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Poldi

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Edgar Wallace löst den Fall - 5. Die Bande der Affen

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Erster Eindruck: Merkwürdige Spuren am Tatort...

Am einem lauen Tag im Mai wird Chiefinspector Bliss zu einem neuen, rätselhaften Fall gerufen, der nicht nur seinen Scharfsinn, sondern auch die Inspiration durch Edgar Wallace fördert. Denn aus einem Güterzug sind zahlreiche äußerst wertvolle Schmuckstücke entwendet worden, auch von dem Personal ist keine Spur mehr zu entdecken. Das Kuriose ist jedoch, dass am Tatort zwar jede Menge Fingerabdrücke vorhanden sind, diese stammen aber eindeutig von Affen...

„Die Bande der Affen“ aus der WinterZeit-Serie „Edgar Wallace löst den Fall“ lässt sich vom Titel her nicht so einfach einer Geschichte des englischen Kult-Autoren zuordnen wie man es beispielsweise beim „irischen Tuch“ konnte. Und das ist auch gut so, denn einerseits orientiert sich diese fünfte Folge deutlich weniger an den Verläufen der bekannten Fälle und findet neue Wege, die sie Chiefinspector Bliss gehen lässt. Andererseits löst eben dieser den Fall dieses mal auch gleich mit Hilfe von mehreren Romanen, sodass ein zu enger Vergleich der Episode nicht gerecht werden würde. Nach dem düster wirkenden Intro samt unheimlichen Tiergekrächze folgt dann erst mal eine recht heitere Szene, in der Bliss gemeinsam mit Sergeant Mander den Tatort untersucht und erste Hinweise findet. Die sich daran anschließenden Ermittlungen sind dann ziemlich kurzweilig gehalten und zeigen ganz unterschiedliche Charaktere, vom halbwegs geläuterten Kriminellen bis hin zu den oberen Kreisen von Scotland Yard. Doch neben dieser Abwechslung werden in jeder Szene mal mehr, mal weniger offensichtliche Hinweise auf Täter und Motiv gegeben. So ist nicht nur ein stetiger Informationsfluss und damit ein hoher Unterhaltungswert gewährleistet, sondern der Hörer kann auch eigene Schlüsse ziehen und dem Rätsel immer mehr auf die Spur kommen. Dass sich in der Auflösung dann noch einige Überraschungen offenbaren ist dann sehr positiv, da im Rückblick alles logisch und stimmig erscheint. Gepaart mit der lebendigen Stimmung der Geschichte ist so eine sehr starke Folge der Serie entstanden, die mich durchweg gut unterhalten hat.

Natürlich ist es wieder Jürgen Kluckert, der in der Rolle des Chiefinspector Bliss sein Können zeigt und den Hörer mit seiner markanten Stimme durch die Handlung begleitet, sich an den passenden Stellen in den Vordergrund stellt, aber genauso gut seine Mitsprecher gut zur Geltung bringt. Der wunderbare Michael Pan ist in der Rolle des Timothy Ferrison zu hören, auch seine Stimme sticht positiv hervor, da er in seinen Szenen eine sehr facettenreiche und auf den Punkt gebrachte Leistung abliefert. Hans Eckart Eckardt punktet in der Rolle des Sir Ashton Brown und verleiht ihm viel Präsenz. Weitere Sprecher sind Reinhard Kuhnert, Tom Jacobs und Werner Wilkening.

Akustisch wird hier recht viel geboten, was schon in der aufwändig mit Geräuschen unterlegten Introszene deutlich wird. Wenn im weiteren Verlauf die Musik mal etwas dramatischer wird, kündigt dies eine besonders wichtige Szene an. Hier greift alles gut ineinander, zumal die Spannungskurve der Handlung gut nachgezeichnet wird.

Der typische orange-rote Farbton der vorigen Folgen wurde auch hier wieder für das Cover genutzt, als Motiv bettet sich darin das angriffslustig verzerrte Gesicht eines Affen ein. Gepaart mit den gelben Elementen ergibt das ein sehr ansehnliches Titelbild. Im kleinen Booklet sammeln sich wie immer übersichtlich aufgelistet alle Beteiligten der Produktion.

Fazit: „Die Bande der Affen“ ist ein sehr starker Vertreter der Serie, in der sich alle Elemente bestens zusammenfügen. Wie immer reizvoll ist dabei die Einbindung von Motiven aus den Wallace-Romanen, und auch dass Bliss hier mal auf sich allein gestellt ist. Immer wieder werden kleine oder große Schritte in Richtung Auflösung gemacht, die dann überraschend und stimmig geraten ist. Sehr hörenswert!

VÖ: 13. Oktober 2017
Label: WinterZeit
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