• Blut-Tetralogie   Dark Space

Volker

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Hallo Leute,

mein erstes Hörspiel in nun so gut wie fertig. 2 1/2 Stunden wilder Westen sind es geworden. Vier Jahre hat es gedauert. Sicher wäre es in vier oder fünf Monaten fertig geworden, wenn nicht einer nach dem anderen die sich um Cut, Sound Design und Feinschliff kümmern wollten einfach wortlos abgesprungen wären.

Ohne die großartige Unterstützung und Hilfe von Leuten aus diesem Forum, hätte ich wahrscheinlich auch das Handtuch geworfen. An dieser Stelle einmal ein herzliches Danke !!

Es würde mich auch sehr freuen, wenn dieses Hörspiel hier eine kleine Premiere feiern könnte und auch seinen Platz neben den anderen großartigen Hörspielen die hier entstanden sind finden könnte. Aber das ist eine Entscheidung der Admins hier.

Nun sitze ich hier vor sieben geschriebenen Skripten die ein weiteres Abenteuer der Dalton Sisters beinhaltet. Quasi eine kleine Mini Serie. Jedes Skript dürfte ca. 60 Minuten Hörspiel bringen.

Viele Sprecherinnen und Sprecher wären wieder zu einem Abenteuer bereit.

Die negativen Erfahrungen mit einigen Menschen die ausschließlich Lippenbekenntnisse abgeliefert haben, möchte ich allerdings nicht noch einmal erleben.

Ich dachte daran ein Crowdfunding Projekt daraus zu machen, damit bei den beteiligten auch ein bißchen Kohle hängen bleibt.

Auch dachte ich daran, die Produktion in einer Art Dokumentation begleiten zu lassen.

Natürlich kann man keine Profi Honorare anbieten bzw. verlangen.

Vielleicht hat ja schon jemand Erfahrungen sammeln können, was so eine Produktion betrifft und kann ein paar Zahlen in den Raum werfen, mit denen man kalkulieren kann.

Vielleicht hat auch schon mal jemand von euch an ein Crowdfunding Projekt gedacht und kann, genau wie ich, Informationen gut gebrauchen, oder es entwickelt sich sogar eine kleine Diskussion über das Thema ???

Ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen und bin dankbar über jede Info :)
 

Noir

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Hm ... also meine persönliche Erfahrung mit Crowdfunding ist:

Wenn es erfolgreich sein soll, musst du den Leuten schon wirklich etwas bieten. Und da wird eine bisher unbekannte Hörspielgeschichte/serie vermutlich nicht ausreichen - eine Dokumentation gibt vielleicht einen Boost ... aber die müsste dann schon eine gewisse Qualität und Lauflänge vorweisen. Wenn ich eines in den letzten Jahren gelernt habe, dann das: Das Internet ist voller Hater. Und du wirst dich wundern, wie plötzlich Leute aus dem Boden schießen werden, die gegen dein Projekt wettern, obwohl sie gar nicht gezwungen sind mitzumachen.

Du brauchst also neben dem eigentlichen Know How (also wie funktioniert das Ganze und was muss ich beachten?) auch noch ordentlichen Content, der potentielle Backer anlockt. Und um solch einen Content zu haben, braucht man meist wieder mehr Geld. Aber damit es erfolgreich wird, sollte die zu erreichende Summe so niedrig wie möglich sein ... also schraubt man den kostenintensiven Bonus-Content etwas zurück ... was die Backer verschreckt, denn die brauchen Content ... also ... ein Teufelskreis ...

Versteh mich nicht falsch: Ich finde Crowdfunding ne super Sache ... und ich habe schon viele völlig unbekannte Leute eine erfolgreiche Kampagne starten sehen ... aber die hatten halt auch immer etwas zu bieten, was es in der Art und Weise ... der Form ... der Präsentation ... so noch nicht gab.

Es gab natürlich auch schon erfolgreiche Hörspiel-Kickstarter ... aber - korrigiert mich, wenn ich falsch liege - die wurden meistens dadurch getragen, dass es entweder schon etwas bekannteres zu dem Projekt GAB oder in der Szene bekanntere Namen involviert waren.

Bevor du so etwas also startest: Was kannst du potentiellen Backern bieten, was sie nicht auch bekommen können, wenn sie zwei Klicks weiter zu Amazon gehen (und die Ware dann einen Tag später schon im Briefkasten haben).
 

Marco

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Eieiei....sind das schon wieder vier Jahre?
Ich finde den Gedanken schon mal ganz interessant und diskussionswürdig.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, möchtest Du Geld durch Crowdfunding generieren um Die Menschen zu bezahlen, die an Deinem Projekt arbeiten. Es soll und kann nicht viel sein, was Du bezahlen wirst und kannst.
Der Zweck Deiner Bezahlung ist nicht, dass sie davon leben können (so wie die Schauspieler), sondern einfach nur, dass sie bei der "Stange" bleiben. Du hast zu viele Lippenbekenntnisse bekommen und hoffst durch eine Bezahlung, bzw. Vergütung ihrer Leistung sie, sagen wir mal, mehr motivieren zu können?

Ich werfe jetzt mal meinen Gedanken dazu ein.
Der erste Punkt der mir dazu einfällt ist: Wir machen das hier alles unentgeltlich! Selbst wenn das produzierte Hörspiel später kostenfrei auf dem Hörspielmarkt angeboten wird, so sind doch Gelder geflossen.
Wenn auf einer kostenfreien Plattform wie Hörspielprojekt plötzlich Gelder fließen, hat das einen komischen Beigeschmack und entspricht nicht dem Geist von Hörspielprojekt.

Der zweite Punkt ist: Durch die Bezahlung von Menschen (egal wie hoch und wenn es nur eine kleine Aufwandsentschädigung ist), die an Deinem Projekt arbeiten, wird eine Grenze überschritten. Meine Befürchtung ist, da Geld im Spiel ist, würde sich auch die Grundhaltung der Mitglieder von Hörspielprojekt ändern. Plötzlich wird für Leistung Geld geboten, was andere Hörspielprojekte hier nicht können. Die Entwicklung dieser Plattform wäre nicht abzusehen. Die, die kein Geld bezahlen können, werden perspektivisch hier das Nachsehen haben.

Der dritte Punkt ist: Durch die Bezahlung von Sprecherinnen und Sprecher wird, auch wenn das Hörspiel später kostenfrei auf dem Markt ist, ein "Billigmarkt" geschaffen, der in Konkurrenz zu den professionellen Sprecherinnen und Sprecher steht. Das klingt jetzt vielleicht etwas übertrieben, jedoch gibt es auch hier immer wieder Ansätze, wo Mitglieder gefragt werden, ob sie für kleines Geld in einer kommerziellen Produktion mitmachen möchten.

Es ist schwierig Menschen, die kostenfrei für ein Projekt arbeiten bei der Stange zu halten. Ich kann Dich da wirklich sehr gut verstehen. Ich denke da nur an mein Projekt "Raus aus Berlin". Für dieses Hörspiel waren 30 Sprecherinnen und Sprecher nötig. Alle waren aus diesem Forum. Hinzu kamen noch Komparsen und ein ganzes Orchester. Insgesamt waren es dann 80 Menschen, die alle kostenfrei für dieses Hörspiel arbeiteten. Die Produktionszeit betrug ca. 2 Jahre.

Ein Produktionsleiter hat es nun mal nicht leicht. Gerade wenn es um größere Projekte geht. Wenn es um Organisation eines Projektes geht, Verbindlichkeiten und Struktur eines Projektes zu schaffen, um eben Leute bei der Stange zu halten und ein Projekt an der straffen Leine zu halten, fand ich das Projekt "Marie Marienkäferchen" (ein Kinderhörspiel), projektiert von @psart sehr beispielhaft. Es ist zwar kein großes Projekt gewesen, aber es wurde erstaunlich schnell produziert. Auch die Zukunftschroniken werden sehr straff produziert.
Ich möchte Dir damit auch gar nicht zu nahe treten oder hier als Lehrmeister auftreten. Es soll nur eine Anregung sein. Denn wie heißt das alte chinesische Sprichwort?: "Besser gut kopiert, als schlecht nachgemacht" ;)
 

Synchron

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Hi,
ich stimme Marco auch zu. Aber einen Punkt würde ich gerne noch ergänzen. Wenn nicht wirklich so viel Geld zusammenkommt, dass man das professionell umsetzen kann, dann wird dir das Geld auch nciht als Motivation helfen. Denn die kleine Aufwandsentschädigung führt nicht zu mehr Motivation, sondern manchmal eher zu einem "Was muss ich als Minimum tun um das Geld abzugreifen". Und das willst du auch nicht im Projekt haben.

Motivation muss aus den Leuten selber kommen und man kann das unterstützen, aber Geld ist (meiner Erfahrung nach) kein Mittel Begeisterung und Herzblut in Projekte zu bringen.

Ich kann das Problem gut verstehen. Du bist da auf sehr viel Arbeit hängen geblieben weil dir Leute abgesprungen sind und musstest dann viel selbst investieren. Zeit, Geduld, eigenes Geld und vieles mehr. Und was ich bisher gehört habe ist wirklich sehr gut geworden! Das hast du aber nicht gemacht, weil du Geld dafür bekommen würdest, sondern weil es dein Baby ist.

Nochmal zurück, dein Problem ist also nicht die Arbeit, sondern dass deine ursprüngliche Teamstruktur nicht funktioniert hat.
Wie wäre es denn, wenn du eine Miniepisode schreibst. Vielleicht so 10-20 Minuten und dann dir ein Team suchst mit dem das klappt. Wenn es nicht klappt. Suchst du ein neues. Und produzierst diese 20 minuten vielleicht 2-3mal, bis das Team stimmt und ihr größere Dinge in Angriff nehmen könnt.
Aber: Nix bewahrt dich davor, dass Leute verschwinden. Ob mit Ansage oder ohne. Ich kenne die meisten hier nur aus dem Forum. Falls ich morgen vor den Bus laufe, kann das hier keiner reinschreiben. Und das kann dir mit Bezahlung und ohne passieren.

Viel Glück, wie auch immer du es machst.
Ich freue mich schon auf neue Dalton-Geschichten :)
 

Volker

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Ich glaube wir haben uns falsch verstanden.

Ich möchte mir NICHT eine weitere Zusammenarbeit mit Geld sichern.

Das Ding ist, dass ich vor sieben geschriebenen Skripten sitze und mir überlegt habe die Fortsetzung mehr oder weniger kommerziell zu produzieren. Da ich aber in der Branche noch ein Nobody bin, bin ich mir darüber Bewusst, dass ich keine Profi Honorare zahlen kann und die Produktionskosten aus eigener Tasche niemals werde stemmen können.

Deshalb kam ich auf den Gedanken, dies zum größten Teil über Crowdfunding zu finanzieren.

In diese Diskussion sollen Erfahrungen mit Crowdfunding einfließen und mir und anderen einen Überblick zu den Zahlen geben, mit denen mal rechnen muss und kalkulieren kann.

Was die Leute betrifft die mich haben hängen lassen, da werde ich sehr Vorsichtig sein. Immerhin ist es denen zu verdanken, dass die Produktion von Daltons Revenge sich über Jahre hingezogen hat.

Daltons Revenge war ein externes Projekt und wenn ich die meisten Sprecherinnen und Sprecher aus dem ersten Teil wieder mit an Bord sind, wird auch die Mini Serie ein externes Projekt sein.

Jetzt komme ich zum Hoer-Talk. Dieses Forum und die aus dem Forum geborenen Produktionen sind alle Kostenlos und ich werde bestimmt NICHT versuchen, die Leute hier mit Geld zu ködern !!! Was ich mir aber vorstellen kann ist, nach Verabredung diese Seite entsprechend zu sponsern, anstelle einer Aufwandentschädigung.

Wie gesagt stehe ich da aber noch am Anfang meiner Überlegungen.
 

OldNick

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Du zäumst das Pferd von hinten auf, das ist das größte Problem.
Crowdfunding ist zu 99% social-media-related. Wenn Du 10.000 Follower bei Twitter oder Freunde bei Facebook hast, von denen sich 2.000 für Deine Arbeit interessieren, dann besteht die Chance, dass Dir 20-100 Leute Geld zukommen lassen. Das Crowdfunding hat dann die Funktion eines Vorabkaufs Deines Hörspiels, allerdings funktioniert Crowdfunding - je nach "gespendetem" Betrag - auch als Giveaway, d.h. Du musst etwas anbieten.
Allein, dass Du hier schon fragen musst, ist kein gutes Zeichen. Wenn Du wissen willst, wie Crowdfunding-Kampagnen für Hörspiele in der Vergangenheit gelaufen sind und noch laufen, dann gib’ "Crowdfunding Hörspiel" in die Suchmaschine Deines Vertrauens ein. Meines Wissens waren damit die Macher von "Der Fluch" als einziger Urheber erfolgreich, und die hatten meiner Erinnerung nach bereits die Serie begonnen, wollten aber finanziellen Backup, um in einem schnelleren Turnus veröffentlichen zu können. Das ist also nochmal eine ganz andere Ausgangslage.
Davon ausgehend, dass Du auf Deinen social-media-Profilen eine ausreichende Anzahl an Followern hast (15.000+), solltest Du auf Deine bereits bestehende Arbeit aufmerksam machen, aber dabei immer darauf achten, nicht zu viel Werbung zu machen (das schreckt ab). Wenn Du allerdings im Social-Media-Bereich keinen guten Backup hast, ist Crowdfunding etwas, das Du versuchen kannst, aber die Erfolgsaussicht ist sehr gering. Es gibt einige wenige Leute (das zu beurteilen sei jedem selbst überlassen), die auf ihrem social-Media-Account sagen können: "Mein Laptop ist kaputtgegangen, ich brauche einen neuen - unterstützt mich" und die 2 Tage später Bilder ihres neuen Laptops posten können. Die profitieren von einer enorm hohen Reichweite. Deren Crowdfundingkampagnen gehen selbst bei niedrigem Gegenleistungswert durch die Decke. Aber dahin zu kommen ist etwas, das sich kaum planen und mit dem sich nicht kalkulieren lässt.
Ich kriege hinsichtlich des Hörspielmarktes nur das mit, was die Leute öffentlich äußern - und das ist (ohne konkrete Namen zu nennen, die Fälle sind eh öffentlich) ehrlich gesagt in vielerlei Hinsicht erschütternd. Die Tatsache, dass der Markt ganz offensichtlich mies läuft, ist m.E. keine Entschuldigung dafür, die Konkurrenz mit Verbalinjurien zu bedenken, die in manchen Fällen sehr nah an der Justiziabilität sind. Wenn Du also aus Deiner social-Media-Bubble (die Du fürs Crowdfunding ohnehin bräuchtest) keine nennenswerten Erlöse erzielen kannst, dann dürfte es in der gegenwärtigen ökonomischen Hörspielsituation umso schwerer sein, die Nachfrage zu generieren, die hier Deinen Aufwand rechtfertigen würde. Und was kommerzielle Projekte in Kombination mit mieser Bezahlung angeht, so wurde an anderer Stelle schon Einiges dazu erörtert. Sicherlich unbefriedigend, allerdings erledigt man Arbeiten auch nicht zum Spaß - hobbymäßig beschäftigen kann sich jeder selbst.
 

Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
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Nur meine Meinung, die ist ja immer ein bisschen extrem, aber ich tu sie trotzdem kund :p

Wenn man was kommerziell machen will, dann sollte es sich tragen. Ich mach ein Produkt, das verkauf ich. Durch den Verkauf krieg ich die Kosten rein, im Idealfall mach ich Gewinn. Wenn ich durch den Verkauf die Kosten NICHT reinkriege ist entweder das Produkt Müll, der Preis passt nicht oder ich bin ein schlechter Geschäftsmann, z.B. weil ich so was eigentlich dann doch nur hobbymäßig mal halt so irgendwie nebenbei bisschen mitlaufen lasse kein Marketingbudget habe, meine Zielgruppe nicht kenne, von Vertrieb und PRoduktplatzierung usw. usf. keine Ahnung habe. Oder der Markt ist dafür nicht ausreichend vorhanden. In all diesen Fällen bin ich aber der Meinung: Dann machs als Hobby oder gar nicht.

Als Hobby haste Freude dran, und wenn du es nichtkommerziell rausbringst hast du viele viele Hörer, die auch deutlich wohler gesonnen sind als wenn du was kommerziell vertickst. Denn dann hast du nur ne Handvoll Hörer, und die haben Geld bezahlt und sind kritisch. Wenn du jetzt aber weil dich kein Schwein kennt dann auch wieder nur Amateure bezahlen kannst und keine versierten Sprecher, dann hat der Kunde Geld für eine mehr oder weniger gute Amateurproduktion ausgegeben. Damit schadest du dem eh schon schwachen Hörspielmarkt, denn der Kunde merkt dann: Ah, Hörspiel ist also wenn Laien schlechte Storys auf 1 CD Pressen. Und/oder du schadest Dir, denn wer etwas gekauft hat hat wenig Verständnis wenn das Produkt Mist ist. Und Kunde denkt sich: also da krieg ich beim Hörspielprojekt aber bessere Quali für lau ;)

Und nur mal so der Gedanke: warum soll jemand dir VORAB Geld "schenken" ohne zu wissen was er für kriegt? Warum soll ich dein Business unterstützen ohne ein Produkt?! Ich unterstütze das wenn das Produkt da ist, indem ich es kaufe - sofern es mich anspricht. Wenn die Prioduktion Schrott ist kauf ichs nicht. Aber warum soll ich ohne zu wissen was es wird etwas unterstützen, von dem ich so gar nix weiß?
Bis du also den potenziellen Spender o weit hast dass er auf diese Fragen eine gute Antwort bekommen hat hast du so viel Zeit investiert in Marketing und Pitchvideos undundund, dass du diese Zeit auch einfach in dein Hörspiel hättest stecken können...


Also wenn kommerziell, dann RICHTIG oder gar nicht. Schlechte Hörspiele gibt es nämlich schon genug auf dem Markt, und die verbreiten keien Freude.

Zu den Kosten noch: wenn du es ordentlich mit guten Sprechern, ordentlichem Sounddesign etc. machen willst bist du wenn du gute Connections hast locker minimum mit 1000 Euro netto dabei. Plus dann Marketing/Website, ggf. CD-Pressung, Cover usw. usf. - Wenn du am Ende 1 Euro pro verkauften Hörspiel verdienst biste vermutlich gut dabei.
 
Leider kenne ich auch nicht allzu viel Leute, die mit Crowdfunding im Hörspielbereich Erfolg hatten. Es sind ja schon einige Projekte da gestartet worden, bekamen dann aber nicht einmal das Geld für eine Folge zusammen. Pandoras Play hat das mal gemacht und war, glaube ich, erfolgreich. Dann noch Marco Göllner (auf dessen Werk ich schon einige Jahre warte) und die Lauscherlounge mit Richard Diamond. Vielleicht schreibst Du die einfach mal an zwecks Erfahrungsaustausch?

Falls Du es tatsächlich machen willst, kannst Du mich allerdings schonmal als Zahler einrechnen. Ich durfte die erste Folge ja schon hören und es gefiel mir gut! Ich weiß jedoch nicht, ob Western wirklich das Thema ist, das so viele interessiert. In erster Linie kommen ja eher Thriller und Horror an.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6038

Crowdfunding bei Hörspielen... müsstest du mal schauen was es so bei Vergleichbaren Projekten an Belohnungen für die Backer gab. Ich denke eine Stufe wäre der erhalt der CD, dann vielleicht ne CD mit Poster und Artwork?
Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten die Backer zu entlohnen auch im Hörspielbereich.
Vielleicht wäre Patreon für eine Zwecke eher die richtige Plattform?
Dauert halt bis was bei rumkommt wenn man eben nicht schon eine große Community um sich gescharrt hat.
Generell bietet sich Patreon gut für Langzeitprojekte an und du kannst regelmäßig als "Entlohnung" Soundschnippsel oder Artikel veröffentlichen, da natürlich dann auch Meinungen der Fans direkt abholen usw. Jemand monatlich ein oder zwei Euro für dein Projekt zahlt ist eher motiviert bei Umfragen mitzumachen imho. Crowdfunding ist halt so ein wenig "alles oder nichts". Entweder es klappt oder es klappt nicht.
 

OldNick

Mitglied
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Zum traditionellen kommerziellen Markt: What Dagmar says!
Patreon ist keine schlechte Idee - allerdings: Keine Crowd, kein funding! Ich bin auch skeptisch was das Westerngenre angeht - die Hauptzielgruppe für Lassiter waren seinerzeit zwar Frauen, das waren aber Sexwestern. Western verkaufen sich in Deutschland nur noch in Romanheftform und das auch nur, weil es mittlerweile die drölfzigsten Nachdrucke der G.F.-Unger-Western sind, die man irgendwann mal zum Preis von 1.000-2.000 Mark von ihm gekauft hat.
Dann nimmt man ein Genre, das hauptsächlich alte Männer mögen und nimmt (wie ich das verstanden habe) Frauen als Protagonistinnen. Schwierig, sehr schwierig. Auch 2 1/2 Stunden ist ’ne Hausnummer und ich muss lange überlegen, bis mir der letzte Film einfällt, den ich 2 1/2 Stunden am Stück gesehen habe (Serien sind eine andere Sache - selbst wenn sie keine abgeschlossenen Geschichten erzählen, sind ja die Folgen eigene Plots).
Wie dem auch sei: Ich würde tendenziell die 2 1/2 Stunden (vielleicht in zwei oder sogar drei Folgen geteilt - sofern das möglich ist) auf allen möglichen Plattformen zur Verfügung stellen. D.h. Soundcloud, Youtube, Itunes (wenn möglich). Präsenz zeigen. Eine Facebookseite einrichten, u.U. eine gut aussehende (!) Website einrichten (lassen) - wenn ich’s professionell nicht hinkriegte, dann lieber nur Facebook und darauf verlinken. Mit den Leuten, die an dem Produkt interessiert sind, Interviews machen (vielleicht sogar als Video oder Audio) und so eben dafür sorgen, dass ich präsent bin.
Andere Projekte (z.B. die Podcasts in den USA) machen das genauso - sind dann auch bei Patreon & Co.- hier mal ein Beispiel: Home ; Lauren Shippen is creating The Bright Sessions, an audio drama | Patreon
Allerdings muss man zu "The bright sessions" auch sagen - die Hörspielfolgen sind extrem kurz, die Beteiligten sind fast alle Schauspieler mit eigenem IMDb-Eintrag, die mal mit was anderem ein paar Hundert Dollar bekommen wollen als Kellnern. Die Darstellerin der Protagonistin hat sich über die Audio-Podcasts schon einen ziemlichen Namen gemacht und eine Fangemeinde bekommen. Bei Patreon wird sehr genau kommuniziert, welches Ziel sie haben (2.500 Dollar pro Episode und das letztliche Ziel, 9 Stück zu produzieren) und man hat Livestreams extra für die Patreons. Der Markt ist international - das ist also etwas, das in Deutschland nicht 1:1 herstellbar ist.
Ich weiß nicht, wieviel man auf dieser Spendenbasis generieren kann - aber wenn ich mir nur alleine anschaue, wie viele Klicks Hörspielvideos auf Youtube generieren - selbst dann, wenn es sich um raubmordkopierte professionelle Hörspiele handelt, die ich natürlich schockiert und entsetzt sofort gemeldet habe, nachdem sie mir aufgefallen sind - kommen wir selbst nach einem Jahr online-Zeit auf Maximum 150.000 Klicks im deutschsprachigen Bereich - das ist verhältnismäßig wenig. Wenn 1% davon einen Euro spenden würde, wäre das schon ein gutes Ergebnis.
 
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