• Blut-Tetralogie   Dark Space

Poldi

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John Sinclair Classics – 27. Wenn der Werwolf heult

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Erster Eindruck: Horror im abgelegenen Dörfchen...

Die Gerüchte, dass ein Werwolf in dem verschlafenen Ort Harwick sein Unwesen treibt, reißen einfach nicht ab. Und so macht sich auch John Sinclair auf, um unter anderem die nahe gelegene Irrenanstalt zu untersuchen. Noch vor seiner Ankunft lernt er die ebenso sympathische wie attraktive Vivian Delano kennen – nicht ahnend, dass beide bald in einen wahren Strudel dämonischer Ereignisse verwickelt sein werden...

Auch der Classics-Abelger von John Sinclair hat einen roten Faden und erzählt von den jungen Jahres des Geisterjägers. Doch auch wenn die 27. Folge beispielsweise die aufkommende Liason zwischen John und Jane thematisiert oder einen kleinen Kommentar zu Suko hinterlässt, ist „Wenn der Werwolf heult“ eine in sich abgeschlossene Folge, die auch gut allein gehört werden kann. Der Anfang ist wie immer harmonisch, aber zumindest was die Szenen in London betrifft auch etwas zu langwierig geraten – hier hätte die Handlung schneller zum Punkt kommen können, zumal die eingestreuten düsteren Szenen so etwas an Wirkung verlieren. Doch schon bald baut sich eine dichte Atmopshäre auf, die die Spannung immer weiter steigern kann. Denn die Ereignisse in dem kleinen Dorf sind sehr intensiv geschildert und verbreiten eine schaurige Grundstimmung, die lange Zeit ohne Actionsequenzen auskommt und so ihre unheilvolle Wirkung entfalten kann. Toll ist auch eine sehr gut beschriebene Szene, in der John fast machtlos ist und geschlagen scheint – auch wenn man sich denken kann, dass er mit dem Leben davonkommt, ist dies packend gelungen. Das Ende ist dann wieder etwas konventioneller, was bei der temporeichen und gut erzählten Auflösung aber nichts negatives ist. Wieder eine starke Folge der Serie, die mich packen konnte.

Bianca Krahl ist hier in der Rolle der Vivian Delano zu hören, mit ihrer kraftvollen Stimme kann sie die toughe Frau sehr intensiv in Szene setzen und ihr in jeder Szene die passende Attitüde verleihen. Sascha Draeger hat ebenfalls einen denkwürdigen Auftritt, den er mit seiner markanten Sprechweise und viel Energie gekonnt umsetzt. Franziska Pigulla hat hier als Jane zwar nur einen recht kurzen Auftritt als Jane Collins, dennoch habe ich mich gefreut, sie hier zu hören, ihre klangvolle Stimme passt erneut wunderbar in die Szenerie. Weitere Sprecher sind Jan-David Rönfeld, Robin Brosch und Daniela Thuar.

Akustisch wird wieder eine sehr saubere Leistung abgeliefert, sodass alles wieder wie aus einem Guss wirkt und die Handlung gekonnt unterstützt. Die Musik hat immer einen mysteriösen Unterton und verstärkt damit die Grundstimmung, aber natürlich hat sie ihren harten, rockigen Klang nicht verloren. Auch die Geräusche sind wieder passgenau eingefügt und lassen insbesondere die Actionsequenzen wuchtig erscheinen.

Klar, dass bei diesem Titel einer der blutrünstigen Bestien auf dem Cover zu sehen ist, ein Mann verwandelt sich gerade in ein Wolfswesen – die Hände werden zu Klauen, das Gesicht zu einer Fratze, die Zähne zu langen Reißern. Das alles wird durch die zerfetzte Kleidung und den riesigen Mond im Hintergrund noch verstärkt. Die restliche Aufmachung ist wie immer unauffällig und übersichtlich geworden.

Fazit: Eine Folge, deren Aufbau sehr gelungen ist, da die vielen mysteriösen Ereignisse sehr gut zur Geltung kommen. Das macht richtig Spaß, zumal auch die Nebencharaktere dieser Folge sehr gelungen sind – weder überzeichnet noch graumäusig. Es entsteht schnell eine dichte Atmosphäre, die die Spannung bis zum Ende halten kann.

VÖ: 18. November 2016
Label: Lübbe Audio
Bestellnummer: 978-3-7857-5246-3
 
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