Poldi

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End of Time – 3. Am Abgrund

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Erster Eindruck: Schnelle Szenenwechsel und ein wenig mehr Licht in der Handlung

Die Massenpanik in der Londoner Innenstadt ist noch nicht ganz verwunden, als sich Jack Foster mit neuen Schwierigkeiten auseinandersetzen muss. Denn seine eigenen Kollegen halten ihn für einen Verräter und machen gnadenlos Jagd auf ihn. So verschanzt er sich weit außerhalb mit der Computerexpertin Liz und versucht, den geheimnisvollen Datenstick zu entschlüsseln...

Lange mussten Fans warten, doch nun ist endlich „Am Abgrund“, die dritte Folge der Endzeit-Serie „End of Time“ da. Die ersten beiden Folgen sollte man allerdings aufmerksam gehört haben, denn ohne entsprechende Vorkenntnisse wird man kaum etwas verstehen. Und auch so erfordert „Am Abgrund“ vor allem eines: Konzentration. Zahlreiche Handlungsstränge mit ganz unterschiedlichen Charakteren, die die Ereignisse jeweils aus ihrer eigenen Sicht erzählen, ein offensichtlicher Zusammenhang ist erst mal nicht zu erkennen. Auch die schnellen Schnitte und der Verzicht auf einen Erzähler erschweren das Gehörte an einigen Stellen, doch genau das macht auch den Reiz dieser Folge aus - das Unmittelbare, das Schnelle, das Vielseitige. Wirkliche Antworten bekommt man auch in dieser Folge nicht, höchstens ein paar vage Vermutungen, was hinter dem großen Ganzen steht. Teile der entschlüsselten Datei sind dabei recht aufschlussreich, werfen aber gleich wieder neue Fragen auf und das Hörspiel spannend. Zudem werden unübersehbar die Charaktere in neue Situationen gebracht und auf ein noch größeren Spektakel vorbereitet als es sowieso schon ist, denn auch hier kracht es schon an allen Ecken und Enden. Es ist diese actionbetonte Agentengeschichte, die mit einem Hauch Mystik aufgepeppt ist und mit einer unkonventionellen Produktion versehen wurde, die auch diese Folge so spannend und hörenswert machen.

Oliver Döring hat auch hier wieder hervorragende Sprecher um sich versammelt und kann so die einzelnen Szenen mit viel Ausdruck versehen. Katrin Fröhlich ist als Liz Sheppard zu hören und legt viel Betonung und eine glaubwürdige und eingängige Sprechweise in ihre Stimme. Dietmar Wunder kann als „Chantal“ eine ungewöhnliche Figur darstellen und diese mit starken Charaktereigenschaften versehen, wirkt aber insgesamt doch eine Spur zu klischeebeladen. Till Hagens unverkennbarer Klang funktioniert auch hier als Isaac bestens, er setzt seine Szenen wieder sehr professionell um. Weitere Sprecher sind Gabriele Pietermann, Martin Kessler und Gerrit Schmidt-Foß.

Die hervorragende akustische Gestaltung setzt auch diese Produktion wieder bestens in Szene, wobei Oliver Döring auch hier nicht an heftigen Effekten gespart hat. Die Actionszenen sind mit lauten und prägnanten Geräuschen unterlegt und sorgen so immer wieder für Schreckmomente, während die Musik eher dezent aus dem Hintergrund wirkt. Die Schnitte zwischen den Szenen kommen auch hier wieder unvermittelt und schnell.

Die militärische Komponente des Hörspiels ist auf dem Cover dargestellt, ein riesiger Feuerball schwebt über der dunklen Silhouette der Großstadt, im Vordergrund sind sehr technisierte Maschinen zu sehen. Der düstere Ausdruck des Covers kommt dabei gut zur Geltung. Im Inneren wurde sich auf das Wesentliche konzentriert, wobei die Ankündigung „Niemand kann sich sicher sein“ auf schwarzem Hintergrund ein gelungener Effekt ist.

Fazit: Auch hier wird volle Konzentration gefordert, wenn kleine neue Erkenntnisse in die Handlung kommen und die Charaktere in Stellung gebracht werden. Temporeich in Szene gesetzt und mit viele Actionelementen versehen ist auch hier wieder eine packende und düstere Stimmung entstanden.

VÖ: 5.Dezember 2014
Label: Imaga
Bestellnummer: 978-3-941082-80-9
 
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