Poldi

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Mord in Serie – 12. Gier

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Erster Eindruck: Eine Studentin und ein unmoralisches Angebot

Zur Finanzierung ihres Studiums benötigt Theresa Nowak dringend Geld. Als ihre Freundin Stella Fuchs ihr dann den Vorschlag macht, in dem Escort-Service anzufangen, in dem auch sie arbeitet, zögert Theresa nur kurz und hat schon bald erste Aufträge. Doch dann erschüttert ein grausamer Mord nicht nur die Mädchen der Agentur, sondern auch die Polizei – und Theresa findet sich bald in einem Intrigenspiel aus Verrat, Erpressung und Gier wieder…

Eine der großen Stärken der Thriller-Reihe „Mord in Serie“ ist die Freiheit, die bei der Themenwahl möglich ist, jede Folge hat ein eine ganz eigene Grundlage und muss sich nicht auf bereits festgesetzte Settings beziehen. Und so wird in Folge 12 dann auch mal ein etwas exotischeres Thema angefasst, denn Hauptfigur Theresa beginnt ihre Arbeit bei einem Escort-Service. Schon gleich zu Beginn wird mit ganz und gar eindeutigen Geräuschen eine entsprechende Szene mit einem stöhnenden Paar der eigentlichen Handlung vorangesetzt, doch schon hier wird auf ein grausiges Ereignis angespielt, das später noch eine wichtige Rolle bekommt. Nach diesem kleinen Paukeschlag beginnt die Handlung um Theresa eher ruhig, der Hörer wird langsam, aber sicher an den Kern der Geschichte herangeführt. Dabei wird eine durchaus spannende Atmosphäre erzeugt, die gut unterhalten kann. Trotzdem hat man sich nicht hinreißen lassen, zu übertreiben oder eine haarsträubende Wendung zu präsentieren, vielmehr sind es einige kleinere Höhepunkte, die die Handlung so unterhaltsam machen. Bevor die überraschende Identität des Täters jedoch endgültig geklärt ist, wird mit Theresa nicht gerade zimperlich umgegangen, schwache Nerven darf man auch bei der allerletzten Szene, nachdem die Sprecher verlesen wurden, nicht haben. Ein rundes und gelungenes Hörspiel mit einigen gut eingebauten Wendungen.

In der Hauptrolle dieser Folge habe ich mich sehr über Uschi Hugo gefreut. Ihre sehr spezielle, markante Stimme passt perfekt zu der eigenständigen Theresa, von der anfänglichen Leichtigkeit über Skepsis bis hin zum Grauen und Panik kann sie alle Gefühlslagen der jungen Studentin passend umsetzen. Martin Kautz spricht den geheimnisvollen Leonard Sanchez, der es zum reichen Lebemann gebracht hat. Mit seiner tiefen, eindringlichen Stimme kann er für den einen oder anderen Schauer beim Hörer sorgen. Auch Dascha Lehmann hat mit in der Nebenrolle der Stella Fuchs gut gefallen und kann dabei durchgehend überzeugen. Weitere Sprecher sind Gerald Paradies, Robert Kotulla und Dennis Schmidt-Foß.

Wie immer bei „Mord in Serie“ wird die Folge auch hier durch einen musikalischen Bonussong abgeschlossen, der dieses mal von Vanguard stammt und die düstere Stimmung des Hörspiels fortführen kann. Und auch während der Handlung wird eine gekonnte, unheilvolle Atmosphäre geschaffen, die insbesondere durch den geschickten Musikeinsatz generiert wird. Die Geräusche tragen ebenfalls ihren Teil zum Gelingen bei.

Eine nackte Frau, den Kopf weit nach hinten gebeugt, von blauem Licht seitlich angeleuchtet, von ihrer Schulter schlängelt sich eine rote Blutspur über ihren Körper nach unten – auch das Cover setzt auf eine Mischung aus Direktheit und Verborgenem, was gut zu der Folge passt. Das Innere ist übersichtlich gestaltet und enthält die notwendigen Produktionsangaben sowie die Covergalerie der bisher erschienenen Folgen.

Fazit: Das Thema Sex wird hier gekonnt umgesetzt, es ist genau die richtige Mischung aus Zurückhaltung und Offensive gewählt worden, sodass es weder billig noch harmlos wirkt. Die Handlung ist dabei spannend umgesetzt und kann mit einigen gelungenen Überraschungen punkten, besonders der Höhepunkt in einer Kirche sticht hervor. Auch dieser in sich abgeschlossene Thriller der Serie ist sehr hörenswert.

VÖ: 17.Januar 2014
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 4049774258893
 
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