Poldi

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Defender – Superheld mit blauem Blut

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Erster Eindruck: Vom schüchternen Nobody zum strahlenden Helden

Alfie ist 14, als sein Vater überraschend verstirbt un ihm sein Erbe hinterlässt – und zwar das gesamte Königreich, das von nun an von dem unauffälligen Jungen regiert werden soll. Doch als wenn das nicht schon gereicht hätte, erfährt Alfie, dass der König neben seinen Regierungstätigkeiten noch eine andere Rolle übernimmt und als „Defender“, einem strahlenden Superhelden, die Schurken des Landes bekämpft. Und gerade jetzt erhebt sich der geheimnisvolle schwarze Dravhe und will die Macht an sich reißen...

Mark Huckerby und Nick Ostler sind bisher weder einzeln noch als Autorenduo in Erscheinung getreten, aber mit ihrem Erstling „Defender – Superheld mit blauem Blut“ haben sie gleich einen Überraschungshit gelandet, der vom Audio Verlag zeitgleich zur Buchausgabe auch als Lesung erschienen ist. Superhelden waren in der Jugendliteratur zwar schon immer ein großes Thema, sind in letzter Zeit aber etwas in den Hintergrund getreten – nun ist es wieder so weit, und ein ebenso unscheinbarer wie unsicherer Junge übernimmt diese Rolle in einer ziemlich ungewöhnlichen Szenerie. Dabei ist er eine wunderbare Identifikationsfigur: Unauffällig, ungeschickt, aber auch pfiffig und willensstark entwickelt er sich mit seiner neuen Aufgabe stetig weiter, wird selbstbewusster und vom Teenager zum jungen Mann – und das in einer ziemlich witzigen und spannenden Geschichte. Die Sprache ist leicht flapsig und passt wunderbar zu dem Hauptcharakter, immer wieder sorgen ironische Sprüche für viel Spaß und lockern die Handlung gut auf. Doch auch die eigentliche Handlung kann punkten, vom Gewöhnen an die neue Rolle über die ersten Erfahrungen als Superheld, bei denen natürlich nicht immer alles glatt läuft, bis hin zum Kampf gegen den großen Gegner ist eine sehr phantasievolle und atmosphärisch dichte Geschichte enstanden, die viele spannende Momente enthält und eine gelungenen Bogen über alles spannt.

Rober Stadlober sorgt als Sprecher für eine sehr gekonnte Atmosphäre und gerift die wunderbaren Vorlagen, die der Roman bietet, gekonnt auf und verwandelt auch kleine Momente in richtig witzige oder dramatische Momente, überzieht es aber nicht und gibt dem Hörer auch mal die Gelegenheit, sich entspannt zurückzulehnen und die lockere Stimmung zu genießen. Auch in der wörtlichen Rede ist er sehr stark und verleiht den Charakteren ihren ganz eigenen Charme, lässt die Bösen richtig böse klingen und sorgt so für einen sehr gekonnten Ausdruck der Rollen.

Alfie ist in seinem Superhelden-Dress natürlich auch auf dem Cover zu sehen, in leuchtender Rüstung, mit seinen Waffen ausgerüstet und auf dem Pferd mit blitzender Mähne reitend macht er über der nächtlichen Kulisse tatsächlich einen sehr guten Eindruck. Das Innere des hübschen Digipacks ist übersichtlich gestaltet und enthält keine zusätzlichen Informationen, auch wenn in den Papplaschen für die 4 CDs hierfür genügend Platz gewesen wäre.

Fazit: Eine spannende Geschichte mit witzigem Unterton – wie so viele andere Jugendbücher in der letzten Zeit. Doch Defender bietet daneben noch sehr gut dargestellt, wie sich Alfie langsam entwickelt und mit Witz und Charme seine Probleme bekämpft und so auch persönlich immer stärker wird. Eine sehr gelungene Erzählung, die durch die gelungene Lesung von Stadlober noch hinzugewinnt.

VÖ: 23.September 2016
Label: Der Audio Verlag
Bestellnummer: 978-3-86231-844-5
 
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