Poldi

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Die drei ??? – 163. und der verschollene Pilot

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Erster Eindruck: Justus, Peter und Bob im angelegenen Niemandsland

Justus, Peter und Bob sind unterwegs auf einer abgelegenen Landstraße, als eine plötzliche Nebelwand sie zum Anhalten zwingt. Das einzige Gebäude in der Nähe ist ein kleines Hotel, zu dem sie von einem seltsamen Ortskundigen geführt werden. Der Hotelbesitzer gibt den Dreien verhält sich recht merkwürdig, scheint aber schnell Vertrauen zu fassen – er erzählt ihnen von einem Rätsel, das seit Jahren niemand entschlüsseln kann…

Eigentlich stehen die neueren Folgen der Kult-Hörspielserie „Die drei ???“ ja eher in dem Ruf, sich immer wieder selbst zu wiederholen. Doch Folge 163 bietet tatsächlich einige neue Elemente und kann damit etwas Abwechslung in die Serie bringen. Zugegeben, die Idee den Juniordetektiven ein schwieriges Rätsel aufzugeben, das die drei im Laufe der Zeit gemeinsam lösen, ist nicht gerade neu, hier aber immerhin gut eingebaut und nicht so zentral, zudem wurde mal ein etwas anderer Code gewählt. Neu ist hingegen, dass die Folge örtlich und zeitlich stark begrenzt ist, nur die unmittelbare Umgebung des Hotels in der weitläufigen Landschaft kommt vor, und die Beschränkung auf etwa 24 Stunden tut der Folge hörbar gut, sie wirkt knackig und temporeich. Besonders gelungen ist jedoch, mit wie wenigen verschiedenen Sprechern diese Folge auskommt, ein sehr reizvoller Grundgedanke. Die Auflösung kommt dann durchaus überraschend und kann überzeugen, jedoch schleichen sich kleinere Ungereimtheiten ein. Eine atmosphärisch sehr dichte und überzeugende Folge, die definitiv zu den besten der letzten Zeit gehört.

Thomas Fritsch ist wie immer als Erzähler zu hören, seine angenehme und markante Stimme gestaltet seine Passagen sehr gelungen und kurzweilig. Sehr gut gefallen hat mit Stephan Benson als Fynch, der eine sehr wandlungsfähige Stimme hat und diese auch gekonnt einsetzt, gerade gegen Ende kann er richtig aufdrehen und eine intensive und eindringliche Performance ablegen. Und natürlich darf auch Holger Mahlich als Inspektor Cotta nicht fehlen, er gehört fest in das Sprecherteam und liefert auch hier eine solide Leistung ab. In den Hauptrollen sind natürlich Andreas Fröhlich, Jens Wawrczeck und Oliver Rohrbeck zu hören.

So ungewöhnlich der Verlauf der Handlung auch sein mag, die akustische Begleitung der Geschichte ist es nicht, es wird wieder gewohnte Kost geboten. Die Musik ist durchaus flott und kommt einem immer recht bekannt vor, die Geräusche unterstützen die einzelnen Szenen und beschreiben einige Vorgänge besser, die Atmosphäre wird aber eher von den Dialogen geschaffen.

Ein abgestürztes Flugzeug, das ein zentrales Thema in der Handlung ist, wird auf dem Cover abgebildet, es liegt inmitten der üppigen Vegetation zwischen den hohen Felsen, im Cockpit brennt während des Sonnenuntergangs noch ein Licht. Alles wirkt hier eher düster und unheimlich, was die Stimmung des Hörspiels gut wiedergibt. Die restliche Gestaltung ist bereits bekannt, auf der Rückseite gibt es wieder die kleine Trackliste.

Fazit: Hier werden tatsächlich mal leicht andere Pfade in der Erzählweise beschritten, insbesondere das Ende überrascht und stellt die vergangenen Ereignisse in ein komplett anderes Licht. Die Beschränkung auf wenige Stunden, nur einige Personen und eine kleine Zahl an Schauplätzen tut der Folge sehr gut, alles ist hier stimmig und spannend.

VÖ: 30.August 2013
Label: Europa
Bestellnummer: 887254003328
 
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