Poldi

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Dorian Hunter – 26. Die Schöne und das Biest

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Erster Eindruck: Märchen schreibt die Zeit... Oder so ähnlich...

Dorian Hunter erwacht bei einem ihm unbekannten Mann, der sich ihm als Kiwibin vorstellt. Er weiß von Dorians Vergangenheit als Journalist, vor einigen Jahren hat er in Russland nach einem bestimmten Bild von einem Biest und einer hübschen Frau gesucht. Nach einer weiteren Ohnmacht befindet sich Dorian bei der fürsorglichen Tanja in einem kleinen ukrainischen Dorf. Doch dort geht Unheimliches vor sich...

Die Jubiläumsfolge 25 war bei Dorian Hunter ein großer Knall, eine komplexe Geschichte wurde hier auf drei einzelne Episoden aufgeteilt. Im Anschluss daran wird eine Folge präsentiert, die nicht allzu viele Bezüge zum aktuellen roten Faden der Serie hat und eher für sich allein steht, deswegen aber nicht minder spannend und atmosphärisch ist: „Die Schöne und das Biest“. Der Start ist unvermittelt, Dorian erwacht bei Kiwibin und muss sich ebenso wie der Hörer erst einmal zurecht finden. Daran schließt sich eine Geschichte an, die sich um die unheimlichen Vorgänge um das schreckliche Biest in einem kleinen Dorf dreht. Ein Verwirrspiel um Sein und Nichtsein, eine stetig wachsende Bedrohung, die mit immer neuen Höhepunkten auftrumpft, ein furioser Abschluss, der ungewohnt emotional vorgeht – das alles ist prägend für diese Folge. In Ergänzung zu den Geschehen wird in kurzen Szenen immer wieder zu Donald Chapman und Philipp geschaltet, der wieder auf merkwürdige Weise mit den Geschehen verknüpft scheint und so dem Hörer neue Rätsel aufgibt. Die kurze Atempause von der Rahmenhandlung tut der Serie gut, mit „Die Schöne und das Biest“ ist eine herrlich atmosphärische, fast schon märchenhafte und dramatische Folge entstanden, die mich eine gute Stunde lang fesseln konnte.

Irina Platon spricht als Tanja eine der Schlüsselfiguren dieser Handlung und verleiht der hübschen Ukrainerin eine sehr anziehende, freundliche aber auch geheimnisvolle Stimmung, die die Atmosphäre der Folge noch weiteren Auftrieb gibt. Gennadi Vengerov ist als Kiwibin ebenso gelungen besetzt, mit seiner eingängigen Betonung und dem mysteriösen Auftreten wirkt er ähnlich prägend und betont. Ernst-August Schepmann ist als Lubov Wiachowitz zu hören, er wirkt authentisch und kann der Rolle seinen ganz eigenen Stempel aufdrücken. Weitere Sprecher sind Karin Rasenack, Wolf Frass und Waldemar Hooge.

Die Musik passt sich dem märchenhaften Thema der Folge an und gibt sich mystisch und undurchdringlich. Ganz im Stil der Serie vereinen sich zahlreiche Musikstücke, die eigens für die Produktion komponiert wurden und herrlich stimmungsvoll sind, mit ebenso passend wie eindrucksvoll eingebauten Geräuschen, sodass ein dichter Klangteppich um die einzelnen Szenen gewoben wurde.

Vom Biest ist auf dem Cover überraschenderweise nicht zu sehen, dafür wird der Betrachter von der fremdartig wirkenden Schönen angeschaut, deren Gesicht halb unter dem fellbesetzten Kapuzenumhang verborgen ist. Im Hintergrund ist ein hoch aufragendes Gemäuer zu sehen. Die kalte Farbgebung und das winterliche Ambiente setzen sich etwas von den ansonsten vorherrschenden Brauntönen ab.

Fazit: „Die Schöne und das Biest“ ist nicht allzu stark in die Rahmenhandlung der Serie eingebunden und kann auch für sich allein stehen. Die winterliche und düster-märchenhaft anmutende Stimmung zusammen mit einer ungewöhnlichen, gut erzählten Handlung ergibt eine sehr hörenswerte Folge, die mich mit ihrer wendungsreichen Geschichte überzeugen konnte.

VÖ: 5.Dezember 2014
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 4047179882323
 
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