Poldi

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Mark Brandis Raumkadett – 3. Tatort Astronautenschule

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Erster Eindruck: Mord im kühlen Nass

Bei einer Übung in dem riesigen Wasserbecken der Astronautenschule finden drei Kadetten den toten Direktor, der offensichtlich ermordet wurde. Unter ihnen ist auch Mark Brandis, den der Vorfall keine Ruhe mehr lässt. Als die Untersuchungen des Falles beginnen, hat er seine Augen und Ohren überall und zieht bald seine eigenen Schlüsse. Doch von anderer Stelle werden die Nachforschungen behindert...

„Mark Brandis Raumkadett“ berichtet von der Jugendzeit des späteren Raumretters und beschreibt seinen Weg zu dem integeren und mutigen Mann, der er einmal geworden ist. Mit „Tatort Astronautenschule“ ist nun die dritte Folge erschienen, nachdem die beiden Vorgänger schon überzeugen konnte. Doch statt wieder einen ähnlichen Weg wie dort einzuschlagen, hat Autor Balthasar von Weymann einen anderen Weg eingeschlagen, hat dem Abenteuer- und Science Fiction-Gemisch noch eine große Portion Krimi hinzugefügt. Und so ist der junge Mark damit beschäftigt, den Mord an seinem Direktor aufzuklären, stellt Nachforschungen an, beobachtet und belauscht, beginnt Täuschungsmanöver. Das ist alles sehr gut zusammengestellt und bekommt durch die politisch angehauchte Stimmung der Serie einen ganz eigenen Charakter. Je tiefer in die Handlung eingetaucht wird, desto mehr erfährt man von den miteinander verstrickten Hintergründe, die Nachwirkungen und Anklänge bis in die eigentliche Mark Brandis-Serie haben. Einige politische Entwicklungen werden gegen Ende auch offen angesprochen, was ein gelungener Aha-Effekt für Fans der Serie ist. Die spannende und abenteuerliche Atmosphäre hat mich überzeugt, auch diese Folge ist gelungen und empfehlenswert.

Michael Lott bleibt auch der Junior-Version der Serie erhalten, er spricht als Mark Brandis den Erzähler und berichtet so von den Ereignissen seiner Jugend. Mit der typischen gradlinigen Note und dem intensiven Ausdruck kann er auch diese ungewohnte Rolle sehr gut meistern. Friedel Morgenstern spricht Annika Melnikova, eine Kommilitonin von Mark, sie setzt ihre Stimme sehr variabel ein und kann so die unterschiedlichen Situationen gekonnt meistern. Wanja Gerick ist als Wilhelm Eckmann eine sehr gute Wahl, kann seine Rolle mit viel Energie umsetzen. Weitere Sprecher sind Sebastian Kluckert, Leon Boden und Ulrike Kapfer.

Da diese Folge etwas anders angelegt ist und weniger Science Fiction-Elemente enthält, wirkt auch die akustische Umsetzung insgesamt etwas ruhiger. Doch auch hier wurde mit einem stimmungsvollen Sounddesign für die passende Atmosphäre gesorgt, die die einzelnen Szenen entfalten so ihre volle Wirkung und sorgen für die packende und eingängige Grundstimmung.

Die erste Szene, die den Anstoß für die ganze Folge gegeben hat, ist auch auf dem Cover zu sehen. Ein junger Raumkadett in schwerer Taucherausrüstung ist vor einem technischen Gebilde zu sehen, die Unterwasseratmosphäre wird nicht nur durch die vielen aufsteigenden Luftblasen dargestellt, sondern auch durch die verwendeten kühlen, dunkelblauen Farben. Im Inneren gibt es einige Zusatzinformationen zu der Astronautenschule.

Fazit: Die flotte und spannende Erzählweise der ersten beiden Folgen, die politischen Verwicklungen der Originalserie, dazu eine große Portion Krimi – das ergibt eine sehr gelungene Kombination, die mich packen konnte. Nicht nur für Fans der eigentlichen Serie hörenswert, sondern auch für jüngere Hörer und Neueinsteiger.

VÖ: 15.August 2014
Label: Folgenreich
Bestellnummer: 0602537800230
 
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