Poldi

Mitglied
Hanni und Nanni – 43. in Paris

huh-43.jpg


Erster Eindruck: Die Zwillinge in der Stadt der Liebe

Hanni und Nanni nehmen an einem Austauschprogramm teil und sind auf dem Weg nach Paris. Doch schon am Flughafen erleben sie eine unangenehme Überraschung, als sich die beiden Schwestern der Gastfamilie äußerst unfreundlich und abweisend verhalten. Und so kommt es auch, dass die Zwillinge am ersten Tag allein die Metropole erkunden und dabei einen ziemlichen Schlamassel erleben. Und auch auf dem Lindenhof sind zwei Mädchen aus Frankreich zu Gast…

Eigentlich sind Hanni und Nanni von ihren vielen Freundinnen umgeben und lösen jede noch so schwierige Situation gemeinsam. In Folge 43 der langlebigen Serie sind sie nun von diesen getrennt und völlig auf sich allein gestellt, eine neue Situation, in der sich die beiden erst einmal zurecht finden müssen. Und Problemstellungen gibt es in dieser Folge reichlich, neben den äußerst uncharmanten Schwestern Jaqueline und Babette haben sie es noch mit einer verlorenen Stadtkarte, einem hartnäckigen Sicherheitsmann und den Tücken der französischen Sprache zu tun. Dabei zeigt sich, dass die beiden auch nur als Duo sehr gut funktionieren und die durchaus anspruchsvollen Situationen mit Pfiff, Empathie und Leidenschaft lösen können. Das ist alles hübsch erzählt, ein wirklicher Spannungsbogen ist aber nicht erkennbar, vielmehr gibt es einzelne Abschnitte, in der jeweils eine kleine Geschichte erzählt wird. Das Geschehen im Lindenhof bringt hier etwas Abwechslung und Dynamik herein, durch die Wechsel zwischen den Szenen und dem typischen Internats-Flair in der Heimat der Zwillinge kommen unterschiedliche Stimmungen bei den Hörern an. Gut auch die Auflösung hinter dem Ganzen: Jeder hat eine zweite Chance verdient, und wenn man sich füreinander einsetzt können gute Freundschaften entstehen. Die Einbindung der französischen Kultur und Sprache bringt zudem einen kleinen lehrreichen Effekt mit ein. Eine durchaus gelungene Folge der Serie, die bei der Zielgruppe wieder gut ankommen dürfte.

Jocelyne Boisseau ist in dieser Folge als Mireille Bardot zu hören, die Gastmutter der Zwillinge. Mit einer sehr freundlichen Stimme, aber auch mal strengem und wütendem Klang kann sie eine sehr runde und sympathische Figur schaffen. Ihr Mann Gilbert wird von Rüdiger Schulski gesprochen, der zwar deutlich weniger Text hat, mit seiner warmen Stimme aber ebenso geschickt umgeht. Als Schwestern Jaqueline und Babette sind Marine Endemann und Manuela Bäcker zu hören, mit glaubhaftem französischen Akzent und aufgeregtem Geplapper lassen sie die zwiespältigen Charaktere gut wirken. Weitere Sprecher sind Katharina von Keller, Sophia Contreras und Renate Pichler.

Die akustische Gestaltung dieser Serie ja für gewöhnlich etwas schlichter, und auch hier liegt der Fokus deutlich auf den Dialogen, die nur sanft von einigen Geräuschen und Musik unterstützt werden. Diese erinnert hier passend zum Thema an französische Chansons und sorgt so immer wieder für die passende Stimmung. Der Klang kommt wieder recht klar und deutlich aus den Boxen.

Die erste Assoziation, die die meisten Leute mit Paris verbinden würden, ist zweifelsohne der Eiffelturm – und dieser ist natürlich auch im Hintergrund des Covers abgebildet. Eine Szene aus dem Hörspiel ist das eigentliche Motiv, hier studieren Hanni und Nanni den Stadtplan und schauen nicht gerade begeistert drein. Der charmant-nostalgische Zeichenstil ist typisch für die Serie und auch hier wieder sehr ansehnlich.

Fazit: Die Zwillinge verbringen hier ein Abenteuer in einer fremden Stadt, ihre Situation mit der unbekannten Sprache wird noch durch die Probleme mit den unfreundlichen Gastschwestern verstärkt. So werden unterschiedliche Stimmungen und Situationen miteinander verwoben und ergeben ein kurzweiliges und hübsches Hörspiel.

VÖ: 14.Februar 2014
Label: Europa
Bestellnummer: 888837862622
 
Oben