Poldi

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Sherlock Holmes & Co - 34. Das Haus der Verdammten

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Erster Eindruck: Der Selbstmord, der keiner war...

Für Inspector Mallory schein der Fall des toten Journalisten Manning völlig klar zu sein, schließlich hat dieser einen Abschiedsbrief hinterlassen. Doch Mannings alter Kollege Hutchinson Hatch ist nicht von seinem Selbstmord überzeugt und bittet Professor van Dusen um seine Hilfe. Gemeinsam müssen sie in der Unterwelt der Stadt ermitteln, was für einige brenzlige Situationen sorgt...

Eine Detektivgeschichte lebt auch immer von ihren Hauptfiguren, die im besten Fall einige ganz spezielle Eigenschaften aufweisen und so ein Alleinstellungsmerkmal besitzen. Auch „Sherlock Holmes & Co“ profitiert immer wieder von den unterschiedlichen Ermittlern, die sich hier abwechseln, wie auch die 34. Folge mit Professor van Dusen als Detektiv eindrucksvoll beweist. Denn inmitten der Recherchen und der sich weiterentwickelnden Handlung findet die Denkmaschine immer wieder die Zeit für seine Sticheleien, für einen überheblichen Spruch oder eine Boshaftigkeit in Richtung Hutchinson Hatch. Das macht das Ganze sehr lebendig und sorgt für unterhaltsame Momente, doch auch seine anderen Charaktereigenschaften kommen während der Handlung gut zur Geltung. In dieser Geschichte ist mal Hatch der Auftraggeber, da ein ihm bekannter Kollege zu Tode kommt, was der Handlung einen kleinen, aber effektiven Dreh verleiht. Das titelgebende „Haus der Verdammnis“ sorgt dafür für einen leicht unheimlichen Einschlag, während sich die übrigen Elemente gekonnt zusammenfügen und ein spannendes und gut konstruiertes Gesamtbild ergeben. Besonders das Ende kann überzeugen, da für die Auflösung noch einige Überraschungen aufbewahrt wurden, die man so nicht erwartet hat.

Bodo Wolf ist in dieser Folge als Gast zu hören, wobei er den Inspector Mallroy mit sprödem Charme und einem ganz speziellen Ausdruck versieht und ihn in seinen Szenen mit seiner markanten Stimme gekonnt darstellt. Robin Brosch hat mir als Floyd Riley auch gut gefallen, er wählt eine lebendige und eingängige Sprechweise und schafft so einen immer sehr präsenten Nebencharakter. Martin Keßler ist natürlich wieder als Professor van Dusen zu hören, mit seinem bissigen und harschen Klang setzt er gekonnt Akzente, kann sich aber auch zurücknehmen und den anderen Rollen den Vortritt lassen. Weitere Sprecher sind Tommi Piper, Peter Weis und Daniel Zillmann.

Wie immer bei der Reihe ist auch die akustische Umsetzung sehr sauber gelungen, wobei dieses mal auffällig viele Geräusche für eine passende Atmosphäre sorgen. Aus diesem Grund wirken die einzelnen Szenen sehr eingängig, immer kann man sich gut in die jeweilige Situation hineinversetzen. Auch die Musik ist gut eingebunden und steigert die Atmosphäre der Handlung noch weiter.

Der Eingang zu einem hübschen, gepflegten Haus ist auf dem Cover zu sehen, wobei eine Treppe einige Stufen nach oben führt, die Tür reichlich verziert ist und eine alte Gaslaterne für zusätzliches Flair sorgt. Das steht in reizvollem Kontrast zu dem eher unheilvollen Titel, was mir gut gefallen hat. Das Innere ist wie immer schlicht und übersichtlich gestaltet.

Fazit: „Das Haus der Verdammnis“ arbeitet nicht nur die Charaktere der Protagonisten gut heraus, sondern ist auch in einem sehr angenehmen Tempo erzählt. Alles ist hier an seinem Platz und sorgt mit bissigem Witz und einigen Überraschungen für Kurzweil. Gepaart mit dem gelungenen Setting ist so eine stimmige Folge der Serie entstanden.

VÖ: 24. November 2017
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-285-0
 
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