Jeanette

Nachteulchen...
Sprechprobe
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Hallo ihr Lieben :)

Mich beschäftigt seit einiger Zeit eine Frage und da dachte ich..ich frag einfach :D

Und zwar geht es mir darum, dass ja einge User (ich schließe mich da ein) gern für gewisse Rollen besetzt werden- sei es nun als Mutter, Vater, Erzähler und so weiter. Das soll keine Wertung sein- das ist vollkommen in Ordnung und habe ich ja bei meinem ersten Projekt ähnlich gemacht- manche Stimmen passen besser in eine gewisse Rolle.

Mich beschäftigt mehr die Frage, wie es euch damit geht? Bei mir ist es ja zum Beispiel so, dass ich oft Kinderrollen spreche (was mir sehr viel Spaß macht)- aber hin und wieder denke ich schon darüber nach, was ich tun kann, um vielleicht irgendwann mal eine "erwachsene" Rolle gut bzw. sehr gut zu sprechen.

So geht es vielleicht auch anderen, die gern als "böser Part" oder beispielsweise Mutter besetzt werden. Das letzendlich jeder selbst für seine Sprechproben und seine Sprechprobenqualität und Vielfalt verantwortlich ist, ist klar. Mich würde dennoch interessieren, ob es euch stört, ihr euch in eurer "Sparte" wohlfühlt, was und ob ihr etwas dagegen unternehmt.

Ich hoffe ich konnte mich verständlich ausdrücken :D

Liebe Grüße, Jeanette
 

Eluen

Reisende
Sprechprobe
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AW: Vielfalt...

Also ich verstehe genau was du meinst.

Ich bin zwar intern noch nicht besetzt worden, aber ich würde es grundsätzlich natürlich auch schöner finden wenn meine Stimme (und Ich) so wandelbar sind/wären, dass ich nicht immer nur für einen ganz bestimmten Rollentyp in Frage käme.

Allerdings bin ich ja noch blutiger Anfänger und probiere deshalb stimmlich grade sehr viel aus (für mich). Das jeder einen Rollenschwerpunkt hat ist denke ich völlig normal, aber ich persöhnlich würde gerne dahin kommen verschiedenste Rollen überzeugend spielen zu können.
 
Sprechprobe
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AW: Vielfalt...

Das ist mir auch schon aufgefallen. Ich muss allerdings ehrlich zugeben, dass ich mich mit manchen Emotionen total schwer tue. Aber ich arbeite dran. Ich denke, es kommt viel darauf an, ob man die "Sparte" in die man immer wieder rutscht auch mag. Aber auf Dauer wird das natürlich langweilig, man will ja auch was Neues ausprobieren. Tipps was man dagegen tun kann bzw. dem vorbeugen kann würden mich aber auch interessieren ^^
 

Kolibri

Hannah
Sprechprobe
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AW: Vielfalt...

Ja.... Ich kann verstehen was du meinst,
ich werde ja auch meistens für die Kinder- oder Jugendrollen besetzt.
Allerdings ist das (vor allem bei mir, da ich ja auch genau dieses Alter habe) auch irgendwie normal, weil die Stimme halt zu manchen Sachen mehr passt als zu anderen.

Ich glaube an diesem Problem, dass ich auch manchmal habe, weil ich gerne auch jüngere "Erwachsenenrollen" annehmen würde :)D), kann man nur selbst arbeiten. Und vielleicht irgendwann akzeptieren, dass die eigene Stimme relativ jung klingt... :D
 

Jeanette

Nachteulchen...
Sprechprobe
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AW: Vielfalt...

Ich danke euch für euer Feedback :)

Ich übe zum Beispiel oft und gern mit Shorty´s, bei Statistenrollen oder lese laut- aber zum Beispiel gestern habe ich wieder Aufnahmen gemacht und dachte beim einsprechen: Muhahahaha.... nun bist du aber mal so richtig böse und prollig :D Dann habe ich es angehört und dachte: Ne... das ist alles andere als böse- am Ende klingt es doch immer irgendwie... "sanft"- auch, wenn ich es gar nicht will.

Ich glaube ich werde mich mal etwas informieren, ob es Bücher mit entsprechenden Übungen gibt :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Kolibri

Hannah
Sprechprobe
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AW: Vielfalt...

Muhahahaha.... nun bist du aber mal so richtig böse und prollig :D Dann habe ich es angehört und dachte: Ne... das ist alles andere als böse- am Ende klingt es doch immer irgendwie... "sanft"- auch, wenn ich es gar nicht will. :)

Jeanette - du bist halt einfach viel zu lieb für diese Welt! :)
 

Dorle

Berlin
Sprechprobe
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AW: Vielfalt...

bei mir hängt es sicherlich auch an meinen sprechproben, wo kindergeschichten als erzähltext drin sind und beispiele für eine mutterrolle-die wollte ich schon längst mal ändern, da ich tatsächlich oft für mutterrollen angeschrieben wurde, und ich mittlerweile denke, das kann bald keiner mehr hören...
vielleicht helfen da übungen von schauspielern, wie man besser in andere rollen kommt.
bei dir speziell denke ich, du könntest übungen machen, in einer etwas tieferen frequenz zu sprechen- wie z.b. am anfang des "fiona..."-prologs- da kriegst du mehr eine verzauberte stimme hin, die evtl auch als "alterlos" rüberkommen kann und mehr in die fantasie/märchenwelt rübergeht.
...also "böse" ist das dann zwar auch noch nicht, aber vielleicht kannst du ein bisschen "fies" reinbringen- allerdings ohne wieder in diesen kieksigen ton zu gehen.
ist wahrscheinlich "einfach" aufmerksamkeit und training...
ich tu mich total schwer mit diesen schreiereien.

p.s.deine "böse" aufnahmen würde ich aber auch mal gerne hören:D
 

Jeanette

Nachteulchen...
Sprechprobe
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AW: Vielfalt...

:D

Ja das stimmt die Auswahl der Sprechproben hat sicher einen sehr großen Einfluss darauf, welche Rollen man am Ende tatsächlich bekommen kann... Aber auch da spielt sicher die "Angst" beziehungsweise das Bedenken hinein, in einem anderen "Stimmbereich" keine Rollen zu bekommen- und deswegen eben lieber im vertrauten Bereich zu bleiben.... weil es eben "funktioniert".

Aber ich bin sehr froh, dass sich auch andere darum Gedanken machen :D

Ps: Danke für deine Tips Dorle- das werde ich auf jeden Fall mal probieren!

LG, Jeanette
 

Jeln Pueskas

Michael Gerdes
Teammitglied
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AW: Vielfalt...

Hallo miteinander,

ich versuche mal die Frage von meiner Seite zu beantworten. Grundsätzlich kann aber jeder Cutter oder Autor bzw. Autorin, der/die das Casting leitet ganz eigene Vorstellungen davon haben, wer für welche Rolle am besten geeignet scheint.

Ich richte die Rollen in erster Linie nach dem Klangbild der Stimme und der Sprechqualität (also das Talent mit seinem schauspielerischen Können der Rolle gerecht zu werden) des Bewerbers fest. Ich gehe also die Takes im Kopf durch und versuche mir die Stimme vorzustellen. Bei männlichen Stimmen ist es einfacher die Rollen zu belegen, da die Unterscheidbarkeit recht gut gewährleistet ist. Bei weiblichen Stimmen ist die Stimmfarbe oft sehr ähnlich. Daher verfällt man leicht in das Muster, ältere oder dominate Rollen eine tiefere Stimme zu geben, während jüngere und ich sage mal "zartere" Rollen eher mit helleren Stimmen besetzt werden. Manchmal wenn es die Rolle erfordert, kann das auch variieren. Auch versuche ich darauf zu achten, dass es dabei gerade in den Dialogen keine Stimmen gibt, die zu ähnlich klingen. Das ist tatsächlich sogar das schwerste an allem. Denn man muss auch im Hinterkopf behalten, dass nicht nur die Leute aus dem hoerspielprojekt unsere Hörspiele hören, sondern auch viele, die die Stimmen nicht zuordnen können.

Leider kann ich dabei nicht immer so gerecht sein und jedem eine Chance bieten. Letztendlich kann ich mich nur bemühen möglichst breit gefächert auszusuchen. Aber dieses Thema hatten wir schon in einem anderen Thread zu Diskussion gestellt.

Ich hoffe, ich konnte es ein wenig verdeutlichen...

Viele Grüße.
 

Jeanette

Nachteulchen...
Sprechprobe
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AW: Vielfalt...

Hey Jeln danke für deine Meinung dazu!

Es ging mir gar nicht darum über die Rollenverteilung zu urteilen-meine Intention war vielmehr herauszufinden, wie es anderen Usern damit geht, in ihrem Stimmalter und einer gewissen "Rollenspezialisierung" zu stecken- eben darum was man tun kann, um dem entgegen zu wirken und an der Stimme zu arbeiten :)
 
Y

Yüksel

AW: Vielfalt...

Hmmmm ...... ich versuche mal zu antworten, da die Rollen, die ich bisher hatte, tatsächlich weitestgend dem entsprachen, was ich "machen will". Ich behaupte nämlich, daß die Stimmhöhe etc. garnicht die entscheidende Rolle spielt.

Jeanette, versuche mal, Dir möglichst genau zu überlegen, was Du spielen willst, versuche das in konkrete "Typen" zu fassen und die irgendwie zu spezifizieren. Versuche, genaue Personen daraus zu machen. Dann entwickle denen einen Hintergrund, eine kleine Biografie.
Und mit diesem Material fällt es Dir vielleicht leicht, Sprechproben dafür zu entwicklen, bzw. "Sprechweisen".
Diese Methode hat mir sehr geholfen, das hat mir mal ein "echter" Theaterregisseur beigebracht.

Hmpf, ich hoffe, daß das halbwegs verständlich war ....
 

Chaos

Schneewittchen
Teammitglied
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AW: Vielfalt...

Also ich kann Jeanette schon verstehen – Das ist wie beim ersten Eindruck – du hörst eine Person und stellst dir vor, wie denn das phsische "drumherum" sein könnte. Irgendwie ordnet man dann immer in bestimmte Kategorien ein "Der klingt wie ein Bösewicht" "Die könnte keiner Fliege was zu Leide tun."

Und ich glaub, es ist auch normal, "mal was anderes" sprechen zu wollen, weil man ja auch etwas beweisen möchte und zeigen will, was man so alles aus sich rausholen kann.
Ich würde zum Beispiel gerne mal ein Bösewicht (oder eine Bösewichtin? :p) sein, bislang hab ich aber meistens fröhliche (bisweilen etwas aufgedrehte) Mädels gespielt. Aber ich bin auch froh, überhaupt Rollen abzubekommen :D
In diesem Sinne: Weiterüben, Stimmvielfalt entwickeln und weiterbewerben. Oder? :p
 
Sprechprobe
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AW: Vielfalt...

Ich hab am Freitag ein Seminar zum Thema Hörbuch- und Synchronsprechen besucht. Wir haben da verschiedene Übungen gemacht um uns in die Emotionen versetzen zu können. Bei einer Übung ging es z.B. ausschließlich um Atmung, Gestik und Mimik - also völlig ohne Sprache. Und es hilft tatsächlich. So kann man sich viel besser in ein bestimmtes Gefühl hineindenken. Man muss sich nur diese Situation wieder in Erinnerung rufen, denn wenn du z.B. sauer oder ängstlich bist, dann ist deine Haltung und Atmung ja völlig anders, als wenn du schüchtern oder verliebt bist. Visualisieren hilft mir zumindest, wobei das auch nicht immer so ganz einfach ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen z.B. ein kleines Mädchen zu spielen irgendwie.... *kopfkratz* Es ist wohl auch nicht jeder für jede Rolle geeignet *wirr*

Ich hab leider generell etwas Probleme mit "sanft" bzw "lieb und nett". Irgendwie liegt mir alles was in die "Aggro-Sparte" fällt besser (was auch immer das jetzt über mich aussagen mag XD )
 

Jeln Pueskas

Michael Gerdes
Teammitglied
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AW: Vielfalt...

Hey Jeln danke für deine Meinung dazu!

Es ging mir gar nicht darum über die Rollenverteilung zu urteilen-meine Intention war vielmehr herauszufinden, wie es anderen Usern damit geht, in ihrem Stimmalter und einer gewissen "Rollenspezialisierung" zu stecken- eben darum was man tun kann, um dem entgegen zu wirken und an der Stimme zu arbeiten :)

Ja, ich weiß :) Das war auch eher als Fußnote gemeint. Worum es mir ging, war dass ich eher nicht darauf höre, was die Leute zuvor für Rollen hatten. Ich denke, dass es vielleicht helfen würde, sich eigene Shorties zu schreiben, die man mit Gleichgesinnten einsprechen kann. Das als Sprechprobe liefert dann auch ein runderes Bild für den Caster...

Viele Grüße.
 

MeWi

Mitglied
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AW: Vielfalt...

Hey Jeannette,

ich weiß, was du meinst. Ich musste mich auch aus solchen Schubladen rauskämpfen (nicht hier im Forum, aber an anderen Stellen). Mir ist aufgefallen, dass ich immer wieder die Dinge vorgezogen hab, die meinem Naturell und meiner Stimme leicht fallen und liegen. Und das hat mir auch lange Spaß gemacht. Aber plötzlich macht man eben nur noch diese Richtung. Mir hat geholfen, mit ganz viel Mut viel auszuprobieren. Und meine stimmliche Ausbildung hat mir natürlich auch sehr geholfen. Meine Stimmlage war vor meinem Studium auch deutlich höher, als jetzt. Und einer jung klingenden Stimme kauft man manche Themen einfach nicht ab. Wenn man seine Stimme aber so trainiert, dass man ihren vollen Umfang nutzen kann, hat man viel mehr Möglichkeiten! Und es ist darüber hinaus gesünder und schonender für die Stimme.

Ich möchte gerne aufgreifen, was Dorle schon erwähnt hat ("in tieferer Frequenz sprechen").
Hab mir deine Sprechproben noch mal angehört. Du nutzt momentan nicht deinen ganzen Körper als Resonanzkörper. Dadurch ist deine Stimme recht hoch und hat so hohe Kiekser :) Die sind ja süß - aber genau das ist es ja. Sie entsprechen eben eher einem kindlichen Schema. Deine Stimme bekommt mehr Volumen und auch mehr Tiefe, wenn du nicht nur deinen Hals und den Kopf, sondern den ganzen Körper zum Sprechen benutzt. Ich hab so was ähnliches hier schon mal geschrieben und auch eine Übung vorgeschlagen, die echt klasse ist:
http://www.hoer-talk.de/showthread.php/17846-Freigabe-ausstehend-Sprechprobe-Géraldine

Deine Stimme wird voller, wenn du ihr einen größeren Resonanzraum gibst. Und das ist echt einfach Übungssache! Die Stimme muss mit dem ganzen Körper verbunden werden. Dazu gehört auch, dass deine Atmung tiefer geht, als nur bis zum Brustkorb. Stell dir mal vor, du hast zwei Hände auf dem unteren Rücken rechts und links der Wirbelsäule und du möchtest sie mit dem Einatem wegschieben. Solche Übungen helfen, mehr Bewusstsein für den ganzen Körper zu bekommen und die Stimme wird irgendwann folgen.
Klingt komisch - is aber so :)

Und mit einer tieferen und volleren Stimme klingt man viel leichter wie ein Erwachsener.
Dann folgt natürlich noch die Rollenarbeit. Aber dazu haben Yüksel und Weltenträumer schon tolle Übungen genannt. :)
Ach ja, in der Rollenarbeit bzw. bei den Emotionen hilft mir auch total, wenn ich eine passende Musik höre, während ich spreche. Ich hab da einen in-ear Kopfhörer vom mp3 Player in einem Ohr und den großen Kopfhörer drüber, damit ich mich selbst auch noch höre. Die Musik wird dann nicht mit aufgenommen, aber sie beeinflusst mein Sprechen enorm! Kann ich sehr empfehlen :)
 

Jeanette

Nachteulchen...
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AW: Vielfalt...

Danke für deine Tips MeWi!

Von dieser Übung hatte ich auch in dem anderen Thread schon gelesen- ich werde mal schauen, ob es weiterhilft...ansonsten hilft wohl nur üben, üben und nochmals üben :)

Liebe Grüße
 
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