen weitgehend. Ich kann Dir gerne mal eine Word-Vorlage geben, die hier im Forum mal entwickelt wurde. Damit kannst Du leicht mittels Makros auswählen, was Du schreiben willst (z.B.: Rolle, Regieanweisung, Sound,...). Alternativ kann ich Dir CeltX empfehlen.

Ansonsten musst Du darauf achten, dass Deine Takegrößen ausgewogen sind. Zum Erzähler hast Du ja schon was gehört. Der erste Take ist zu lang. Der Erzähler beschreibt idealerweise nur die Szenerie und den Einstieg oder die Einführung der Figuren. Das Handeln wird aber den Figuren selbst überlassen. Dabei sollte man allerdings auch Takes in der Art vermeiden, wie: "Achtung! Er greift Dich mit dem goldglänzenden Schwert von hinten an!" "Ah, Danke! Das war verdammt knapp! Um ein Haar hätte sein Fluch auch mich getroffen und exposionsartiger Durchfall wäre mein Leben lang die Geißel gewesen!"

Also, so in der Art... :)
 
Zuletzt bearbeitet:

pierre_horn

Autor und Produzent
Daher erstmal nur zum Format: Du hast da teilweise Takenummern für den selben Take mehrfach vergeben, da die Regieanweisung auch eine Nummer bekam. Auch gibt es hier keine Einrückung (also zwischen Rolle und Regieanweisungen). Die Zeilenabstände fehlen weitgehend.
Ich habe das Problem gefunden: ich habe das Skript mit Silas OpenOffice Skript-Vorlage verfasst. Leider habe ich es dann mit Word geöffnet und von dort als PDF-Dokument exportiert. Das sollte man niemals tun. Da kommt nichts gutes bei raus. Darum habe ich es noch einmal mit LibreOffice geöffnet und direkt exportiert. Jetzt stimmt das Format endlich wieder. Ich hänge es noch einmal an. Darüber hinaus werde ich das erste Kapitel auf Basis der hilfreichen Kommentare anpassen. Vielen Dank an alle, die mir schon Feedback gegeben haben.
 

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ROH

Ryan
(...) Aber der Umgang mit den Regieanweisungen fällt mir noch ein wenig schwer. Was muss da alles rein - was kann weggelassen werden?
Für das letzte Hörspiel habe ich nur die eigentliche Rohfassung genommen. Mein Freund und ich haben dann alles eingelesen und mit Geräuschen und Musik untermalt. Dieses Mal aber wollen wir mal versuchen, ein richtiges Hörspiel-Skript zu verfassen - um alles ein wenig besser zu machen.
Wer mag sich einmal unser erstes Kapitel erste Szene anschauen und uns Anregungen geben? (...)

Mir ist nicht ganz klar was du unter "richtig" verstehst. Geht es dir um Inhalt oder Layout?
Weil deine Fragen beziehen sich auf das Layout.
Du schreibst deinen Text nicht in diesem Layout? Sondern überträgst den nur?
Wenn 'ja' ist das sinnvoll. Wenn 'nein' - solltest du dir das vielleicht überlegen, weil diese Zeilenabstände bei der Texterstellung nicht vorteilhaft sind. Du willst einen Dialog, mit einem Blick so schnell wie möglich im Auge haben, denn es geht um Aufführung und nicht lesen. Das ist was für Sprecher/Regie etc.
Um so weniger du dazu in der Lage bist - um so mehr verlierst du den Überblick über Informationsgehalt in einer Satzlänge und damit dem Dialog-Rythmus, bis hin zum Szenenüberblick.
Da kann es dir passieren, dass du am Schluss über deinen eigenen Text stolperst.

In diesem Sinne (deine Frage war Handlungsdialog/Emotionen etc. aka Regieanweisung) ist ein Dialogbuch immer eine Gebrauchsanleitung und kein Unterhaltungstext.
Deine Aufgabe als Autor ist es einer Gruppe von Menschen einen Bauplan zu zeichen, was sie dem Publikum mitteilen sollen.
Und jede Information die dazu notwendig ist gehört in das Buch sowie jede Information die dazu nicht notwendig ist raus gehört, weil sie den Text unleserlich macht oder wir es nicht sehen werden.

Kannst du mir in Take 3 von Lucardos Eberyn mal den Unterschied zeigen zwischen - Selbstbewusst, Forschend, Abschätzend und Selbstbewusst, Abschätzend? - Und die Notwendigkeit des "Forschend" darlegen an dieser Stelle?
Wenn du da sagst: Naja, eigentlich - ist das nicht sooooo...
Dann raus damit. Schreib so präzise und einfach wie möglich, um was es geht.
Denk praktisch.

Kurz zu Stichwort: "richtiges Buch"
Es gibt da keine Norm was ein Script ist und was nicht. Es gibt Gemeinsamkeiten in den Layouts, die haben aber pragmatische Gründe.
Wenn du den Eindruck hier gewonnen hast, dass es da eine Norm gäbe - liegt das daran, dass du hier ein paar Jungs hast, die sehr gerne auf Herstellerseiten von Scriptprogrammen serven und sich auch eine Eigendynamik entwickelt hat - teilweise auch aus Notwendigkeiten.
Nur diese Hersteller wollen Produkte verkaufen deren Hauptverkaufsargument normen ist, die interessiert das nicht, was du damit schreibst und wie das aussieht.
Und Eigendynamiken sind keine Universalgültigkeiten.
Dein Script wird nicht besser dadurch - dass du Layout X,Y,Z verwendest. Eher im Gegenteil, wenn du nicht weißt, was wo wieso hinkommt - ist die Gefahr größer - dass du den Überblick verlierst.
Es gibt unterschiedliche Layouts selbst in der Ausbildung und in der Praxis sowieso (auch dein Layout hier wäre nicht ungewöhnlich).

Zu Regieanweisungen in Bezug auf den Text:
Wenn du das jetzt nem Fremden (Sprecher/Schauspieler) geben würdest - würde der erste ab dem Moment wo Timedius spricht, wissen, dass er der Mann ist der bei der Arbeit spät nachts gestört wurde.
Du verlässt dich damit darauf, dass die Inszenierung die Informationen die nicht im Buch enthalten sind rausholt.
Das ist nicht ungewöhnlich. Ist es besser? Ich behaupte den Unterschied wirst du in jedem Endresultat hören.
Besser ist - du hast es im Buch, weil dann bist du vor Überraschungen sicher.

Überraschungen...
z.B. wenn du die erste Szene jetzt aufführst - werden dir verschieden Probleme auffallen, die dir selbst bereits ins Auge springen müssten, aber aus irgendeinem Grund nicht tun. Das liegt zu 80% am Layout in dem ein Text geschrieben wurde (Prosa/was auch immer) und der Perspektive aus der dein Text geschrieben wurde.

Zeige dir das Problem - wir machen das jetzt mal auf einer Bühne:
Es ist NACHT. Da steht ein Fremder in einer Priesterrobe. Das ist also eine Uniform die man kennt (nach dem Erzähler).
Aber eine Uniform die der Protagonist nicht zu kennen scheint, denn er fragt als erstes: Wer bist du?

Das führt den Sinn und Zweck von Uniformen ab ad surdum ODER unser Held kennt die halt nicht. Okay. Okay - sagen wir - er kennt sie halt nicht.

Was sagt der Fremde: Ich bin Priester in geheimer Mission - die ich von Gott erhalten habe und die betrifft dich.
Protagonist: Aha, ach so, kommen Sie nachts ruhig in mein Haus.

MOMENT!
Der Mann hat keine Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Fremden?
Ist das normal, dass bei dem Priester auftauchen in Kleidung die er nicht kennt um 12 Uhr nachts? Oder ist das der Grund warum er fragt: Wer bist du? Weil das Gesicht neu ist? Normalerweise stört ihn ein anderer Phexgeweihter?

Du kannst natürlich argumentieren: Ja, moment - die Frage bezieht sich auf X und auf Y - und der Protagonist ist selbst ein Dieb oder Kaufmann der kennt sich mit Phex aus ... Ja. Genau. Du brauchst eine handvoll Subplots, um diese Situation logisch nachvollziehen zu können, über die du gleichzeitig nachdenken musst, selbst wenn sie dir bekannt sind, während du das Stück hörst.
Die Zeit hast du beim lesen, - aber nicht bei der Aufführung.
Der Phexgeweihte ist in 20 Sekunden mitten in der Nacht von der Tür im Wohnzimmer, ohne auch nur einen Zweifel und mit jeder Menge Hintergrundwissen vorausgesetzt beim Publikum, die das in dem Moment abrufen müssen und wenn, wenn, wenn argumentieren...
Es ist nicht im Buch. Und im 1 Akt - 1 Szene - Charaktereinführung Brelander bei so einem guten Setup - verschießt du so ungewollt ungeheuer Potential.

Zeige dir den Unterschied:
Klopf.Klopf.Klopf.
TÜR AUF.
Eberyn: Timedius Brelander?
Brelander: Was wer zu wissen wünscht?
Eberyn: Ein Freund des fuchsgesichtigen Gottes.
Brelander: Bei mir gibt es weder was zu klauen noch zu kaufen.
Eberyn (zeigt Ring): Weder wegen dem einen noch dem anderen bin ich hier. - Sondern um diesen zu übergeben.
Brelander: Ein Ring? - (winkt ab) Ihr seid am falschen Haus, auch weder Mädchen noch Mündel hab ich hier.
Eberyn: Wenn ich hier eines Herzens wegen wäre, schlüge es bestimmt nicht nach eurer Zunge Schlag. - Der Ring ist für euch.
Brelander: Für mich? Wer ist die holde Gönnerin?
Eberyn: Die Füchsin selbst.
Brelander: Die Fähe selbst. Dann wird wohl Fuchsnacht sein. Brauch ich eine Schleppe?
Eberyn: Wenn euch unwohl ist, sing ich es euch auch gern zum Fenster rauf. Der Ring bleibt der eure, gleichgültig auf welche Weise ihr die Botschaft hört.
Brelander (überlegt): Hm. Der Ring also. (lässt ein) Ersparen wir unseren Nachbarn euren Fuchsgesang. (weist voran) Nach euch. Willkommen in meinem Bau.
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Das ist exakt dieselbe Information plus Information die du brauchst wenn du dich nicht so mit Aventurien auskennst, nur mit mehr Charakterisierung (geht nicht um diese Charakterisierung sondern überhaupt eine). Du kannst jetzt schon über beide Männer, mindestens drei Sachen mehr sagen und am Text belegen und Charakter sollte immer deine höchste Priorität sein.
Das heißt es ist im Buch (und es kommt nicht mehr auf die Inszenierung an und deswegen muss ihnen auch keiner sagen wie sie sprechen sollen, weil das liegt jetzt in der Hand des Darstellers und der Regie - wie er den Charakter anlegt (hier: Wie sauer/forsch ist Brelander? - Das ist deren Job. Nicht unserer.)).

Aber noch mal: Privat und für den Spaß an sich - ist das wuppe - da kannst du machen was du willst und wie du willst und wenn du sieben Freunde hast - denen das Herz aufgeht, wenn die so damit arbeiten können - spielt das alles hier in diesem Beitrag genannte keine Rolle.
Wenn du aber richtig ernst machen willst, weil du sagst - ich will mich verbessern oder auf irgendwas hinaus ... dann:
Du schreibst kein Buch. Du führst auf. Denk pragmatisch und aufführungsorientiert, dann weißt du ungefähr selbst, auf was es ankommt und auf was nicht, ohne viel Lehrzeit zu investieren und die wirst du irgendwann investieren müssen (je nachdem wo du hinwillst von deinem Anspruch her), denn es ist eine andere Kunstform zu Buchautoren.

Hoffe du kannst damit was anfangen und danke dir für deine Frage - ich konnte was Ablenkung gerade gebrauchen.^^

Gruß
Ryan
 

pierre_horn

Autor und Produzent
Mir ist nicht ganz klar was du unter "richtig" verstehst. Geht es dir um Inhalt oder Layout?
Mir geht es an dieser Stelle tatsächlich um den Inhalt. Das Layout habe ich einfach der Skriptvorlage von Silas überlassen. Ich versuche zu erlernen, wie man ein Hörspiel-Skript schreibt, um die Qualität des Hörspiels deutlich zu verbessern. Gerade das Thema, die Regieanweisungen so einzusetzen, dass sie dem Sprecher helfen, den Text wie von mir erdacht zu interpretieren, ist hier für mich von Bedeutung.

Auch die inhaltlich angesprochenen Probleme muss ich noch einmal angehen. Es gibt wirklich noch viel zu tun. :)
Vielen Dank für deine Hilfe. Es freut mich, das dich dies hier etwas ablenken konnte.
 

nefliete

MeinOhrenkino
Du musst dir bei den Regieanweisung einfach klar machen, das dein Publikum ausschließlich nur hören kann. Die Anweisung muss also einen akkustischen Zweck erfüllen, der sich in der Sprache und Geräuschen niederschlägt. Anweisungen wie "stumm blickend" oder "im Nebel stehend" sind einfach nicht darstellbar. Weiter muss ein Sprecher verstehen können, was transportiert werden soll (Gefühl, Stimmung). Ebenso braucht der Cutter eine Vorstellung was in der Szene passiert und was akkustisch wiedergegeben werden muss.

Für das Layout habe ich für mein letztes Hörspiel einfach eine Word-Normseite genommen und einige Formatvorlagen eingerichtet. Regie-/Szenenanweisungen in Versal und zentriert, Sprecheranweisungen dann kursiv usw... Das nur am Rande.
 

pierre_horn

Autor und Produzent
Vielen Dank für die vielen Tipps und Hinweise. Ich habe versucht, dass Ganze in eine neue Version des Skriptes einfließen zu lassen. Das Ergebnis scheint mir schon viel stimmiger zu sein. Wer mag, kann sich das Ergebnis gern einmal anschauen.
 

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PeBu34

Mitglied
Sprechprobe
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Hallo Pierre,

ich hab mir einen Teil der letzten beiden Skriptfassungen jetzt auch kurz angesehen. Die aktuellste gefällt mir am Besten. Was mir aufgefallen ist: Du unterbrichst den Sprecher immer wieder durch Geräusche und lässt ihn dann Fortfahren ohne seinen Namen zu nennen. Wenn du das immer so machst, könnte es sein, dass sich die Sprecher daran gewöhnen, mich hat es allerdings verwirrt. Ich würde das anders machen, bin aber auch leicht perfektionistisch veranlagt. ;)

Außerdem schreibst du z.B.:

ERZÄHLER
SOUND : RING AUF DEN TISCH LEGEN UND SCHIEBEN
Timedius nahm ihn in die Hand. Ihm fiel sofort die
filigrane Verarbeitung auf. Ebenso die unauffällig
eingelassen kleinen Diamanten.

Ich glaube zu wissen, was du damit ausdrücken willst, würde aber die Rolle beim Dialog lassen und die Soundanweisung vor die Rolle stellen. Das ist m.E. übersichtlicher. Wie dicht hintereinander Geräusch und Text kommen kannst du entweder in die Soundanweisung schreiben oder dem Cutter überlassen, wie lang er die Pause macht.

SOUND : RING AUF DEN TISCH LEGEN UND SCHIEBEN
ERZÄHLER
(Sprechanweisung) :)
Timedius nahm ihn in die Hand. Ihm fiel sofort die
filigrane Verarbeitung auf. Ebenso die unauffällig
eingelassen kleinen Diamanten.

Ich freu mich schon auf das Hörspiel. Ich bin zwar kein aktiver DSA Spieler aber ich hab bei youtube schon einge sehr interessante Geschichten aus dem Universum gefunden und bin deshalb sozusagen heimlicher Fan. :)

Liebe Grüße von
Peter :)
 

pierre_horn

Autor und Produzent
Ich glaube zu wissen, was du damit ausdrücken willst, würde aber die Rolle beim Dialog lassen und die Soundanweisung vor die Rolle stellen. Das ist m.E. übersichtlicher. Wie dicht hintereinander Geräusch und Text kommen kannst du entweder in die Soundanweisung schreiben oder dem Cutter überlassen, wie lang er die Pause macht.
Vielen Dank. So werde ich es machen. :)
 

nefliete

MeinOhrenkino
Ich hätte da noch etwas zur Optik zu sagen. Ich würde mit mehr Absätzen arbeiten. Es ist recht anstregend das Skript zu lesen da alles hintereinander weg getippt ist. Ein Skript sollte mMn auch logisch und optisch gegliedert sein. Lass also zwischen Sprechertext und Sound unbedingt eine Leerzeile. Es reicht auch Sound: und dann alle Sounds aufzuzählen. Zur weiteren optischen Trennung könntest du die Sounds beispielsweise zentriert aufführen.

Für den Cutter ist eine kleine Szenebeschreibung zu Beginn recht hilfreich. Also wo befinden sich deine Helden, welche Stimmung soll vermittelt werden und welche Sounds ziehen sich durch die gesamte Szenerie. Es reicht in wenigen Sätzen oder Stichpunkten.

Der Einwand von Peter ist nicht ganz unbegründet, als Cutter hat man aber schnell ein Gefühl dafür, wann der Sound kommen muss. Daher wäre es mir nicht so wichtig ob vorher oder nacher - Hauptsache es steht am richtigen Take.
 

ROH

Ryan
Sorry, Piere, ich wollte dich nicht im Regen stehen lassen. Leider ist dir auch noch StarWars dazwischen gekommen.

Pass auf.^^ Ich haue jetzt hier hoch und du kannst das ja dann für deine eigenen Maßstäbe downgraden:
Erster Satz, erste Stunde Drehbuchschule: Menschen hassen lesen.
Da kannst du drüber diskutieren, lamentieren, das hilft alles nichts. Du wärst nicht der Erste.
Den Satz kannst du wie ein Mantra wiederholen, für jedes Gegenargument was dir da in den Kopf schießen mag. Wenn du den dir aber annimmst, als Grundvoraussetzung – dann wirst du um einiges besser schreiben und leichter verschiedene Techniken verstehen.

In deinem Fall: Wir schreiben das Buch aus der Sicht des Publikums, nicht aus der Sicht des Autors. Es geht darum, was wir am Schluss hören/sehen, nicht wie das zu Stande kommt.

Was du da gerade machst ist den Sprechern ihren Job zu erklären. Brauchst du nicht.
Ein Sprecher (auch ein Hobbysprecher, dann nur mehr unbewusst) stellt sich immer drei Fragen:
Was sagt ein Charakter?
Warum sagt ein Charakter das?
Was sagt es mir über den Charakter, wenn er das sagt?

So musst du auch schreiben. Für einen guten Dialog brauchst du selten einen Zusatz, weil es sich aus dem Text heraus automatisch ergibt. Deswegen sehen auch Drehbücher so aus wie sie aussehen.
Guck:

INT. HAUS
LUCY kniet auf dem Fußboden und hat den Kopf ihrer Jugendliebe, die viel zu früh verstarb, im Schoß.

Lucy: Ich werde dich niemals vergessen.

BAM! Vier Zeilen. Alles da, inkl. Emotion. Mehr brauchen wir nicht. Für die Darstellerin die daraus ein "Trololo, juhu er ist fort"; macht, haben wir Regie. Und sollte das ein Härtefall, dann kannst du sie rausschmeißen - weil jemand der nicht mal vier Zeilen lesen, verstehen und dann umsetzen kann - dem willst du nicht 100 Zeilen geben (Kopf im Schoß + Jugendliebe + zu früh tot - schließt diesen Satz in jedem "Juhe Kontext" aus; dass darf man überlesen (s.o. unseren Leitsatz), aber nicht mit Absicht falsch machen).
Wenn wir ihr jetzt den Zusatz geben:
Lucy (in Tränen): Ich werde...

Dann dient das nur dazu der Darstellerin mitzuteilen, auf welchem Trauergrad wir uns gerade befinden, damit sie andere Spielweisen ausschließen kann. Aus keinem anderen Grund.
Nur wenn wir so was machen, muss das einen Sinn haben. Weil wenn da kein Sinn hinter steckt – und ein Darsteller liest deinen Text mit den drei Fragen – wird der sich wundern und wenn du das zu häufig machst (denk an den Leitsatz), dann fängt der an das zu überlesen, weil er sich sagt: Da steht eh nur komisches Zeug drin, was an der Szene/Charakter vorbei ist.

Deswegen halt es kurz und präzise und aus der Sicht des Publikums.
Und das es funktioniert siehst du an den vier Zeilen, oben. Denk dich da mal rein, dann siehst du was du da an Intensität rausholen kannst. Der Text ist aber überhaupt nicht emotional, weil es nicht sein Job ist zu inszenieren. Das macht dann die Sprecherin von Lucy (mit Regisseur).
Wenn es dir um Qualität geht – dann habe keine Angst vor Regie und wenn du es nur via Mail machst.
Was du da gerade getan hast – nennt man im Buch inszenieren. Das ist – wenn es dir um Qualität geht – niemals ein guter Weg, weil du verbaust dem Projekt damit jede Menge Möglichkeiten.
Hab da dieses Jahr noch nen Vortrag drüber gemacht – auch mit einer Szene von einem Hörspiel hier als Anschauungsmaterial.
Weil du dann den Unterschied siehst, zwischen Text und Inszenierung und wie viel sich da organisch entwickelt und auch Input kommt (kann ich dir leider hier nicht so auf die schnelle zeigen – daher wirst du mir das leider ungesehen glauben müssen).
Diesen Input verbaust du dir, wenn du das so machst.

Sieh es aus der Perspektive:
Sagen wir mal ich habe 5 Jahre Erfahrung mit Schreiben und Inszenierung.
Das Stück woran wir gerade sitzte hat ca. 12-15 Mann die daran arbeiten. Die haben zusammen locker mehr als 50 Jahre Erfahrung, der eine mehr da der andere hier.
Wenn ich denen jetzt im Buch sage - wo der Hase langläuft – sind meine 5 Jahre Maximum.
Wenn ich denen die Option lasse – dann haben wir zusammen 55 Jahre Erfahrung hinter dem Stück.
Spielt auch keine Rolle ob du da am Schluss nur Leute hast, die kaum Erfahrung haben - weil zwei Gehirne die an einem Strang ziehen sind immer besser als eins.
Und lass dich nicht enschüchtern. Dass du allein schon die Bereitschaft mitbringst zu fragen und deinen Text selbst kritisch zu sehen - das ist goldwert, ganz egal wie gut, schlecht etc. du bist.
Schreiben ist Handwerk. Wenn du Drehbuchautor/Hörspielautor/ganz egal werden willst - musst du schreiben, schreiben, schreiben... dann wirst du auch besser.
Letzteres ist eine US-Amerikanische Philosophie, vorsichtig also, wenn du damit in Deutschland auf die Straße gehst - weil da gibt es Jungs und Mädchen die haben das anders gelernt.

Aber wie gesagt - wollte dich nicht im Regen stehen lassen...^^
Viel Glück auf deinem Weg.

Gruß
Ruß
 
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