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Sherlock Holmes & Co – 8. Loge 341

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Erster Eindruck: Der Blick in die Vergangenheit

Vor langer Zeit ist ein Fremder namens McMurdo ins sogenannte „Tal der Angst“ gezogen und ist dort wegen seiner charmanten Art schnell bei den Freimaurern aufgestiegen. Doch als die Köpfe des Geheimbundes alle an einem Ort versammelt sind, wendet sich das Blatt. Dieses Ereignis hallt noch zahlreiche Jahre wieder, als sowohl Sherlock Holmes als auch Professor van Dusen im Fall eines ermordeten Mannes ermitteln…

Viele Premieren bei „Sherlock Holmes & Co“: Das erste Mal treffen zwei voneinander unabhängige Romanfiguren aufeinander, das erste Mal wird hierfür eine Geschichte von Sir Arthur Conan Doyle adaptiert und zum ersten Mal ist ein Zweiteiler erschienen. „Loge 341“ setzt die Ereignisse aus der siebten Folge „Die Tragödie von Birlstone“ fort – allerdings nicht gerade nahtlos. Denn statt weiter die Ermittlungen der beiden Meisterdetektive zu verfolgen, wird ein großer Sprung in die Vergangenheit gemacht und die oben beschriebenen Ereignisse geschildert. Das ist durchaus spannend und atmosphärisch geschildert und schlägt einen gekonnten Bogen zu dem aktuellen Fall. Danach geht es recht launig weiter, die Ermittlungen werden von Holmes und van Dusen auf ähnlich unterhaltsame Weise wie im Vorgänger weitergeführt. Zwar vereinbaren die beiden Detektive einen Waffenstillstand bis zur Lösung des Falles, den einen oder anderen bissigen Spruch können sie sich dabei aber ebenso wenig verkneifen wie einen erbitterten Konkurrenzkampf um die endgültige Lösung des Falles – was der Unterhaltung des Hörers sehr dienlich ist. Dabei teilen sich Holmes und van Dusen die Aufklärung des Falles, jeder trägt seinen eigenen Teil dazu bei und arbeitet auf seine eigene Weise daran. Das ist alles stimmig komponiert und kann gut unterhalten.

Charles Rettinghaus legt die Rolle des Sherlock Holmes recht extrovertiert an und versieht sie mit bissigem Humor und mehr als nur einer Spur von Arroganz, was insgesamt eine außergewöhnliche und einprägsame Figur schafft. Norbert Langer spricht Hutchinson Hatch, den Chronisten von Professor van Dusen. Er hat eine recht zurückhaltende Art gewählt und spricht die Rolle routiniert und sehr professionell. Frank Roth spricht in der Rückblende den McMurdo und kann den charismatischen jungen Mann dynamisch und lebhaft sprechen. Weitere Sprecher sind unter anderem Yvonne Greitzke, Wolfgang Rüter und Rüdiger Schulski.

Insgesamt sind die einzelnen Szenen recht zurückhaltend gestaltet, sodass die Dialoge und die Sprecher zu jeder Zeit im Vordergrund stehen. Eingebaut sind einige stimmige und passende Melodien, die insbesondere die Szenenübergänge passend gestalten und die Atmosphäre positiv beeinflussen können. Und auch die eingefügten Geräusche passen gut in die Handlung und können die Aktionen lebendiger darstellen.

Auch dieses Cover wird von einem kräftigen orangefarbenen Rahmen umgeben und von einem großen schwarz-weiß Foto dominiert, das ein schlichtes altes Gebäude zeigt. Der schlichte Schriftzug am oberen Rand sowie die stilisierte Detektivfigur passen gut dazu. Im beiliegenden kleinen Booklet sind Informationen und Bilder zu vier der Sprecher zu finden.

Fazit: Der ausführliche Blick in die Vergangenheit bringt Schwung in die Handlung, was diese auch anschließen noch nutzen kann und die Ereignisse der vorigen Folge gekonnt fortsetzen. Die Kabbeleien der beiden Detektive sind sehr unterhaltsam und können Würze in die Geschichte bringen. Insgesamt eine gelungene Folge mit interessanten Ansätzen.

VÖ: 28.Februar 2014
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-053-5
 
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