• Blut-Tetralogie   Dark Space

Poldi

Mitglied
Die Elfen – Kinder der Nacht

de-kinderdernacht.jpg


Erster Eindruck: Dunkelheit im Winterwald...

Emerelle und ihr Zwillingsbruder Meliander sind im nächtlichen, eisigen Wald ganz auf sich allein gestellt. Denn ihre Mutter, mit der sie auf der Flucht vor den Drachen sind, ist seit Stunden verschwunden. Doch diese hat ihre Kinder nicht etwa mutwillig verlassen, sondern sucht verzweifelt nach einem Ausweg aus ihrer Situation. Eine eine ganz spezielle Begegnung bringt sie dabei einen Schritt voran.

14 Folgen lang hat die Hörspielserie um Bernhard Hennens „Die Elfen“ mit ihrem klassischen Fantasy-Thema Hörspielfreunde gut unterhalten. Doch nach den beiden Staffeln ist nicht ganz Schluss, die Serie wird in veränderter Form fortgeführt. Denn statt einem durchgehenden Handlungsstrang werden nun einzelne Themen noch einmal näher beleuchtet, doch auch die Form der Darbietung ist nun eine andere: Hörbuch statt Hörspiel ist nun die Devise. Der Start mit „Kinder der Nacht“ dreht sich um eine Episde aus den Jugendtagen der späteren, mächtigen Elfenkönigin Emerelle, die hier mit ihrer Mutter und ihrem Zwillingsbruder auf der Flucht vor den wütenden Drachen ist. Auch wenn die Eröffnungsszene den Fokus auf Emerelle legt, die eigentliche Hauptfigur ist hier ihre Mutter Nandalee, die ihre Kinder beschützen will und dabei ungewöhnliche Wege gehen muss. Gespickt mit kleineren Rückblicken, unheimlichen Begegnungen und natürlich auch mehr Hintergrund von Emerelle entsteht aus dieser kleinen, nur wenige Stunden umfassenden Handlung eine sehr dichte Atmosphäre, die mit ihrer kühlen und düsteren Ausstrahlung zu überzeugen weiß. Die Handlung ist spannend – auch wenn man die übrigen Folgen bisher nicht kennt. Sicherlich ist es interessant, die weiteren Hintergründe der bekannten Figuren zu erfahren, doch auch ohne dieses Extra funktioniert „Kinder der Nacht“ prächtig.

Wer könnte diese Episode besser sprechen als Daniela Hoffmann, die bereits in der Hörspielserie der Figur der Emerelle vertont hat? Ihr heller Klang nimmt immer wieder unterschiedliche Facetten an, sie geht sehr gut auf die (wenigen) Charaktere ein und schafft mit ihrer Stimme eine sehr dichte Atmosphäre. Dabei kann sie auch den Spannungsbogen der Folge gekonnt aufgreifen und nachzeichnen, sodass sie einen sehr runden Eindruck hinterlässt.

Geräusche spielen in dieser Vertonung gar keine Rolle, und auch Musik ist nur bei einigen Szenenübergängen zu hören. Dann klingt sie orchestral und mystisch, was die vorherrschende Stimmung gut unterstützt. Ansonsten konzentriert sich die Umsetzung voll auf die Stimme von Daniela Hoffmann, die die Handlung aber auch voll und ganz tragen kann.

Der machtvolle Drache, der gerade am Ende der Folge eine so wichtige Rolle spielt, ist auf dem Cover zu sehen. Mit spitzen Zähnen, geschuppter Haut und kräftigen Hörnern macht er einen sehr gefahrvollen Eindruck, der durch die Elfen und dem Berg im Hintergrund gut ergänzt wird. Im Inneren des kleinen Booklets gibt es neben Fotos von Autor und Sprecherin auch einen kleinen, einleitenden Text zur Handlung.

Fazit: Eine in sich abgeschlossene Handlung, die für sich allein stehen kann, aber eben auch viele Bezüge zu den Elfen-Hörspielen hat. Das fügt sich alles gut zusammen und überzeugt mit der auf den Punkt gebrachten und atmosphärisch sehr dichten Handlung, die von Daniela Hoffmann ganz wunderbar gelesen wurde.

VÖ: 30. Juni 2017
Label: Zaubermond
Bestellnummer: 978-3-95426-995-2
 
Oben