MissMotte

Mitglied
Hallo ihr Lieben,
ich habe mir vor ca. zwei Jahren das Rode NT-1a Mikrofon+ Focusrite Scarlett 2i2 zugelegt und war bisher eigentlich auch immer relativ zufrieden. Nun fasse ich aber beruflich im Sprecherbusiness immer mehr Fuß und möchte gerne (noch^^) professionellere Aufnahmen haben ;-)
Beispielsweise empfinde ich die 's'-Laute als sehr aufdringlich (möchte also einen Deesser- das Plugin für audacity erziehlt leider keine spürbaren Änderungen) und auch das Eigenrauschen des Mikros möchte ich (wenn möglich) gerne etwas geringer halten. Insgesamt finde ich, dass es irgendwie etwas 'runder' klingen könnte... Ich habe gehört, dass da ein preamp Abhilfe schaffen könnte?!
Ich und Technik sind ja nun leider nicht die größten Freunde, und wenn ich versuche das Internet nach nützlichen Informationen zu durchforsten, verstehe ich meist leider nur Bahnhof :( Daher dachte ich, ich frage mal in dieser Runde, was ihr mir als nächsten Schritt für Geräte empfehlen würdet. Lieber ein besseres Mikro oder reicht vielleicht ein halbwegs gutes Preamp (bis 1000€)?
Ich hab öfter vom SPL Channel One gelesen und es mir bei Thomann mal angesehen. Das ist natürlich preislich schon eine Ansage... Kann man evtl. ein älteres Modell gebraucht kaufen oder würdet ihr davon eher abraten? Und hat jemand schon Erfahrungen damit machen dürfen? Ich kann mir, um ehrlich zu sein, gar nicht so recht vorstellen, inwieweit sich die Qualität durch so ein Gerät merkbar verbessern könnte. Es hat nicht zufällig jemand von euch eine 'Vorher/Nachher- Aufnahme', oder? ;)
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir von euren Erfahrungen berichten würdet.
Ganz liebe Grüße
Marlene
 

Alex

"Sprechen ist Entscheiden" (G. Heidenreich)
Sprechprobe
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Hallo Marlene

ein Preamp wird dem NT1A die S-Anfälligkeit nicht austreiben.
Überhaupt halte ich das Thema externer Preamp sowieso für etwas überzogen.
Ich selbst habe auch einen ext. Preamp aber daher weiß ich eben um die nur bedingte Nützlichkeit.
Was diese SPL Channel strips betrifft, die hatte ich persönlich noch nicht unter den Fingern.
Allerdings kauft man da eben auch eine Menge Zeugs (Comp, EQ usw) mit, welches man nicht benötigt.
Es sei denn man möchte während der Aufnahme schon zum leveln komprinieren und EQen.
Macht man hier allerdings Fehler, ist unter Umständen die Aufnahme für die Katz weil es sich nicht ändern lässt.
Rohaufnahmen lassen sich in der DAW wunderbar bearbeiten.
Ein hervorragender Deesser ist z.B. der Fabfilter Pro-DS. Den habe ich auch.
Kannst du ja mal kostenlos testen.

Das Rode NT1A neigt bekanntlich etwas zum zischeln.
Ich hatte es selbst zum testen hier und mit meiner Stimme ging das garnicht.
Wenn du in ein etwas besseres Mikro investieren möchtest, hängt es natürlich auch von deinem Budget ab.
Bei deinen angepeilten 1000€ würde ich das Gefell M930 empfehlen. Für Sprecher geradezu prädestiniert.
Hat diesen direkten, körperhaften "into the face" Sound und ist trotzdem unheimlich hoch in der Auflösung.
Bei Gefell kannst du dir kostenlos ein paar Mikros zum testen kommen lassen. Ich habe das neulich auch getan.
Ansonsten funktioniert gerade bei Frauenstimmen auch das Neumann TLM 103 sehr gut.
Die Auflösung unglaublich toll. Typische Neumann Mitten. Allerdings auch eine leichte Überzeichnung der Höhen.
Wenn du aber im Sprecherbusiness gerade Fuß fasst, wäre ein gutes Mikro zunächst sicher die beste Investition.

Viel Glück beim suchen :)
Alex
 

charly

(früher: oxytocinated)
Sprechprobe
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Hey Marlene,
ich beschäftige mich ja auch gerade mit Equipmentbeschaffung für den professionelle(re)n Bereich.
Gestern habe ich bei just music einige Mikrofone durchgetestet und mir ist aufgefallen, dass das NT1-A sehr empfindlich auf Atmer reagiert. Habe auch von allen Mikrofonen Aufnahmen gemacht und werde sie die Tage, wenn ich alles zurechtgeschnitten habe, hier posten. Da kannst Du Dir ja dann vielleicht auch ein besseres Bild (bzw. einen besseren Ton :p ) von den Mikros machen.
Empfehlungen zu "Profi- Equipment" habe ich da gestern auch erhalten; das waren aber ganz schön stolze Preise.
Werde mich weiter umhören und beraten lassen und das dann in o.g. Thread posten.
Wäre cool, wenn wir unsere Erkenntnisse austauschen könnten :)

~charly
 

MissMotte

Mitglied
Erstmal: vielen lieben Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, zu antworten :)
@Alex : Das mit dem Testen der Mikros ist wahrscheinlich das beste! Mir sagt 'Gefell' bisher gar nichts, kannst du mir da vielleicht die Internetseite sagen, über die du die Mikros zum Testen bestellt hast?
Der Fabfilter Pro hört sich super an! Ich habe mir die Testversion mal herunter geladen, weiß aber nun gar nicht, in welchen Ordner ich das Plugin installieren muss... :confused:Kann es sein, dass das mit audacity nicht funktioniert? Sorry, wenn ich mich gerade blöd anstelle..

@oxytocinated : SUPERBE!!!! Dann stehen wir ja vor dem gleichen Problem bzw. großen nächsten Schritt ;) Ich werde deinen Thread auf jeden Fall weiter verfolgen und bin gespannt auf deine Ergebnisse. Wenn ich weitergekommen bin, sage ich dir definitiv Bescheid.

Falls sonst noch jemand Erfahrungen mit Preamps gemacht hat und noch etwas über deren Nutzfaktor (allein zum Zwecke des Einsprechens) sagen kann, dann immer her damit!
Liebste Grüße
Marlene
 

jam

Absolut
Sprechprobe
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Hallo Marlene, soweit ich weiß, kann man VST-Effekte erst ab einer bestimmten Version von Audacity verwenden. Hast du denn die aktuelle Version (mindestens 2.10, glaube) installiert? Dort sollte es unter dem Menü "Edit/Preferences" (wenn Englisch) ein Fenster geben, in dem man auf "Effects" wechseln kann. Dort kann man die Arten von Effekten, die man nutzen möchte, aktivieren. Ich glaube, Fabfilter ist ein VST (berichtigt mich da, wenn ich falsch liege), so daß VST-Effekte aktiviert werden müssen. Ich weiß es jetzt nicht genau, aber ich glaube, man wird dann nach einem Ordner gefragt, wo die Effekte liegen. Falls nicht, müßte ich nochmal nachsehen.

Einen dedizierten Preamp würde ich im professionellen Bereich eher den Kombigeräten vorziehen. Ich glaube, viele Sprecher bzw. Nutzer allgemein, bevorzugen, die einfache Möglichkeit, Resultate direkt bei der Aufnahme lieferungsfähig herzustellen, weswegen normalerweise eigentlich immer noch Funktionen zum Aufhübschen (Kompressor, EQ, etc.) dabei sind. Einen guten Preamp zu finden, der das alles nicht hat, ist gar nicht sooo einfach.Ich selbst nutze was von RME, das eher für semiprofessionellen Einsatz ausgelegt ist, denke ich. Das sind halt nicht unbedingt Class AAA Komponenten.:) Aber es reicht für meine eigenen Zwecke.

Der Vorteil von dedizierten Komponente ist einfach, daß man, im Falle eines Defekts, nicht etwas austauschen muß, was eigentlich noch funktioniert, und, wenn man sorgfältig aussucht, kann man sich sehr gute Qualität zusammensuchen. Man braucht aber ein wenig Expertise, damit nachher alles gut zusammenpaßt.

Trotzdem: Wenn du keine Bastlerin bist, kann ein gut eingestelltes Setup dir durchaus einiges an Zeit sparen, als wenn du die produzierten Dateien hinterher noch bearbeiten mußt. Manche mögen auch gerne die Qualität des Endproduktes während der Aufnahme schon hören, damit sie stimmlich volle Kontrolle haben. Wenn du sowas nämlich am PC noch nachbearbeitest, brauchst du mindestens die gleiche Zeit, um das so hinzudrehen, daß das gewünschte Ergebnis herauskommt.

Also: Definiere für dich, ob du eher der Typ bist, der die Aufnahme on-the-fly fertigproduzieren möchte, oder ob du dir die Zeit nehmen möchtest, da hinterher noch dran zu arbeiten und zu optimieren.

Hinweis: Mit "lieferungsfähig" meine ich nicht unbedingt "gemastert", sondern ein Zustand, wie ein Kunde die Produkte entgegennehmen würde, zwecks weiterer Verarbeitung.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zuviel Text in kurzer Zeit.:)
 

Heavy

Sprecher und Cutter
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Oder probier mal ein Kleinmembraner aus :) das Gefell M300 zum Beispiel.
 

Klaus_Nb

Hmm.
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Hm. Mal eine dumme Frage zum Thema.

Ich hätte meine Aufnahmen gern lauter. Wenn ich am Focusrite 2i4 den Regler weiter aufdrehe, beginnt das Rauschen. Ist es für die Qualität das Selbe, wenn ich das per Software (in meinem Fall Audacity) verstärke oder wäre ein Vorverstärker besser?
 

charly

(früher: oxytocinated)
Sprechprobe
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Dabei kommt es vermutlich drauf an, wo das Rauschen herkommt, ob es am Mikro liegt, am Interface oder aus der Umgebung kommt.
Weißt Du, wo der Ursprung ist?
 

Klaus_Nb

Hmm.
Sprechprobe
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Umgebung schließe ich aus, tippe auf Interface. Der Gain-Regler läßt sich - im Vergleich zum Zifferblatt einer Uhr - von 7 Uhr bis 17 Uhr regeln. Wenn ich auf 15 Uhr und höher drehe, habe ich ein sich steigerndes Rauschen.
 

jam

Absolut
Sprechprobe
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@Klaus_Nb : Ich glaube nicht, daß dir zusätzliche analoge Verstärkung gegen über dem Normalisieren in der Software einen Vorteil bringt. Was an Rauschen schon in der Aufnahme ist, bleibt in beiden Fällen auf jeden Fall drin.
 
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