• Blut-Tetralogie   Dark Space

Poldi

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Foster – 7. Im Körper eines Menschen

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Erster Eindruck: Unfreiwilliger Zusammenschluss

Die von einem Dämon bessesene Jazz hat zwar mit der Ermordung von Rogers schwere Schuld auf sich geladen. Dennoch – oder gerade deswegen – kann sie Foster noch gute Dienste leisten. Denn in einem rätselhaften Buch findet der etwas andere übernatürliche Ermittler Hinweise auf den Zugang zu einer anderen Dimension, und gerade Jazz soll ihn dorthin begleiten...

Mit seiner Foster-Reihe hat Oliver Döhring mal wieder bewiesen, dass er sich immer wieder neu erfinden kann. Denn die Serie ist so ganz anders als der bekannte Stoff des Produzenten und unterscheidet sich auch deutlich von anderen Geisterjäger-Serien. Denn Foster wirkt roher und hat eigentlich gar nicht viel heldenhaftes an sich, was auch in der siebten Folge der Serie exzellent in Szene gesetzt wurde. Dabei werden die Ereignisse aus der vorigen Folge als bekannt vorausgesetzt, um die Geschichte um Jazz nachvollziehen zu können. Und so wird von Anfang an mit recht hohem Tempo eine Handlung gesponnen, die sich ganz anders entwickelt als es sich zunächst andeutet. Das ist sehr spannend umgesetzt und entbehrt vor allem auch nicht einer großen Portion Humor, die sich insbesondere in der wundervollen Hauptfigur begründet. Ganz locker geht diese Folge dann aber nicht von statten, trotz der kurzweiligen Erzählweise benötigt man etwas Konzentration, um allen Details gut folgen zu können, die Komplexität der Serie nimmt auch hier noch einmal zu. Doch das tut auch gut, denn die Mischung ist einfach sehr stimmig und sehr hörenswert.

Antje von der Ahe ist wie in der vorigen Folge auch schon als Jazz zu hören und spricht die junge Frau sehr differenziert, verleiht ihr in jeder Szene eine starke Aura und ist eine echte Bereicherung für den sowieso schon sehr starken Sprechercast. Gerrit Schmidt-Foß ist als Kyle Jones ebenfalls sehr gut besetzt, seine dynamische Sprechweise mit der gekonnten Akzentsetzung bringt auch hier eine lebendige und authentische Figur hervor. Frank Glaubrecht ist in einer für ihn eher ungewöhnlichen Rolle zu hören, die er aber kraftvoll und akzentuiert umsetzt und dabei genau den richtigen Ton trifft. Weitere Sprecher sind Philipp Schepmann, Bodo Wolf und Asad Schwarz.

Auch akustisch ist eine sehr saubere Leistung abgeliefert worden, wobei wie fast immer bei Döring-Hörspielen eine gewisse Portion Bombast nicht fehlen darf. Die Musik zeichnet dabei den Spannungsbogen der Handlung sehr gekonnt nach, während die Geräusche sehr präzise eingefügt wurden und gerne mal etwas knalliger sind. Das führt zu einer ausdruckstarken und sehr lebendigen Folge.

Das Cover ist für ein düsteres Mystery-Hörspiel überraschend hell geraten, die Szenerie ist jedoch bedrohlich wie immer. Zu sehen ist ein dämonisches, klobig wirkendes Wesen, das aus einer hellen Lichtpforte heraus ein Auto verfolgt – eine Szene, die aus dem Hörspiel stammt. Der Farbverlauf des Covers steigert den Reiz des Titelbildes noch einmal mehr.

Fazit: Die siebte Folge von Foster bringt nicht nur die Handlung des zweiten Abschnitts ordentlich in Schwung, sondern ist auch ziemlich spannend geraten. Und auch der Charakter der Jazz, der in der letzten Folge eingeführt wurde, bringt noch einmal eine neue Note mit ein. Die kurzweilige Geschichte ist mit Tempo, Humor und einer sehr guten akustischen Gestaltung in Szene gesetzt worden.

VÖ: 31. März 2017
Label: Imaga
Bestellnummer: 978-3-946207-12-2
 
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