Poldi

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Die drei ??? - und das kalte Auge

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Erster Eindruck: Croatoan und Roanoke

Justus, Peter und Bob erfahren von einer seltsamen Diebstahlserie in Rocky Beach, doch die gestohlenen Vasen und die verschwundenen Katzen sind erst der Anfang. Denn bei ihrer Spurensuche stoßen sie auf einen Magier, der seine geheimnisvolle Sammlung auflösen möchte und damit Mystiker aus der gesamten Umgebung anlockt...

Die zweite Staffel der eigens für die Planetarien produzierten Folgen der drei ??? ist mittlerweile in vielen Städten angelaufen, da veröffentlicht Europa den dritten und letzten Teil der ersten Staffel auf einer Doppel CD – was für den Inhalt der Geschichte leider deutlich zu lang geraten ist. Dafür wurden dann viele Charaktere eingefügt, die die Handlung nicht wirklich voranbringen und diese etwas wirr wirken lassen. Allerdings sind diese auch recht skurril und schräg, was wieder einen gewissen Unterhaltungswert mich sich bringt. Etwas zwiespältig ist auch das Motiv des geheimnisvumwitterten Roanoke, eine düstere Insel, um die immer wieder Andeutungen gemacht werden, die die Stimmung anheizt, aber immer wieder wird das Thema dann ungenutzt fallen gelassen. Auch aus der Bedeutung von „Croatoan“, was an die Tatorte geschmiert wurde, hätte man mehr herausholen können. Umso unverständlicher ist es da, dass die Dialoge sehr in die Länge gezogen wirken. Zum Teil ist dies dem eigentlichen Zweck dieser Produktion geschuldet, Stimmen und Geräusche aus unterschiedlichen Richtungen erklingen zu lassen, teilweise sind diese aber auch einfach nicht auf den Punkt gebracht worden. So hinterlässt die Folge einen recht mittelmäßigen Eindruck, da viele positive Aspekte einfach nicht genügend ausgeführt wurden. Wirklich schlecht ist „Die drei ??? und das kalte Auge“ nicht, wirklich vom Hocker gehauen hat sie mich allerdings auch nicht.

Skinny Norris hat hier mal wieder einen Auftritt, sodass Andreas von der Medens Stimme wohl zum letzten Mal in der Serie erklingt. Die Figur ist hier jedoch etwas überzeichnet worden, sodass Skinny eher wie in der Kids-Variante der Serie wirkt. Santiago Ziesmer ist in einer interessanten Doppelrolle zu hören und setzt diese mit seiner unverkennbaren Stimme hübsch sonderbar klingt und sich selbst immer wieder ins Wort fällt. Und natürlich dürfen Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich nicht fehlen, die ihre Hauptrollen routiniert und sicher sprechen.

Diese Folge fällt durch ihre zahlreichen Geräusche auf, die auch im Stereo-Effekt noch gut zur Geltung kommen. Und wer eine Produktion der Reihe schon einmal in einem Planetarium erlebt hat, bekommt dann auch einen Eindruck davon, wie diese als immersives Hörspiel klingen. Die Musik ist stimmig ausgewählt, hätte die düsteren Momente aber durchaus noch mehr betonen können.

Gut gefällt mir hier das Cover mit dem finster dreinblickenden Indianer, der mit Schatten und der kühlen, blauen Grundfarbe gut in Szene gesetzt wurde. Die beiden CDs befinden sich in einem stabilen und hübsch aufgemachten Digipack, das aus matter Pappe gefertigt wurde. Weitere Informationen sind zwar nicht zu sehen, das Innere ist aber übersichtlich und ansehnlich gestaltet.

Fazit: Dieses Hörspiel besticht durch zahlreiche sehr gute Ansätze, die jedoch nicht so recht zur Geltung kommen. Gerade die Andeutungen um Croatoan und Roanoke verpuffen ziemlich schnell und machen Platz für eine recht langezogene Handlung, die mit einigen skurrilen Charakteren gespickt ist. Hier hätte man deutlich mehr herausholen können.

VÖ: 25. August 2017
Label: Europa
Bestellnummer: 889854079925
 
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