• Blut-Tetralogie   Dark Space

Verney

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Auf jeden Fall waren die Haufe-Übertrager RF-Standard und hatten einzeln mal richtig Geld gekostet, also neu seinerzeit etwa 180 DM / Stk. - was eine interessante Rechnung ist, wenn man bedenkt, dass in der mit viel Arbeit komplett verdrahteten Kiste 32 solche Übertrager drin waren (die Kiste hatte zwar 40 Kanäle, aber die weiteren 8 Kanäle waren nicht übertragersymmetriert, für Talkback oder ich weiß nicht was ) und dass ich weiterhin noch ein richtig langes Multicorekabel im rollbaren Riesencase mit allen Möglichen Auflösungen (Mustipinstecker -> Peitsche XLR etc.) dazu gekriegt habe - und alles zusammen nur 3 T DM gekostet hat. Zum Schluss hat mir der Verkäufer noch alle möglichen DI-Boxen u.ä. dazugegeben, weil er künftig sowieso keine Beschallungen mehr machen wollte; ich glaube er wollte jetzt mehr in die Planung von Veranstaltungen einsteigen und das "alte Gerödel endgültig an die Sonne tun". Da war mein Kleinwagen nachher also voll bis unter die Decke, als ich aus Dortmund / Bochum (weiß nicht mehr genau) zurückkam.

Ich habe dann noch lange an den elektrischen Pin-Kontakten von all den XLRs und Multipinsteckern mit Schleifpapier, Kontaktspray und Sprühvaseline herumgefummelt, damit die Kontakte verwendbar wurden / blieben - das ist ein schwieriges Thema - aber Stecker kosten, insbesondere in dieser Anzahl und Qualität, nun einmal viel Geld. Manchmal hat´s noch leise geknackselt, dann hofft man mit Phanromspeisung an- und ausschalten noch etwas daran ändern zu können, was meist auch nix bringt - naja, Hohenlimburg ist eben nicht Hollywood... ;-)

Ich wüsste gerne mal, was aus dem Zeug geworden ist. Vermutlich gammelt das jetzt in einem feuchten Keller vor sich hin. Aber einige schöne Livemitschnitte (auch in Bild und Ton) haben wir damit noch gemacht, bevor die üblichen Intrigen die Sache dann wieder vermiesten. Da war ich aber auch schon bald wieder weg... Und heutzutage ist das ja auch im Videobereich längst nicht mehr so aufwändig.

Irgendjemand meinte damals jedenfalls, deswegen erinnere ich mich noch so gut daran, der Frequenzgang der Übertrager hätte doch gefälligst bis 20 Hz linear zu sein. Da haben ihn die Fachleute nur angesehen, als ob er nicht alle Tassen im Schrank hätte, damit war das Thema erledigt. Vermutlich hätten die Übertrager dazu so fett sein müssen, dass ich die Kiste kaum noch ins Auto bekommen hätte ?!? - Weiß ich nicht so genau. Jedenfalls ist das nicht üblich.

Naja, was die elektronische Symmetrierung / Desymmetrierung angeht, habe ich mir aus der Anwendung gemerkt, dass es wohl gewaltige Unterschiede im Schaltungsdesign zu geben scheint, insbesondere in Bezug darauf, in wie weit die elektronische Symmetrierschaltung eben doch die elektrische Erdung des Gerätes (grüngelber Schutzleiter) als Nullpotential ins Spiel bringt. Meine aktiven Genelec-Monitorboxen 1030, sind diesbezüglich z.B. extrem potentialfrei, die erzeugen also praktisch nie eine Brummschleife. Es gibt aber auch Geräte, bei denen ist die Geräteerdung ganz eng mit dem signalseitigen Nullpotential verknüpft - und dann brummt´s auch bei symmetrischer Leitungsführung sehr schnell.

Bei unserer Hauverkabelung hat unser Elektriker irgendwann eine Sternpunktförmige Masseverteilung verlegt, vom Kabelquerschnitt her "verästelt", d.h. erst die dicken und in den Unterverteilungen (ab einem "Untersternpunkt") dann auch dünnere Querschnitte. Davon kam in jedes Steckfeld ein Grüngelber als Massebringer auf eine Potentialausgleichsschiene - grundsätzlich kriegten dann alle Männchen XLR Einbaustecker des Steckfeldes die Masse ab (d.h. der Massedraht / Schirmung wurde im Kabel bis ran geführt aber nicht angeschlossen) und die Masse (Kontakt 1) des XLR-Männchens wurde auf die Potentialausgleichsschiene neu aufgelegt. Dann konnte man auch auf die Weibchen über ein Patchkabel auch weiter durchschleifen. Aber im Tonstudio haben wir das mit Klinkensteckern gemacht, da gab es pro Raum nur noch ein zentrales Steckfeld und an den Wänden Wallboxen, bei deren Einbaubuchsen war grundsätzlich die Masse ab und auf die Potentialausgleichsschiene neu aufgelegt und der grüngelbe als Massebringer stammte aus der dazugehörigen Steckdose, die unter dem Steckfeld angebracht war.

...und der Erste, der damit arbeitet, holt sich natürlich gleich wieder eine Verlängerungsschnur und nimmt die Steckdose von nebenan, weil er´s so gewohnt ist ;-) - Und macht überall Geschrei, dass es schon wieder brummt... ;-) - Halleluja !
 
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