charly

(früher: oxytocinated)
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Aye, seh ich ein. OB sich ein Autor aber davon einschränken lässt ist doch das eigentlich Interessante. :)
Oder er den Gedanken um Diakriminierungsvermeidung nicht sogar eher als Bereicherung empfindet, denn als Einschränkung. Auf alten Stereotypen und Tropes herumreiten kann jeder; ohne diese eine interessante Story bilden ist eher eine Herausforderung... und meiner Meinung nach die weit spannendere.
 

dorisnewton

Freispieler
Oder er den Gedanken um Diakriminierungsvermeidung nicht sogar eher als Bereicherung empfindet, denn als Einschränkung. Auf alten Stereotypen und Tropes herumreiten kann jeder; ohne diese eine interessante Story bilden ist eher eine Herausforderung... und meiner Meinung nach die weit spannendere.

Diese Herausforderung wird aber in der Praxis fast immer damit gelöst, dass die 'Bösen' ausschließlich ältere, weiße, heterosexuelle Männer sind (Siehe 'Tatort'). Nein, ich denke es bedarf heutzutage weitaus mehr Mutes, gegen das Diktat der Political Correctness zu verstoßen als sich brav daran zu halten. Und als Zuhörer weiß ich Abweichungen vom 'Wohlfühl'-Einheitsbrei ebenfalls zu schätzen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 1980

Oder er den Gedanken um Diakriminierungsvermeidung nicht sogar eher als Bereicherung empfindet, denn als Einschränkung.
Klischees verwursten ist eine Sache. Da magst Du recht haben. Das hat aber nicht mit Diskriminierung zu tun, ein Wort, das in seiner Begrifflichtkeit mittlerweile schon derart schwammig ist, dass man es ohnehin niemandem mehr recht machen kann. In sofern sehe ich teils abstruse Forderungen von sogenannten ExpertInnen im Bereich Diskriminierung schon eher als Einschränkung.

Schönes, aktuelles Beispiel, wenn es auch ein Film und kein Hörspiel ist, ist der aktuelle WWII-Film von Christopher Nolan "Dunkirk". Trotz guter Gesamtkritiken hat er sich massive Kritik gefallen lassen müssen, weil generell kaum Frauen und keine dunkelhäutigen Menschen in Hauptrollen vorkämen.

Beispiel:
The trio of timelines can be jarring as you figure out how they all fit, and the fact that there are only a couple of women and no lead actors of color may rub some the wrong way.
Review: Christopher Nolan's 'Dunkirk' examines WWII heroism up close

Und da hört für mich dann die Vernunft auf und fängt die Einschränkung an.
 

Chaos

Schneewittchen
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@BarkersPinhead Diese Kritik an Dunkirk hatte ich letztens auch gelesen. Das nimmt tatsächlich absurde Ausmaße an, wenn etwas kritisiert wird, was nun einmal historisch so korrekt dargestellt wurde. :D

Ich denke, es ist klar, dass man sich nicht in so abstruse Wirrungen verrennen sollte mit seiner political correctness.
Meiner Meinung nach ist es aber auch wichtig, Aufmerksamkeit darauf zu lenken, ob es in den Medien diskriminierende Repräsentation einzelner Gruppen gibt. Denn wenn da niemand mit dem Finger draufzeigt, bleibt es ja "okay".
Für mich stellt eine nicht-diskriminierende Repräsentation aber dar, dass keine Personen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten (Rand-)Gruppe als "total besonders" dargestellt werden. Zum Beispiel brauch ich den Leuten jetzt nicht auf die Nase binden, dass Täter XY von dieser und jener Abstammung war, wenn das überhaupt nichts zur Sache tut. Genauso sollten homosexuelle Beziehungen als genauso selbstverständlich dargestellt werden wie heterosexuelle, also kein Moppel draus gemacht werden. Das Problem ist eben, dass das häufig einfach noch nicht der Fall ist. Häufig finden diese Gruppen überhaupt keine Repräsentation in Formaten, wo das möglich wäre. Das schlägt dann eben in eine Gegenbewegung um und so weiter.

An sich finde ich aber Merles Thema total spannend und interessant, weil es eben vielen Menschen vielleicht noch nicht so bewusst ist, wie dir @dorisnewton möglicherweise, wenn da wie in deinem Beispiel Sinti als die Bösen dargestellt werden.
 

charly

(früher: oxytocinated)
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Diese Herausforderung wird aber in der Praxis fast immer damit gelöst, dass die 'Bösen' ausschließlich ältere, weiße, heterosexuelle Männer sind (Siehe 'Tatort'). Nein, ich denke es bedarf heutzutage weitaus mehr Mutes, gegen das Diktat der Political Correctness zu verstoßen als sich brav daran zu halten. Und als Zuhörer weiß ich Abweichungen vom 'Wohlfühl'-Einheitsbrei ebenfalls zu schätzen.

Mir geht's dabei gar nicht um Political Correctness oder einen Wohlfühl- Einheitsbrei, sondern darum die Bequemlichkeit zu umgehen auf "Altbewährtes" zurückzugreifen; und da zähle ich den "typischen" bösen, weißen, mittel(alten), heterosexuellen Mann hinzu.


Klischees verwursten ist eine Sache. Da magst Du recht haben. Das hat aber nicht mit Diskriminierung zu tun, ein Wort, das in seiner Begrifflichtkeit mittlerweile schon derart schwammig ist, dass man es ohnehin niemandem mehr recht machen kann. In sofern sehe ich teils abstruse Forderungen von sogenannten ExpertInnen im Bereich Diskriminierung schon eher als Einschränkung.

Schönes, aktuelles Beispiel, wenn es auch ein Film und kein Hörspiel ist, ist der aktuelle WWII-Film von Christopher Nolan "Dunkirk". Trotz guter Gesamtkritiken hat er sich massive Kritik gefallen lassen müssen, weil generell kaum Frauen und keine dunkelhäutigen Menschen in Hauptrollen vorkämen.

Beispiel:


Und da hört für mich dann die Vernunft auf und fängt die Einschränkung an.
Oh, klar gibt es abstruse "Forderungen", da roll ich auch mit den Augen. Jedem Recht machen geht leider nicht, denn es wird immer Menschen geben, deren Bedürfnisse zu 180° gegenüber denen anderer stehen.
Dass "Diskriminierung" mittlerweile ein schwammiger Begriff ist, finde ich traurig, aber dem stimme ich zu; häufig wird direkt auf Diskriminierung gepocht, wo sich jemand persönlich wegen was auch immer angegriffen fühlt.
Leider gibt es aber sehr viel Diskriminierung, oder lass es mich "Verunglimpfung", "Schlecherstellung", "negative Pauschalierung", "pauschale Benachteilung" nennen.

Obwohl ich selbst in mehrere "betroffene" Kategorien falle (einkommensschwach, behindert, Frau, chronisch psychisch krank, queer), habe ich lange selbst eher darauf gepocht, dass sich die Adressaten von Begriffen wie "Schwuchtel", "Behindi", "Mädchen", "Nigger" etc. einfach nicht angegriffen fühlen sollen, weil sie es ja sonst erst als Angriff werten und damit den Begriffen und den Nutzern der Begriffe Macht verleihen würden.
Mittlerweile denke ich da etwas anders. Noch immer sehe ich es so, dass es für jeden persönlich hilfreich sein kann sich diese Bezeichnungen nicht zu Herzen zu nehmen.
Aber ich habe in meinem Umfeld (viele queer und/oder behindert/chronisch krank) erlebt, was für Folgen solche simplen Begriffe haben kann; denn "darüber stehen", wenn von außen die eigene Lebensrealität immer wieder als lachhaft dargestellt wird, ist einfach schwer.

Daher meine ich meinen obigen Kommentar eher so: Ich finde es viel spannender und herausfordernder auf gängige Klischees (auch die angeblich "politisch korrekten") zu verzichten und durch eigenes Denken und Hineinversetzen in verschiedene Personengruppen Geschichten zu erzählen, die nicht pauschal irgendwen schlecht darstellen oder erniedrigen. Auch, wenn es schwierig ist und es eben nicht jedem recht zu machen ist, ist es meiner Meinung nach ein besserer Ansatzpunkt als "ach, klappt eh nicht, dann scheiß ich drauf... will mich von den anstelligen Leuten nicht einschränken lassen" (überspitzt formuliert).

Für mich stellt eine nicht-diskriminierende Repräsentation aber dar, dass keine Personen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten (Rand-)Gruppe als "total besonders" dargestellt werden. Zum Beispiel brauch ich den Leuten jetzt nicht auf die Nase binden, dass Täter XY von dieser und jener Abstammung war, wenn das überhaupt nichts zur Sache tut. Genauso sollten homosexuelle Beziehungen als genauso selbstverständlich dargestellt werden wie heterosexuelle, also kein Moppel draus gemacht werden. Das Problem ist eben, dass das häufig einfach noch nicht der Fall ist. Häufig finden diese Gruppen überhaupt keine Repräsentation in Formaten, wo das möglich wäre. Das schlägt dann eben in eine Gegenbewegung um und so weiter.
*unterschreib*
 
G

Gelöschtes Mitglied 1980

@Chaos Bin ich an sich ganz bei Dir. Ich bin in Konsequenz aber auch der Meinung, dass eine "Überhöhung" von Randgruppen und/oder Minderheiten ähnlich kontraproduktiv ist.

Gut zu bebobachten bei der Serie "Class". Die haut einem das Diversitätsprinzip so dermaßen um die Ohren, dass es zum einen stört (habs nicht bis zur 4ten Folge geschafft, weils echt nicht mehr zu ertragen war!), zum einen die Serie aber total unauthentisch wirken lässt. Und wir sprechen hier von einer Serie, in der es um Außerirdische, transdimensionale Entitäten und so nen Kram geht. Das hat bei Torchwood deutlich besser geklappt.

Ich bin inzwischen an einem Punkt, wo mir solche Unterschiede zwischen Individuen schlicht egal sind. Es spielt doch keine Rolle, wo man herkommt, wen man liebt, was im Kopf eines Menschen vorgeht. Und es geht mich schlicht auch nichts an. Dafür gehört niemand verurteilt, umgekehrt aber auch nicht auf ein Podest gehoben. Es spielt (für mich) schlicht keine Rolle. Ein Mensch definiert sich zwischenmenschlich durch seine Taten anderen gegenüber. Und daran orientiert behandele ich andere Menschen. Und darin sehe ich (für mich) tatsächliche Political Correctnes.

@oxytocinated Ich könnte jetzt anfangen, über mediale Diskriminierung von Männern zu "whataboutismen", denke aber nicht, dass das zielführend ist. Ich verweise einfach nochmal auf den ersten Teil dieses Posts, da ich denke, dort alles gesagt zu haben.

Zum Thema:
Daher meine ich meinen obigen Kommentar eher so: Ich finde es viel spannender und herausfordernder auf gängige Klischees (auch die angeblich "politisch korrekten") zu verzichten und durch eigenes Denken und Hineinversetzen in verschiedene Personengruppen Geschichten zu erzählen, die nicht pauschal irgendwen schlecht darstellen oder erniedrigen. Auch, wenn es schwierig ist und es eben nicht jedem recht zu machen ist, ist es meiner Meinung nach ein besserer Ansatzpunkt als "ach, klappt eh nicht, dann scheiß ich drauf... will mich von den anstelligen Leuten nicht einschränken lassen" (überspitzt formuliert).

Ich schreibe einfach meine Geschichten. Ich versuche dabei, originell zu sein, oder eben ganz bewusste trashig und Klischees durchkauend, wenns quasi eine Genre-Hommage sein soll. Aber ich mache das nicht abhängig davon, was vielleicht von jemandem gefordert wird. Ich schaue danach, was wohl (aus meiner Sicht) eine gute, unterhaltsame Geschichte wird.
 

Chaos

Schneewittchen
Teammitglied
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Ich bin inzwischen an einem Punkt, wo mir solche Unterschiede zwischen Individuen schlicht egal sind. Es spielt doch keine Rolle, wo man herkommt, wen man liebt, was im Kopf eines Menschen vorgeht. Und es geht mich schlicht auch nichts an. Dafür gehört niemand verurteilt, umgekehrt aber auch nicht auf ein Podest gehoben. Es spielt (für mich) schlicht keine Rolle. Ein Mensch definiert sich zwischenmenschlich durch seine Taten anderen gegenüber. Und daran orientiert behandele ich andere Menschen. Und darin sehe ich (für mich) tatsächliche Political Correctnes.
Das!

Ich versteh vollkommen, wenn dich eine "Überhöhung" von Randgruppen stört. Allem voran sollte ja doch die Authentizität des Formates (sei es jetzt Hörspiel oder Film) stehen und das passiert m.E.n. nur, wenn Menschen einfach als Menschen behandelt werden.
 
G

Gelöschtes Mitglied 1980

Ich versteh vollkommen, wenn dich eine "Überhöhung" von Randgruppen stört. Allem voran sollte ja doch die Authentizität des Formates (sei es jetzt Hörspiel oder Film) stehen und das passiert m.E.n. nur, wenn Menschen einfach als Menschen behandelt werden.

Alle Daumen hoch, die ich habe. Und noch n paar andere, die ich mir irgendwo ausleihen muss ;)
Und zur Authentizität gehört auch, dass z.B. ein Anthagonist Dinge tut, die nicht nett sind.
 

Woundwort

Aaron Cutter
So, weil ich gestern keine Zeit dazu hatte, hier meine Begründung weshalb ich dorisnewtons ersten Post für rechtspopulistischen Bullshit ohne Gehalt betrachte:

Punkt 1 - Einfach mal irgendetwas unterstellen
Interessant wäre für mich auch, etwas über Frau Poisels berufliche Ambitionen, die ja vermutlich auch hinter ihrer Master-Arbeit stecken, zu erfahren. Ist es vielleicht eine Professur für Gender-Fragen ? Die haben ja seit einigen Jahren große Konjunktur.

Die Autorin dieses Posts vermutet einfach mal, dass Merle eine "Professur in Gender-Fragen" anstrebt. Abgesehen davon, dass die Autorin scheinbar nicht weiß, was eine Professur überhaupt bedeutet, wird Merle einfach mal ins Abseits gestellt, nach dem Motto: "Die beschäftigt sich mit Diskriminierung, dann ist sie bestimmt so eine linksgrün-versiffte Gutmenschen-Frau!" Eine wissenschaftlich neutrale Sichtweise ist hier gar nicht erwünscht, es wird lieber dogmatisch rumgepöbelt.

Punkt 2 - Die Strohmanntaktik
Ich kann mir vorstellen, dass sich Frau Poisel auch sehr an den traditionellen Rollenbildern, die in älteren Hörspielen vermittelt werden, stört, wo tatsächlich noch heile 'Vater-Mutter-Kind'-Familien dominieren statt karriereorientierte 'Patchwork'-Lebensgemeinschaften, die natürlich moralisch viel höher stehen.

Und es wird munter weiter unterstellt. Wo wird denn bitte schön behauptet, dass Patchwork-Familien "moralisch viel höher stehen", als Vater-Mutter-Kind-Familien? Hat Merle das behauptet? Hat irgendjemand so was behauptet? Nein! Hier wird die Stohmann-Taktik angewendet. Dem "Gegner" werden irgendwelche Argumente in den Mund gelegt, die man ganz einfach widerlegen kann. So gewinnt man jede Debatte.

Punkt 3 - Die böse Wissenschaft ist eh korrupt
Auch mir stößt es unangenehm auf, wenn ich bei alten '5 Freunden'-Hörspielen mit Stereotypen über Roma und Sinti konfrontiert werde. Aber ich halte mich für mündig genug, dies selber einzuordnen und kann auf wissenschaftliche Belehrungen von hochbezahlten Ideologen gut verzichten.

Zunächst einmal wird von sich auf andere geschlossen (ich bin mündig genug, um Stereotype nicht ernst zu nehmen, also sind es alle anderen auch) und natürlich gibt es wieder (hoch)bezahlte Ideologen, die irgendwo sitzen und von irgendwem (vermutlich dem Staat, vermutlich VON UNSEREN STEUERN!!!) hoch bezahlt werden, damit DIE DA OBEN eine Rechtfertigung ihre Kuschelpolitik einfach so weiter zu führen. Natürlich gibt es da keine konkreten Zahlen oder Fakten zu, aber mal ehrlich, wir kennen doch alle diese korrupten Wissenschaftler und Politiker mit ihrer Bilderberger-Konferenz.

Punkt 4 - Denkvorgaben des bösen Staats
Wohin staatliche Denkvorgaben führen, kann man ja seit Jahr und Tag bei den immer langweiliger werdenden aber politisch hochkorrekten 'Tatort'-Krimis in der ARD beobachten.

Ein weiterer Klassiker: Gibt es ein Gesetzt, in dem besagt, dass nur weiße, heterosexuelle Männer Täter im Tatort sein dürfen? Ich denke nicht. Gibt es ein Gesetz, dass verbietet, dass man keine "PC-inkorrekten" Posts im Internet verfassen darf? Ich denke nicht. Es gibt nur eine "Meinung", die vom Staat verboten ist, aber soweit möchte ich jetzt hier nicht gehen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 1980

@Woundwort
Nun mal langsam. Ohne hier für irgendwen Partei ergreifen zu wollen, muss ich feststellen, dass Du es mit der Polemik und den Mutmaßungen ganz gut selbst schaffst. Wie wäre es, wenn wir zu einem sachlichen Ton zurückkehren und nicht mit Politika um uns schmeißen?
Deinen aggressiven Ton verstehe ich ehrlich gesagt nicht so recht und finde ihn auch etwas überzogen
 
G

Gelöschtes Mitglied 1980

@benkuly Einer gewissen Feindseeligkeit in OP von dorisnewton stimme ich auf jeden Fall zu. Auch WEIL es ihr erster Post war. Das war mir ebenfalls aufgefallen. Daraus aber direkt "rechtpopulistischen Bullshit" zu machen...ich weiß ja nicht.
Klar, dorisnewton geht hier sehr in die Richtung "anti political correctness". Aber ist das direkt rechtspopulistisch?
 

benkuly

<nobody></nobody>
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@BarkersPinhead
Da geb ich dir recht. Ich würde es auch eher als rechts angehaucht bezeichnen. Ich bin wahrscheinlich auch ein wenig vorgeschädigt (bin aus dem Raum Dresden) und musste mir schon oft genau solche Floskeln anhören. Aber kann natürlich auch sein, dass ich übersensibilisiert bin...
Edit: Auf jeden Fall politisch und nicht wirklich passend für dieses Forum...
 

Woundwort

Aaron Cutter
Klar, dorisnewton geht hier sehr in die Richtung "anti political correctness". Aber ist das direkt rechtspopulistisch?

Es ist ja nicht nur "anti political correctness". Sie unterstellt ja zum Beispiel auch, dass nur weil Merle eine Masterarbeit zum Thema "Diskriminierung in Hörspielen" schreiben möchte (die eigentlich zwingender weise neutral gehalten werden muss), sie automatisch Patchwork-Familien moralisch höhergestellt sieht, als traditionelle Familien.

Und wie ich bereits schrieb, sie belegt halt nichts und behautet einfach so in den luftleeren Raum.

Edit: Zumal sie auch scheinbar gar keine Lust darauf hat zu diskutieren, da sie gar nicht auf das einging, was diskutiert wurde, sondern sie sich nur auf eine Person gestürzt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:

Woundwort

Aaron Cutter
@Woundwort Und das ist rechtspopulistisch weil...?
1. Unterteilung in die hier unten und die da oben. Mit "die hier unten" meint sich sich selbst und alle anderen, die nicht auf da die da oben, also die hochbezahlten Ideologen hören.
2. Nicht belegbare Denkverbote werden in den Raum geworfen. Die bekannteste Phrase dürfte "Das wird man doch noch sagen dürfen sein".
3. Es wird keine einzige der Aussagen belegt.
4. Es geht gegen Minderheiten, in diesem Fall gegen Patchworkfamilien.
5. Es wird kein Dialog gesucht. dorris hat sich angemeldet und sofort dieses Pamphlet rausgehauen das einzig und alleine eine Person zum Ziel hatte und gar nicht auf die Diskussion eingegangen ist.
 
G

Gelöschtes Mitglied 1980

Zu 1) Die Abneigung gegen "die da oben" (wer auch immer das im Kontext dann grad ist) hört oft genug auch von Links. Das Wort Bonze kommt da einem in den Sinn.

Zu 2) Die Denkverbote hast Du ihr unterstellt. Sie sprach von Denkvorgaben. Und dass zur Zeit versucht wird, einen bestimmten gesellschaftlichen Konsens durchzusetzen, oft gerade von den Medien, kann man nicht bestreiten. Nein, ich brülle nicht "Lügenpresse" oder sowas, aber les einfach mal ne Woche lang jeden Tag "Zeit online" dann merkst Du vielleicht was ich meine.

Zu 3) Das trifft auch auf die Unterstellungen zu, die Du selbst in Deinem Post rausgehauen hast.

Zu 4) Ist es dann also generell rechtspopulistisch, sich gegen Minderheiten auszusprechen? Gilt das bei allen Minderheiten? Konsequent dann also auch ReichsbürgerInnen, GewaltverbrecherInnen und so fort?
Und selbst wenn sie ein Problem mit "Patchwork-Lebensgemeinschaften", wie sie es ausdrückt, hat. Na und? Darf sie das nicht?

Zu 5) Zugegeben, das ist wirklich ein wenig merkwürdig. Da bin ich bei Dir. Rechtspopulistisch ist das aber trotzdem nicht.

Weißt Du, @Woundwort, man ist heute so unglaublich schnell damit, Menschen in politische Lager einzusortieren. Kacke, ich kann mir auch gut vorstellen, dass Du MICH spätestens nach diesem Post als rechts einordnest. Glaub mir, ich bin nicht rechts. Ich persönlich schreibe mich keiner politischen Gesinnung zu.
Ich bin einfach der Meinung, man sollte bei einer Debatte/Diskussion sachlich miteinander umgehen und einem nicht direkt rechtspopulistische Tendenzen vorwerfen, wo objektiv nicht so wirklich welche sind. Deine Aggression rechtfertigt das alles aus meiner Sicht so oder so nicht.
Über die Aussagen von dorisnewton kann man diskutieren. Man muss ihre Meinung nicht teilen. Tu ich auch nicht. Aber gleich mit der mehr oder weniger implizierten Nazikeule rumzufuchteln führt die Diskussion an sich ad absurdum.

[Edit: Nachtrag]
Mir kommt es insgesamt so vor, als fühltest Du Dich von ihrem Post persönlich angegriffen. Darfst Du meinethalben auch, auch wenn ich keinen Grund dafür sehe. Aber als Konsequenz daraus scheinst Du sie dafür an einen Pranger stellen und abstrafen zu wollen.
Vielleicht interpretiere ich in Deine Aggression zu viel rein, aber so kommt es mir vor. Korrigier mich gern, sollte ich da falsch liegen.
 

Woundwort

Aaron Cutter
Zu 1) Die Abneigung gegen "die da oben" (wer auch immer das im Kontext dann grad ist) hört oft genug auch von Links. Das Wort Bonze kommt da einem in den Sinn.

Zu 2) Die Denkverbote hast Du ihr unterstellt. Sie sprach von Denkvorgaben. Und dass zur Zeit versucht wird, einen bestimmten gesellschaftlichen Konsens durchzusetzen, oft gerade von den Medien, kann man nicht bestreiten. Nein, ich brülle nicht "Lügenpresse" oder sowas, aber les einfach mal ne Woche lang jeden Tag "Zeit online" dann merkst Du vielleicht was ich meine.

Zu 3) Das trifft auch auf die Unterstellungen zu, die Du selbst in Deinem Post rausgehauen hast.

Zu 4) Ist es dann also generell rechtspopulistisch, sich gegen Minderheiten auszusprechen? Gilt das bei allen Minderheiten? Konsequent dann also auch ReichsbürgerInnen, GewaltverbrecherInnen und so fort?
Und selbst wenn sie ein Problem mit "Patchwork-Lebensgemeinschaften", wie sie es ausdrückt, hat. Na und? Darf sie das nicht?

Zu 5) Zugegeben, das ist wirklich ein wenig merkwürdig. Da bin ich bei Dir. Rechtspopulistisch ist das aber trotzdem nicht.

Weißt Du, @Woundwort, man ist heute so unglaublich schnell damit, Menschen in politische Lager einzusortieren. Kacke, ich kann mir auch gut vorstellen, dass Du MICH spätestens nach diesem Post als rechts einordnest. Glaub mir, ich bin nicht rechts. Ich persönlich schreibe mich keiner politischen Gesinnung zu.
Ich bin einfach der Meinung, man sollte bei einer Debatte/Diskussion sachlich miteinander umgehen und einem nicht direkt rechtspopulistische Tendenzen vorwerfen, wo objektiv nicht so wirklich welche sind. Deine Aggression rechtfertigt das alles aus meiner Sicht so oder so nicht.
Über die Aussagen von dorisnewton kann man diskutieren. Man muss ihre Meinung nicht teilen. Tu ich auch nicht. Aber gleich mit der mehr oder weniger implizierten Nazikeule rumzufuchteln führt die Diskussion an sich ad absurdum.

[Edit: Nachtrag]
Mir kommt es insgesamt so vor, als fühltest Du Dich von ihrem Post persönlich angegriffen. Darfst Du meinethalben auch, auch wenn ich keinen Grund dafür sehe. Aber als Konsequenz daraus scheinst Du sie dafür an einen Pranger stellen und abstrafen zu wollen.
Vielleicht interpretiere ich in Deine Aggression zu viel rein, aber so kommt es mir vor. Korrigier mich gern, sollte ich da falsch liegen.

Zu 1.) Ja, aber offensichtlich ist sie nicht links, oder?

Zu 2.) "[...]aber les einfach mal ne Woche lang jeden Tag "Zeit online" dann merkst Du vielleicht was ich meine." Meinst du den Konsens, dass man z.B. niemanden ins Gesicht schlägt oder das man niemanden beleidigt? Das erscheint mir doch ein ganz guter Konsens zu sein.

Zu 3.) Was für Aussagen meinst du denn konkret? Wenn ich z.B. sage, dass ich ein Strohmann-Argument, weil es alle Kriterien dessen erfüllt und Beispiele gebe, dann ist belegt.

Zu 4.) Natürlich darf man das, ist aber auch ein Teilaspekt des Rechtspopulismus: Rechtspopulismus – Wikipedia
In dem Fall vor allem die konservativen Familienvorstellungen. Und NEIN, das ist nicht sofort Rechts oder Rechtspopulistisch, wenn man klassische Familienbilder bevorzugt, aber es ist nun mal ein ein typisch rechtspopulistisches Narrativ. Zumal es gar keinen Grund gab dies zu behaupten.

Zu 5.) Es ist aber allgemein Populistisch nicht an richtigen Lösungen, sprich an einer Diskussion interessiert zu sein.

Und nein, ich halte dich nicht für Rechts, ich halte dich für unpolitisch. Das das Forum generell ein eher unpolitischer Ort ist, ist meiner Meinung nach sehr positiv und um so schlimmer stößt es mir dann auch, wenn sich Leute einfach mal anmelden und so ein politisches Pamphlet von sich geben.

Ich habe mich ein wenig mit Rechtspopulismus beschäftigt und kenne die Argumentationsmuster ziemlich gut. Dieser Post von ihr ist ein wahrer Prototyp dafür. Er enthält alles, was allgemein als Rechtspopulistische Rhetorik definiert wird, auch das spielen mir Andeutungen und Unverfänglichkeiten. Nur sehr ungerne würde ich sehen, dass die Leute hier dem auf den Leim gehen, was ja auch nicht der Fall war.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich deine Arbeit schätze und hoffe, dass du mir diese eher harte Diskussion nicht krumm nimmst :)
 
G

Gelöschtes Mitglied 1980

Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich deine Arbeit schätze und hoffe, dass du mir diese eher harte Diskussion nicht krumm nimmst :)
Ich nehm Dir überhaupt nichts krumm, so lange Dein Ton sachlich bleibt. Ist das gegeben, kann die Diskussion noch so hart werden.

That said...

Zu 1) Offensichtlich? Woran machst Du das denn fest? Und...rechts ist sie offensichtlich aber wohl auch nicht, wenn ich ihren Einwand bezüglich der Sinti und Roma anschaue.

Zu 2) Wann wäre sie beleidigend gegen irgendwen geworden? Provokativ einverstanden. Tendenziell feindseelig, auch. Unterstellend? Keine Frage! Aber beleidigend? Wo?

Zu 3) *Tief Luft hol*
"Abgesehen davon, dass die Autorin scheinbar nicht weiß, was eine Professur überhaupt bedeutet"
"Die beschäftigt sich mit Diskriminierung, dann ist sie bestimmt so eine linksgrün-versiffte Gutmenschen-Frau!"
"Eine wissenschaftlich neutrale Sichtweise ist hier gar nicht erwünscht"
"Zunächst einmal wird von sich auf andere geschlossen (ich bin mündig genug, um Stereotype nicht ernst zu nehmen, also sind es alle anderen auch)"
"damit DIE DA OBEN eine Rechtfertigung ihre Kuschelpolitik einfach so weiter zu führen"
"aber mal ehrlich, wir kennen doch alle diese korrupten Wissenschaftler und Politiker mit ihrer Bilderberger-Konferenz."
"Gibt es ein Gesetzt, in dem besagt, dass nur weiße, heterosexuelle Männer Täter im Tatort sein dürfen?"
"Gibt es ein Gesetz, dass verbietet, dass man keine "PC-inkorrekten" Posts im Internet verfassen darf?"

*geräuschvoll ausatme*

Zu 3b)
Es gibt nur eine "Meinung", die vom Staat verboten ist, aber soweit möchte ich jetzt hier nicht gehen.
Zu spät, hast Du im Grunde schon, wenn auch implizit. Nämlich durch den Vorwurf des Rechtspopulismus.

Zu 4) Ein möglicher Teilaspekt, würde ich sagen, aber ich verstehe, was Du meinst.

Und NEIN, das ist nicht sofort Rechts oder Rechtspopulistisch, wenn man klassische Familienbilder bevorzugt, aber es ist nun mal ein ein typisch rechtspopulistisches Narrativ.
Also...nein, aber doch?

Zu 5) Zunächst mal hat sie ihre Sichtweisen in Form von Thesen in den Raum geschmissen. Nicht sehr diplomatisch und, da stimme ich nach wie vor zu, der Zeitpunkt war eigenartig, aber erstmal waren es eine handvoll Thesen.
Diese wurden tatsächlich diskutiert, auch, wenn sich ihre Beteilung in sehr überschaubaren Grenzen hielt. Also ja, ich stimme Dir zu, ein wirkliches Interesse an einer wirklichen Diskussion scheint da nicht gegeben zu sein.
Aber auch das ist nicht ein Exklusivverhalten von Rechtspopulisten.

Er enthält alles, was allgemein als Rechtspopulistische Rhetorik definiert wird, auch das spielen mir Andeutungen und Unverfänglichkeiten.
Bitte belege das und zeige offizielle Defintionen, rechtspopulistischer Rhetorik.
 

Woundwort

Aaron Cutter
1.) Folgende Indizien sprechen dafür:
->Nutzung des Rechten Duktus und einiger seiner Narrative
->Ablehnung der wissenschaftlichen Untersuchung von Diskriminierung in Hörspielen
->Konservatives Familienbild
->Der Staat gibt (linke) Denkvorgaben vor (ist in diesem Fall gleichbedeutend mit Denkverboten, da offensichtlich nicht PC-konformes Denken verboten wurde)

2.) Abgesehen, dass der Verzicht auf Provokationen und Unterstellungen, meiner Meinung nach, auch zum Konsens gehören sollte (ja, ich habe in meinem ersten Post hier auch damit gebrochen, das sehe ich ein), ist eine Beleidigung immer das, was man als Beleidigung empfindet. Dazu kann die Unterstellung, dass man ein "hochbezahlter Ideologe" ist, zumindest als beleidigende Unterstellung gewertet werden.

3.) "Abgesehen davon, dass die Autorin scheinbar nicht weiß, was eine Professur überhaupt bedeutet"
-Während seines Masters kann man nicht direkt eine Professur anstreben.

"Die beschäftigt sich mit Diskriminierung, dann ist sie bestimmt so eine linksgrün-versiffte Gutmenschen-Frau!"
-Das war in der Tat überspitzt, die Unterstellung, dass jede Person, die wissenschaftlich mit Diskriminierung beschäftigt automatisch eine Professur für Genderfragen anstrebt, impliziert dies aber.

"Eine wissenschaftlich neutrale Sichtweise ist hier gar nicht erwünscht"
-Sie schrieb wortwörtlich "auf wissenschaftliche Belehrungen kann ich verzichten".

"Zunächst einmal wird von sich auf andere geschlossen (ich bin mündig genug, um Stereotype nicht ernst zu nehmen, also sind es alle anderen auch)"
-Touché. Sie sagt nicht wortwörtlich, dass diese Belehrungen niemand braucht.

"damit DIE DA OBEN eine Rechtfertigung ihre Kuschelpolitik einfach so weiter zu führen"
-Das ist ebenfalls überspitzt, wird aber durch die "staatlichen Denkvorgaben" impliziert, wenn man den Schritt macht und "staatliche Denkvorgaben" mit den "hochbezahlten Ideologen" verknüpft.

"aber mal ehrlich, wir kennen doch alle diese korrupten Wissenschaftler und Politiker mit ihrer Bilderberger-Konferenz."
-Das war vielleicht etwas zu überspitzt.

"Gibt es ein Gesetzt, in dem besagt, dass nur weiße, heterosexuelle Männer Täter im Tatort sein dürfen?"
-Das ist eine rhetorische Frage, keine Aussage.

"Gibt es ein Gesetz, dass verbietet, dass man keine "PC-inkorrekten" Posts im Internet verfassen darf?"
-Das auch.

4.) Und wenn man viele Teilaspekte (siehe auch 1)) zusammen hat, hat man ein ganzes, wenn man nur einen Aspekt hat, heißt es nicht, dass man ein ganzes hat. Hat ein Lebewesen Wurzeln, ist es nicht unbedingt ein Baum, hat es allerdings einen dicken Stamm und Blätter, ist es mit großer Sicherheit ein Baum.

5.) Rechtspopulismus – Wikipedia
->"Über diese Punkte hinaus lassen sich nur schwer Gemeinsamkeiten unter den rechtspopulistischen Parteien finden. Dies ist einerseits im Wesen des Rechtspopulismus begründet, der keine konsistente Ideologie darstellt, sondern sich vielmehr an den Deutungsangeboten existierender Ideologien wie Nationalismus, Neoliberalismus oder Sozialdemokratie bedient. Da sich diese in der Regel widersprechen, verzichten rechtspopulistische Parteien darauf, eine detaillierte Programmatik auszuarbeiten oder ein umfassendes Wertekonzept zu verfolgen."

(Bitte das Zitat im Kontext sehen, ich unterstelle niemandem Nationalistisch, Neoliberal oder Sozialdemokratisch zu sein, es geht nur um die Schwammigkeit in der Rhetorik)

Außerdem: Wie Rechtspopulisten die Sprache instrumentalisieren – und was man dagegen tun kann

->"Schwammige Forderungen, die jeder anders versteht: „Mehr Demokratie"

Populistische Politiker und Aktivisten fordern oft und gerne mehr Demokratie. Das klingt erst einmal unverfänglich, gegen mehr Demokratie dürfte ja eigentlich niemand etwas haben, oder?"

Ja ich weiß, Vice ist böse, der Artikel ist aber meiner Meinung nach okay.

Und ja, ich weiß, dass auch Rechtspopulismus nicht klar definiert ist und deine Forderung dadurch quasi unmöglich wird. Das ist aber so nah dran wie es auf die Schnelle geht.
 
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